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Test: Vox AmPlug Brian May Übungsverstärker

Vox-Sound für die Tasche!

20. August 2023

Vox AmPlug Brian May

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Ich geb ja zu, als der Karton mit dem Vox AmPlug Brian May geliefert wurde, dachte ich zunächst an einen Scherz. Gefühlt war der Karton nach dem Auspacken des Gerätes kein Stück leichter. Aber wenn doch Sir Brian May himself so nett von der Verpackung lächelt, kann das ja so ganz übel nicht sein. Schließlich ist der Mann Astrophysiker. Und Gitarrensounds sind Raketenwissenschaften. Also schließt sich der Kreis. Ein kleiner Amp to go, ein Übungskollege. Mit Rhythmus-, Stereo-Effekten und analogem Schaltkreis. Let’s give it try, Mr. May.

Vox AmPlug Brian May: Die knallharten Fakten

Knallhart ist an dem Ding erstmal nichts. Ein Kunststoffgehäuse, das den Eindruck vermittelt, ein kleiner Kick könnte es jederzeit in die ewigen Jagdgründe katapultieren. Optisch ist der Vox AmPlug Brain May einem – wie könnte es anders sein – Vox AC30 nachempfunden. Weil es die Brian May Edition ist, kommt der kleine Kerl in Rot daher und irgendwie ist das ein klein wenig sympathisch. (Hat jemand ‚Prian‘ gesagt? Komm, her Purche, ich chleuter dich zu Poden!) Gewichtsmäßig irgendwo zwischen einer Packung Kaugummi und einem halben Handy angesiedelt, kann der AmPlug problemlos an nahezu jeder Gitarre eingesteckt werden. Die Klinkenbuchse ist zu diesem Zweck ausklappbar und in vier Positionen einrastend. Trotz stärkster Bedenken hab ich keine noch so gewagte Klinkenbuchsenkonstruktion gefunden, in der der Vox AmPlug nicht seinen Platz finden würde.

Vox AmPlug Brain May

Der AmPlug beinhaltet neben dem Vox AC30 Sound noch einen Treblebooster, ein Stereo-Delay, einen Phaser und einen Chorus. Das ist ganz schön viel für so eine kleine Box, dafür schleppen manche Kollegen schon ein paar Kilo mehr durch die Gegend. Hier sind es gerade mal 40 g.

So richtig viel Platz für Bedienelemente ist auf so einem kleinen Kistchen ja nun wahrlich nicht, das haben die Entwickler aber tatsächlich elegant gelöst. Drei Potis, deren Rändelrädchen gerade einmal 2 mm aus dem Gehäuse hervorlugen, erlauben den Zugriff auf Gain, Tone und Volume. Ein kombinierter Push- und Schiebeschalter (Hebelschalter) ermöglicht die Auswahl und Lautstärkeanpassung mitgelieferter Drumsounds. Einer davon ist übrigens das Gestampfe und Geklatsche von „We Will Rock You“. Und zwar das Original! Die Beschriftung der Bedienelemente muss man eher erraten, die in den Kunststoff eingegossenen Buchstaben taugen nicht mal für ’ne Diät-Buchstabensuppe.

Am schmalen, der Gitarre zugewandten Ende des Gehäuses, befindet sich ein Power- und ein Tap-Button für die Geschwindigkeit der Drums und des Delays. Eine kleine LED leuchtet grün, wenn das Gerät betriebsbereit ist. Bereits jetzt kommt der Sound eines Vox AC30 an die Ohren via des am gegenüberliegenden Ende angeschlossenen Kopfhörers. Und alle Achtung, das Ding ist laut! Also Vorsicht, nach ganz laut kommt ganz leise, save your ears!! Eine zusätzliche AUX-Buchse dient zum Anschluss eines MP3-Players oder ähnlichen Klangquellen.

Vox AmPlug Brain May

Zwei AAA-Batterien sind im Lieferumfang enthalten. Die beiden zusammen sind nicht wesentlich kleiner als das komplette Gerät, insofern ist das schon erstaunlich, was alles auf so einer Platine Platz hat. Ich habe gerade im Kopf, dass die Astronauten des Space Shuttles gerade vorgestern noch mit 486ern um die Erde gedüst sind. Sachen gibt’s …

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Die Bedienung des AmPlug Brian May

Ein Quick-StartGuide liegt dem AmPlug zwar bei, man kommt aber auch ganz schnell ohne zurecht. Leuchtet die seitliche LED grün, ist der AmPlug im AC30-Modus. Drückt man ihn erneut kurz, wechselt die Farbe der LED zu Rot und es erklingt der „Brian May Trademark Sound“ eines AC30 mit vorgeschaltetem Treblebooster. Gain, Tone und Volume sind über die drei Drehregler einstellbar. Durch Drücken des kleinen Hebelschalters schaltet man sich durch die Effekte, deren Intensität sich dann durch Druck nach rechts oder links variieren lässt. Längeres Drücken des Schalters aktiviert die Rhythmus-Patterns. Während der Rhythmus vor sich hin klopft, kann die Lautstärke mittels des Hebels an die Gitarre angepasst werden. Die Geschwindigkeit des Patterns wird, wie oben beschrieben, über den Tap-Button eingestellt, der sonst, bei ausgeschaltetem Rhythmus, die Länge des Delays bzw. die Rate des Phasers definiert.

Vox AmPlug Brain May

So klingt der Vox AmPlug Headphone-Amp

Klinkt man das kleine Shuttle ein und zwängt seine Lauscher unter die Muscheln eines Kopfhörers, sucht man augenblicklich und geradezu reflexartig das Mutterschiff. Der erste Eindruck ist gewaltig, das liegt aber auch an der Lautstärke, die diese kleine Kiste abzugeben imstande ist. Subjektiv ist ein lauter Ton immer besser als ein leiser, das ist Psychoakustik und die Radiosender wissen seit Jahrzehnten darum. Also drehen wir den AmPlug erstmal ein bisschen leiser und tasten uns durch die Sounds. Die ersten Klangbeispiele demonstrieren den AmPlug ohne Effekte. Das Signal kommt aus dem Headphone-Out und wird direkt ins Audiointerface geleitet. Bei höheren Gain-Einstellungen nehmen die Nebengeräusche störend zu. Den Tone-Regler kann man maximal zur Hälfte aufdrehen, darüber hinaus schwenken die Ohren weiße Fahnen, aber das Kerlchen klingt erstaunlich fett und macht richtig Spaß. Ganz clean bekommt man den Vox Amplug nur bei ganz geringer Lautstärke und bei deutlich zugedrehter Gitarre.

Mit Effekten steigt der Spaßfaktor dann noch mal erheblich. Das Delay macht, was es soll, der Phaser klingt sehr nach Brian und der Chorus schwingt natürlich leiernd vor sich hin.

Die Drumpatters sind großartige Übungshelfer und Komponierhilfen. Der Sound ist fett und gut gewählt, mit dem originalen We Will Rock You kann man stundenlang Spaß haben.

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Fazit

Witzig! Irgendwie habe ich dem kleinen Vox AmPlug Brian May nicht wirklich viel zugetraut, aber der Spaßfaktor ist riesig. Mit zwei AAA-Batterien kann man bis zu 12 Stunden üben, ohne den Nachbarn die verdiente Nachtruhe zu rauben. Über Kopfhörer klingt das Kistchen deutlich fetter und besser als über Boxen, wer möchte, kann aber auch die Deluxe-Edition bestellen, da ist ein kleiner Speaker dabei. Falls jemand noch ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk sucht, dann bitte! Lebkuchen stehen ja auch schon in den Regalen. Ich hatte unglaublich viel Spaß mit dem Teil und es ist deutlich mehr als nur ein Gag!

Plus

  • Spaßfaktor
  • Sound
  • Rhythmus Patterns
  • Preis

Minus

  • Nebengeräusche
  • Reglerbeschriftungen kaum lesbar

Preis

  • 65,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    Wem ist hier noch nach einer kleinen chelmerei zumute?!
    Da bin ich jetzt mit dabei… für den Preis werfe ich den ersten Stein! :-)

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Das hört man doch schon bei der Aufnahme dass die Minibox wie ne Pappschachtel klingt! Ich hab so einen kleinen von Marshall, der Stack ist natürlich geiler Witz und er funktioniert, aber bitte nehmt den kleinen nicht zu ernst 🤣

  3. Profilbild
    Eibensang

    Wow, ich finde den Sound für so ein Schächtelchen echt gut. Vor allem, dass er mit Effekten – und mit übungstauglichen Drums – kommt!

    Für mich is‘ das Dingsie leider trötzdöm nüx: Die starr (?) im rechten Winkel herausragende Klinke sieht nicht so aus, als ob sie in die tief versenkte Buchse meiner Ibanez AZ passt … Fender Mustang Micro und Nux Mighty Plug sowie Harley Benton Funkies schaffen das knapp. Aber die haben alle sehr weit bewegliche Klinken an relativ langen Aufsätzen. Wobei ich Fenders Minimustang auch klanglich empfehlen kann. Was all diesen Steckamps gut zu Gesichtchen stünde, wär ein Tuner.

    Sehr moderat bei diesem hier auch der Preis. Aber statt der Bakterienbestückung wär mir ein über USB aufladbarer Akku lieber (wie ihn oben genannte, schon ältere Konkurrenz bietet). Aber das Rot ist schick (und praktisch. Schwarz in dunklen Ecken findet eins ja immer nix. War früher, als die Verstärkertürme und Cabs noch über mannshoch waren, nicht ganz so schlimm, hihi …)!

      • Profilbild
        Eibensang

        @Jan Steiger Supie – teilst du das Ergebnis bitte mit? Nochmal danke für deinen damaligen Test der AZ226 – so war ich aufmerksam geworden auf das tolle Modell, das ich mir einige Zeit später tatsächlich leisten konnte.

        • Profilbild
          Jan Steiger RED

          @Eibensang Sorry, hat ein bisschen gedauert. Mir war es heute einfach zu warm im Arbeitszimmer.
          Also das Ding passt problemlos, sogar in allen Winkelstellungen des Klinkensteckers. Nur die Bedienung ist dann echt nicht mehr sinnvoll möglich, deshalb würde ich ein kurzes Verlängerungskabel empfehlen.🙂

  4. Profilbild
    Eibensang

    Oh, doch immerhin knickbar, die Klinke, wenngleich nur gerastert. Das hatte ich überlesen, sorry. Etwas zu kurz für eine AZ-Buchse erscheint sie mir trotzdem!

    • Profilbild
      Soundreverend AHU

      @Eibensang Ich würde so etwas lieber mit kurzem Verlängerungskabel an den Gurt pappen als so baumeln zu lassen… wäre eine Möglichkeit…

      • Profilbild
        Jan Steiger RED

        @Soundreverend Japp, ist tatsächlich ne gute Option, schon allein wegen der besseren Bedienbarkeit!

  5. Profilbild
    in5y372

    Schönes Teil. Das einzige Problem, dass ich mit den ganzen Brian May-Sachen habe ist, dass wenn man damit gesehen wird, alle immer erwarten, dass man auch wie Brian spielt. Und da sind dann die meisten leider raus :-)

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