Scratchmodus
An den meisten Geräten mit Jog Wheels findet man heutzutage eine solche Funktion. Das Emulieren eines Plattenspielers ist voll im Trend. Über einen kleinen Button lässt sich der Scratchmodus aktivieren. Man erkennt den aktiven Modus am rot leuchtenden Button. Ich bin kein großer Scratchaktivist, habe mich jedoch an diesem Effekt versucht. Um in diesem Modus vertretbare Ergebnisse zu erzielen, bedarf es einigen Trainings. Gerade wenn die Controllereinheit in einem Rack montiert ist und man frontal vor den Jog Wheels steht.
Generell vertrete ich die Meinung, über solch kleine Jog Wheels nicht wirklich scratchen zu können, und es würde mir wohl auch jeder Turntablist zustimmen. Jedoch ist der Algorithmus an diesem Gerät dermaßen empfindlich, dass mit dem nötigen Fingerspitzengefühl hier einiges möglich ist. Die in Plastik gehaltenen Jog Wheels sind absolut leichtgängig. Die leichteste (evtl. versehentliche) Berührung hat Umdrehungen zur Folge. Das kann man als Vor- und Nachteil sehen, ich sehe hier bei aktiviertem Scratchmodus eine große Gefahrenquelle. Über den Betrieb im Scratchmodus kann ich nichts Schlechtes berichten. Technisch gab es hier keine Probleme, bis auf einen längeren Aussetzer was ich auf den Zustand der CD zurückführen möchte.
Loop-Funktion
Auffällig sind die 6 Loop-Buttons, welche 2 verschiedene Bänke ergeben. Via „Loop In“ wird ein Cue-Punkt bzw. der Startpunkt des Loops gesetzt, analog dazu der Endpunkt über „Loop Out“. Über diese Taste wird auch der Loop abgespielt bzw. deaktiviert. Mittels der „Reloop“-Taste springt der Player, egal wo er gerade auf der CD ist, zum Loop zurück und feuert ihn ab.
Es lassen sich pro Deck zwei Loop-Bänke füllen. Überschrieben wird eine Bank durch das Neuerstellen eines Loops.
Das Display
Die Zeitanzeige kann in drei Modi betrieben werden: verstrichene Zeit des Tracks, verbleibende Zeit des Tracks oder verbleibende Zeit der kompletten CD.
Ich habe mehrere Abende mit dem System gearbeitet und hatte nicht ansatzweise technische Probleme damit. Es waren einige Blicke ins Handbuch nötig, um sich zurechtzufinden. Hat man jedoch den Ablauf erst einmal verinnerlicht, lässt sich komfortabel mit diesem System arbeiten. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem CDN 88, bietet der 88 PRO keine Klapplaufwerke mehr, sondern Slot-In Laufwerke. Das beschleunigt die Arbeit um einiges und ist gerade dann hilfreich, wenn es sehr schnell gehen muss!
Das Display leuchtet auch in dunklen Umgebungen hell genug, um damit arbeiten zu können. Die farbliche Abhebungen der einzelnen Buttons hilft dabei, sich zurechtzufinden. Richtig Spaß machen die acht integrierten Effekte im Verbund mir der bis zu +/-100% großen Pitchrange. Diese war am Vorgängermodell übrigens nur bis max. +/-25% vorhanden. Meine persönliche Meinung zu den Jog Wheels ist geteilt. Einerseits hat die leichtgängige Arbeitsweise enorme Vorteile, gerade beim Suchen von Stellen im Track oder dem Bending. Andererseits ist die Leichtgängigkeit eine wirkliche Gefahrenquelle. Die kleinste ungewollte Berührung der beiden Wheels sind sofort hörbar.