Was ist eine Ukulele?
Für Neueinsteiger und Interessierte folgt kurz eine allgemeine Erklärung:
Die Ukulele, kurz Uke, ist ein Zupfinstrument, das meist mit vier Saiten bespannt wie eine Gitarre oder Mandoline bespielt werden kann. Das Instrument wird am ehesten mit Hawaii in Verbindung gebracht, stammte wohl aber ursprünglich von der portugiesischen Insel Madeira. Im späten neunzehnten Jahrhundert kam das Instrument dann auf dem Wasserweg nach Hawaii und wurde dort umgangssprachlich als der hüpfende Floh bekannt. Die Ur-Ukulele ist ein akustisches Instrument. Heutzutage findet mal Ukulelen-Sounds in vielen Stilrichtungen beheimatet, ich selbst besitze eine Bass-Ukulele und habe diese schon bei vielen Studiojobs einsetzen können.
Die Ukulelen Standard-Stimmung ist G-C-E-A. Wenn man aus der Sicht eines Gitarristen an eine Ukulele ran geht, entspricht das der üblichen Gitarrenbespannung, nur ohne die tiefe E- und A-Saite, mit zusätzlich einem Kapodaster auf dem fünften Bund.
Folglich kann man auf der Uke auch Akkorde spielen, die auf einer Gitarre mit den Saiten 1-4 zu greifen sind. Das wären vorwiegend Umkehrungen oder ausgedünnte Barre-Akkorde.
Der Test
Zum Amazona-Test liegt eine seit Herbst 2011 erhältliche elektrische Ukulele vor.
Die RISA E-Ukulele ist eine Tenor-Ukulele im Les Paul-Style, mit einer Gesamtlänge von 710 mm und einer Mensur von 432 mm. Die Uke hat neunzehn spielbare Bünde. Ich erwähnte bereits Eingangs das Handtaschenformat.
Die Ukulele ist der klassischen Les Paul-Form nachempfunden und im Maßstab 1:2/3 entsprechend gefertigt und ist neben Schwarz auch in den Farben „Mahagoni Natur“ und „Sunburst“ erhältlich.
Holzauswahl
Korpus und Hals der RISA Tenor Ukulele LP Style Bk sind aus Mahagoni gefertigt. Neben seinen guten Verarbeitungseigenschaften erzielt man durch die Verwendung von Mahagoni einen warmen Klang mit dichtem, sattem Sound. Ganz wie beim großen Vorbild, wird das aufgeleimte Griffbrett aus Palisander gefertigt. Palisander klingt im Mittenbereich knörrig und besitzt auch im Höhenbereich Durchsetzungskraft. Die Holzkombination der RISA Les Paul UKE wird für ein sattes Pfund mit weichen Höhen sorgen, denke ich mir, sofern man bei einer Ukulele von „Pfund“ sprechen kann. Als Zugentlastung ist wie bei einer E-Gitarre ein Halsstab verbaut. Massiver Korpus, gewölbte Decke und selbstverständlich wird laut RISA Firmenpolitik auch kein geschütztes Regenwaldholz verwendet. Der Hals besitzt Artificial Pearl, sprich Perloid-Inlays, die auf den Bünden 3, 5, 7, 10 und 12 eingelassen sind.
Richtig gelesen, die Uke hat keine Markierung auf dem neunten Bund, sondern wie die meisten „World-Instrumente“ auf Bund zehn. So hat man gleich eine optisch bepunktete Pentatonik-Scale auf jeder Saite. Sehr praktisch, wenn man es weiß.
Hardware
Nicht unerheblich für den Sound, sowie den Aspekt Spielgefühl, sind die verbauten Hardware-Komponenten. RISA verwendet für die Les Paul zwei handgewickelte achtpolige RISA Ukulelen-Humbucker. Die zugehörigen vier Potis sind aus Aluminium gefertigt. Zwei Potis stehen für Volume und zwei weitere als Tone-Regler zur Verfügung, somit kann jeder Pickup einzeln geregelt werden. Die Schaltung entspricht exakt der einer E-Gitarren Les Paul. Die Elektronik wurde von der LP Epiphone European Series übernommen, welche auch im selben tschechischen Werk gefertigt wurde, mittlerweile aber nach Fernost übergesiedelt ist.
Am Korpus angebracht findet sich ein Dreiwege-Toggleswitch, der je nach Stellung den- oder diejenigen Pickup(s) ansteuert. Ansonsten sind, wie auch bei einer normalen E-Gitarre, eine Klinken-Outputbuchse sowie ein normaler Sattel und eine normale Bridge verbaut. Die Saiten werden von hinten durch den Korpus gezogen, was als String-Through-Body bezeichnet wird. Ab Werk sind 10er RISA Strisast-T Saiten aufgezogen. Generell sind Bespannungen von 009-012 möglich, ganz nach Vorliebe des Spielers. An der Kopfplatte sind geschlossene Grover Schneckenmechaniken verbaut, die ein leichtgängiges und stimmstabiles Gesamtbild abgeben.