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Test: Mackie Onyx Blackbird

(ID: 1640)

Wie „zwitschert“ er?

Wirklich prima. Die Vorstufen sind sehr hochwertig und rauschen kaum, diese mit „Onyx“ betitelten PreAmps klingen nicht nur in der Werbung gut. Klanglich hier etwas aussetzen zu wollen, ist sehr schwierig, denn es passt einfach. 

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Was sonst noch auffiel

Das Gerät kann auf bis zu vier Einheiten erweitert werden. Damit lassen sich dann selbst große Projekte meistern.

Die Phantomspeisung ist getrennt für sowohl die ersten beiden Eingänge als auch die übrigen sechs schaltbar. So kann man z.B. bei der Schlagzeug-Abnahme die Overhead-Kondensatormics auf Kanal 1 und 2 mit Phantomspeisung betreiben, die weiteren dynamischen hängen dann an den Eingängen 3 bis 8 und diese dann ohne Phantomspannung. Das empfinde ich als eine brauchbarere Lösung, als wenn immer alles zwingend an der Speisung hängt.

Die eingebauten Kopfhörerverstärker haben ausreichend Power für die meisten Recording-Situationen.

Die Aussteuerungshilfe besteht am Gerät lediglich aus einer grünen LED pro analogem Eingangskanal, welche immer heftiger leuchtet, je näher man sich an der Obergrenze bewegt. Schließlich wird sie rot, wenn es zuviel des Guten ist. Obwohl dies sehr spartanisch erscheint, sprechen diese LEDs sehr feinfühlig an, und man kommt gut zurecht. 

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Was gibt es zu meckern? 

Zu diesem Preis? Nichts. 

Für wen ist der „Blackbird“ richtig?

Für alle, die gänzlich ohne Mischpult arbeiten wollen, macht der „schwarze Vogel“ grundsätzlich eine sehr brauchbare Figur. In Verbindung mit der kostenlos downloadbaren Software „Blackbird Control“ lässt sich alles gut einstellen und übersichtlich arbeiten. Dennoch wird es natürlich nie so komfortabel wie mit einem externen Mischpult, aber es ist gut gelöst. Auch ein Digitalpult kann durch die ADAT-Anschlüsse problemlos mit dem Interface erweitert werden, wenn man zusätzliche Mikrofonstufen bzw. Line-Eingänge braucht. 

Die Steuersoftware Blackbird Control

Die Steuersoftware Blackbird Control

Wenn jemand ein gutes Analogpult einsetzt und eine Schnittstelle zum Rechner UND mit Einzelkanälen zurück sucht, wird sich allerdings mit dem Mackie nicht so recht anfreunden können, da er für diesen Zweck zu wenige analoge Ausgänge besitzt. Soll die Musik aber nur mehrkanalig IN den Rechner und dort auf zwei Stereokanäle gemischt werden, passt es auch gut.

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Fazit

Der neue „Blackbird“ ist mit Sicherheit eines der bestklingenden Interfaces, das es zur Zeit in dieser Preisregion gibt. Er ist sehr gut verarbeitet und besitzt dadurch einen hohen „Ich-will-hinfassen“-Faktor. Die Bedienoberfläche ist klar strukturiert, und man kommt auch mit „Wurschtlfingern“ prima klar. Die Monitoring-Einstellungen werden über die sog. „Blackbird Control“ schnell und übersichtlich erledigt, ein Ausbau auf bis zu vier Einheiten ist möglich. Man dürfte mit diesem Interface über Jahre sehr gut bedient sein. Der „schwarze Vogel“ hat mich überzeugt, deshalb volle Punkzahl für ein sehr gelungenes Produkt.

Plus

  • sehr gute Vorverstärker
  • überzeugender Gesamtklang
  • sehr gute Verarbeitung
  • ausbaubar auf bis zu vier Geräte
  • Word Clock In und Out
  • gute, kräftige Kopfhörerverstärker
  • einfach zu bedienende Steuersoftware

Minus

  • -

Preis

  • UVP: 712,- Euro
  • Straßenpreis: 499,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    ampertune

    @Sigi:
    Danke für das informative Review. Deine Hingabe für wertiges An-fassbares und die vornehme Zurückhaltung beim Un-fassbaren (weil in Software realisiert) sind unvermeidlich, wenn man langjährige Erfahrung mit einbringt. Schon deshalb habt Ihr, dieser ‚Hybridmischer‘ und Du, es Euch sicher nicht einfach miteinander gemacht.
    So ist das eben: auch wenn das Bauchgefühl noch so heftig protestiert, weil man nicht mehr in gewohntem Umfang ‚an die Knöppe darf‘, das Digitale von heute bietet selbst in der Prosumer-Ecke inzwischen angenehm erschreckende Freiheitsgrade und Qualitäten, die vom Ergebnis her auch dem Anspruchsvollen Spaß machen können.
    Gerade deshalb bekommt aber auch die Software-Seite und deren Umsetzung immer mehr Gewicht – nicht selten eine ziemliche Herausforderung beim Review, das ist völlig klar, zumal man nicht ewig Zeit dafür hat.

    Was mich bei der „Schwarzdrossel“ deshalb jetzt noch interessieren würde:
    – Führt beim Stacking mehrerer Blackbirds das Abhören immer erst durch den Rechner/die Software oder steht es auch dann noch latenzfrei über die DSP-Mixer-Hardware zur Verfügung?
    – Müssen bei mehreren Blackbirds diese am selben Firewire-Bus hängen? Reicht eine Software-Instanz oder muss man die Kontrollsoftware dann mehrfach laden?
    – Können die zwei Kopfhörer-Ausgänge mit komplett unterschiedlichen Mixen beschickt werden oder gibt es nur einen Mix mit getrennt regelbarer Verstärkung?
    – Wie frei ist das Routing in der Kontroll-Software? Kann ich jeden Eingang beliebigen Ausgängen (auch virtuellen oder anderer Hardware) auf dem selben System zuordnen? Gibt es Beschränkungen für Mehrfach-Zuordnungen?

    Übrigens:
    Von A wie Ausstattung über B wie Bauform und P wie Preissegment bis hin zu Z wie Zielgruppe dürfte das ‚Focusrite Saffire Pro 40‘, über das Axel Ritt hier schon am 01.06.2009 ein Review veröffentlicht hat, ganz sicher einen Seitensprung ähem… Seitenblick wert sein ( http://www.....le_id=2182 ).
    Diese beiden Geräte buhlen, mit überschaubaren Unterschieden bei Hard- und Software, letztendlich doch um recht ähnliche Kundschaft.
    Bei allem Gedränge oberhalb der Einsteigerklasse wirken die übrigen aktuellen Typen auf mich nicht wirklich vergleichbar, weil sie entweder einem anderen Ausstattungskonzept folgen(z.B. kein ADAT, dafür MIDI, reines Interface mit Software-Mixer, USB statt Firewire), im anderen Format daherkommen oder schlichtweg ein ganz anderes Preisniveau haben.

    Gruß
    Markus

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @ampertune Hallo Markus!

      Da ich an den „schwarzen Vogel“ nun nicht mehr herankomme, da er schon seit längerem meinem Studio entflattert ist, habe ich Deine Fragen an den deutschen Mackie-Man (Mackie Messer…?….) geschickt. Wenn ich Antwort(en) bekommen habe, schreibe ich diese hier hinein.

      Musikalische Grüße

      Siegfried Schöbel

      • Profilbild
        ampertune

        @Onkel Sigi Hallo Sigi,

        dann Tusch & Dank für’s weiterleiten!
        Ist ja schon ein Ding, dass so ’ne Rack-Amsel die Formulierung ’nach Diktat verreist‘ auch schon kennt.
        Dann bin ich ‚mal auf die Antwort gespannt und hoffe doch sehr, dass der Mackie-Man nicht wirklich Mackie Messer ist – Du weißt ja: der wusste von nichts und man konnte ihm nichts nachweisen… (dem ‚HiFish‘ übrigens auch nicht) ;)

        Gruß
        Markus

        • Profilbild
          Onkel Sigi RED

          @ampertune Hallo Markus!

          Hier die Antworten des Mackie-Teams:

          – Führt beim Stacking mehrerer Blackbirds das Abhören immer erst durch den
          Rechner/die Software oder steht es auch dann noch latenzfrei über die
          DSP-Mixer-Hardware zur Verfügung?

          Meiner Ansicht nach kann man immer latenzfrei ueber den Blackbird direkt abhoeren. Dies steht in der Bedienungsanleitung bei Anwendungen mit EINEM Blackbird. Ich vermute, das wird das Gleiche sein, wenn man mehrere Blackbirds zusammen haengt. Man muesste das allerdings ausprobieren.

          – Müssen bei mehreren Blackbirds diese am selben Firewire-Bus hängen? Reicht
          eine Software-Instanz oder muss man die Kontrollsoftware dann mehrfach
          laden?

          Das empfohlene Setup mit zwei Blackbirds in einer Kette (Daisy-Chain) ist folgendes: Der erste Blackbird (im „synch to ADAT mode“) wird an den FiWi-Anschluss des Computers angesteckt, der zweite Blackbird (im „standalone mode“) wird dann mit ADAT an den ersten angeschlossen. Somit muss nur eine Kontroll-Software geladen werden. Alternativ kann man die zwei Blackbirds auch mit einer Wordclock synchronisieren. (siehe auch Hook-up Diagramm unten)

          – Können die zwei Kopfhörer-Ausgänge mit komplett unterschiedlichen Mixen
          beschickt werden oder gibt es nur einen Mix mit getrennt regelbarer
          Verstärkung?

          Ja, zwei verschiedene Mixe koennen ueber die Phones-Out Buchsen ausgegeben werden. Hierzu koennen die Schalter neben den Kopfhoerer-Anschluessen auf Monitor (Mischung 1) und Phones (Mischung 2) gestellt werden. Der benutzerdefinierte Phones-Mix kann in der DSP Software zugeordnet werden. Alternativ koennen Sie zwei verschiedene Phones-Mixe in der Software einstellen und diese anstelle des Monitor-Mixes getrennt ausgeben (Phones 1 + 2). Beide Schalter muessen dann auf Phones stehen.

          – Wie frei ist das Routing in der Kontroll-Software? Kann ich jeden Eingang
          beliebigen Ausgängen (auch virtuellen oder anderer Hardware) auf dem selben
          System zuordnen? Gibt es Beschränkungen für Mehrfach-Zuordnungen?

          Die Blackbird DSP Matrix erlaubt Routing von beliebigen INs zu beliebigen OUTs. Bitte vermeiden Sie, die gleiche Quelle (z.B. Drums) auf mehrere INPUTS zu legen. Dies nennt man Double-Bussing und es fuehrt zu einer Lautstaerke-Anhebung des Signals.

          In der Hoffnung, Deine Fragen hiermit zufriedenstellend beantwortet zu haben, verbleibe ich mit einem musikalischen Gruß

          Siegfried Schöbel

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich bin seit 2 Monaten stolzer Besitzer des BB und kann mich der Meinung Siegfried Schöbels nur anschliessen. Ich nehme analog, mit dynamischen Mics (Sennheiser MD 441,
    MD 421, MD 21) acoustische Gitarren auf und mische im Rechner ohne zusätzliche Hardware.

    Ich kenne die Konkurenzprodukte: Roland Octacapture, Focusrite Saffire pro 24 DSP, PresonusFirestudio (alle ausgiebig getestet oder längere Zeit besessen), das Blackbird ist geblieben.
    Keines der vorgenannten läuft so stabil und ist so einfach zu bedienen wie das BB.
    Über Sound läßt sich streiten, viele Details meiner Aufnahmen mit den anderen Systemen habe ich erst mit dem BB besser beurteilen können. Einen guten Mix aus den Aufnahmen mit dem BB zu erstellen ist nicht schwer und es klingt immer sehr hochwertig.

    Keep picking und Gruß

    Olaf Balczun

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