Test: MusicMan Stingray 5 HS, E-Bass

Ein guter Wurf ist MusicMan mit dem zusätzlichen Halstonabnehmer im Stingray gelungen. Sämtliche der per Fünfweg-Schalter abrufbaren Sounds sind praxistauglich und inspirierend, dabei aber auch sehr eigenständig. Gut gefällt mir, dass nicht versucht wurde dem berühmten Stingray- Sound weitere klassische Klänge, beispielsweise von J– oder P- Bass beizufügen, sondern das ursprüngliche Konzept des fundamentalen Groovesounds erweitert hat. Besonders erwähnt sei hier noch einmal der fulminante Sound der tiefen H-Saite. Der steht hier zur Verfügung ohne dem Bassisten die nervige und unter Umständen zeitaufwändige Umgewöhnung auf eine verlängerte Mensur abzuverlangen.

Der geforderte Preis ist kein Pappenstiel, und manch einer wird sich fragen, warum er sich nicht für einen Bruchteil des Preises ein vergleichbares Instrument aus Fernost kaufen soll. Ebenso gibt es für gut 30- 40 % weniger auch schon „Handmade in Germany“, in durchaus vergleichbarer Qualität und Ausstattung. Demgegenüber steht jedoch ein stimmiges Gesamtkonzept aus Holzkonstruktion, Tonabnehmer und Elektronik, welches in meinen Augen (und Ohren) sämtliche Mitbewerber aussticht.

Es handelt sich hier eindeutig um ein Original und wenn man dieses Instrument in die Hand nimmt, spürt man das auch. Mir ist noch kein Konkurrenzmodell in die Finger geraten, was dann tatsächlich auch diesen Sound produziert, trotz gleicher Hölzer, ähnlich aussehenden Tonabnehmern und aktiver Elektronik. Das Zusammenspiel zwischen Tonabnehmern und Elektronik ist hier wohl das Geheimnis, an dem sich die Mitbewerber die Zähne ausbeißen. Die perfekte Verarbeitung ist zudem über jeden Zweifel erhaben und fördert den „Wohlfühl- Faktor“ ungemein. Allen Bassisten, die einen professionellen Fünfsaiter suchen und denen der Stingray bis jetzt zu unflexibel war, sollten diese Neuentwicklung aus dem Hause MusicMan unbedingt einmal antesten!