Einsatzmöglichkeiten
Grundsätzlich gibt es bei einer Ukulele keine Hauptzielgruppe, da man auch als Quereinsteiger ziemlich schnell ein vernünftiges Ergebnis erreichen kann. Formbedingt werden sicher primär die Gitarristen angesprochen, doch werden sich Leute, die schon mal ein Saiteninstrument mit Plektrum gespielt haben, sehr schnell auf einer E-Ukulele wohlfühlen. Das Instrument an sich sollte allerdings schon als eigene Gattung gesehen werden, die manchmal ihre ganz eigenen Techniken zum Bespielen verlangt. Schließlich möchte man ja auch helle, Ukulele-typische Sounds haben. Klar im Vorteil sind Musiker, die ihre bereits erlernte Anschlagtechnik auf die Ukulele übertragen können. Ob Plektrum, Fingerpicking oder Tapping, die Uke lässt alles zu!
Damit kommt man auch recht schnell zum Einsatzspektrum der kleinen Uke Les Paul. Durch die Stimmung G-C-E-A, wir erinnern uns, das klingt von der Grundstimmung her, wie eine Gitarre mit Kapodaster auf Bund fünf, ist die RISA E-Ukulele im mittig-hellen Frequenzspektrum anzutreffen. Hört man sich Produktionen mit einer Ukulele an, sind diese meist am schwebend-leicht-klingend anmutenden Charakter rauszuhören. Eine Rockband E-Gitarre wird man niemals durch eine E-Uke ersetzen können, doch ändert sich durch den Einsatz einer Uke das Gesamtbild eines Songs nachhaltig. Vor einigen Jahren gab es hier vor Ort ein international besetztes Ukulelen-Festival, man glaubt kaum, was da alles an unterschiedlicher Musik performt wurde. Wenn man sich die E-Ukulele bei einem Song vorstellen kann, dann wird sie eben reingepackt, es muss ja nicht immer nur der Klassiker „Over the Rainbow“ sein. Grenzen für einen Einsatz des Instruments bestehen allenfalls im Kopf des Spielers.
Anmerkungen zum Alltagsbetrieb
Wer gerne den kleinen Finger der Schlaghand als Volume-„Pedal“ für das Poti einsetzt, sollte einen breiten, kleinen und flachen Gummi um den Potikopf stülpen, damit geht’s, ohne die Optik des Potis zu verfremden, deutlich griffiger.
Und wer gerne die Schlaghand im Wandergitarrenstil einsetzt, sollte den Toggleswitch im Auge behalten, da stößt man bei sehr ausladenden Bewegungen gerne mal dran.
Sounds
Die Bandbreite der abzurufenden Grundsounds, wie immer pur auf eine DI-Box gespielt, ergibt sich wie bei einer E-Gitarre mit der Wahl der Pickups und deren Poti-Einstellung. Der Hals-Pickup klingt im Vergleich basslastig, beide Pickups haben den dichtesten Sound, nur der Bridge-Pickup liefert den schärfsten Klang mit mehr Höhenanteil. Um das deutlich aufzuzeigen, habe ich die ersten Klangbeispiele alle direkt auf den Digi 001 Wandler gespielt, die Ukulele ist clean zu hören. Nach der Reihe sind dieselben Figuren mit nur Hals-Tonabnehmer, dann beide Pickups und nur Bridge-Pickup eingespielt. Wer mag, kann das gern mal als Reamping-Grundsound durch den heimischen Verstärker jagen und so das Klangergebnis checken.
Ein weiteres mehrspuriges Soundfile ist mit verschiedenen Pickup-Sounds zu hören, alle Einzelsignale wiederum clean.
Das letzte und längste Soundbeispiel ist unter Pro Tools mit Native Instruments Guitar Rig 4 eingespielt worden, hier habe ich einige Presets verwendet und die E-Uke mal ordentlich verfremdet eingesetzt. Einige Sounds klingen eins zu eins wie die einer typischen Rock E-Gitarre. Wie schon erwähnt, vermeintliche Grenzen kennt das kleine Teilchen nicht wirklich. Abstriche muss man nur in speziellen Voicings machen, die man ggf. von der Gitarre her gern umsetzen möchte, denn vier Saiten geben eben weniger Möglichkeiten her als die sonst gewohnten sechs.