Mittels der Push/Pull-Funktion der beiden Lautstärkepotis lässt sich die Aktivelektronik komplett umgehen. So kann man den PRS Gary Grainger 4 String OB 2013 auch passiv betreiben, wenn zum Beispiel während dem Gig mal die Batterie ihren Geist aufgibt. Der Klang an sich ändert sich kaum im Vergleich zum aktiven Betrieb mit den Klangreglern in neutraler Position. Es ist einfach beruhigend zu wissen, dass wenn der Saftspender für die Aktivelektronik den Dienst quittiert, der Bass nicht völlig verstummt.
Wie auch schon bei seinen Gitarren beschreitet Paul Reed Smith mit dem PRS Gary Grainger 4 String OB 2013 hier ganz eigene Wege. Die typischen, oft gehörten klassischen Sounds sucht man hier vergeblich. Natürlich kann man mit dem Halstonabnehmer kehlige, drückende Sounds erzeugen, ebenso wie man bei Benutzung des Steg-Pickups näselnde, mittige Sounds erhält, die trotzdem ebenso wenig nach Jazzbass klingen wie der Halstonabnehmer nach Precisionbass klingt. Stets herrscht ein typisches, solides und sattes Fundament, gepaart mit den schon erwähnten crispen Höhen und überaus modulationsfreudigen, „fett“ klingenden Mitten vor und erzeugt so einen wiedererkennbaren, edlen Basssound.
Auch akkordisches Spiel und „Doublestopps“ werden bemerkenswert differenziert und ohne Wummern übertragen, beim Wechsel zwischen verschiedenen Techniken wie zum Beispiel Fingerstyle und Slapping behält der PRS Gary Grainger 4 String OB 2013 stets ein tragfähiges Tiefenfundament. Dabei klingt dieser Edelbass keineswegs steril, sondern „warm and punchy“, ganz so, wie man es halt von einem US-amerikanischen Nobelinstrument erwartet!