Media Player
Fast wie bei einem älteren Autoradio ist das Modul mit dem Media Player schlicht und einfach eingeschraubt. Es werden neben den heutzutage fast schon altmodisch anmutenden Silberlingen (CDs) in dieser Abteilung aber auch Tonquellen von USB-Sticks (2.0) und SD-Karten abgespielt. Die Bedienung kann direkt am Gerät erfolgen oder, wenn der Roadman auf einem Hochständer angebracht ist oder man sich nicht bücken möchte, mittels der flachen Fernbedienung. Auch sie nutzt Infrarot-Signale. Der Roadman ist mit zwei Infrarot-Empfängermodulen ausgestattet, einem auf der Vorderseite und einem auf der Rückseite. So kann man die Fernsteuerung vor und hinter dem Lautsprecher nutzen.
Will man den Media Player einsetzen, muss man ihn wie den Wireless Empfänger auch erst einschalten. Die Lautstärke wird mit dem Ein/Aus-Schalter geregelt. Eine Vielzahl von Medien wird unterstützt: SD-Card, CD-R, Audio-CD, CD-R/W, USB-Stick. Die nutzbaren Formate sind WMA-CD, MP3-Datei, MP3-CD, WMA-Datei und natürlich Audio-CD.
Aktivbox
Der Roadman 102 lässt sich neben seinen ganz besonderen Funktionen auch als reine Aktivbox verwenden. Im Bedien- und Anschlusspanel gibt es zwei verriegelnde Combo-Buchsen – XLR und Klinke möglich. Hier können dynamische Mikrofone angeschlossen oder Line-Quellen zugespielt werden. Schalter passen die Eingangsempfindlichkeit (Sprache/Musik) der jeweiligen Quelle an. Neben diesen beiden universellen Eingängen finden sich auch noch Cinch Ein- und Ausgänge. Über die Ausgänge können beispielsweise Stereo-Mitschnitte realisiert werden, die Eingänge sind für Geräte mit Line-Pegel gedacht und erweitern die Zuspielmöglichkeiten.
Mit der Funktion Audio Link können bis zu sieben Roadman-Einheiten mit XLR-Kabeln in einer Kette miteinander verbunden werden.
Soll ein passiver Zusatzlautsprecher angeschlossen werden, ist auch das kein Problem. Zwei Klinkenbuchsen mit unterschiedlichen Funktionen sorgen für den passenden Kontakt. Hier gibt es zwei Optionen. Einmal wird der interne Lautsprecher stummgeschaltet, alternativ kommt der Ton aus dem Zusatzlautsprecher und zusätzlich aus dem Roadman. Eine Zusatzbox vergrößert nicht nur die Schallfläche, sie kann auch zur Beschallung eines weiteren Raumes gute Dienste leisten.
Da jede Einheit (Wireless und Media Player) ihren eigenen Lautstärkeregler besitzt, kann man hier ordentlich mischen, zum Beispiel bei Karaoke-Anwendungen. Hinzu kommen die Lautstärkeregler für die beiden Combo-Buchsen, die mit der Bezeichnung Mic1 und Mic2 etwas missverständlich sind, und natürlich der Regler (Line) für die Cinch-Eingänge. Ein weiterer Knopf mit der Bezeichnung Tape hat in der Grundausstattung des Roadmans keine Funktion. Er ist für das optional erhältliche Kassettendeck vorgesehen.
Die Gesamtlautstärke des Systems wird mit dem Master geregelt. Zur klanglichen Anpassung gibt es einen einfachen Equalizer mit Bass- und Höhenregler. Die Knöpfe rasten zur besseren Orientierung in der Mittelposition ein.
Die Fernbedienung für die integrierte Abspieleinheit wirkt zunächst etwas unübersichtlich. Hat man sich aber erst einmal damit beschäftigt, kommt man gut damit klar. Sie funktioniert auch mit einigem Abstand zum Roadman recht gut, man sollte aber davor oder dahinter stehen, seitlich geht es nicht. Will man den Media Player ohne Fernsteuerung bedienen, ist das natürlich auch möglich. Die Bedienelemente sind allerdings recht klein und die helle Beleuchtung des Displays könnte unter sehr ungünstigen Lichtverhältnissen blenden.
Der Media Player arbeitet, wie man es von einem CD-Player kennt und bietet auch entsprechende Funktionen, zum Beispiel Shuffle, Repeat, vorheriger Titel, nächster Titel.
Sehr gut funktioniert auch das Erkennen und Lesen von Tonmaterial auf USB-Stick oder SD-Card. Auf meinem USB-Stick befindet sich eine Mischung von Computerdaten und MP3-Stücken. Ohne Probleme werden die Lieder erkannt und mit der Fernbedienung ist es ein Leichtes, vor oder zurück durch das Musikangebot zu navigieren. MP3-Tags werden nicht angezeigt.
Das Drahtlosmikrofon klingt ordentlich und verursacht wenig Handgeräusche, sofort ist man geneigt, zum laufenden Titel mitzusingen. Ein Sahnehäubchen könnte noch ein zumischbarer Hall/Raumeffekt sein, auch wenn es nur ein einfacher wäre. Solokünstler würden sicher dankbar dafür sein.
Besondere Bedeutung kommt dem Schalter Voice Priority zu. Bei Musikwiedergabe bewirkt diese Funktion eine automatische Reduzierung der Musiklautstärke, wenn in das Mikrofon gesprochen wird. Diese Eigenschaft wird auch Talkover oder Ducking genannt. Man kennt das zum Beispiel aus dem Radio, wenn der Moderator in einen laufenden Titel spricht. Der Effekt der Voice Priority hört sich mit dem Roadman sehr professionell an, für spontane Durchsagen eine tolle Lösung: „Das Buffet ist eröffnet.“
Beim Ausschalten der Wireless Empfangseinheit im laufenden Betrieb werde ich mehrfach mit unschönen Knackgeräuschen überrascht. Also sollte an dieser Stelle beim Ausschalten die Reihenfolge beachtet werden