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Test: PRS SE P50E BG, Akustikgitarre

Die kleine Parlor von PRS

14. Mai 2023

Test: PRS SE P50E BG, Akustikgitarre

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Die PRS SE P50E BG lässt den Geist der guten alten Parlor-Westerngitarre wieder aufleben! Die Entwicklung dieses Gitarrentyps führt zurück bis in das späte 19. Jahrhundert, in dem vor allem Blues- und Folkmusiker eine leicht zu transportierende und finanziell erschwingliche Steelstring bevorzugten. Bis in die 1950er-Jahre war diese kompakte Bauform sehr populär, heute jedoch ist es recht still geworden um die kleinen Parlor-Style-Gitarren, wenngleich namhafte Hersteller immer noch Modelle dieser Kategorie in ihrem Sortiment führen. Einer dieser Namhaften Hersteller ist zweifellos PRS Guitars, die uns die kleine Schönheit für einen ausgiebigen Test zur Verfügung gestellt haben.

PRS SE P50E BG – Aufbau & Verarbeitung

Ausgeliefert wird die PRS SE P50E BG  in einer robusten Tasche mit Schulterriemen und genügend Stauraum auf der Vorderseite. Nach dem Entblättern aus der Hülle präsentiert sich den Augen eine hübsche Parlor-Style-Western, die mit zahlreichen Abalone Perlmutt Einlagen rund um das Schallloch, an den Rändern des Korpus und natürlich mit den charakteristischen PRS Bird-Inlays auf dem Griffbrett strahlt. Doch das ist noch nicht alles, denn auch die beiden Teile des Bodens wurden mit einem Stück Perlmutt zusammengefügt. Der besteht wie die Zargen aus intensiv geflammtem Ahorn, eine massive Fichtendecke gesellt sich on top dazu. Edles Design kommt selbst auf der Rückseite den SE-Instrumente von PRS nicht zu kurz und so hat man sich die Mühe gemacht, dem Boden der SE P50E BG doch tatsächlich einen Sunburst-Effekt zu verpassen.

Test: PRS SE P50E BG, Akustikgitarre

Auch ein schöner Rücken kann entzücken

Der obligatorische Blick durch das Schallloch zeigt keine Auffälligkeiten, dafür aber eine penibel saubere Verarbeitung, soweit das Auge blicken kann. Von gerissenen Streben, Schleifspuren oder Leimresten ist weit und breit nichts zu sehen. Hier fällt höchstens der Fishman-Preamp mit seinen beiden Reglern ins Auge, doch zu dem kommen wir später noch. Umschlossen wird das gesamte Instrument von einer hochglänzenden Lackschicht, lediglich das Ebenholzgriffbrett und der Steg aus dem gleichen Material blieben unbehandelt. Das bedeutet also auch eine lackierte Halsrückseite, aber schon an dieser Stelle kann ich Entwarnung geben und freudig darauf hinweisen, dass der Greifhand kein Ankleben droht. Ganz im Gegenteil: Die Lackierung fühlt sich unglaublich seidig an und man hat fast das Gefühl, auf einer hochglanzpolierten Glasfläche zu agieren.

Test: PRS SE P50E BG, Akustikgitarre

Mahagonihals und Ebenholzgriffbrett

Eingeleimt in den Korpus wurde ein Hals aus Mahagoni mit einem Ebenholzgriffbrett und 20 Bünden. Die Verarbeitung der Bundstäbchen ist hervorragend gelungen, sie wurden an den Kanten sehr sauber abgerichtet und sorgfältig auf ihren Oberflächen poliert. Das „Wide Fat“ Halsprofil klingt schlimmer, als es sich anfühlt, hier dürften sich selbst die verwöhntesten E-Gitarristen recht schnell zu Hause fühlen. Zumal die Mensur trotz der kompakten Maße der Gitarre immerhin 628 mm beträgt. Durch den sehr schlanken Halsfuß wird zudem eine gute Bespielbarkeit der oberen Lagen gewährleistet, selbst zum Erreichen von Bund Nummer 20 ist für normal große Hände kein Übergreifen nötig. Erfreulich ist zudem, dass PRS die SE P50E BG bereits mit einem vormontierten Gurtknopf im Halsfuß ausliefert, somit kann man sich die Kleine bei Bedarf direkt um den Hals schmeißen.

Test: PRS SE P50E BG, Akustikgitarre

Unverkennbar – die US Bird-Inlays

Hardware & Pickup der Akustikgitarre

So wie die Stegeinlage aus Knochen besteht, so wird auch ein Sattel aus Knochen verwendet. Der wurde sauber in seine Position eingesetzt und führt die Saiten hinauf zu den sechs offenen Mechaniken an der Kopfplatte, die mit ihren schwarzen Knöpfen das Gesamtbild der Gitarre stimmig ergänzen. Die Tuner laufen zwar nicht ganz frei von Spiel auf ihren Achsen, aber wenn die Fuhre erst einmal richtig durchgestimmt ist, zeigt sich die kleine Parlor-Western ziemlich resistent gegen Verstimmungen. Der Zugang zur Einstellschraube des Halses sitzt ebenfalls hier oben an der Kopfplatte und nicht wie sonst in der Regel verborgen und schwer zugänglich am Halsfuß. Korrekturen können hier also schneller und unkomplizierter vorgenommen werden, bei unserem Testmodell war dies aber nicht notwendig. Saitenlage, Oktavreinheit und Intonation präsentierten sich in Bestform.

Test: PRS SE P50E BG, Akustikgitarre

Charakteristischer PRS Headstock

Damit man der SE P50E BG auch bei Live-Gigs oder Recordings Gehör verschaffen kann, sorgt ein Fishman Sonitone Pickup unter dem Steg für die elektrische Verstärkung. Das System wurde von PRS an die Anforderungen der Gitarre angepasst und ist in seiner Bedienung sehr rudimentär ausgefallen. Außer der Möglichkeit zur Beeinflussung von Lautstärke und Ton stehen keine weiteren Optionen zur Verfügung. Die Regler dafür wurden unsichtbar am Rand des Schalllochs untergebracht, die Batterie sitzt hingegen in einem Fach gemeinsam mit der Klinkenbuchse am unteren Ende des Korpus. Kleiner Tipp am Rande: Nach Benutzung immer das Kabel entfernen, denn ansonsten droht das vorzeitige Ende des Saftspenders. Denn wie bei allen Piezo-Systemen aktiviert und deaktiviert sich auch dieses durch Einstecken bzw. Herausziehen des Klinkenkabels.

Ein kurzes Zwischenfazit

Schon erstaunlich, mit welch hoher Qualität PRS selbst die günstigen SE-Instrumente mittlerweile herstellt und ausstattet. Die PRS SE P50E BG wirkt wie aus einem Guss und bietet dem Auge ein wunderbares Bild von vorne bis hinten und von Kopf bis Fuß. Sicher, der Preis von knapp unter 1000,- Euro ist nicht ganz ohne, doch angesichts dieser tollen Verarbeitung und der authentisch wirkenden Vintage-Optik meiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt. Wenn sie denn auch dazu noch klingt, dann wäre es ja wunderbar. Tut sie es? Die Antwort auf diese Frage gibt es ab dem nächsten Absatz.

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PRS SE P50E BG – Praxis-Check

Meine Damen und Herren, lassen Sie sich bloß nicht von der zierlichen Form dieser Gitarre täuschen, denn wenn die ersten Akkorde in einer Höllenlautstärke aus dem kleinen Korpus dröhnen, dann ist die Aufmerksamkeit dem Spieler ganz gewiss! Ohne Witz, die SE P50E BG wirkt durch ihren mittenbetonten Klang unglaublich laut und sollte sich selbst bei Sessions weit oberhalb von gewöhnlicher Zimmerlautstärke mühelos behaupten können. Neben dem ausgesprochen farbigen Mittenspektrum fällt zudem die direkte und knackige Tonansprache auf, was besonders die Fingerpicker unter uns freuen dürfte. Doch auch akzentuiert gepickte Linien mit dem Plektrum profitieren von der schnellen Ansprache der massiven Fichtendecke. Akkorde hingegen klingen farbig und gehen mit einer gesunden Portion Sustain im Gepäck auf die Reise. Und das alles ohne Schnarren, Deadspots oder andere Artefakte auf der gesamten Länge des Griffbretts.

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PRS SE P50E BG
PRS SE P50E BG
Kundenbewertung:
(2)

Dank der ausgewachsenen Mensur spielt sich das Instrument trotz seiner kompakten Maße wie eine ganz gewöhnliche Western Steelstring, ein Umgewöhnen ist für erfahrene Spieler daher nicht erforderlich. Der Ebenholzsteg bietet auch Benutzern mit großen Händen genügend Platz zum Ablegen, etwa um die Saiten abzudämpfen.

Auch wenn der Fishman Sonitone Pickup nicht über besonders viele Optionen verfügt, so kann er doch den natürlichen Klang der Gitarre weitestgehend unverfälscht an einen Verstärker leiten. Für den Einsatz im Proberaum, bei Live-Gigs oder für einfache Recordings kommt man damit schon sehr weit. Um aber das volle klangliche Potenzial der kleinen Parlor einzufangen, sollte man bei Aufnahmen allerdings besser auf ein hochwertiges Mikrofon zurückgreifen.

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PRS SE P50E BG – Klangbeispiele

Für die folgenden Klangbeispiele habe ich die PRS SE P50E BG sowohl über ein Audiointerface (Line-Signal) als auch über ein AKG C3000 Mikrofon (Mikrofon-Signal) abgenommen.

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Mehr Informationen

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Fazit

Eine schöne kleine Parlor-Western, die uns PRS mit der P50E BG anbietet. Das Instrument ist hervorragend verarbeitet, klingt ausgesprochen kraftvoll wie ausgewogen und überzeugt mit einer sehr komfortablen Bespielbarkeit sowie mit einer Optik, die sie zweifellos zum echten Eyecatcher im Wohnzimmer genau so wie auf der Bühne macht.

Plus

  • hervorragend verarbeitet
  • komfortable Bespielbarkeit
  • farbvolles Mittenspektrum
  • hohe Lautstärke
  • Optik
  • robuste Tasche im Lieferumfang

Minus

  • -

Preis

  • 899,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    harrymudd AHU

    kleiner Kritikpunkt zu den Klangbeispielen: Warum schafft ihr es nicht, PU-/Mikro-Sound in einem Rutsch aufzunehmen. So hätte man 2 mal das gleiche Tonmaterial und kann abschätzen, ob der jeweilige Sound gefällt.
    Ich mein ja nur…

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