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Test: Prodipe TDC 8, Nahfeld-Monitor

(ID: 64551)

Praxis

Obwohl die Abschrägung des Gehäuses zur Platzierung auf der Arbeitsfläche einlädt, postiere ich die Boxen in meinem Studio zunächst auf den entsprechenden Stativen im hinteren Bereich der Räumlichkeiten, um das Stereobild besser beurteilen zu können. Als Ausgangsstellung wählen wir zunächst die lineare Einstellung im Hochtonbereich ohne jegliche Absenkung oder Anhebung. Schon bei den ersten Klängen, welche aus den Lautsprechern klingen, tritt eine starke Basspräsenz um die 100 Hz zu Tage, welche die Box vergleichsweise voluminös klingen lässt, jedoch auch sehr schnell, fast schon zu schnell ein Zufriedenheitsgefühl im Mix aufkommen lässt. Es gilt dies bei der Produktion im Hinterkopf zu behalten.

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Das Impulsverhalten der Box ist gut, das Stereobild ausgewogen und die Phasentreue aufgrund des Koaxial-Prinzips vorbildlich. Die Tiefenstaffelung des Systems macht Spaß und vermittelt ein entspanntes Arbeitsgefühl. Auffällig ist dabei unter anderem das vergleichsweise verformungsresistente Kunststoffmaterial der Tieftöner, welche unter anderem für einen dezent harten Grundklang verantwortlich zeichnen. Gerade bei geringen Abhörlautstärken geraten Feinheiten im Tiefmittenbereich etwas steif, was jedoch mit zunehmender Lautstärke abnimmt.

Eine der mit Abstand schwierigsten Wiedergabe für ein Lautsprechersystem sind verzerrte E-Gitarren. Das Sammelsurium aus einer starken Mittenpräsens mit unzähligen Obertönen lässt auch Konstellationen aus dem Hochpreisbereich regelmäßig kapitulieren und verwandelt eben noch hochwertig aufgenommene Gitarren in Windeseile in kratzende Kreissägen, respektive matschig/muffige Wolldeckenvertreter. Insbesondere der Bereich zwischen 1 – 4 kHz entscheidet über Weh und Wohl einer Gitarrenaufnahme und will entsprechend berücksichtigt werden. Hier schlägt sich die Prodipe TDC 8 vergleichsweise tapfer, was einer leichten Überpräsenz bei 3 kHz geschuldet ist.

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Im Gegenzug verzeichnet das System einen dezenten Hänger zwischen 200 – 800 Hz, was zu einem Verlust an Wärme im Grundklang führt. Will man nun die Abhöre auf Linearität trimmen, wäre man geneigt, den Hochtöner um -1dB abzusenken, was zwar bei einer Übergangsfrequenz von 1,8 kHz eine Angleichung des Klangs mit sich bringen würde, sich jedoch ebenfalls auf den gesamten Hochtonbereich jenseits der 3 Kilohertz Marke auswirkt. Letztendlich muss jeder persönlich seine Präferenzen finden und sein Gehör entsprechend justieren.

Aufgrund der starken Basspräsenz zwischen 80 und 120 Hz wäre meines Erachtens eine wahlweise zusätzliche Bassabsenkung sehr schön gewesen, so hat man leider nur die Möglichkeit, über eine Platzierung der Abhöre in ihren Grundklang einzugreifen. Man sollte daher bei der Aufstellung der Boxen für genügend rückseitigen Abstand zur nächsten Wand achten, da es sonst schnell zu unangenehmen Überlagerungen kommen kann.

TDC8 system curve_2

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Zitat: „zudem kann man das Gehäusevolumen in Sachen Breite deutlich verringern.“

    Stimmt so leider nicht ganz. ;)

    Das Gehäusevolumen einer Box wird fast ausschließlich von den Eigenschaften des Woofers und der klanglichen Abstimmung bestimmt (Stichwörter „Thiele-Small-Parameter“ und „Gehäuseprinzip“). Die Volumenersparnis durch einen Koax ist vergleichsweise minimal und wirkt sich geometrisch nur auf die theoretisch realisierbaren Seitenverhältnisse aus – oder in diesem Fall auf die mittige Platzierung des Chassis.

    Die Konstruktionsweise des Koax erinnert etwas an die Dual Concentrics von Tannoy, wobei die Volumenersparnis bei dieser versenkten Bauweise praktisch gegen Null gehen dürfte – ist aber klanglich vorteilhaft im Vergleich zu einer Anbringung des Tweeters vor dem Woofer (wie z.B. bekannt beim Car-Hifi).

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