Sound
Bei so viel musikalisch-technischem Background, über den Roger Mayer zweifelsohne verfügt, ist die Erwartungshaltung natürlich dementsprechend groß. Ich habe den Voodoo-Vibe mit den unterschiedlichsten Verstärkerkombinationen gespielt und getestet. Zum Einsatz kamen ein Fender Champ Röhrencombo von 1974 als retro – analoges Gegenstück, ein Line6 POD sowie ein BOSS GT-PRO, welche im Bypass-Modus direkt in eine Studiokonsole eingeklinkt waren. Und eines kann ich gleich vorneweg sagen: der Voodoo-Vibe ist ein sehr spezielles Gerät. Wer einen schillernd-perligen Chorus erwartet, ist hier sicher falsch, denn die Stärken dieser Maschine liegen vielmehr in der Soundgestaltung als in der bloßen Effektzugabe. Begeistern kann speziell der Tremolo-Sound – schnell fühlt man sich an die guten alten Fender-Combos erinnert, in deren Musik-Epochen ein Tremolo-Sound einfach zum guten Ton dazugehörte.
Unter Zuhilfenahme des Bias-Reglers lassen sich hier wie auch in den Betriebsarten Chorus und Vibrato erstaunliche Filtereffekte erzielen, die allesamt von einer analogen Wärme eingehüllt werden. Da sich die Regler beim Benutzen praktisch immer gegenseitig beeinflussen, hat man im Handumdrehen von warmen Chorus– Sounds über Siebziger-Blubberblasen bis hin zum Helikopterflug eine endlose Spielwiese für neue Ideen und Inspirationen. Wie man in den Klangbeispielen hören kann, lassen sich so z.B. mit dem Tremolo-Effekt auch ein spaciges Slapback-Echo oder coole Volume-Swells erzeugen und mit Hilfe der Bias– und Symetry Regler auch drastisch modulieren.
Weiterhin sei erwähnt, dass der Voodoo-Vibe völlig nebengeräuschfrei arbeitet – was für ein rein analoges Gerät erstaunlich ist und somit Rückschlüsse auf die Verwendung bester Bauteile zulässt.