Im unverstärkten Zustand resoniert die Gitarre bereits kräftig vor sich hin, das Frequenzspektrum ist dabei sehr ausgeglichen und auch die Sustaineigenschaften befinden sich auf einem sehr hohen Niveau. Die Bespielbarkeit des Halses könnte besser nicht sein, trotz der lackierten Halsrückseite wird der linken Hand beim Bespielen kaum merklich Widerstand entgegengebracht. Sehr angenehm in der Hand liegt auch das „Pattern Regular“ Shaping des Halses, viele Spieler werden sich damit garantiert auf Anhieb wohlfühlen!
Die positiven Schwingungseigenschaften der Grundkonstruktion können die HFS Pickups recht gut wiedergeben. Sicher, diese Pickups sind kein Vergleich zu den Modellen der US Oberklassen-Serie wie etwa dem 408 oder gar dem Knaller 57/08, sie geben sich aber redlich Mühe und sind dabei recht flexibel. Denn dank der Singlecoil-Schaltung ist man prinzipiell für alle Eventualitäten gut gerüstet, sei es nun für eine Blues-Session, der Gig mit der Top-40-Band oder aber die Aufnahmen mit der Death-Metal-Kapelle.
Wünschen würde man sich hier ein etwas besser aufgelöstes, vielleicht nicht ganz so harsches Höhenspektrum und eine umfassendere Dynamik im Bassbereich – auch hier bei den Tonabnehmern musste wohl dem Rotstift Tribut gezollt werden. Trotzdem lassen sich auch mit diesen Pickups der Gitarre vielseitige und zudem sehr nebengeräuscharme Sounds entlocken, nur eben nicht auf ganz so hohem Niveau. Dabei empfiehlt sich der Fronthumbucker für fette und schmatzige Blues-Lines beispielsweise oder aber beide Pickups im Singlecoil-Mode für brillante, ja fast schon Hi-Fi-artige Pickings mit Cleansound und eindeutigen Strat-Attributen.
Der Steghumbucker empfiehlt sich standesgemäß für alles, was präzise und sauber rüberkommen soll – Riffs und Konsorten also. Den Job erledigt der „S2 Vintage Bass“ auch so weit ganz gut, wenngleich auch ihm etwas der Druck im Keller fehlt und auch das Signal im Mittenbereich nicht ganz so durchsetzungskräftig erscheint. Nur noch mal, damit keine Missverständnisse entstehen: Der Vergleich der Tonabnehmer bezieht sich auf die Qualität der Oberklasse-Pickups aus dem Hause PRS. In der Preisklasse in der die S2 Serie antritt, bewegen sich die Pickups der PRS S2 Custom 24 Birds AW durchaus auf akzeptablem Niveau!
Solche Mängel bei einer 1500 € Gitarre zu haben klingt aber nicht besonders lohnenswert.
Mir scheint eine gebrauchte „normale“ USA PRS ist lohnenswerter.
@changeling Ich denke ein geschickter Gitarrenbauer wird diese Mängel sicher in den Griff bekommen. Klar, eine weitere Investion, aber dabei bleibt man immer noch bei Weitem unter dem Preis einer USA PRS. Lohnt sich wirklich!
Aber auch auf dem Gebrauchtmarkt kann man ein Schnäppchen ergattern, logo :)
Gruß,
Stephan