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Vergleichstest: Gitarren-Plug-ins im Vergleich

Wer trägt die Plug-in-Krone?

17. März 2024

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Uff, das ist eine Mammutaufgabe, die mir der Chef da gegeben hat. Aber weil Plug-ins genau mein Metier sind und ich gewissermaßen der Prototyp des Laptop-Gitarristen bin, trage ich hier ein paar Facts und Features zusammen, um euch die Orientierung im Dschungel der digitalen Unendlichkeit zu bieten. Ich möchte eine Entscheidungshilfe liefern, welche Gitarren Plug-ins die richtigen für eure Zwecke sind und wie ihr mit den verschiedenen Möglichkeiten dieser Software-Lösungen arbeiten könnt.

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Gitarren-Plug-ins im Vergleich – die Kandidaten

Die Entscheidung, welche Plug-ins in den Vergleich einbezogen werden, ist tatsächlich nicht so einfach, wie ich anfangs dachte. Zunächst mal gilt es, eine erste Auswahl zu treffen. Das allein ist angesichts der Vielzahl der verschiedenen Gitarren-Plug-ins gar nicht so einfach. Die Entscheidung basiert auf folgenden Überlegungen:

  • Wie vielseitig sind die Gitarren Plug-ins?
  • Sind die Gitarren-Plug-ins preislich vergleichbar?
  • Welche Features bieten die einzelnen Plug-ins?
  • Sind die Gitarren-Plug-ins leistungsmäßig vergleichbar?

Zur Auswahl stehen einige Plug-ins. Neben Guitar Rig 7 von Native Instruments erwäge ich die Aufnahme von Amplitube 5, S-Gear von Scuffham Amps, eine ausgewählte Plug-in-Suite von Neural DSP, das Blackstar St. James Plug-in, Positive Grid Bias FX 2 und die Logic Amp Collection. Mitten im Schreiben des Artikels kommt mir noch die neue Genome Software von Two Notes Audio auf den Desktop. Das ist eine beachtliche Auswahl, die es zunächst mal direkt nach Preis und Features zu sortieren gilt.

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Scuffham Amps S-Gear bietet wenige, aber ausgesprochen gute Komponenten

Die wohl mit Abstand teuerste Software in diesem Vergleich scheint zunächst die Positive Grid Bias FX 2 Software, die mit bis zu 340,- Euro zu Buche schlägt. Two Notes Audio kommt dagegen mit 79,- Euro recht günstig auf den Rechner. Aber halt, so einfach ist das alles nicht! Das Basispaket kostet auch bei Positive Grid nur 109,- Euro und bringt damit schon 39 Verstärkersimulationen und 43 Effekte mit. Die 79,- Euro für Genome enthalten nur eine im Verhältnis recht kleine Anzahl Amps und die Komponenten, die man noch nachkaufen kann, hobeln etwa jeweils 10,- Euro von der Kreditkarte.

Amplitube ist ebenfalls bekannt für eine recht undurchsichtige Preispolitik, die einem sowohl den Kauf einzelner Packs als auch das große All-inclusive-Paket für sage und schreibe 1.700,- Euro anbietet, wobei ständige Rabattaktionen einen schnell mal 1.400,- Euro sparen lassen, aktuell ist Amplitube 5 MAX v2 für 199,- Euro zuzügl. MwSt. zu bekommen.  Der Vergleich nach Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt also nur bedingt Sinn. Die Frage muss also anders gestellt werden.

Gitarren-Plug-ins im Vergleich – was benötige ich?

Das ist also die Frage, nach der die Auswahl der Plug-ins erfolgen sollte: Was genau ist für meine Zwecke die richtige Entscheidung? Benötige ich eine vielseitige Software, die mir alle Eventualitäten abdeckt oder ist eine Software sinnvoller, die genau meine Bedürfnisse für mein Herzensprojekt widerspiegelt? Unter letzterem Aspekt ist ein objektiver Vergleich nicht wirklich sinnvoll, da hier die persönlichen Vorlieben die größte Rolle spielen und sogar ein Freeware-Plug-in wie die Neurontube Soldano SLO-100 Simulation kann hier ausreichend sein.

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Amplitube 5 ist schon fast ein Klassiker auf dem Markt der digitalen Gitarren-Amps

Seufz … nahezu alle der oben genannten Kandidaten erfüllen also das Auswahlkriterium. Was ich möchte, ist eine direkte Vergleichbarkeit der einzelnen Software-Lösungen und einzig das Blackstar Plug-in fällt da aus dem Rahmen, weil es nur einen Amp mitbringt. Den zwar in zwei Ausführungen, die im Test zwar durch einen grandiosen Grundsound überzeugen konnte, aber im Vergleich zu den anderen ist die Flexibilität doch eingeschränkt und deshalb zeigt der Daumen hier nach unten.

Auswahl und Preise der Gitarren-Plug-ins

Im Folgenden also die Auswahl der zum Vergleich stehenden Plug-ins und deren Preise. Bei der Preisangabe handelt es sich jeweils um die Basisversion, sofern Upgrades möglich sind. Die Preise beziehen sich auch ausschließlich auf die Versionen ohne Crossgrade- oder Update-Versionen. Im Soundvergleich werden auch nur diese Basisversionen berücksichtigt.

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Zwei der Auserwählten dürften jetzt noch Fragen aufwerfen, die ich zu beantworten vermag:

  1. Warum gerade Petrucci?
  2. Warum Logic?

Klar ist die Archetype Petrucci Software eine willkürliche Auswahl, aber sie hat in meiner Erfahrung mit allen der Neural DSP Software Suiten den vielseitigsten Eindruck hinterlassen. Vier klanglich unterschiedliche Amps und universell einsetzbare Effekte haben mich zu dieser Entscheidung geführt. Natürlich sind Plini, Cory Wong und Abasi auch vielseitig, aber in vielen Punkten vielleicht etwas zu speziell.

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Der Logic Amp Designer liefert eine gute Basis, kann aber mit der Konkurrenz qualitativ nicht wirklich mithalten

Die Logic Amp Collection kommt mir mit aufs Buffet, weil sie für Logic User einfach mal kostenlos zur Verfügung steht und quantitativ durchaus mit den anderen Kandidaten konkurrieren kann. Die Frage, die mich umtreibt, ist die, ob man als Logic User überhaupt noch eine Third-Party-Software benötigt. Uiuiui, wenn mir dieses Zitat von Samson gestattet sei, die Aufgabe schwillt vom plätschernden Bächlein zum reißenden Fluss.

Funktionsumfang der einzelnen E-Gitarren-Plug-ins

Natürlich kann ich in so einem Vergleich nicht auf alle Einzelheiten der unterschiedlichen Software-Lösungen eingehen. Aber genau jetzt ist der Zeitpunkt, ein paar Features zu vergleichen. Die meisten der Probanden haben wir schon für euch unter der Lupe gehabt. Sogar die Logic Amps kamen in einem Special zur Ehre, lediglich Positive Grid mit Bias FX 2 steht noch für einen ausführlichen Test aus. Wird wohl Zeit …

Eine kleine Übersicht über den Funktionsumfang der einzelnen Vergleichskandidaten sollte uns Aufklärung verschaffen, „was da so geht“, wie der geneigte Käufer denken mag. Die Aufteilung erfolgt in:

  • Anzahl der (Gitarren-) Amps
  • Anzahl der „klassischen“ Gitarreneffekte
  • Anzahl der Special-FX
  • Umfang der Virtual-Cabs und -Mics

Die Auswahl der Amps der E-Gitarren-Plug-ins

Native Instruments Guitar Rig 7 bringt 23 Amps aller Stilrichtungen mit. Das reicht vom bluesigen, kleinen Tweed Amp bis zum Rammfire, dem Rammstein Amp, der so richtig aufräumt. Bei Amplitube 5 MAX sind es an die 100 Gitarren-Amps, die den gleichen Bereich abdecken. S-Gear kommt mit nur fünf Gitarren-Amps aus, ist aber ebenso in der Lage, so ziemlich jeden Soundwunsch abzudecken. Und hier gibt es schon die ersten Unterschiede. Während Amplitube 5 auf authentische Nachbildungen einzelner Amps setzt, ist S-Gear „universeller“ und bietet Amps „in the style of“ und ganz viel Spielraum. Ein ähnliches Konzept fährt auch Two Notes Audio mit der Genome Software, die „nur“ zehn Amps enthält, aber auch damit so ziemlich jeden Sound abdeckt, den man jemals benötigen wird. Der Mittelweg steht bei Native Instruments auf dem Plan, hier sind die Paten der Amps erkennbar, der Soundcharakter passt dann jeweils ins Bild.

Die Neural DSP Archetype Petrucci Plug-in-Suite macht es komplett anders, hier stehen nur vier Amps zur Verfügung, die zwar für den Namensgeber optimiert sind, aber durchaus auch Vintage-Qualitäten an den Tag legen. Die Logic-eigene Amp-Schmiede bietet 26 Gitarren-Amps, deren Ursprung auch anhand des Designs zu erkennen ist.

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Die Archetype Petrucci Software bietet als einzige keinen ständigen Blick auf die komplette Signal-Chain

Die klassischen Gitarreneffekte in den einzelnen Software-Suiten

Schauen wir mal nach den Effekten, die wir als Gitarristen garantiert und ganz unbedingt brauchen. Dazu gehören für mich natürlich Reverb und Delay, Compressor, Overdrive- und Distortion-Pedale, Modulationseffekte wie Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo und natürlich ein WahWah, der innere Kirk Hammett muss ja auch befriedigt werden. Einen Pitch-Shifter würde ich auch noch dazu zählen, genauso wie einen effektiven und übersichtlichen Equalizer, um einzelne Frequenzen zu beschneiden oder zu verstärken.

Hier geht S-Gear den bequemsten Weg. Statt unzählige Pedale zu imitieren, gibt es hier lediglich ein Room Thing (Reverb), ein Delay Thing und ein Mod Thing. Jedes dieser Geräte kann zweimal in den Signalweg geladen werden, zusätzlich steht ein Pedalboard zur Verfügung, das einen Compressor, einen Overdrive und ein Wah Thing je zweimal verfügbar macht. Das Mod Thing kann so ziemlich alles zwischen sanften Chorus-Tönen und spacigem Flanger, das Delay Thing beherrscht alle wichtigen Disziplinen bis zum modulierten Delay und das Reverb Thing kann jeden erdenklichen Raum nachbilden, wenn man sich ein wenig mit den einzelnen Geräten beschäftigt.

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Guitar Rig 7 ist die im Vergleich wohl vielseitigste Software, weil der Hersteller auch Elemente aus der Traktor Serie für Keyboarder und Produzenten integriert hat. Ambient Freaks und Hip-Hopper sollten hier mal einen Blick riskieren.

Auch hier gehen andere Hersteller wieder andere Wege. Guitar Rig 7, Amplitube und Bias frönen der Nachbildung originaler Effekte, Genome bleibt, ähnlich wie S-Gear, vielschichtig, mit wenigen Geräten. Archetype Petrucci hat Wah und Compressor vor dem Amp, genauso wie Overdrive, Chorus, Flanger und Phaser. Wer den Chorus lieber hinter den Amps hat, kommt hier ebenso auf seine Kosten. Die bordeigenen Effekte des Logic Imperiums sind frei kombinierbar, natürlich auch vor oder hinter den Amps. Hierzu muss man dann eben ein zweites Pedalboard in den Channelstrip laden und hinter dem Amp platzieren.

Gitarren-Plug-ins im Vergleich – ein Zwischenfazit

Die Möglichkeiten sind also, das als Zwischenergebnis, in allen Systemen nahezu identisch. Lediglich Archetype Petrucci fällt ein wenig aus dem Rahmen, weil die Anordnung der Effekte nicht flexibel ist, aber wirkliche Einschränkungen sind auch hier nicht zu erwarten. Die Möglichkeiten der einzelnen Amps jedenfalls sind, trotz unterschiedlicher Anzahl, bei allen Plug-ins ähnlich. Hier geht es also letztlich nur noch um die Qualität der unterschiedlichen Modelings, egal ob 100 oder vier Amps, man bekommt mit allen Lösungen „seinen“ Sound recht schnell dargestellt. Gleiches gilt für die Auswahl der Effekte. Die reicht von „unüberschaubar“ bis „basic, aber cool“, wobei man auch mit wenig Auswahl hier grandiose Ergebnisse erzielen kann.

Irgendwo muss doch aber jetzt der Schlüssel zum heiligen Gral versteckt sein? Ist es die Qualität der Effekte? Ist es das Routing? Ist es die Bedienbarkeit? Muss ich überhaupt einen Sieger küren? Ich vertiefe mich in ein paar Einzelheiten und spezielle Features, die die einzelnen E-Gitarren-Plug-ins eigenständig machen. Dabei bleibt die Qualität des Sounds als subjektives Merkmal zunächst außen vor.

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Alleinstellungsmerkmale und Besonderheiten der E-Gitarren Plug-ins

Beginnen wir mit Guitar Rig 7 von Native Instruments. Hier gibt es nämlich echt viel zu entdecken. Ich möchte euch die zahlreichen Features zu dieser Software ans Herz legen, die die Entwicklung der einzelnen Versionen und die jeweilige Erweiterung der Features ganz gut darstellen. Was macht denn diese Software nun einzigartig und den anderen überlegen? Nun, hier gibt es eine riesige Anzahl an für die Gitarre eher untypischen Effekten, die aus der Entwicklung der Traktor-Software für die Kollegen Tastendrücker stammen. Wir finden hier spezielle LoFi-Effekte, Beat Slicer, eine Noise Machine, Tape Wobble, Peak- und Formant Filter und sogar einen analogen- und einen Step-Sequencer. All das mag für den klassischen Blueser eher uninteressant sein. Aber wer mit Ambient, Techno oder Hip-Hop liebäugelt oder einfach seine Grenzen ausloten will, wird hier einen kongenialen Partner vorfinden, dem in dieser Form keine der anderen Software-Lösungen hier Paroli bieten kann.

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Bias FX 2 von Positive Grid ist, ebenso wie Amplitube, eine Software mit unendlich vielen Möglichkeiten

Schauen wir uns Scuffham Amps S-Gear mal im Detail an. Was ist da speziell? Was an der S-Gear Software wirklich vorbildlich gelöst ist, ist die Möglichkeit der absolut intuitiven Bedienung und die Option, jeden der einzelnen Amps in vielfacher Weise zu nutzen und auch die Endstufensektion zu bearbeiten, ohne den Überblick zu verlieren und ohne „sinnfreie“ Ergebnisse zu bekommen. Nicht immer ist es nämlich sinnvoll, alle möglichen Parameter in die Hände eines unerfahrenen Gitarristen zu legen. Hier bekommt der User wenige, aber sehr durchdachte, dabei aber ausgesprochen flexible Devices an die Hand. S-Gear ist also, im Gegensatz zu Guitar Rig 7, eher das Gitarren-Plug-in für die Puristen und die etwas weniger experimentierfreudigen Gitarristen.

IK Multimedias Amplitube 5 ist ein Musterbeispiel für das „mehr ist mehr“. Hier ist nichts unmöglich, was im realen Leben verdammt viel Geld kosten würde. Komplexe 3-Wege-Setups mit unterschiedlichen Amps und Wet-Dry-Wet-Setups sind hier ebenso möglich, wie das schlichte Setup aus Fender Twin Reverb und einem Federhall. Ein Hiwatt Amp mit viel Headroom und einem Fuzz davor in der Mitte, flankiert von zwei Bassmans, mit etwas Chorus und Hall rechts und links? Kein Problem. Die Frage nach dem Warum und der Sinnhaftigkeit stellt sich hier nicht. If you can think it, you can do it.

Wer ein universelles, aber realistisches Setup bevorzugt, sollte sich Neural DSPs Archetype Petrucci genauer ansehen. Hier sind Mehrkanal-Setups nicht möglich, aber auch nicht nötig, denn die Software besticht durch praxisnahes Handling und Vielseitigkeit, obwohl auch hier die Komponenten, ähnlich wie bei S-Gear, recht limitiert sind. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme, der Petrucci Software sowohl bluesige Crunch Sounds, als auch sphärische Psychedelic-Sounds zu entlocken, die Syd Barrett zur Ehre gereicht hätten. Heavy-Sounds sind selbstredend kein Problem.

Gitarren Plug-ins im Vergleich

Die Bias FX 2 Software erzeugt bei Bedarf eine Analyse der verwendeten Gitarre

Two Notes Audio Genome ist ein modulares System und ist dafür ausgelegt, auch einzelne Komponenten in den Dienst des guten Gesamtsounds zu stellen. Grundsätzlich können das natürlich alle, aber die Architektur der Genome Software ist dafür prädestiniert. Vor allem die Möglichkeit, die preisgekrönte und wirklich sensationelle DynIR Cab Technologie zu nutzen, ist eine Überlegung zur Kaufentscheidung wert.

Die Logic Amp Collection bietet keine Highlights, ist aber natürlich als Basis für Logic-User äußerst interessant, weil ohnehin am Start. Wer also eine schnelle Skizze eines Songs erstellen will, wird mit den hier gebotenen Möglichkeiten schon mehr als zufrieden sein. Auch hier stellt sich, eigentlich wie immer, die Frage: Was brauche ich eigentlich? Wenn ich nur Songs schreibe, die Produktion aber nachher in fremde Hände gebe oder sogar einen Studiogitarristen engagiere, brauche ich sicherlich keine 100 Amps und vierundrölfzig Effekte.

Bias FX 2 von Positive Grid ist, ähnlich wie Amplitube, ein komplett eigenes Universum aus Möglichkeiten. Da gibt es wohl keinen Amp und keinen Effekt, der nicht schon mal durch die Finger eines Entwicklers gelaufen ist. Bias FX 2 erlaubt, die eigene Gitarre per Messverfahren zu analysieren und somit die Signalverarbeitung auf die Eigenschaften der Gitarre abzustimmen. Das macht in der Form kein anderes der Gitarren-Plug-ins.

So klingen die unterschiedlichen Gitarren-Plug-ins

Wie klingen die unterschiedlichen Gitarren-Plug-ins denn nun? Diese Frage bringt mich zunächst zu einer grundsätzlichen Anmerkung. Es gibt Gitarristen, die halten den einen oder anderen Amp für den heiligen Gral, manche sogar, ohne ihn jemals selbst gespielt zu haben. Mein liebstes Beispiel ist hier immer der Dumble Amp. Kaum einer hat ihn je gespielt, hält ihn aber für das Nonplusultra des Gitarrensounds. Alle schwärmen vom Marshall Plexi Sound, wenige aber haben ihn je selbst gespürt. Ich rede hier jetzt nicht davon, wie man DEN Gitarrensound aufs schon lange nicht mehr analoge Band bekommt, sondern wie man die eigene Vorstellung eines guten Gitarrensounds umsetzen kann.

Gitarren Plug-ins im Vergleich Logic Screenshot

Testaufbau in Logic – alle sieben Kandidaten bekommen jeweils eine identische Aufgabe

Um die Frage, wie die Gitarren-Plug-ins denn nun klingen, beantworten zu können, habe ich mir ein paar Ziele gesetzt, die ich nun mit den verschiedenen Kandidaten umzusetzen versuche. Zunächst einmal möchte ich einen cleanen Sound erzeugen, der sich warm und weich anhört, mit sattem Bassfundament und seidigen Höhen. Dazu spiele ich eine Spur mit Telecaster mit Halshamburger von Seymour Duncan ein und lasse diese von den verschiedenen Plug-ins bearbeiten. Der Fokus liegt hier auf dem Amp und ein wenig Reverb – vorzugsweise ein Spring Reverb – vorgeschaltet ist jeweils ein dezenter Compressor. Ich versuche, aus den unterschiedlichen Plug-ins jeweils das für meine Ohren beste Ergebnis zu generieren. Das ist natürlich subjektiv, das ist mir klar, aber ich versuche natürlich auch, keinem der Plug-ins Vorschusslorbeeren zu verteilen. Was ich definitiv nicht möchte, ist irgendeinem Vorbild gerecht zu werden. Darum geht es hier nicht!

Der nächste Versuch befasst sich mit einem Breakup-Sound. Also genau der Bereich, bei dem sich für die meisten Softwares die größten Probleme auftun. Genau der Bereich, in dem herkömmliche Röhrenamps ihre Stärken ausspielen, indem sie sie die Grenze von Clean und Crunch höchst harmonisch verschwimmen lassen. Hier gibt’s jeweils ein Stereo-Delay hinter dem Amp, das auf 650 ms im Stereobild herumwabert. Ein unauffälliger Hall darf’s auch noch sein, wieder ist vor dem Amp auch jeweils ein Compressor, der allerdings so dezent arbeitet, dass er die Dynamik nicht stört. Gitarre ist jetzt meine Charvel Marco Sfogli Signature mit EMG SA Singlecoil in Halsposition.

Der weite Bereich des Crunch steht auf dem Speiseplan. Angezerrt bis rockig, dynamisch, drückend. Mal schauen, wer hier die Nase vorn hat! Dieses Mal ohne Compressor, der Gain kommt vom Amp und hinten dran ist ein bisschen Raum. Gitarre ist wieder die Charvel, jetzt darf der 89er-Humbucker ran. Hier macht sich zum ersten Mal störend bemerkbar, dass der Logic Amp Designer komplett in Mono aufgebaut ist. Wer hier in die Breite will, muss dann die übrigen Bordmittel der DAW bemühen.

Highgain-Rhythmus-Sounds müssen sie alle können. Ob gepflegte Powerchords oder komplexere Akkorde, hier muss das Gitarren-Plug-in liefern, das wird immer benötigt und ist die Basis der Grundlage des Fundaments! Ampdrive pur, ein wenig Stereoerweiterung mittels Delay oder spezieller Spreader, sofern vorhanden. Und natürlich Reverb. Wieder darf die Charvel Marco Sfogli rocken. Was mir hier beim Durchhören der Klangbeispiele auffällt, ist die Tendenz des Ohres, sich an einem einmal gehörten Sound „festzuhören“. Ganz extrem fällt das beim Wechsel von Guitar Rig 7 auf Genome auf. Keiner der beiden Sounds ist schlecht, aber der erste Eindruck nach dem Wechsel ist ein gepflegtes „Ärks“. Subjektivität ist also mal wieder der Feind in meinem Ohr.

Leadsounds werden weniger oft benötigt als man vermutet, aber wenn, dann stehen sie natürlich auch im Fokus. Also hier sollte vorrangig die Eigenart des Spielers und die Charakteristik seines Spiels im Vordergrund stehen. Hören wir mal, wie die Gitarren-Plug-ins hier meinen ultimativ-subjektiven Vorlieben am nächsten kommen. Highgain-Amp, Reverb bei etwa 3,5 Sekunden und ein Stereo-Delay von etwa 600 ms.

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Fazit

Also einen Sieger zu küren, ist hier definitiv nicht möglich. Aber darum ging es mir auch gar nicht. Vergleicht man die hier vorgestellten Gitarren Plug-ins miteinander, zeigen sich signifikante Unterschiede, die allerdings tatsächlich nicht „gut“ oder „schlecht“ sind, sondern schlicht und ergreifend Geschmackssache. Lediglich der Logic Amp Designer kann qualitativ mit der Konkurrenz nicht mithalten, obwohl das Jammern auf hohem Niveau ist. Die vermeintlich unflexibelste Software, die Archetype Petrucci Suite, erweist sich als ebenbürtig, auch wenn ich für den einen oder anderen Sound eher eine der zahlreichen Alternativen aus dem Hause Neural DSP gewählt hätte. Netterweise bieten alle Hersteller kostenlose Testzeiträume an, sodass man hier in aller Ruhe nach seinen eigenen Bedürfnissen aussuchen und entscheiden kann. Was man auf keinen Fall machen sollte, ist sich alle verfügbaren Softwares blind auf den Rechner zu laden und dabei zu denken, man sei dann für alle Fälle gerüstet. Denn eins kann ich nach diesem Vergleich sagen: Ohren sind auch nur Menschen und ermüden verdammt schnell. Bereits nach wenigen Minuten kann ich nicht mehr sagen, welcher Sound denn nun gut ins Konzept passt. Hier hilft die Beschränkung auf das Wesentliche und die Zeit, Sounds mit Abstand und frischen Ohren nochmals abzuhören.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    Dieser Artikel zieht umfangreich die derzeitigen Möglichkeiten zur Auswahl, wie ich finde, gut in Betracht. Danke dafür!😍
    Wie sieht es mit den Simulationen der Gitarren Amp + FX in unterschiedlichen DAWs aus?🤔
    Da könnte es doch einige Überraschungen geben oder?!🤭
    Auch wenn den Gitarrenspielern unterstellt würde, sie würden sich zum Beispiel nicht unbedingt durch die GUI von z. B. ableton LIVE motiviert fühlen, interessiert es mich, ob ohne Gitarreneffekt-Drittanbieter einige DAWs das gewünschte schon mitbringen!😇

    Hier meine Wunschliste, die zum Test genutzt werden könnte:

    Live
    Pro Tools
    Studio One
    Cubase
    Logic Pro
    FL Studio
    Bitwig
    REAPER
    GarageBand
    Reason
    Fl Studio
    Sonar
    Digital Performer
    Waveform
    Audacity
    Nuendo
    😀

    Auf mögliche Artikel würde ich mich freuen!🤩

    • Profilbild
      Jan Steiger RED

      @CDRowell Coole Idee. Logic wurde ja hier ausreichend gefeatured, GarageBand ist quasi identisch. Vielleicht ergibt es Sinn, quasi fachübergreifend die Produktion eines Songs ausschließlich mit Bordmitteln zu wagen.

      • Profilbild
        CDRowell AHU

        @Jan Steiger Danke für Deine Rückmeldung!😀
        Klar, ist nicht gerade verlockend billiger 20 DAWs „nur“ zur Klangveredlung der Gitarre her zu nehmen…🤔
        Jedoch werben die DAW-Mitstreiter nicht gerade wenig mit ihren hochwertigen Effekten, die laut Hersteller in einer zumindest sehr hohen Liga angesiedelt sind.😇

        Da einen fachbezogenen Vergleich zu machen klingt logisch 😬👍

  2. Profilbild
    MartinM.

    Interessanter Artikel! Schade, dass die Eingangsfrage, wer denn die Krone bekommt, nicht beantwortet wird. Etwas mehr subjektives Urteil hätte ich mir da schon gewünscht. Wie gut klappte es denn, eine bestimmte Soundvorstellung nachzubilden? Da fände ich erwähnenswert, dass in Amplitube Max die „Collections“ von Slash, Brian May, Satriani und Konsorten enthalten sind, die als Presets nach bekannten Songs benannt sind (z.B. „Bohemian Rhapsody – solo“). Das hilft.
    Rechnerbelastung schien bei dem Test kein Thema gewesen zu sein. Auf meinem zehn Jahre alten Intel i3 mit Windows ist aber ein deutlicher Unterschied zwischen Amplitube 4 und Version 5 zu merken. Da bringt eine einzige Instanz ein durchschnittliches DAW Projekt schon an die Grenze des Leistbaren. Dagegen sind DAW-eigene Effekte geradezu light programmiert.
    Ich kenne jetzt nur NI Guitar Rig und IKM Amplitube. Zu beiden kann ich aber ergänzen, dass man sie auch als kostenlose Sparversion vom Hersteller beziehen kann, die dann zeitlich unbegrenzt nutzbar ist.

    • Profilbild
      Jan Steiger RED

      @MartinM. Hey,
      tatsächlich ist es hier einfach nicht möglich, einen Testsieger zu küren. Man bekommt mit allen hier vorgestellten Plug-ins innerhalb kürzester Zeit einen eigenen Sound zusammengestellt. Und, wie man ja in den Audios auch hören kann, kann man nicht sagen, dass ein Sound besser wäre als der andere. Das ist dann immer natürlich persönliche Vorliebe. Ich für mich kann sagen, dass S-Gear die Software mit dem authentischsten Spielgefühl und dem rundesten Workflow ist. Subjektiver wird’s nicht mehr 😅

      Die Onboard-Amps von Logic fallen für mich ein bisschen hinten runter, das habe ich aber auch geschrieben.

      Prozessorauslastung war tatsächlich kein Thema, ich hatte immer alle Plug-ins gleichzeitig geöffnet und zu keiner Zeit Probleme. Ich habe aber auch einen recht neuen iMac Pro mit Intel Xeon Prozessor, der nimmt das ziemlich leicht.

      • Profilbild
        MartinM.

        @Jan Steiger Na, das ist doch wenigstens ein zaghaftes Statement! Also, der Tester würde der Software S-Gear die besagte Krone aufsetzen wg. Workflow. Und findet DAW-Effekte wie z.B. aus Logic persönlich uninteressant. Das grenzt ja fast schon an ein Testurteil.
        Mir kommt es ja nur darauf an, ein bisschen schlauer aus diesem Test zu werden. (Nachdem ich vor gut 40 Jahren meinen Führerschein gemacht hatte, las ich eine Weile gerne „Auto Motor & Sport“, um mehr Ahnung von Autos zu bekommen. Bis die Zeitschrift mal den „Test“ brachte „Neuer Golf vs. gebrauchter 7er BMW fürs gleiche Geld“ mit dem Fazit: Der Golf ist halt neu und der BMW halt größer. Danach habe ich auf solche Lektüre verzichtet.)
        Klar, Sound lässt sich nur subjektiv bewerten. Ich erwarte auch gar nichts anderes. Wird hier ein Synthesizer getestet, traut sich der Autor ja auch, den Klang zu bewerten.

    • Profilbild
      mofateam

      @MartinM. Falls man nicht nur spielen will, ist es dann auch wichtig, ob sich das betreffende Signal im Mix gut durchsetzt. Guitar Rig z.B mit seinen effektzugekleisterten Sounds klingt „nackt“ eher bescheiden, habe ich schon länger gegen TH-U und UAD getauscht.

  3. Profilbild
    mofateam

    Als Geheimtipp – noch dazu kostenlos – empfehle ich Tonocracy. Reagiert sehr anschlagsdynamisch, einfach mal bei Youtube suchen. Das schlägt einige hier vorgestellte Kandidaten um Längen, gerade im Clean-Crunchbereich.

    Ausserdem fehlt mir Overloud TH-U.

    • Profilbild
      Tai AHU

      @mofateam „Tonocracy doesn’t require a powerful computer or dedicated graphics card – all processing is done in the cloud with our GPU servers, and you don’t have to worry about manually uploading or downloading files.“
      Sowas finde ich immer gruselig. Ich brauche keinen fremden Rechner, ich habe eigene. Dann kein Wort darüber, wo es läuft. Ich würde sagen, nur auf Windows, die Antwort auf diese Frage habe ich nicht herausgefunden. Ich müsste mich zuerst anmelden, um herauszufinden, ob am Ende des Downloads der Datei .exe steht. Danke trotzdem, mofateam für den Tip, vielleicht ist es für andere die richtige Lösung.

      • Profilbild
        mofateam

        @Tai “ Ich brauche keinen fremden Rechner…Ich würde sagen, nur auf Windows“, Oh Mann, Du bist ja auch ein Gegenbeispielsortierer-Prachtexemplar…🤣

        Nein, auch Mac.
        Nein, man braucht deren Server nur, wenn man seinen eigenen Amp tonexen, profilen, whatsoever will (ja, das geht!)
        Es ist KOSTENLOS.
        Man kann eigene IRs verwenden.
        Es klingt m.E. besser als Amplitube, GuitarRig und die meisten der hier zu hörenden Klangbeispiele –
        ABER – es gibt bestimmt (!) irgendwo einen Haken, den ich noch nicht herausgefunden habe. Oh wart mal…man muss sich bei denen registrieren. Shame !
        Schönen Sonntag noch👍😊

        https://youtu.be/r0VRS56-v88?si=D4C8ezX3oUfFenJY

        • Profilbild
          Tai AHU

          @mofateam Danke, hat mich zum Schmunzeln gebracht. Gut, wenn ich das auch auf Mac und ohne Upload nutzen kann. Weist aber auch auf deren katastrophale Darstellung auf der Webseite hin. Ich habe wirklich lange danach gesucht, auf welchen OS es läuft und keinerlei Info gefunden. Könnte natürlich auch sein, dass ich zu blöd dazu bin.

  4. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Danke für diesen Bericht! Da steckt ne Menge Arbeit drin…

    Ein Aspekt wäre noch die Bedienbarkeit, umschalten von Presets (nervt mich total bei Guitar Rig) MIDI Program Change total umständlich oder gar nicht… Nutzbarkeit eines Controllers. Nicht dass ich das live einsetzen möchte aber selbst beim „Durchsteppen“ wäre ein Controller hilfreich.

    • Profilbild
      Jan Steiger RED

      @Soundreverend Danke ☺️
      Ich hab tatsächlich schon mit Guitar Rig live gespielt, leider haben die die Unterstützung des Rig Kontrol Boards eingestellt. Das hat super funktioniert, war aber auch ein eigenes Universum…

      Mit dem Durchsteppen und einem externen Controller hast du recht, diese Mausklickerei ist nervig. Ich würde mich ja schon freuen, wenn alle Plug-ins auf die Pfeiltasten reagieren würden 😅🤘🏼

  5. Profilbild
    elblaut

    Meiner Meinung nach heben sich S Gear und Amplitube schon ein wenig vom Rest ab. Mit Guitar Rig bin ich nie warm geworden, wie eigentlich mit allem von Native Instruments. In Sachen Flexibilität wäre da sicher noch AMPLIFIKATION 360 von Kuassa zu nennen. Das deren Plugin Suite noch als Geheimtipp läuft, ist für mich völlig unverständlich. Und natürlich Helix Native von Line6. Dieser steht keinem der genannten in irgendetwas nach.

  6. Profilbild
    janschneider

    Ich habe zwar auch Amplitube und Tonex und Guitar Rig, aber ich finde es tendenziell eher nervig, mich durch dutzende von Amp-Modellen zu klicken und bevorzuge mittlerweile die simpleren Lösungen wie S-Gear oder Neural DSP. Oder noch simpler, wieder raus ausm Rechner, teilweise jedenfalls, mit den Vox Valvenergy Preamps und dann Genome mit Poweramp- und Cabsim in der DAW.

    Wäre vielleicht mal interessant, auch die Bass-ampsilmulationen abzuklopfen, sind bei einigen von den Paketen ja auch mit dabei, aber ich habe für mich bisher nichts gefunden, was mir gefällt und wo ich schlussendlich nicht doch das DI-Signal mit etwas EQ, Saturation und Kompression bevorzuge..

  7. Profilbild
    bluebell AHU

    Natürlich kann es keinen besten Sound geben, denn es kommt immer darauf an. Ein dünner fieseliger Sound kann im Band/Mix-Kontext genau der richtige sein, ein kaputter Sound kann die benötigte Bösartigkeit für den Song beisteuern.

    Klar gibt es Fälle, in denen man genau so klingen will wie das Vorbild, z.B. bei Tribute Bands, aber in vielen Fällen will man es eben nicht. Da will man einen eigenen Sound.

  8. Profilbild
    ariston

    Über die „besten“ Ampsims lässt sich sicher bis in alle Ewigkeit streiten. Ich vermisse in der Auflistung meine beiden Lieblinge, Overloud TH-U und BlueCat Axiom. Mit diesen finde ich immer schnell meinen Sound, während ich mit Amplitube z.B. ewig am Schrauben bin. Vor allem Axiom mit seiner Fähigkeit, third party plugins zu integrieren, macht viel Laune.

  9. Profilbild
    customstudio

    Meine Meinung und ohne Werbung zu machen
    spielen die Plugins von Plugin-Alliance z.B. Rockrack in einer ganz anderen Liga.
    Ich habe schon gefühlt alles durchprobiert, aber wenn ihr Dynamik braucht versucht es mal mit denen. Aber Achtung, genügend CPU ist ein Muss, alleine schon beim Einspielen mit FX.

    • Profilbild
      j.keys

      @customstudio Die sind ja auch größtenteils identisch mit denen von UAD (alle von Brainworx). Die verwende ich auch recht gerne.

  10. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Ich hab mal alle kurz durchgehört.
    Meine Meinung (ohne jetzt stundenlang gegengecheckt zu haben)
    1. Vor allem bei den verzerrten Beispielen: Neurals DSP Petrucci hat ja meist einen krassen Stereo-Effekt drauf, der das Vergleichen sehr schwer macht. Teilweise auch bei Guitar Rig und Genome.
    2. Sound: S-Gear und Bias FX sind mehr so „in tha face“ und klingen in jedem Beispiel mit am Fettesten. Das sind meine Favoriten. Logic ist irgendwie dumpf. Amplitube klingt richtig schlecht.
    3. Manche Firmen scheinen grundsätzlich höhenlastiger zu sein (Neural DSP und Two Notes Genome). Fand ich nicht so angenehm.

  11. Profilbild
    anselm

    Mein Eindruck ist, daß die Einstellungen meist vom Frequenzgang und teils von der Stereobreite stark unterschiedlich sind. Wurde versucht, die Klänge zumindest näherungsweise etwas ähnlicher zu machen. Meine Vermutung wäre, daß in der Richtung gar nichts gemacht wurde. Das macht das Vergleichen schwieriger.

    Von der Klangqualität hatte ich als ersten Eindruck, daß Genome und Archetype Petrucci am besten seien. Beim 2. kurzen checken fällt Amplitude positiv auf, ist halt trockener und vom Spektrum betont in den unteren Mitten. Aber einen Treble-Regler hat vermutlich jeder (virtuelle) Amp, oder nicht?
    Wo ich mir am meisten sicher bin, sind die Logic Amps. Die sehen im Vergleich mit den anderen hier gar nicht gut aus (in allen Klangkategorien).

  12. Profilbild
    RainerJTM

    Ich hatte den gleichen Eindruck.
    Die Sounds sind höchstwahrscheinlich nicht out of the box und klingen z.T. sehr unterschiedlich.
    Das macht den Vergleich recht schwer.

    • Profilbild
      Jan Steiger RED

      @RainerJTM Genau das habe ich im Text versucht zu erklären. Die Plug-ins sind, trotz ähnlichen Aufbaus, so unterschiedlich (und das ist ja auch gut so!), dass es gar keinen Sinn ergibt, direkt vergleichbare Sounds zu erstellen. Ich habe versucht, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln einen „Wohlfühlsound“ zu erstellen. Der ist natürlich streng subjektiv und gibt jeweils nur einen minimalen Teil der Möglichkeiten wieder 🙂

      • Profilbild
        mofateam

        @Jan Steiger Ohne Reverb und Delay (oder immer die selben ) wäre im Sinne der Aussagekraft eines solchen Testes dennoch besser gewesen. Viele Ampsims blenden leider mit hallüberladenen Presets, um Schwächen der Amps zu überftünchen.

      • Profilbild
        RainerJTM

        @Jan Steiger … habe ich gelesen …
        … war ungeachtet dessen ein sehr interessanter Test, wie ich finde.

  13. Profilbild
    ThomasHelzle

    Also für mich als nicht-Profi ist der „Neural Amp Modeller“ der Gewinner:
    https://www.neuralampmodeler.com
    Free und Open Source, man kann eigene Modelle berechnen und bei „Tonehunt“ gibt es großartige fertige Modelle:
    https://tonehunt.org
    Hier habe ich Lieblinge für sowohl Gitarre als auch Bass gefunden, die für meine Ohren alles schlagen, was GuitarRig je geleistet hat.

  14. Profilbild
    whitebaracuda

    Ein herzliches Danke für den interessanten Artikel!

    Und wo kann ich nun das Plugin herunterladen das mich wie Knopfler x Gilmour Gitarre spielen lässt? 🤪🤷🏼

  15. Profilbild
    ollo AHU

    Softube Amp Room gehört sicherlich auch noch in die Auswahl, wenn man nach den passenden Gitarren-Plugins sucht.

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