2. Dezember 2014
Verleiht der Gitarre Flügel!
Vor ziemlich genau 10 Jahren wurde im US-amerikanischen Bundesstaat Texas die Firma Livid Instruments gegründet. Vier Liebhaber elektronischer Musik machten ihr Hobby zum Beruf, tüftelten seitdem fleißig an Controllern und Mixern und waren gerade bei der Entwicklung der neuen Generation von MIDI-Controllern immer recht weit vorne mit dabei. Das sehr kleine, dabei aber feine Sortiment an den bunt leuchtenden Kisten und Kistchen wird auch heute noch ausschließlich in Austin hergestellt und mit ihrem durchdachten Design und guter Verarbeitung haben sie sich über die Jahre einen guten Namen in der Szene machen können.
Jetzt betreten Livid Instruments allerdings Neuland: Mit dem Livid Instruments Guitar Wing haben die Texaner einen Funk-MIDI-Controller entwickelt, der nicht nur speziell für die Gitarre konzipiert wurde, sondern auch als digitale Ergänzung Teil des Instrumentes wird. Natürlich können und wollen wir unsere Neugier solchen Dingen gegenüber nicht zügeln und haben uns das Teilchen daher mal näher angesehen.
Aufbau & Verarbeitung
Konzipiert wurde der Livid Instruments Guitar Wing als direkte Erweiterung des Gitarren- oder Bass-Bodys. Dabei wird der etwa 9 x 17 cm große Contoller an das untere Cutaway des Bodys geklemmt und mit einem zusätzlichen „Safety-Strap“ gesichert, der sich genauso im Lieferumfang befindet wie die englische Bedienungsanleitung, ein USB-Empfänger für die Verbindung zum Computer, ein USB-Ladekabel und ein Satz Abstandshaltergummis, mit dem der Guitar Wing an alle erdenklichen Korpusformen angepasst werden soll. Zu eben diesem Zweck lässt sich die Klemmvorrichtung zum Anbringen des Wing an die Gitarre insgesamt in drei Positionen bringen, sodass ein sicherer Halt von der dicken „Paula“ bis zur schlanken Sportgitarre garantiert ist.
Das User-Interface des Guitar Wing setzt sich aus insgesamt elf Pads, vier kleineren Druckknöpfen und drei Fadern zusammen, die alle so auf dem Guitar Wing angebracht sind, dass sie sich von der Spielhand locker erreichen und bedienen lassen. Die vier großen Pads sind dabei am leichtesten erreichbar und nicht nur in verschiedenen Farben beleuchtet, sondern auch mit Druck- und Geschwindigkeitssensoren ausgestattet, sodass sie dynamisch auf Berührungen und „Schläge“ reagieren. Die übrigen Pads sind zwar auch beleuchtet, funktionieren jedoch nur als „einfache“ Schalter, wovon sich das Pad an der Spitze des Cutaways als Einziges nicht frei einer Funktion zuordnen lässt. Es dient der Aktivierung bzw. Deaktivierung des Beschleunigungssensors, der beispielsweise Auf- und Abbewegungen des Controllers, also auch der ganzen Gitarre erkennt und als MIDI-Signal weitergeben kann.
Da fehlt nur noch die Pauke auf dem Rücken, die über ein Seil am rechten Bein betätigt wird, sowie der obligatorische Schellenring am linken Fuß.
Den Blaswandler inklusive Haltegestell zur Ansteuerung des Modularsystems nicht zu vergessen…..
Schade, dass das Teil nur in Verbindung mit einem Computer funktioniert. So finde ich es fast ein wenig sinnfrei!
Interessanter wäre doch eine Rack-Steuerung beim Live-Gig mal ohne Fußschalter gewesen oder das Triggern von Samples, usw.
Das ist wohl dem gewählten Weg via Bluetooth geschuldet. Wie sollte so ein Ding denn auch mit verschiedenen Geräten (Effekten, Samplern, etc.) auch kommunizieren, ohne ein 20paariges Multicore dranzupappen…?
Hammer Teil :) Guter Test.