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Test: DSound RTPlayer und GTPlayer 2.3, Software für Gitarre

VirtualGuitar-System

28. Mai 2004

Aus dem Hause DSound kommt die Programmfamilie RTPlayer, bestehend aus dem für M-Audio-Kunden kostenlosen RTPlayer Express, dem Gitarristenbedürfnissen angepassten GTPlayer und dem Flaggschiff RTPlayer Pro. Die Software fungiert als VST-Host ohne Sequenzer, d.h. es können VST-PlugIns und -Instrumente geladen und in Echtzeit gespielt werden, um damit beispielsweise Live-Auftritte zu realisieren. Der Funktionsumfang der drei Programmversionen variiert in mehreren Punkten, die man auf dieser Tabelle (http://www.dsound1.com/products/rtpchart.htm) genauer einsehen kann.

Der GTPlayer richtet sich demnach vorwiegend an Gitarristen, die den Rechner als reines Effektgerät benutzen wollen, wohingegen der RTPlayer wesentlich mehr VST-Instrumente und -Ausgänge unterstützt und damit vor allem für Live-Keyboarder gedacht ist. Bis auf die grafische Gestaltung und einige Einschränkungen gleichen sich die Programme jedoch aufs Haar, so dass in diesem Test vereinfachend nur der RTPlayer genannt wird, wo keine expliziten Unterschiede vorhanden sind.

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Der Blick über den Tellerrand
Die Mitbewerber sind auf diesem etwas speziellen Feld nicht ganz einfach auszumachen. Am ehesten vergleichbar wäre als reiner VST-Host ohne Sequenzer die Software Chainer von Xlutop, auf die ich in diesem Bericht öfter zurückkommen werde. Die meisten Features des RTPlayer werden jedoch auch durch herkömmliche Sequenzer abgedeckt, so dass man in der Preisklasse um 130 Euro den RTPlayer Pro durchaus mit ausgewachsenen Sequenzern wie Cubase SE vergleichen muss – und dort wird, um es vorwegzunehmen, die Luft für DSound ganz schön knapp.

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Erster Eindruck
Der RTPlayer startet mit einem hübschen Splash-Screen, der aber leider durch die unnötig lange Anzeigedauer schnell nervig wird. In der Hauptansicht präsentiert sich die Bedienoberfläche im Stil eines Stereo-Racks, der leider nicht über die völlig unintuitive Bedienung hinwegtäuschen kann. Das fängt bei simplen Dingen an: Weder Drag&Drop noch Kontextmenü per rechter Maustaste werden unterstützt – Mac-User werden sich freuen. Wer angesichts des nicht sofort einleuchtenden Konzepts auf die eingebaute Hilfe hofft, wird erneut enttäuscht: Sie lässt sich weder per F1 aufrufen, noch ist sie sinnig platziert: Im Optionsmenü ist eindeutig der falsche Ort für diese Funktion. Hat man diese erst einmal gefunden, so lädt der dünne braune Text auf schwarzem Untergrund kaum zum längeren Nachlesen ein – um so schlimmer in einem Programm, das eine Anleitung bitter nötig hätte.

Es gestaltet sich nicht sehr einfach, allein den ersten Ton aus dem Programm zu bekommen. Im Test lässt sich das Control Panel der Soundkarte nicht öffnen, es sind allerdings offensichtlich alle Einstellungen korrekt. Nachdem ich jedoch in der Hoffnung auf eine kleine Testpause etwas frustriert den Power-Knopf drücke, geschieht das Wunder: Ein dezentes Rauschen flackert auf und wird sogleich vom Noise Gate erstickt – ich habe meine ersten Töne aus dem RTPlayer bekommen! Nur wo kommt man jetzt wirklich aus dem Programm? Das winzige schwarze Kreuz in der rechten oberen Ecke nebst quengeliger Sicherheitsabfrage scheint ein weiteres Beispiel für die Bedienerfreundlichkeit zu sein – der RTPlayer will den Benutzer gar nicht wieder loswerden.

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