Zentrale Steuerzentrale
In einem Kurztest möchten wir Ihnen den Mackie Big Knob vorstellen, der zwischenzeitlich sein 10-jähriges Jubiläum feiert. Ein Klassiker also:
Für was und warum?
Monitor Level Controller können ein kleines Mischpult oder den Ausgang einer Soundkarte erweitern, indem nützliche Features wie z.B. Talkback oder der Anschluss von CD-Playern oder anderen Geräten möglich ist. Zudem kann all dies zentral geschaltet werden.
Jeder kennt auch das Problem der Lautstärkeregelung in einem rechnerbasierenden Studio ohne Mischpult. Zwar kann man Aktivboxen direkt an die Soundkarte anschließen, jedoch wird dies spätestens bei einem Rechnerabsturz oder Bug-behafteten Plug-in für die Ohren und die Hochtöner recht unangenehm. Darüber hinaus ist es für den Workflow einfach besser, einen Drehregler per Hand greifbar zu haben, mit dem man schnell mal die Abhörlautstärke angleicht.
Hintergrund
Aber warum sollte man Aktivboxen nicht direkt an den Ausgang einer herkömmlichen Soundkarte anschließen? Normalerweise sitzt in Soundkarten nach dem Digital/Analog-Wandler ein Operationsverstärker, der den Ausgang des Wandlers auf Line-Pegel bringt. Die Eingänge von Aktivboxen sind meist so ausgelegt, dass sie bei Line-Pegel ihre volle Lautstärke erreichen. Jedoch ist beim Arbeiten fast nie die volle Lautstärke erwünscht. Jetzt könnte man meinen, dass man doch einfach den Ausgang der Soundkarte leiser machen könnte. Auf den ersten Blick erscheint dies auch sinnvoll, aber man verringert damit die hörbare Dynamik. Beim digitalem Herunterpegeln werden so aus 100 dB Dynamikumfang eines DA-Wandlers schnell nur noch 30 dB oder 40 dB. Es kann also passieren, dass man mit 8, 10 oder nur 12 Bit abhört. Viel schlimmer wäre aber, wenn es einen Computer-Absturz gäbe und auf einmal wieder 0 dBFS anlägen. Dies könnte die Lautsprecher und vor allem Ihre Ohren irreparabel schädigen!
Talkback
Was ist Talkback? In Oldschool-Studios gibt es immer einen „Regieraum“ und einen „Aufnahmenraum“. Der Toningenieur sitzt im Regieraum und bedient die Technik, während der Musiker im Aufnahmeraum sein Instrument einspielt. Während einer Produktion muss der Toningenieur oft mit dem Musiker sprechen. Da nun aber der Aufnahmeraum akustisch vom Regieraum entkoppelt ist, ist es sinnvoll, mit dem Musiker über seinen Kopfhörer zu kommunizieren. Das Talkback-Mikrofon klinkt sich also auf Knopfdruck in den Monitor-Mix ein. Der Toningenieur hört den Musiker hingegen über das Aufnahmemikrofon.
MACKIE BIG KNOB
Der Mackie Big Knob hat nun schon einige Jahre auf dem Buckel, ist aber immer noch „up-top-date“ und dank seiner aufgeräumten Oberfläche auch selbsterklärend.
Mackie bietet ein enorm stabiles Desktop-Gehäuse an. Dieser Ansatz ist ein Segen für die Benutzerfreundlichkeit, kann man es doch bequem hinter der Computer-Tastatur platzieren. Außer dem namensverleihenden großen Lautstärkeregler ist das Gehäuse mit nur 15 cm Tiefe doch recht kompakt.
Die Funktionalität geht über die eines einfachen Monitor-Controllers weit hinaus. Zwei Kopfhöreranschlüsse und zahlreiche Ausgänge bieten eine enorme Anschlussvielfalt. Professionell ist die Umschaltbarkeit fast aller I/Os von -10 dB auf +4 dB und die stufenlose Anpassung per Poti.
Als besonderes Schmankerl findet sich auf der Rückseite ein Phono-Eingang samt Masse-Schraube für einen Plattenspieler. Dank der großzügigen Bedienoberfläche sind alle Elemente sehr gut zu erreichen. Leider sind die Potis nicht verschraubt.
Hier eine Zusammenfassung der Features:
- bis zu 4 Stereoquellen (6,3 mm Klinke) und 3 Monitor-Paare (6,3 mm Klinke) umschaltbar
- Phono-Stereoeingang (2x Cinch)
- 2x 2-Track-Eingang für die Wiedergabe externer Signalquellen wie CD-Player etc.
- Kopfhörermixer mit 2 separat regelbaren Kopfhöreranschlüssen (6,3 mm Klinke)
- Ausgang für externe Kopfhörerverstärker (2x 6,3 mm Klinke)
- integriertes Talkback-Mikro
Der MACKIE BIG KNOB lässt sich enorm vielseitig einsetzen, verfälscht den Klang nicht und wird auf Wunsch schnell zur zentralen Schaltzentrale des Studios. Er schwebt genau in der Mitte und ist das Bindeglied zwischen Einsteiger- und High-End-Gerät und damit sicher für die meisten Homerecording-Studios ein gute Empfehlung.
Bei mir seit 10 Jahren im Einsatz! Vieles ist gekommen und auch wieder gegangen, aber die Big Knob ist fest im Studio integriert. Kein Poti-Knacksen, alles wie am ersten Tag. Ein wunderbares Gerät, welches absolut unspektakulär und neutral seinen Einsatz verrichtet.
@[P]-HEAD Ja bei mir auch, ich wollte gerade genau das gleiche schreiben aber ich hab es einfach heute. Ich bin dacor
Aloha,
ich will jetzt nicht werten, aber ist der Artikel vllt „sponsored by Mackie“? Das Ding hat ja nun schon ein Paar Jahre auf dem Buckel, deswegen bin ich nen bissl überrascht dass erst jetzt was dazu kommt.
Könnt Ihr außerdem mal einen Vergleichstest zwischen verschiedenen Controllern machen? Es ist ja nicht ungewöhnlich dass die Unterschiede im Sound machen (Frequenzgang verändert, Stereobild verzieht sich bei verschiedenen Reglerständen etc…), würde mich interessieren.
Danke und LG :)
@maho Ja, der Big Knob hat ein paar Jahre auf dem Buckel und wurde innerhalb des Vergleichstests bereits 2006 getestet. Diesen findest Du angehängtr über dem Kommentarfeld. Und ein aktueller Vergleichstest kommt sicher demnächst – also nix sponsored by ;-)
@Tyrell Ah super, lieben Dank! :)
@maho Ich kann jetzt nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ich habe / hatte 2 Stück im Einsatz. Beide haben das Problem das das Stereobild verzogen / unausgeglichen in den ersten 10% des Big Knob / Reglers ausgegeben wird.
Aus dem ersten Studio ist er deswegen relativ schnell verschwunden. Im zweiten Studio wird er wohl dann auch bald ersetzt werden.
An sich ein relativ schlichtes, nettes Teil mit den richtigen Funktionen aber das verschieben des Stereobildes war für mich ein No-Go und dazu auch ein krasser Nervfaktor in leiseren Sessions. Aber wie gesagt das ist meine ganz persönliche Erfahrung =) Vielleicht hatte ich auch nur 2 Monatgsgeräte erwischt =D
@maho Was soll sich bei so einem Arbeitsklaven denn noch verbessern, es ist doch kein Behringer.
Hallo!
Ich habe den Big Knob Controller seit 2009 im Einsatz. Insgesamt ist er (äusserlich) ordentlich verabeitet und bietet für ein kleines Studio ordentlich Anschlussmöglichkeiten und für fast jeden Anschluss auch eine Möglichkeit der Pegelanpassung (!) je nach dem mit welchem Pegel das angeschlossene Gerät arbeitet. Die Tonqualität an sich ist auf gutem Niveau. Man müsste sicherlich schon Monitor-Boxen jenseits der 2K € haben um signifikante Beeinflussungen der Tonqualität feststellen zu können. Jedoch macht die Lautstärkeregelung machmal Probleme. Im häufig verwendeten unteren Stellbereich des Potis kommt es mitunter zu Lautstärkeunterscheiden zwischen Rechts und Links und es lässt sich dann die Lautstärke nicht für beide Kanäle auf 0 reduzieren. Bei mir tritt das Problem jedoch nur temporär auf, ist aber natürlich ärgerlich. Für Profis ist das sicherlich ein No-Go bei der täglichen Arbeit! Da ich hier auch schon ähnlich Andeutungen in dieser Richtung gelesen habe, gehe ich von einem häufigen auftretenden konstruktions-, bzw. designbedingten Fehler aus. Ist nur ärgerlich, wenn dieser erst nach der Garantie auftritt. Vielleicht haben ja noch mehr User ähnliche Erfahrungen gemacht.
Als Alternativen standen für mich 2009 damals noch Geräte von SPL (deutlich teurer) und PreSonus (billig verarbeitet, schlechte Haptik) zur Auswahl.
@Chris Gate Hey Chris genau die selben standen danach auch bei mir zur Auswahl nach dem ich den Big Knob wieder abgegeben habe.
SPL… man glaubt es kaum bei dem guten Namen.. machte leider die selben Problem.
Also als drittes PreSonus getestet.
Ist seit ca. 1 Jahr bei mir im täglichen Einsatz ohne auch nur einmal zu Mucken.
Verarbeitung eigentlich genauso „einfach“ wie beim Big Knob und ich finde es sogar optisch schöner. SPL ist da natürlich nochmal eine ganz andere Klasse.
Bedienung eigentlich genauso einfach wie bei den anderen beiden Kandidaten =)
Ich bin happy damit ^^
@Chris Gate Wer den big knob selten nutzt muss sich nicht wundern wenn man Probleme bekommt, das macht das beste Gerät fertig, Stichwort Oxidation
Du ich mach das Hauptberuflich und bin 5 Tage die Woche in meinem Studio ;)
also daran kann es wohl nicht liegen!
Komisch, aber ich bin wohl der einzige dem der Big Knob ganz gehörig den Klang verfälscht… mal ganz abgesehen von den bereits beschriebenen Verschiebungen im Stereobild.
@Llisa Nein das ging mir ganz genauso. RME Inteface + Adam P11A und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht – als würde man einen Vorhang wegziehen. Das ist keine Einbildung und auch kein geringfügiger Unterschied bei dem man nur die Flöhe husten hört. Von daher habe ich den Big Knob, so praktisch und angenehm das Gerät auch im Prinzip ist, wieder verkauft. Die Lösung gegen gefährlich laute Pegel ist: einfach die Monitore leiser einpegeln ;) Bei RME kann man dann gemütlich und verlustfrei mit der Remote (ARC oder BRC, demnächst gibts da was neues) die Abhörlautstärke im höheren Auflösungsbereich einstellen. Klingt deutlich besser.