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Test: Mackie 802 VLZ4, analoger Kompaktmischer

(ID: 66244)

Nun kommen wir zu der schon erwähnten Möglichkeit, eine Subgruppe zu bilden. Dafür werden ein oder mehrere Signale auf Alt 3-4 gestellt, in der Control-Room-Source auch Alt 3-4 ausgewählt und diese dann mit Assign To Main Mix wieder der Summe zugespielt. Durch das eigene Volume-Poti ist die Lautstärke der Subgruppe nun separat zu steuern.

Dasselbe Signal, welches am Control-Room-Out anliegt, wird auch zur Phones-Buchse geschickt, auch hier ist ein eigenes Volume-Poti vorhanden.

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Bleiben noch die Alt 3-4 Ausgänge. Hier liegt schlicht das auf Alt 3-4 geschaltete Signal an, logisch.

Für alle Ausgänge wirken die Einstellungen der Klangregelung und des Panoramas der Eingangskanäle.

Als letzten Ausgangsweg haben wir noch den Aux-Send. Dieser ist pre/post schaltbar, beide Möglichkeiten werden nach dem EQ abgegriffen. Der Auxweg hat seinen eigenen Aux-Master zur Steuerung der Gesamtlautstärke. Im Pre-Modus ist die Lautstärke unabhängig vom Kanal-Level, im Post-Modus abhängig davon. Einen Unterschied gibt es bei der Mute-Schaltung, während bei post der Auxweg mit stummgeschaltet wird, bleibt es bei pre offen. Das kann schon mal störend sein, wenn z.B. der Gitarrist sein Instrument abstellt, in der Annahme, ist ja gemutet, auf Monitor ist es aber noch offen und schaukelt sich so zum Feedback hoch. Durch die Doppelbelegung Mute/Alt 3-4 ist das aber wohl nicht anders zu lösen.

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Anwendungen

Für wen eignet sich nun das Mackie 802 VLZ4? Das Handbuch gibt da einige Lösungen vor, vom Livemixer über Homestudio-Anwendung, Submixer und Videobearbeitung.

Durch die diversen Beschaltungsmöglichkeiten stecken in dem kleinen Ding tatsächlich etliche Möglichkeiten. Der Anwender muss aber auch mit einigen Einschränkungen leben. So ist nur ein Auxweg vorhanden, die Klangregelung arbeitet zwar effektiv, aber eine semiparametrische Mittenregelung wäre trotzdem ganz nett. Effekte, Kompressoren, USB-Interface, wie sie die Konkurrenz teilweise bieten, ist auch Fehlanzeige. Hier ist es evtl. geraten, sich bei der Mackie ProFX-Serie umzusehen.

Wem also mit den Ausstattungsmöglichkeiten ausreichen, kann zu einem vernünftigen Preis ein stabiles, gut klingendes Arbeitstier erwerben, das nicht ohne Grund seit nunmehr über 20 Jahren eine Art Industriestandard darstellt.

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Fazit

Mackie bleibt seinen Grundsätzen treu und renoviert die VLZ-Reihe behutsam. Beim mir vorliegenden Mackie 802 VLZ4 beschränken sich die Änderungen auf eine neue Farbgebung und verbesserte Op-/Preamps. Da diese bei Mackie definitiv noch nie ein Problem dargestellt haben, bewegen sich die Vorteile, gerade in dem von mir getesteten Kompaktmixer, im marginalen Bereich. Bei den größeren Modellen der Serie wird der Unterschied zum vorhergehenden VLZ3 sicher deutlicher ausfallen. Ansonsten ist das kleine Mackie wie eh und je ein zuverlässiger Partner für eine langjährige Zusammenarbeit.

Plus

  • gute Preamps
  • musikalische Klangregelung
  • stabile Bauweise
  • vielfältige Schaltmatrix
  • Klinken Ein- und Ausgänge symmetrisch

Minus

  • keine deutliche Innovation
  • Pre-Auxweg nicht stumm zu schalten

Preis

  • UVP: 270,- Euro
  • Straßenpreis: 229,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Tyrell RED

    Neue Preamps – noch besser Preamps??? Von Generation zu Generation behauptet nun Mackie das die neuen „Preamps“ viel besser geworden sind. Also entweder waren die früher mal unter aller Kanone (aber bereits die erste Generation warb mit super rauscharmen und übersteuerungsfesten PreAmps – nicht zu Unrecht wurde die 8Bus Serie in Pop-Kreisen einst zum Mega-Erfolg) oder der Mackie-Marketingabteilung fällt nun gar nichts mehr ein.

    • Profilbild
      changeling AHU

      @Tyrell Allgemein ist Mackie aber nicht unbedingt für Highend-Sound bekannt und im Bereich Opamps hat sich seit den 90ern einiges getan. Mittlerweile gibt es auch Chip Opamps die mit diskreten Opamps (da kostet einer gerne mal 50 € oder mehr) mithalten können oder sogar besser sind. Rauscharm ist auch nicht alles, ein wenig Rauschen wird ja sogar als angenehm empfunden, aber eher das etwas unregelmäßigere Rauschen von Bandmaschinen oder Kassettenrecordern. Es gibt auch Leute, die extra veraltete Kohleschichtwiderstände einbauen (Macbeth z.B.), weil denen der Klang trotz größerem Rauschen besser gefällt als bei modernen Metallschichtwiderständen.
      Also insbesondere bei den günstigeren Opamps hat sich die Qualität spürbar verbessert.
      Und musste Moog früher die Transistoren noch selber ausmessen, sind die mittlerweile so gut gefertigt, dass das bei Transistoren aus derselben Charge nicht mehr nötig ist. Da in Chip Opamps hauptsächlich Transistoren drin sind, spielt das auch da eine Rolle.
      Analog werden ja auch Computer immer schneller, weil alles kleiner zu fertigen ist und daher mehr Transistoren und andere Bauteile in die Chips gezwängt werden können.

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @Tyrell Aber dieses „Problem“ haben alle Hersteller, Peter: Seit ungefähr 20 Jahren erhält man von allen Stückzahl-Königen der Branche (Soundcraft, Allen & Heath, Yamaha, Mackie, Dynacord, Studiomaster) für relativ überschaubare Knete sehr vernünftige Mikrofon-Vorverstärker in den Klein- und Kompaktpulten, erst recht in den größeren Konsolen. Das ganze wird dann alle paar Jahre angeblich „revolutionär besser“ und durch die Marketingabteilungen in der Hoffnung gehyped, dass es die Käufer glauben und ihr „altes“ Equipment in die Tonne schmeissen.

      Ich besitze ein bald 20 Jahre altes Studiomaster P7 Studiopult, welches ich immer wieder mal im Einsatz habe. Es hat vielleicht nicht ganz den Headroom der aktuellen Mackie-Mixer, aber dennoch genug Reserve, um niemals in Schwierigkeiten zu gelangen. Und klanglich war das auch schon gute Ware, genau wie die allerersten Mackie 1604. Deren PreAmps brauchen sich auch heute nicht zu verstecken. Sind auch noch viele im Einsatz, denn die Teile sind robust.

      Was sich hauptsächlich geändert hat: Verlagerung der Produktion nach Asien und extrem verbilligte Preise. Aber hat irgendjemand die Mackie-Arbeiter in Woodinville 2003 gefragt, ob ihnen das gefällt, dass ein paar hundert Leute nun auf der Straße stehen? Ich würde für so ein wirklich hervorragendes Kleinpult wie das 802 auch gerne einen oder zwei Hunderter mehr hinlegen, wenn ich die ganzen ehemaligen Mackie-Worker noch in der US-amerikanischen Fabrik sehen würde.

      Der Weg ist doch komplett verkehrt, Preise ständig runter und ständig Leute dafür auf die Straße. Oder dieser zwanghafte Drang nach Steigerung der Produktivität bei gleichzeitiger Gewinnmaximierung. Mit dem Scheiss könnt´s ma wegbleiben, was soll denn dabei ausser Frust und sozialer Schieflage rauskommen?

      Nachdenkliche Grüße von

      „Onkel Sigi“ Schöbel

      • Profilbild
        Armin Bauer RED

        @Onkel Sigi Hi Sigi,

        sicher hast du Recht, früher haben die schon ganz tolle Teile gebaut. Ich erinnere mich nur zu gern noch an eine Tour vor 4 Jahren, die mit einer M7 lief und auf einem Festival in Bergen/Norway hatte ich dann halt eine Midas H3000 stehen. War etwas zu schrauben. nicht nur den Stick rein, aber das Ergebnis hat mir 2 Stunden ein Grinsen ins Gesicht gezeichnet.
        Habe mir auch schon überlegt, mir eine alte Crest zu holen, die Preamps sind klasse, wenn die gut läuft (und Jemand beim Tragen hilft), super.
        Hatte für Kleinjobs das von dir erwähnte Mackie 1604 auch lange im Einsatz, habe es dann aber vor 3 Jahren durch ein Onyx 24.4 ersetzt, nicht wegen der Preamps, sondern wegen der 2. parametr. MItte, 6 vollwertige Auxwege und die Pre-Auxe sind bei „Mute“ zu.
        Klanglich hatte ich an dem 1604 auch nach 20 Jahren nichts auszusetzen.

  2. Profilbild
    changeling AHU

    Wegen der Plastik-Poti-Achsen:
    Erstmal gibt es ganz unterschiedliche Plastik-Qualitäten, so dass auch Plastik nicht immer schnell kaputt gehen muss und auch Metall-Achsen bekommt man kaputt. Man muss bei beiden aber schon richtig fies Gewalt anwenden um die zu zerstören.

  3. Profilbild
    MidiDino AHU

    Ich freue mich, dass immer noch brauchbare Analogmischer hergestellt werden, auch wenn speziell der getestete Mischer für mich etwas zu klein geraten ist ;-) Dass den Marketingabteilungen nichts Neues einfällt, na ja. Ist ja auch nicht einfach, in Zeiten, in denen digital fast selbstverständlich geworden ist. Für eine Club-Performance von 2/3 Leuten mit Rechner, Synth und Micro wäre der 802 aber gar nicht schlecht!

    Bei mir ist weiterhin ein Spirit M8 (Soundcraft / 16 Kanäle) nicht nur in Betrieb, sondern das Zentrum meines Projekt-Studios! Egal ob RöhrenMic, Emu-Sampler (ja, tatsächlich!), RP-X, ein Roland JV-Modul oder PlugIns und PlugIns, alles geht über das Spirit – auch wenn die Endmischungen und das Mastering letztlich im Rechner erfolgen.

    Einen angenehmen Sonntag :-)

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @MidiDino Digitale Mixer werden die analogen nicht verdrängen, das zeichnet sich deutlich ab. Man muss nur einmal die Webseiten der bekannten Mischpulthersteller abklappern, um dies festzustellen. Das schöne daran ist, dass die Qualität selbst der bezahlbaren Geräte einen sehr hohen Standard erreicht hat. Mit guten Mikrofonen davor ist eine äusserst ansprechende Qualität erreichbar, sowohl live als auch beim Recording. Und bei den Winzpulten ist Mackie wirklich der Beste.

      Musikalische Grüße von „Onkel Sigi“ Schöbel

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