Hardware & Elektronik
Die PRS S2 Custom 24 Birds AW besitzt das USA Standard PRS Vintage Vibrato, allerdings entstammen die aus Stahlguss gefertigten Saitenreiter der koreanischen SE Serie. Ob es an ihnen liegt, dass die Gitarre Stimmungsprobleme plagen oder aber an den S2 Locking Tunern an der Kopfplatte, kann abschließend nicht beurteilt werden. Vielleicht ist es ein bisschen von beidem. Fakt ist auf jeden Fall, dass die Gitarre während der Testdauer doch öfter als lieb nachgestimmt werden musste. Und das nicht unbedingt immer nach exzessivem Gebrauch des Vibratos mit seinem gesteckten Hebel, welches im übrigen PRS-typisch butterweich und somit auf jede kleine Nuance prächtig anspricht.
Zwei eigens für die S2 Serie entwickelte Humbucker sitzen am Steg und in der Halsposition. „S2 HFS Treble“ und „S2 HFS Vintage Bass“ nennen sich diese Neuentwicklungen, die in schwarzen Kunststoffrahmen in die Decke eingesetzt wurden. Sie werden über einen Dreiwege-Schalter angesteuert, wobei man auch hier den Rotstift bemerkt.: Der Schalter ist recht wackelig und weit von dem entfernt, was man sonst von PRS an den US-Modellen gewohnt ist. Ein Volume- und Tone-Regler komplettieren die Schaltungsmöglichkeiten, wobei der Tone-Regler als Push-Pull-Poti ausgelegt ist. Das heißt, er versetzt durch Ziehen die Tonabnehmer in den Singlecoil-Modus und erweitert somit das Klangspektrum der Gitarre natürlich erheblich. Beide Potis besitzen durchsichtige Kunststoffknöpfe und laufen mit nur geringem Widerstand auf ihren Achsen – allerdings nicht ganz so locker und luftig, wie es die Regler der Oberklassen-Instrumente tun.
Bleibt bei der abschließenden Begutachtung der PRS S2 Custom 24 Birds AW nur noch der Blick auf die Rückseite übrig. Nicht dem Sparkurs zum Opfer gefallen ist zum Glück die Fräsung im oberen Bereich, welche den Korpus angenehm an den Körper des Spielers anschmiegen lässt. Ob allerdings aus Kostengründen auf die Fräsungen zum Einlassen der Kunststoffabdeckungen für die Elektronik und das Vibrato verzichtet wurde, darüber lässt sich nur mutmaßen. Die beiden Deckel wurden einfach nur über den entsprechenden Fräsungen aufgeschraubt. Ansonsten zeigt sich auch hier das Antique White Finish von seiner besten Seite, der Lack ist sauber, gleichmäßig und ohne Schwankungen aufgetragen worden.
Auch wenn sich der Sparkurs an vielen kleinen Details festmachen lässt, bietet die PRS S2 Custom 24 Birds AW dennoch das erwartete Bild einer im Stammwerk in Stevensville hergestellten E-Gitarre. „Look and Feel“ sind eindeutig PRS, doch wie steht’s mit dem Sound?
Solche Mängel bei einer 1500 € Gitarre zu haben klingt aber nicht besonders lohnenswert.
Mir scheint eine gebrauchte „normale“ USA PRS ist lohnenswerter.
@changeling Ich denke ein geschickter Gitarrenbauer wird diese Mängel sicher in den Griff bekommen. Klar, eine weitere Investion, aber dabei bleibt man immer noch bei Weitem unter dem Preis einer USA PRS. Lohnt sich wirklich!
Aber auch auf dem Gebrauchtmarkt kann man ein Schnäppchen ergattern, logo :)
Gruß,
Stephan