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Test: Seeburg Acoustic Line A6 dp, Lautsprechersystem

(ID: 81449)

Praxis

Oft ergibt es sich, dass Tests in der freien Wildbahn, d.h. Live-Konzert, durchgeführt werden können. Hier hat es leider terminlich nicht gepasst, also wird die Seeburg Acoustic Line A6 dp im Lager auf Herz und Nieren geprüft.

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Das bedeutet natürlich erst einmal Musikkonserven-Zuspielung. Dafür habe ich einen bunten Mix querbeet durch die Musikstile parat.

Test 1: Die Box befindet sich auf einem Stativ in Ohrhöhe, das Preset „Flat“ ist angewählt. Gehört wird mein Potpourri in verschiedenen Lautstärken.

Erkenntnis 1: Die Seeburg A 6 dp ist recht neutral, kein Musikstil geht unter, Stimmen und melodieführende Instrumente sind schön vorn, Ortung und Tiefenstaffelung ist gut. Lediglich meine liebstgehasste Frequenz um die 250 Hz rum senke ich etwas ab, so gefällt es mir noch besser.

Erkenntnis 2: Der Lautsprecher fühlt sich in allen Lautstärken wohl. Sowohl bei gemäßigten Pegel als auch richtig laut bleibt der Sound erhalten. Hier scheinen die DSP Programmierer ganze Arbeit geleistet zu haben.

Erkenntnis 3: Die Box kann wirklich laut! 300 Zuhörer bei ordentlichem Pegel dürften locker zu schaffen sein. Bei Musik, die ordentlich Tiefen beansprucht, kommt das Fullrange Konzept natürlich an seine Grenzen, also aktiviere ich das Preset „Boost“ und komme zum…

Test 2: Hier spiele ich dann eher basslastige Musik zu, ist ja auch Sinn der Sache. Bei moderaten Pegeln funktioniert das auch ganz gut, der Bassbereich wird tatsächlich etwas runder und voluminöser dargestellt. Was nicht gut kommt, ist hier hohe Lautstärken zu fahren, der Limiter geht an und reguliert die Überbelastung. Auch extrem tieffrequente Musik ist so kein Genuss, die Physik lässt sich halt auch mit DSP nicht aushebeln. Das sind aber beides Punkte, auf die der Hersteller in der Bedienungsanleitung auch explizit hinweist.

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Erkenntnis 4: Hatten wir eben schon, die Physik ist nicht zu überlisten.

Test 3: Preset „Voice“, dafür schließe ich ein Mikrofon an und beginne zu erzählen. Mehrmals schalte ich zwischen „Voice“ und „Flat“ hin und her. Tatsächlich erscheint die Stimme in diesem Preset durchsetzungsfähiger und klarer. Die Anleitung spricht von einer Anhebung des Mitten-/Höhenbereichs, ich denke, auch die gleichzeitige Absenkung der Bässe wahrnehmen zu können.

Nun will ich dieses Preset auch mit Musik checken. Funktioniert bei geringen Lautstärken, also zur Hintergrundbeschallung ganz gut, wenn es lauter wird, klingt es oben rum schon recht schrill, aber das war ja auch nie das Einsatzgebiet.

Erkenntnis 5: Das Preset „Voice“ funktioniert für die vorgegebene Anwendungsart wirklich gut, bei höheren Pegeln ist darauf zu achten, dass der Sprecher sich nicht vor der Box aufhält, erhöhte Feedback-Gefahr.

Test 4: Die „HP 120“-Einstellung ist noch zu probieren. Gemacht, getan und tatsächlich, die Bässe sind weg. Nein, so ist das natürlich kein vernünftiger Ansatz, dieses Preset ist zur Verwendung mit separaten Subs gedacht. Von Seeburg wurde mir da nichts mitgeliefert, also schiebe ich meine 2×15 Bässe unter die Tops. Die schaffen jeweils 1200 Watt und obwohl das System nicht aufeinander abgestimmt ist, klingt das doch schon recht passend. All zu zickig im Zusammenspiel scheinen die A 6 dp also nicht zu sein. Laut, klar und druckvoll spielt das System auch, 500 bis 600 tanzwütige Menschen würde ich mir damit schon zutrauen.

Erkenntnis 6: Das HighPass-Preset funktioniert, die Tieftonerweiterung mit Subwoofern ist problemlos.

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Forum
  1. Profilbild
    Markus Galla RED

    Die Seeburg-Sachen sind echt super. Ich selbst besitze zwei TSM10 und einen TSM Sub+ und bin sehr zufrieden. Gestern habe ich zwei Konzerte von Fred Hammond und Israel Houghton in Holland gehört und dort spielte ebenfalls die Seeburg Acoustic Line (Monitore, Side Fills, Near Fills und ich glaube, da hingen auch Galeos). Vielleicht wäre für Interessenten der A6 noch anzumerken, dass die Kombination der passiven A6 mit zwei aktiven TSM Sub dp+ die günstigere und klanglich ebenbürtige Variante darstellt. Hier lohnt es sich nicht, auf die doppelt so teuren A6 dp zurückzugreifen, da die komplette Elektronik inklusive DSP im Sub verbaut sind. Herr Seeburg ist übrigens sehr nett und hilfsbereit. Ich habe mit ihm zusammen unsere Kirchen-PA geplant (zwei GL24 plus Subs). Er hat damals u. a. auch angeboten, Änderungen am DSP auf Kundenwunsch durchzuführen. Wird natürlich was kosten, klar. Aber prinzipiell haben die vor Ort die Möglichkeit. Fazit: unbedingt testen. Qualität „Made in Germany“.

    • Profilbild
      Christoph

      @Markus Galla Hallo Amaros,

      m.M.n. kommt man mit den passiven klanglich nicht so ganz 100%ig an die dp heran – bi-amping mit entsprechenden Presets und das neue DSP machen schon was aus… dennoch finde ich beide Versionen sehr preiswert, v.a. wenn gutes Amping schon vorhanden sein sollte.
      Ich habe mich für die A3dp entschieden – mit 2×8″ ist es aber für Tanzmusik natürlich als Hi-Mid mit Suberweiterung einzusetzen. VG!

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @Christoph Hallo,
        ich finde die dp-Versionen überteuert. Natürlich hat man hier dann ein Bi-Amping System und einen eigenen DSP, dennoch ist der Unterschied jetzt nicht so gravierend. Bei den aktiven Seeburg dp-Subs ist ja auch ein gesonderter Endstufenkanal für die passiven Lautsprecher reserviert. die dp+ Subs haben sogar zwei Endstufenkanäle, so dass z. B. gleichzeitig ein weiterer passiver Sub und ein Top angetrieben werden können – oder alternativ auch zwei Tops an einem Sub. Ich würde deshalb eher zum aktiven Sub tendieren und passive Tops nutzen. Aber das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.

        • Profilbild
          Christoph

          @Markus Galla Jo, bei mir wartet der dp Sub bis ein passiver G1501 dazu kommt – bis dahin muss aber noch gespart werden… und der passive wird so oder so nur für die etwas größeren Sachen mitkommen… bei passiven Tops, die von Subs gepowert werden, muss man auch für ganz kleine Gigs 2 Subs mitnehmen, den ich glaube in der aktuellen Produktpalette gibt es keinen Sub, der 2 Tops powern kann…
          Deine Argumente sind aber sicherlich genauso berechtigt, deswegen stimme ich überein: „das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.“

            • Profilbild
              Christoph

              @Markus Galla Sofern es mir bekannt ist, können dp Sub einen passiven Sub antreiben und die dp+ einen passiven Sub und ein passives Top :)
              Schau in den Gebrauchsanweisungen nach oder – am einfachsten bei Seeburg direkt nachfragen ;)

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                Markus Galla RED

                @Christoph Hi,
                ist aber so :-)
                Ich habe den GSub 1201 dp+ im Test für die Tools4Music gehabt. Hier der Kommentar von Herrn Seeburg, der als Herstellerkommentar zu Test abgedruckt wurde:

                „Winfried Seeburg, Chef des gleichnamigen Unternehmens, zu diesem Test:
                „Der G Sub 1201dp + besitzt zwei Endstufen mit je 800 Watt AES an 4 Ohm. Es können daran bis zu zwei Topteile und ein zusätzlicher passiver G Sub 1201 angeschlossen werden. Das Topteilsignal wurde auf den Durchschleifausgang des Subwoofers gelegt, damit man auf die Seite des passiven G Sub 1201 ein zusätzliches Topteil betreiben kann (im Monobetrieb). Im reinen Subwoofer-Modus können bis zu drei G Sub 1201 angeschlossen werden.“

                Geht also problemlos.

                • Profilbild
                  Christoph

                  @Markus Galla Oh, Du hat doch Recht – konntet mich überzeugen, danke! :) Obwohl es optimal erst mit 2 dp+ Subs wäre um Stereo fahren zu können….

                  • Profilbild
                    Markus Galla RED

                    @Christoph Jepp. Wobei Stereo im Beschallungssektor total überbewertet ist. Hört ja kaum einer außer dem Tontechniker, wenn er im Sweet Spot sitzt. Der Rest hört mehr oder weniger ein Mono-Signal – oder noch viel schlimmer – eine Mischung aus Bühnenverstärkern, Monitoren und PA. Da gibt es dann gar keine Ortung mehr. Deshalb ist eine Monosignalführung oft sogar besser.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Das Gewicht der Seeburg wäre für mich sehr interessant. Wie sieht ein Vergleich gegen die HK Linear L5 112FA aus? Die A6 wären immerhin 7kg leichter, allerdings ist der (zumindest angegebene) Schalldruck satte 6dB geringer. Wie unterscheiden sich die beiden klanglich und vom Output her (die HK wurden von euch ja auch schon getestet). MfG

  3. Profilbild
    Christoph

    Bei Seeburg sind die SPL Angaben wie bekannt seriös, bei HK wie bekannt unseriös – das zumindest wenn man auf die „Budgetserien“ diesen Herstellers schaut…

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