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Test: Mackie Big Knob Studio, Monitor Controller

Hervorragendes Doppelpack zum kleinen Preis!

9. Oktober 2017

Desktop Monitor Controller scheinen momentan das Produkt der Stunde zu sein. Ob nun durch den Erfolg der Crimson Serie von SPL oder dem immer stärkeren Trend zu Mehrfachfunktionen auf kleinstem Raum, die Kombination von Controller und Audiointerface ist im Homestudiobereich nicht mehr aufzuhalten. Sich dessen bewusst, hat auch Mackie Lunte gerochen und sich mit einer Neuauflage seiner Big Knob Serie rechtzeitig in Stellung gebracht. Mit dem Mackie Big Knob Studio liegt uns die mittlere Ausführung des neuen Triumvirats zum Test vor.

Mackie Big Knob Studio – Front

Vorwort

Wie uns der Hersteller Mackie im Januar 2022 mitteilte, wurde der Big Knob Studio technisch verändert, so dass alle ab 2022 ausgelieferten Geräte nur noch als 24 Bit / 96 kHz Interface arbeiten, höhere Sample-Raten werden nicht mehr unterstützt. Optisch gibt es dagegen keinerlei Änderungen.

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Konzeption

Der Mackie Big Knob Studio fungiert als Kombination von Controller und Interface, wobei die Kombination nicht zwangsweise parallel genutzt werden muss. Das Produkt kann auch nur als Controller für analoge Signalführung genutzt werden. Insgesamt können drei Stereosignale auf zwei Monitorwege plus eine Stereospur, welche zwischen -10 dB und + 4 dB umschaltbar ist, geroutet werden. Über einen USB-Ausgang kann der Mackie Big Knob Studio ebenfalls das Interface zum Computer übernehmen, wobei er zusätzlich über zwei Kopfhörerausgänge verfügt, die wiederum eine Talkback Mikrofonanbindung besitzen.

Vorderseite

Neben den beiden Kopfhörerausgängen, die mit dem USB-Signal und den Eingängen 1-4 beschickt werden können, befindet sich auf der Vorderseite des Gehäuses unter der Bezeichnung Stereo In 3/4 eine Miniklinke, um auf die Schnelle Devices aus der iPhone/iPad Liga anzuschließen und abzuhören. Das Signal wird in diesem Fall den rückseitig angebrachten Eingängen 3 und 4 vorgezogen und ist nicht als eigenständige Eingangsquelle zu verstehen.

Mackie Big Knob Studio – Vorderseite

Rückseite

Neben dem On/Off-Schalter und der verschraubbaren Eingangsbuchse des mitgelieferten Netzteils (+18V / 1,5 A) wurden auf der Rückseite des Gehäuses alle weiteren Ein- und Ausgänge platziert. Bis auf die beiden verriegelbaren Kombibuchsen von Neutrik handelt es sich hierbei ausnahmslos um TRS-Buchsen, die wahlweise symmetrisch oder unsymmetrisch belegt werden können. Neben den bereits erwähnten Ausgängen liegen hier auch die Eingänge 3/4, wahlweise in -10 dB und + 4 dB Eingangsempfindlichkeit an.

Mackie Big Knob Studio – Ein- und Ausgänge

Gehäuse und Regler

Einmal mehr überzeugt Mackie mit einer sehr massiven Bauweise. Das in China hergestellte Gerät verfügt über ein massives Stahlgehäuse, vier rutschfeste Gummifüße, die selbst auf einer Glasplatte wie verklebt haften und einer sehr angenehmen Reglerhaptik, welche genau den richtigen Drehwiderstand zwischen labberig und schwerfällig bietet. Aufgrund des massiven Stahlgehäuses schraubt sich das Gewicht des Mackie Big Knob Studio trotz der vergleichsweise geringen Abmessungen von 81 mm x 251 mm x 163 mm (H x B x T) auf stattliche 1,6 kg, was zu einem angenehm festen und sicheren Stand auf der Arbeitsfläche führt.

Bedienung und Erscheinungsbild

Die Oberfläche des Mackie Big Knob Studio lässt sich aufgrund des mittig angebrachten und grau abgesetzten Streifens in drei Bereiche unterteilen, wobei auf dem Namensgeber des Produktes, seines Zeichens der Mastervolume-Regler der Monitorausgänge A und B, der optische Fokus obliegt. Besagter Big Knob gleitet leicht und gleichmäßig über den gesamten Regelweg, welcher ohne weitere Skalierung auskommt. Wer gerne mit einer dB-Anzeige oder Vergleichbarem zur Lautstärkenkontrolle arbeitet, wird hier leider enttäuscht.

Im grau abgesetzten Streifen findet man zwei Ausgangs- (Monitor A und B) und drei Eingangsdruckschalter (USB, 3/4, 1/2), wobei eine Mehrfachaktivierung möglich ist. Als optische Kontrolle sind die Druckschalter bei ihrer Aktivierung mit einer grünen Hintergrundbeleuchtung unterlegt. Als Vorverstärker wurden bei den Eingängen 1/2 einmal mehr die beliebten Onyx-Verstärker verbaut, die mit bis zu 60 dB auch sehr leisen Signalen auf die Sprünge helfen können. Dabei kann man mit einem Stereo Pan Druckschalter wählen, ob man die beiden Eingänge als Stereosignal L/R oder als zweifach mittig geroutetes Monosignal nutzen möchte. Ebenso ist über einen Druckschalter eine Phantomspeisung von +48V möglich.

Mackie Big Knob Studio – das Interface

Im oberen Segment der Oberfläche befindet sich ganz links die jeweiligen Gain-Regler der Onyx Vorverstärker, die ebenfalls nur über die Bezeichnungen Min/Max verfügen. Weitere Orientierungshilfen, wie zum Beispiel die beliebte U-Rasterung anderer Mackie Pulte, sucht man hier vergeblich. Hierzu muss man einen Sprung nach rechts machen, wo der Gain-Regler des Stereokanals 3/4 mit besagter Rasterung und der Pegelabschwächung/-anhebung von +/- 12 dB ausgelegt wurde. Ganz rechts befinden sich zwei Trim-Regler, um die beiden Boxenpaare A und B in ihrer Ausgangslautstärke durch eine Pegelabsenkung von bis zu -12 dB individuell anzupassen.

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Unterhalb des grauen Balkens befinden sich zwei unabhängige Lautstärkeregler für die beiden Kopfhörerausgänge, die sich einen gemeinsamen Weg teilen müssen. Über einen Druckschalter kann man wählen, ob das Kopfhörersignal den 2-Track Ausgang abgreift oder aber das Cue-Signal. Über einen Drehregler links neben den beiden Kopfhörerreglern kann man stufenlos zwischen dem Playback und dem Eingangssignal wählen, so dass ein latenzfreies Abhören gewährleistet ist.

Unterhalb des Big Knob Lautstärkereglers befinden sich drei Druckschalter mit den Bezeichnungen Mono, Mute und Dim, die in ihrer Funktion selbsterklärend sind und ihre Wirkungsweise nur auf die Monitorausgänge beziehen. Als optische Kontrolle des Ausgangspegels verfügt der Mackie Big Knob Studio zudem über eine 2x 16-stellige LED-Kette oberhalb des Lautstärkereglers. Zu guter Letzt befindet sich rechts unten auf der Oberfläche noch der Talkback-Lautstärkeregler nebst Aktivierungsdruckschalter, welcher das Talkback-Signal auf die Kopfhörerausgänge routet.

Interface

Wie bereits erwähnt, erhält man mit dem Mackie Big Knob Studio zwei Geräte in einem. Neben den Controller-Funktionen kann das Gerät ebenso Interface-Funktionen übernehmen. Über die USB-Schnittstelle stehen als DAW-Plattform sowohl PC als auch Mac zur Verfügung, wobei Letzterer erwartungsgemäß ohne zusätzliche Treiber auskommt, Ersterer hingegen nach der Installation des ASIO-Treibers verlangt, den man von der Mackie Website downloaden kann. In der DAW erscheinen nach der Installation 2 Ein- und 2 Ausgänge, wobei die Wandler als maximale Auflösung 192 kHz bei 24 Bit generieren (ab 01/2022 nur noch 96 kHz, siehe Vorwort).

Auf der Rückseite befindet sich zudem ein Druckschalter namens „Rec Src Select“, welcher Loopback-Aufnahmen für Blogs, Podcasts etc. vereinfacht. Bei gedrücktem Knopf werden nur die Kombibuchsen an die DAW weitergeleitet, bei nicht gedrücktem Schalter wird das Ausgangssignal der DAW zusätzlich zu den Eingängen des Mackie Big Knob Studio ausgegeben, was das Kommentieren des Signals ermöglicht.

Mackie Big Knob Studio – im Studio

Praxis

Bei der Platzierung des Mackie Big Knob Studio sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sowohl hinter, als auch vor dem Gerät genügend Platz zur Verfügung steht. Ich persönlich bin kein Freund von vorne anliegenden Audiobuchsen, da diese zumeist im engen Kurven zurück hinter das Gerät geführt werden müssen, es sei denn, es handelt sich um Signalquellen, die nur rudimentär am Controller anliegen.

Hier beweist Mackie einmal mehr das praxisgerechte Denken seiner Ingenieure. Zuspieler wie iPhone oder iPad sind meist nur kurzfristig im Einsatz, bevor sie wieder anderweitig genutzt werden, daher macht der Miniklinke Stereo-Input auf der Vorderseite durchaus Sinn. Bei den Kopfhörerausgängen hängt die Sinnhaftigkeit der vorderen Buchsen Platzierung von seinem Einsatzgebiet ab. Möchte primär der Tontechniker nebst Produzent o.ä. das Kopfhörersignal hören, ist die Platzierung der Ausgänge auf der Vorderseite optimal. Soll das Signal hingegen zum Beispiel an eine Gesangskabine geschickt werden, halte ich rückseitig angebrachte Buchsen, welche die Kabelführung in einen entsprechenden Strang weiter leiten, für sinnvoller.

In Sachen Haptik erfüllt Mackie einmal mehr die Ansprüche, welche man heutzutage an ein modernes Desktop-Gerät hat. Ein bombenfester Stand und eine intuitive Schalter- und Reglerbelegung ermöglichen in Zusammenarbeit mit einer ergonomischen Gehäuseform ein stressfreies, zielgerichtetes Arbeiten in nahezu allen Sprach- und Musikbereichen. Die gesamte Signalführung, angefangen bei den Preamps bis hin zu den Ausgangssignalen glänzen durch einen runden, neutralen Klang, welcher zu keiner Zeit mit Nebengeräuschen oder Headroom-Engpässen in seiner Qualität gemindert wird.

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Fazit

Mit dem Mackie Big Knob Studio punktet der amerikanische Hersteller mit seiner Kombi von Controller und Interface auf ganzer Linie. Das Produkt ist mit seinen 2in1 Konzept wie geschaffen für das private Homestudio und bietet neben 2 hochwertigen Preamps und einem flexiblen Monitoring ein insgesamt schlüssiges Konzept für nahezu alle Situationen des modernen Homerecordings.

Plus

  • Konzeption
  • Verabeitung
  • Klang
  • Detaillösungen

Preis

  • Ladenpreis: 219,- Euro
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Forum
      • Profilbild
        El_Wumme

        @Axel Ritt Aber nur, wenn ich wirklich ausschließlich das trockene Signal abhören möchte.

        Wenn ich z.B. mit Software-Amps arbeite (was sicherlich viele Amateur-Produzenten, und an die richtet sich der Mackie ja, machen), dann spielt die Latenz doch wieder eine Rolle.

        Oder wenn man Ermangelung eines externen Effektgerätes Vocals mit ein wenig Hall versehen aufnehmen möchte.

        Und dann kommt die Latenz doch wieder ins Spiel …

  1. Profilbild
    Gürtelneurose

    Hallo liebes Amazona Team.

    Ich stehe kurz vor dem Kauf einer neuen Abhöre für mein kleines Studio. Es sollen 2 x 5-Zöller plus Sub werden (Jbl 305p mk2 + jbl lsr310s) Die Monitore werden in diesem Setup vom Sub gespeist, der mittels Frequenzweiche nur noch den Teil ab 80Hz weitergibt und diese somit entlastet. Wie kann ich da einen Monitor-Controller zuschalten, ohne eben diesen Vorteil aufzugeben?

    Freue mich auf eine aufschlussreiche Antwort

    Gruß,

    Daniel

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