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Test: Hollyland Lark M2, drahtloses Lavaliermikrofon

Leichtgewichte mit gutem Sound

22. Mai 2024
hollyland lark mk2 funk lavaliermikrofon test

Hollyland Lark M2, drahtloses Lavaliermikrofon

Der chinesische Hersteller Hollyland hat mit dem Hollyland Lark M2 Anfang 2024 ein besonders kleines und extrem leichtes Funk-/Lavaliermikrofon auf den Markt gebracht. Kann das trotz seiner geringen Größe technisch und akustisch überzeugen?

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Die vier Versionen des Hollyland Lark M2

Hollyland hatte sich anfangs in erster Linie mit professionellen Intercom-Systemen (Solidcom) und Funklösungen für den Videobereich (Mars, Cosmo) einen Namen gemacht, ist aber seit den 2020er-Jahren mit seiner Lark-Reihe auch bei den drahtlosen Mikrofonen unterwegs, wie dem M150, C1 und M1.

Hollyland Lark M2

Das Lark M2 wird in vier verschiedenen Versionen verkauft: Die beiden „Mobile Versions“ bestehen je aus zwei Sendern/Mikrofonen, einer Ladebox und einem Empfänger – entweder mit Lightning-Stecker für iOS (161,- Euro) oder mit USB-C-Stecker (für Android, 149,- Euro). Die Camera Version (173,- Euro) besteht ebenfalls aus Ladebox und zwei Sendern, hat aber keinen einfachen Aufsteck-Empfänger, sondern einen etwas größeren Empfänger zum Anclippen bzw. zur Befestigung auf dem Kameraschuh mit einem Audio-Line-Out. Die Combo-Version schließlich (196,- Euro) fasst alle vorherigen drei Versionen zusammen, enthält also drei Empfänger (USB-C, Lightning und Kamera) plus zwei Sender plus Ladebox. Diese Version habe ich hier im Test.

Hollyland Lark M2

Lieferumfang der Hollyland Lark M2 Combo-Version

Das Lark M2 Combo kommt in einer handlichen kleinen Verpackung. Diese enthält neben der bereits erwähnten Ladebox, den beiden Mobile-Empfängern (USB-C und Lightning) und den beiden kleinen Mikrofonen/Sendern auch gleich mehrere Befestigungsmöglichkeiten für die Mikrofone (Magnet, Clip und Halsband/Lanyard). Ebenfalls mit dabei sind zwei kleine Windshields aka DeadCats für die Mikros, ein kurzes Audio-Verbindungskabel (Miniklinke, Spiralkabel), ein USB-Kabel (USB-A auf USB-C), um den Kameraempfänger an den PC anzuschließen, einen Aufbewahrungsbeutel mit Logo sowie einige Cover-Sticker (schwarz, weiß, Smilies) für die Mikrofone. Diese verdecken entweder das Logo und machen die Mikrofone fast unsichtbar oder tarnen sie als bunte Smilies. Ein ziemlich umfangreiches Paket also.

Hollyland Lark M2

Die Ladebox mit Kameramodul und den beiden Mikrofonen

Mikrofone (Sender) und Empfänger

Die Ladebox mit Klappdeckel besteht aus stabilem Kunststoff, ist mit 86 x 54 x 39 mm sehr kompakt und rund 110 g schwer. Sie besitzt einen eigenen Akku, der über einen USB-C-Anschluss in knapp zwei Stunden komplett aufgeladen ist. Mit dem Akku werden der Kamera-Empfänger (RX) und die beiden Sender/Mikrofone (TX) aufgeladen, die per Magnet in passgenauen Vertiefungen sicher gehalten werden. Vier LEDs auf der Vorderseite der Box zeigen ihren Ladestand an, RX und die beiden TX haben jeweils eigene Anzeigen dafür.

Hollyland Lark M2

Der Kamera-Empfänger von der Seite

Der Lark M2-Kamera-Empfänger ist etwa 40 x 25 x 20 mm groß und knapp 15 g schwer. Auf seiner Vorderseite befindet sich ein großes, geriffeltes und vielleicht etwas zu leichtgängiges Stellrad zum Einstellen des Aufnahmepegels. Das funktioniert aber nicht stufenlos, sondern in drei Abstufungen (leise, mittel, laut). Auf der linken Seite ist eine USB-C-Buchse untergebracht, zum Laden außerhalb der Box, zum Aufspielen neuer Firmware und zur Verbindung mit einem PC. Im letzteren Fall lassen sich die Mikrofone auch direkt am Rechner einsetzen.

Darunter befinden sich zwei kleine Tasten: eine zum Ein- und Ausschalten, die andere, um zwischen Mono- und Stereomodus zu wechseln. Angezeigt wird dies über zwei multifunktionale LEDs. Auf der Rückseite befindet sich ein Clip, mit dem sich der Empfänger entweder an ein Kleidungsstück oder den Kameragurt clippen lässt, der aber auch genau die Maße hat, um in einen Kameraschuh geschoben zu werden. Über eine Miniklinkenbuchse wird das Audiosignal an eine Kamera, an einen Digitalrecorder oder ähnliches weitergeleitet.

Hollyland Lark M2

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Die kreisrunden Sender/Mikrofone (TX) sind etwa so groß wie eine Euro-Münze (ca. 25 mm im Durchmesser und 10 mm dick) und wiegen schlanke 8 g. Das reicht gerade, um eine Status-LED und einen Schalter zur Aktivierung der Unterdrückung zur Minderung von Umgebungsgeräuschen unterzubringen. Auf der Rückseite befindet sich ein starker Magnet. Damit kann ich die Mikrofone entweder mit dem mitgelieferten zweiten Magneten irgendwo an der Kleidung befestigen (was erstaunlich gut hält, selbst bei dickeren Pullovern), aber auch an den zum Lieferumfang gehörenden Halsbändern oder Clips klicken, die ebenfalls mit Magneten ausgestattet sind.

Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 20 Hz – 20 kHz an, das Signal-Rausch-Verhältnis mit >70 dB, den Schalldruckpegel mit 115 dB SPL. Verarbeitet werden die Signale mit 24 Bit / 48 kHz.

Hollyland Lark M2

Die beiden Empfänger für Smartphones sind 40 x 16,5 x 9 mm groß, bringen 6 g auf die Waage und werden direkt an die USB-C bzw. Lightning-Buchse des Android/iOS-Smartphones gesteckt. Über einen Knopf auf der Unterseite wird das Noise-Cancelling aktiviert. Damit das Smartphone auch während der Nutzung der Empfänger geladen werden kann, sind die Buchsen an der Seite der Empfänger durchgeschleift. Übrigens kann ich den (Android-) USB-C-Empfänger auch direkt an den PC anschließen und so die Mikrofone nutzen. Steht zwar nicht im Handbuch, funktioniert aber.

Hollyland Lark M2

Die Lark-App

Die kostenlosen Lark App (an Android 8 bzw. iOS 12) zeigt den Ladenstand der beiden Mikrofone an. Gain kann hier in sechs Stufen eingestellt werden, allerdings nicht getrennt, sondern für beide Mikrofone. Ebenso gibt es nur eine Pegelanzeige für beide Mikrofone und auch das Noise-Cancelling (Off, Weak, Strong) lässt sich nur gleichzeitig schalten. Über einen Schieberegler („Speaker Play“) kann ich dafür sorgen, dass der Lautsprecher des Smartphones trotz der Nutzung der Lark-Empfänger weiterhin aktiv bleibt.

Hollyland Lark M2

Das Mikrofon wird einfach mit einem Magneten an der Kleidung befestigt

Das Hollyland Lark M2 in der Praxis

Das Hollyland Lark M2 ist in der Praxis extrem einfach zu bedienen. Die Mikrofone sind in Sekundenschnelle zuverlässig mit den Empfängern gekoppelt und merken sich die Kopplung auch für die Zukunft. Hole ich sie aus der Ladeschale, schalten sie sich automatisch ein und verbinden sich sofort wieder. Die LEDs an Sendern und Empfängern informieren gut sichtbar über den Verbindungsstatus, den Ladestand und ob Noise-Cancelling aktiviert ist, beim Camera TX auch, ob die beiden Mikrofone auf Mono oder Stereo geschaltet sind. Auf dem Smartphone können die Mikros dagegen nur mono betrieben werden. Die App selber hat aber keine Aufnahmefunktion, das Recording muss dann mit einer anderen Audio- oder Video-App erfolgen, was aber unproblematisch ist.

Wer nicht auf seinem Smartphone aufzeichnen möchte, kann das Audiosignal auch über den Audio-Out weiterleiten. Ich nutze das Lark M2 z. B. zusammen mit dem kleinen OM System LS-P5 Digi-Recorder, so habe ich bei der Aufnahme auch gleich eine Pegelanzeige. Die Reichweite der Sender gibt Hollyland mit „bis zu 300 m im freien Gelände“ und „bis zu 60 m im Gelände mit Hindernissen“ an. Weiter als 50 m war ich bisher nie weg vom Empfänger, da aber hat es gut funktioniert. Bei Aufnahmen während größerer Veranstaltungen oder in Gebäuden sollte man daran denken, dass das von Lark genutzte Frequenzband von 2,4 GHz auch sonst sehr beliebt ist – da könnte es also u. U. zu Störungen kommen.

Der Akku der Mikrofone hält etwa 10, der Kameraempfänger 9 Stunden. Beide lassen sich in der Ladebox innerhalb von 1,5 – 2 Stunden komplett wieder aufladen, wobei der Akku der Ladebox wiederum für zwei Ladevorgänge ausreicht.

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Mehr Informationen

Wie klingt das Hollyland Lark M2?

Bei den folgenden Aufnahmen habe ich das Hollyland Lark M2 mit dem Magneten einen Finger breit unterhalb des T-Shirt-Kragens befestigt und direkt aufs Smartphone aufgenommen. Zum Test habe ein paar Zeilen aus einer unserer News gelesen, aufgezeichnet wurde mit der App „Motiv Audio“ in 24 Bit / 48 kHz auf ein Android Smartphone.

Erstes Klangbeispiel: Indoor-Aufnahme ohne Noise-Cancelling. Da das Lark M2 (wie die meisten Lavalier-Mikrofone) mit Kugel-Charakteristik arbeitet, ist natürlich auch immer etwas Raum mit dabei.

Der Klang ist ausgewogen, transparent und rauschfrei, die Sprachverständlichkeit ist gut. Mit starkem Noise-Cancelling wird der Sound etwas mittig, hat aber keine Artefakte.

Derselbe Aufbau, jetzt aber Outdoor bei mir im Garten. Auch ohne die Deadcat gibt es da keine störenden Windgeräusche – auch, weil das Mikrofon nach oben gerichtet ist. Nur der Rasenmäher des Nachbarn stört ein wenig.

Mit schwachem Noise-Cancelling wird das schon besser:

Und mit der höchsten Stufe des Noise-Cancellings verschwindet der Rasenmäher fast völlig.

Der Windschutz (der recht mühsam zu befestigen ist) hat keinen Einfluss auf den Klang, hält bei stärkeren Brisen aber gut die Störgeräusche ab.

Zum Schluss noch ein Test, wie weit das Signal im Haus reicht: Funktioniert auch zwei Zimmer weiter und eine Etage tiefer immer noch gut. Erst als ich das Haus verlasse und in den Garten gehe, kapituliert das Lark M2.

Insgesamt ist das klanglich eine gute Vorstellung. Zum Vergleich könnt ihr euch auch die Klangbeispiele aus meinem kürzlichen Testbericht zum Shure MoveMic anhören.

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Fazit

Das Hollyland Lark M2 ist extrem klein und leicht, einfach zu bedienen und überzeugt mit einem natürlichen, recht ausgewogenen Klang, einer langen Akkulaufzeit und einer sehr guten Reichweite. Zum Preis von unter 200,- Euro gibt es zwei Sender/Mikrofone, zwei Smartphone-Empfänger, einen Kamera-Empfänger, ein Ladecase und jede Menge Zubehör. Zwar fehlen einige Extras der (oftmals wesentlich teureren) Konkurrenz, wie etwa eine interne Aufnahmefunktion oder 32 Bit Float des DJI Mic 2 oder des Rode Wireless Pro, auch umfangreiche Klangbearbeitungen oder Stereo-Pegelanzeigen und einen Kopfhörerausgang wie am Empfänger des Shure MoveMic gibt es nicht. Wer aber ohne großes Rumhantieren schnell und unkompliziert guten Sound aufnehmen will, ist mit dem Hollyland Lark M2 bestens bedient.

Plus

  • extrem kleine Mikrofone
  • Empfänger für Android, iOS und Kamera (mit Audio-Out für z. B. PC oder Digital Recorder)
  • guter Klang
  • lange Akkulaufzeit
  • gute Reichweite
  • komfortable Ladebox
  • sehr einfaches Handling
  • umfangreiche Befestigungsmöglichkeiten
  • kostenlose App
  • viel Zubehör im Lieferumfang
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Gain-Regler am Kamera-Empfänger etwas sehr leichtgängig
  • Anbringen des Windschutz an den Mikrofonen eine Geduldsprobe

Preis

  • 196,,- Euro (Combo)
  • 173,- Euro (Camera-Version)
  • 161,- Euro (Lightning-Version)
  • 149,- Euro (USB-C/Android-Version)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    TomH

    Zwar bin ich mit dem Rode Wireless GO II gut versorgt, aber die Neugier läst mich die Frage stellen.

    In Zeiten von Apple Geräten mit USB C (iPad, iPhone15), kann der USB C Empfänger auch an iOS Geräten verwendet werden? (Auch weil so explizit der PC Anschluß über USB C erwähnt wird)

    Zumindest mit dem Rode Wireless GO geht das einwandfrei. (nur manchmal muss man am PC die Firmware updaten)

    • Profilbild
      m.steinwachs RED

      @TomH Das kann ich dir – mangels iOS-Gerät mit USB-C-Anschluss – leider nicht beantworten. Sollte aber eigentlich funktionieren, denke ich, am PC hat das ja auch geklappt.

  2. Profilbild
    padbell

    Hey Matthias, danke für den Test!
    Version 5.2 von Bitwig ist aber (glaube ich) noch ne Beta Version…😀

    • Profilbild
      m.steinwachs RED

      @padbell Ist richtig, Bitwig 5.2 ist aktuell als Public Beta draußen. Aber – wo im Test hier kommt Bitwig vor? Stehe da gerade etwas auf dem Schlauch 😀

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