Sound
Zum Testen der klanglichen Qualitäten schließe ich ein Mikro des Paares an einen Preamp-Kanal an. Zum Vergleich nehme ich für den zweiten Kanal ein Audio Technica AT 4041, ein Kondensatormikrofon der mittleren Preisklasse.
Beide Kanäle erhalten die gleichen Gain-Werte für Input und Output. Hier reagiert das Samson einen Tick empfindlicher als das Vergleichsmikrofon, hier also alles im grünen Bereich. Auch das Grundrauschen kann sich durchaus mit dem AT 4041 messen, für ein „Billigmikrofon“ ein überraschend gutes Ergebnis.
Für den Soundcheck teste ich den Probanden an diversen Klangkörpern. Zuerst wird eine akustische Gitarre abgenommen. Ich entscheide mich für eine Positionierung am Ende des Griffbretts, aber nicht ins Schallloch gerichtet. Hier kann das C02 einen recht ausgewogenen Klang erzeugen, die Bässe sind ausreichend vorhanden, der Mittenbereich ist recht ausgewogen. Der Frequenzgang zeigt eine Anhebung um die 8 kHz herum, die macht hier schöne crispe Höhen.
Percussion ist mein nächster Test. Die Abnahme von Kleinpercussion, von Schellenkranz über Chimes zu Shaker wird problemlos absolviert. An den Bongos senke ich bei 800 Hz etwas ab, bei 3,5 kHz gebe ich etwas zu, um die Slaps besser zur Geltung zu bringen. Klingt alles wirklich ordentlich und dürfte im Bandkontext keinen großen Unterschied zu deutlich teureren Kleinmembranern machen.
Etwas differenzierter wird es, wenn ich das Paar C02 als Overheads einsetze. Hier fällt zunächst das zweite Mikrofon etwas im Pegel ab, auch treten da, nachdem ich den Pegelunterschied ausgeglichen habe, die tiefen Mitten hier etwas deutlicher zu Tage. Das Matching scheint hier also nicht wirklich gut zu funktionieren.
Auch klanglich überzeugt mich das Ergebnis nicht zu 100%. Die Höhen reißen doch deutlich körnig auf, die Becken klingen zu blechern. Das ganze Set, nur über die OH abgehört, erscheint recht unausgewogen. Vom schönen, seidigen Klangspektrum meiner Lieblings-Overheads AKG 414 ist das hier doch Meilen entfernt. Wenn man natürlich den Preis (20:1) berücksichtigt, ok, so schlecht ist es gar nicht.
Zufrieden bin ich hingegen wieder mit dem Ergebnis als Hi-Hat-Mikrofon. Da ich i.d.R. schon genug Höhen über die Overheads mitkriege, wird mein HH-Mikro normalerweise bei 10 kHz eher abgesenkt oder ich benutze gleich ein gutes dynamisches, z.B. ein Beyerdynamic M88. Auch hier erziele ich mit der Höhenabsenkung im Gesamtkontext einen guten Klang, so kann ich das C02 als HH-Mik durchaus empfehlen.
Zwei Sachen sind mir beim Testen noch aufgefallen:
1.) Obwohl die Mikrokapsel als Superniere ausgewiesen ist, würde ich sie doch eher als Niere betrachten. Ob das für den Nutzer in dieser Preisklasse relevant ist, sei dahin gestellt.
2.) Das Mikro ist recht anfällig für Popplaute und Windgeräusche, hier empfiehlt sich die Verwendung des mitgelieferten Windschutzes.
Guter Test, denke auch schon länger darüber nach. Aber eigentlich bei diesem Preis kein Grund dafür da. :)