Kein Strom aus der Steckdose? Powerstation!
Mit „kabelloser Freiheit“ wird meist die Nutzung von Funkmikrofonen oder entsprechenden Gitarrensendern auf der Bühne oder im Probenraum verbunden. Tatsächlich geht dieser Praxisartikel aber noch einen Schritt weiter. Denn „kabellose Freiheit“ fängt nicht erst bei der Funkübertragung von Audiosignalen an. Sie beginnt direkt bei der Versorgung mit 230 Volt Netzspannung, bereit gestellt durch eine Powerstation als netzunabhängige Stromversorgung für Bühne und Recording.
Inhaltsverzeichnis
Stromlos glücklich
Besitzer einer Aktivbox mit internem Akku wie beispielsweise die auf AMAZONA.de vorgestellte Electro Voice „Everse 8“ oder die Mackie Thump 8 Go wissen die Vorteile der kabellosen Stromversorgung bereits zu schätzen. Nicht nur für den weit gefächerten Bereich der Straßenmusik – Sportveranstaltungen, Lesungen, Outdoor-Theater oder Event-Marketing. Meist bieten diese Aktivboxen je nach Modell unterschiedlich ausgestattete Mischpult-Funktionen (Equalizer, Effekte und Kompressor), mit denen sich kleinere Events gut versorgen lassen. Aber manchmal braucht es einfach mehr – ein „ausgewachsenes“ Mischpult für mehr Mikrofone, einen vernünftigen Equalizer im Kanalzug oder etwas mehr Leistungsreserven bei der Nutzung von Aktivboxen. Die Alternative für ein „erweitertes Setup“, das trotzdem unabhängig von der kabelgebundenen Stromversorgung agieren kann, lautet „Powerstation“.
Powerstation als tragbares Kraftwerk
Bei einer Powerstation als netzunabhängige Stromversorgung handelt es sich um eine tragbare Stromquelle, die speziell für den Einsatz bei Outdoor-Aktivitäten entwickelt wurde. Sie ist in der Regel kompakt, leicht und mit verschiedenen Anschlüssen ausgestattet, um elektronische Geräte wie Handys, Tablets, Laptops, Lampen oder eben Verstärker, Effekte und Mischpulte mit Strom zu versorgen. Die Basis einer solchen Powerstation bildet eine aufladbare Batterie, kontrolliert durch ein Batterie-Management-System (BMS). Sie kann über Solarenergie, das Stromnetz oder die altgediente Zigarettenanzünder-Buchse im Auto aufgeladen werden.
Als Batterie setzen sich mehr und mehr LiFePo4-Batterien durch (Lithium-Eisenphosphat), aber es finden sich auch Modelle mit Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium- oder Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Akku. Nicht verschwiegen werden soll, dass derzeit LiFePo4-Batterien deutlicher teurer als Blei-Säure-Pendants sind.
LiFePo4-Batterien in Powerstations
Wer sich mit dem Thema Powerstation auseinandersetzt, kommt um grundlegende Kenntnisse zum Thema „Akkumulator“ nicht herum. LiFePO4-Batterien weisen klare Vorteile speziell im Vergleich zu herkömmlichen Blei-Säure-Batterien auf:
- LiFePO4-Batterien sind aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung sicherer als andere Batterietypen und weniger anfällig für Überhitzung.
- Lithium-Eisenphosphat-Batterien haben eine längere Lebensdauer als andere Batterietypen. Sie können laut der Hersteller-Angaben bis zu 3.000 Ladezyklen erreichen, bevor ihre Leistung signifikant abnimmt.
- Sie weisen ein geringes Gewicht auf, eine hohe Kapazität und eine konstante Entladerate.
- Lithium-Eisenphosphat-Batterien können im Vergleich zu anderen Batterien schnell geladen werden.
Ausstattung und Leistung der Powerstation
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei einer Powerstation als netzunabhängige Stromversorgung um eine mobil nutzbare externe Batterie. Sie kann über verschiedene Eingänge wie USB, AC-Anschluss oder Solarpanels aufgeladen werden.
Mittlerweile ist das Marktangebot kaum mehr überschaubar, anscheinend drängen täglich neue (asiatische) Anbieter auf den Markt. Zu den etablierteren Brands gehören Firmen wie Anker, Bluetti, Ecoflow und Jackery. Jeder dieser Anbieter (sowie zahlreiche weitere) hat Modelle unterschiedlicher Leistungsklassen im Angebot. Mit sackschweren Blei-Säure-Batterien haben die Leichtgewichte nur noch wenig gemeinsam, so wiegt die Anker PowerHouse 535 lediglich 7,6 kg und bietet 512 Wattstunden (Wh) Kapazität, um Geräte mit bis zu 500 Watt (W) zu versorgen. Der Preis für die Anker 535 liegt derzeit bei 450,- Euro, noch leistungsstärkere Modelle kosten entsprechend mehr.
Um sich einen guten Überblick zu verschaffen, empfehle ich einen Blick in das Test-Magazin der Stiftung Warentest. Dort wurden im Sommer 2023 elf Powerstations mit einer Leistung von 300 bis 700 Watt getestet. Nicht alle Geräte lieferten die beworbene Leistung, manche brauchten länger zum Laden oder nervten durch Lüftergeräusche. Immerhin bekamen fünf der elf getesteten Modelle das Prädikat „gut“.
Was geht, was geht nicht?
Ausgestattet ist so ein Kraftwerk meist mit zwei haushaltsüblichen 230 Volt Schuko-Steckdosen (um auch empfindliche Geräte störungsfrei versorgen zu können, wird über die Schuko-Dosen eine reine Sinuswelle zur Verfügung gestellt). Zudem stehen diverse USB-Ports zum Anschluss für die Versorgung mobiler Begleiter zur Verfügung. Ideal also für Besucher von Festivals oder Musiker, die öfter Outdoor-Konzerte veranstalten, so wie von mir kürzlich bei einem Spontankonzert im Berliner Mauerpark beobachtet.
Grenzen? Wenig sinnvoll ist es, eine üppig dimensionierte Aktiv-PA mit pumpenden Doppel-Subwoofern an einer Powerstation mit maximal 500 Watt Abgabeleistung anschließen. Demnach ist es ratsam, vor der möglichen Anschaffung mit einem Strommessgerät zu überprüfen, in welcher Verbrauchskategorie sich das zu erwartende Versorgungsspektrum bewegen muss. Danach richtet sich die Leistung der in Erwägung zu ziehenden Powerstation, damit eben diese in der Leistung nicht unter- oder überdimensioniert gekauft wird. Wichtig ist die folgende Unterscheidung: Die Kapazität oder Energiemenge in Wattstunden (Wh) gibt an, wie viel elektrische Energie die Batterie in einer Powerstation speichern kann. Demgegenüber sagt die Wattzahl, bis zu welcher Grenze angeschlossene Verbraucher funktionieren. Toaster, (alte) Kühlschränke oder Wasserkocher haben oft einen hohen Leistungsbedarf und funktionieren mit einem 300 oder 600 Watt Wechselrichter nicht. Das Mischpult oder die Aktivbox hingegen schon.
Powerstation mit grüner Energie?
Richtig interessant wird es, wenn Solarzellen genutzt werden, um „grüne Energie“ für die Batterie nachzutanken (wodurch der Herstellungsprozess einer solchen Batterie natürlich diskutabel bleibt und nicht „grüner“ wird …). Für die Solar-Unterstützung ist eine Powerstation mit einem integrierten Laderegler, meist auf Basis der MPPT-Technik (Maximum Power Point Tracking), ausgestattet. Seine Hauptfunktion besteht darin, kontinuierlich die Leistung der Solarmodule zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass die Batterien effizient geladen werden. Viele Modelle ermöglichen gleichzeitiges Laden (über ein Netzteil oder PV-Modul) und Entladen durch angeschlossene Verbraucher. Somit wird es möglich, beispielsweise bei einem Konzert, das PV-Modul an ein sonniges Plätzchen stellen und die Powerstation aufzuladen, während die Backline mit Spannung versorgt wird. Der Haken dabei – viele Powerstations begrenzen die maximale Leistung eines anzuschließenden PV-Moduls. Erfahrungsgemäß sollte mindestens ein Modul mit 120 Watt, besser 170 bis 200 Watt genutzt werden, um befriedigende Ergebnisse in einem überschaubaren Zeitrahmen zu erzielen. Speziell auch, wenn die Sonne mal nicht den ganzen Tag scheint. Um den Gedanken der Mobilität durch das Mitschleppen von Solar-Module nicht ad absurdum zu führen, bieten einige der genannten Hersteller zusammenklappbare und dadurch transportable PV-Koffer an, die allerdings das zur Verfügung stehende finanzielle Budget zusätzlich belasten.
Alternativen zur Powerstation als netzunabhängige Stromversorgung
Es geht auch anders. Ähnlich wie bei einer akkubetriebenen Aktivbox mit integriertem Mischpult samt Effekten, ist eine Powerstation als netzunabhängige Stromversorgung ein „All-in-one“-System, ganz der Einfachheit in der Bedienung verpflichtet. Anwender sollen weitestgehend ohne technische Hintergrundinformationen die Spannung nutzen, fast wie aus der Steckdose, nur eben mobil. Nun schadet es bekanntlich in vielen Bereichen des Lebens nicht, Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. Wer dazu Lust hat, der kann sich mit einer sogenannten Inselanlage ebenfalls „unabhängig“ machen.
Eine Inselanlage, auch als Off-Grid-System bezeichnet, ist eine unabhängige Stromversorgung, die nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden ist – insofern wird auch keine Energie eingespeist. Dadurch unterscheidet sie sich von den in aller Munde befindlichen Balkon-Kraftwerken. Letztere sind stationär, die Module werden an Balkonen, auf Carports oder Gartenlauben befestigt. Sie decken die sogenannte Grundlast eines Haushalts oder Verbrauchers, alles, was über den Eigenverbrauch hinausgeht, wird in das Netz eingespeist. Balkonkraftwerke funktionieren auch ohne Speicher-Batterie. Bei einer Inselanlage ist immer eine Batterie als Puffer notwendig, beispielsweise, um auch in den Abendstunden „versorgt“ zu sein. Im Vergleich zum Balkonkraftwerk handelt es sich bei der Inselanlage um eine unbürokratische einsetzbare Lösung, denn sie kann anmelde- und genehmigungsfrei genutzt werden.
Ich nutze seit Jahren eine Inselanlage in einem VW-Bulli für Recordings sowie als überschaubaren FoH-Platz bei kleineren Live-Auftritten. Dafür benötigt wird ein PV-Modul (150 – 200 Watt), ein Spannungsregler, eine Speicher-Batterie und ein Wechselrichter (von 12 auf 230 Volt). Betrieben wird damit ein Mackie Pro FX16 v3 Mischpult sowie eine Hughes & Kettner Aktivbox. Manchmal kommt bei kleineren Live-Events noch ein Neumann KH120 als Aktivmonitor zum Einsatz. Der Vorteil einer solchen Lösung besteht einerseits in der guten Austauschbarkeit einzelner Komponenten im Falle eines Defekts. Zudem ist so eine „selbstgestrickte“ Lösung günstiger als ein „All-in-one“-Ansatz, wie er bei einer Powerstation verfolgt wird. Günstiger, weil hier auch gebrauchte Komponenten eingesetzt werden können – für Wechselrichter und PV-Module existiert ein vielfältiges Kleinanzeigenangebot. Übrigens: Auch Recording-Sessions habe ich auf diese Weise durchgeführt – beispielsweise mit einem Akustik-Gitarren-Duo, das wegen der besonderen Atmosphäre in einem Steinbruch aufnehmen wollte. Der Recording-Arbeitsplatz befindet sich bei solchen Szenarien im Bulli, kann aber auch problemlos nach draußen verlegt werden. Aufgenommen wird mit einem sparsamen Dell Notebook (30 bis 35 Watt im Netzteilbetrieb) sowie Steinbergs Wavelab als Mastering-Software, die über ein Roland Audiointerface (24 Bit/44,1 kHz) mit den Signalen zweier Kleinmembraner, eingesetzt als Overheads, versorgt wird. Wer sich für das Thema „Recording Mobil“ interessiert, dem empfehle ich einen Besuch der Seite von Marten Berger.
Marten ist Tontechniker, er war mit einem umgebauten VW Bulli zwei Jahre lang quer durch Europa unterwegs, um Straßenmusiker aufzunehmen. Seine Erfahrungen hat er in einem Buch dokumentiert, zudem bietet er Vinyl und CDs an, auf denen die „Audio-Abenteuer“ verewigt wurden.
Inselanlage oder Powerstation?
Da gibt es kein „besser“ oder „schlechter“, ähnlich wie bei der Frage ob „Cabrio“ oder „Kombi“ bei Kraftfahrzeugen. Aber es gibt Empfehlungen, die ich in diesem Zusammenhang geben kann. Eine Powerstation als netzunabhängige Stromversorgung spricht Pragmatiker an, die ohne viel technisches Hintergrundwissen einfach eine mobil nutzbare Energiequelle einsetzen möchten. Inselanlagen demgegenüber haben klaren „Jugend forscht“-Charakter. Ich habe an der oben beschriebenen Inselanlage schon viele Stunden geschraubt. Nicht so sehr, weil es zwingend notwendig gewesen wäre, sondern weil durch die unterschiedlichen Komponenten zur Optimierung viel Luft nach oben bleibt. Zum Schluss: Beide Möglichkeiten, also Inselanlage und/oder Powerstation können im kleinen Veranstaltungsrahmen den Einsatz von Ersatz-Stromerzeugern, angetriebenen von einem (lauten) Verbrennungsmotor (oft als Notstromaggregat bezeichnet), ersetzen.
Lithium Cobalt Akkus haben im Vergleich zu Lithium Eisen Phosphat eine geringere Energiedichte. Ebenso ist die Zellspannung mit 3,2 Volt geringer. Um auf das gleiche Niveau von Lithium Cobalt zu kommen, brauchst du mehr Zellen. Und somit mehr Masse. Allerdings wird das durch 2 Vorteile wieder wettgemacht. Lithium Eisen Phosphat können nicht thermisch umsetzen aka abbrennen. Zum anderen ist der Temperaturbereich in dem sie genutzt werden können, wesentlich grösser. Netter Nebeneffekt LiFePO haben keinen Mermoryeffekt. Generell sollte man seine Mobile Anlage auf 80 Prozent der maximalen Last fahren. Auch muss man induktive und kapazitive Lasten ein wenig im Auge haben. Damits nicht brummt oder zischt, Erdung und Potentiale im Auge und Kopf haben.
@TobyB Richtig – hast du schon Erfahrungen mit Powerstations im Live-Einsatz gemacht? Der Markt „explodiert“ derzeit ja durch ständig neue Modelle, da ist kaum noch ein Marktüberblick möglich. Hatte bislang nur Anker-Produkte in den Händen, die gefielen mir gut.
@Christoph Rocholl mein Studio wird bei Sonnenschein von einer PV getrieben, der Überschuss wird gespeichert oder in Wärme verballert. Als nächstes fliegen die Nasszellen raus und werden durch LiFePO ersetzt. Allerdings die Probleme sind die gleichen wie mit einer Powerstation. Plus die Schweinereien die in einem 3 Phasen Netz noch so versteckt sein können. Als erstes einen Überblick über die Leistungsaufnahme der Verbraucher machen und so beaufschlagen, das wir noch Puffer haben, besagte 80 % sind Volllast. Die Verteilung der 230 V Verbraucher am besten als Stern ausführen. Zur Gesamtleistung, bis 5 KW einphasig und darüber 3 phasig Wechselrichten. Lasten gleichmässig verteilen. Achtung Erdung einer Inselanlage beachten.
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Die Anker Produkte sind gut, da VDE, GS, CE, DIN:EN erfühlt werden. Anderes Beispiel der Deye Kram, wie man bei einem NA Schutz das redundante Relais vergessen kann? Das rettet Leben. Mein Liverig, also da wo der MacBook dranhängt hat eine Akku-Pufferung via USBC PD.
@TobyB potenziale im kopf sind immer hilfreich. aber die erdung im auge – das tut doch weh.
@mdesign Die Siemens Halske Lufthaken fliegen aber heute auch wieder tief ;-)
Hat schon jemand Erfahrungen mit den „Vehicle to Load“ (V2L / V2D) Funktion von Elektroautos?
Dort versprechend ja besonders die koreanischen Marken teils satte 16A / 3,6kW an ihren Schuko-Adaptern. Auch aus China kommen inzwischen Autos mit 1,5kW V2L.
@ctrotzkowski Auch ein interessanter Punkt 🙂 – zumindest wenn ein E-Fahrzeug sowieso zur Verfügung steht. Habe aber keine Erfahrungsberichte dazu.
@ctrotzkowski Vor einiger Zeit gab es zumindest das Beispiel eines Kanadiers im Netz, der beim Stromausfall sein Haus mit seinem E-Auto weiter betreiben konnte: https://www.reddit.com/r/F150Lightning/comments/zvsol3/44_hours_without_power_in_southern_ontario_this/
@ollo Für kleinere Musik-Events ist das natürlich überdimsioniert. 🚀Außerdem hat nicht jeder und will vielleicht nicht jede(r) so ein E-Auto vor der Tür. Zudem: Die großen, leistungsfähigeren Powerstations „wuppen“ das auch. Schließlich geht es meist nur um die vergleichsweise geringe Grundlast, die im Haushalt gedeckt werden muss. Ein paar PV-Module an die Powerstation anklemmen und fertig ist die „Notstromversorgung“, die nicht nur zwei Tage überbrücken kann. Aber – hier geht es ja um Recording und Live-Events. Um schnell aufzubauende und gut transportierbare Lösungen, die mobil einsetzbar sind. Da sind die Powerstations derzeit in der Flexibilität und vom Preis-Leistungsangebot schon recht gut.
@ctrotzkowski Mein chinesischer Zweitwagen hier ist ein BYD Atto 3 und der soll es gemäss diesem Test problemlos auf 10A bei 220V bringen. Selber habe ich das noch nicht ausprobiert bzw. gemessen. https://forum.cleanenergyreviews.info/t/byd-atto-3-v2l-load-testing-vehicle-to-load-power-output/2299
@Cavestudioschweiz Das wäre schon ordentlich Leistung. Was spricht dagegen, es auszuprobieren?
Vielen Dank für den interessanten Artikel.
Auch ich beschäftige mich damit, wie man stromlos auf der Terasse oder unterwegs den einen oder anderen Synthesizer zum laufen bringt. Am einfachsten geht das natürlich mit Instrumenten, die sich über USB versorgen. Dafür reichen schon einfache Powerbanks. Schwieriger wirds dann schon mit 9V oder 12 V Instrumente. Ich habe mir hierfür von INUI zwei Powebänke mit 20 000 mAh geholt, welche bei 5V 3 A leisten, bei 9V noch 2.2A und bei 12V 1.5A. Das reicht tatsächlich für die meisten dieser Instrumente aus. Dazu noch spezielle 9V /12V USB -> Hohlstecker Kabel. (Alles über den bekannten Online-Riesen erhältlich). Ich kann damit bis zu 4 Instrumente gleichzeitig stromlos betreiben. Ab 220V kommt man aber an einer Power-Station nicht vorbei.
Übrigens Aktivbox mit Akku – da kann ich Soundboks empfehlen. Ein echter Partyknaller mit 8 Stunden Powerbetrieb.
@Phoenix Die Lösung, wie von dir beschrieben, hat auch im Vergleich zum Einsatz eines Spannungswandlers von beispielsweise 12 auf 230 V keine nennenswerten Wandlungsverluste. Solange das so funktioniert und den Bedürfnissen entspricht ist das sehr effektiv und kostengünstig. 👋
Ich hatte mir überlegt, ob man nicht einen Musikübungsraum in einer entlegenen Gegend baut und den Strom über portable Batterien bereitstellt. Ich war mir aber unsicher, wie viel Strom zwei Gitarrenverstärker, Bassverstärker, Keyboard und Mixer verbrauchen. Im Winter kommt dann noch eine E-Heizung hinzu.
@Sokrates E-Heizung ist das zentrale Wort. Die sind extrem leistungshungrig, dazu käme noch das Musik-Equipment plus Ausleuchtung. Da würde ich mir tatsächlich überlegen, mit einem Viertakt-Verbrenner-Stromaggregat und Inverter-Technologie zu arbeiten, wie sie beispielsweise von Honda angeboten werden. Im Vergleich zu einer Powerstation könnte das deutlich günstiger sein. Kommt natürlich auch auf die Häufigkeit der Nutzung des Probenraums an. Zudem ist die Stromversorgung nur die „halbe Miete“. Wasser/Abwasser sind erfahrungsgemäß ja auch nicht schlecht …
Toller Artikel, Christoph 👍 Teil 2 ist gerne gesehen.
Ich bin schon ewig ein Fan von mobiler Power. Bei mir gibt es 4 Nutzungsarten autarker Energien, die für den einen oder anderen vielleicht interessant sind.
1) Im Wohnmobil habe ich einen Sinus Wechselrichter 12V =>230V. Dieser wird aus einer Bord Batterie betrieben, die per PV Modulen, externem Ladegerät oder durch den KFZ Laderegler befüllt wird.
Damit bin ich überall bis zu einer Leistung von bis zu 2KW autark und habe auch ein entsprechendes 230V Netz installiert.
Weiterer Vorteil. Ich kann ohne Wandlungsverluste 12V Geräte oder über Step-Up/Down Konverter USB Verbraucher, Notebook etc. anschließen, E-Bike laden etc.
Falls sich jemand für ein paar praktische Grundlagen wie Leistung, Energiekapazität etc interessiert, ich habe mal dazu einen Praxisbeitrag mit Videos für Camper und Inselanlagenbetreiber gemacht: https://www.stageaid.de/strom-und-energiemessung-im-kfz-oder-wohnmobil/
2) Kleine Powerstation wie beschrieben mit 500W. Super für alles von USB bis 230 V, wenn man seinen Bedarf kennt. Meine wiegt ca. 4 Kg und ist Rucksacktauglich.
3) Vollmobiler Einsatz, auch mit PA Power: 12=> 230V Konverter und genug 12VAuto- oder z. B. Lifepo4 Batterien mitnehmen.
Ggf. getrennte Anlagen für Licht und Ton.
funktioniert super.
4) Mein Arbeitsplatz in der Natur verfügt zwar über 230V Feststrom. Trotzdem läuft hier eine „Balkonanlage“ mit Speicherbatterien. Bei Stromausfall fungiert als Fall-Back ein Wechselrichter
@Jörg Kirsch StageAID Interessant 🙂 dann ähneln sich unsere Camper, was die Stromversorgung angeht, deutlich. Den in deiner Antwort verlinkten Artikel habe ich mir durchgelesen. Ist eine gute Ergänzung zum Thema. Was für eine Powerstation nutzt du? Kannst du Empfehlungen angeben? Ich hatte bislang nur von Anker zwei Modelle zur Verfügung: die 535 und die 757. Beide machten einen guten Eindruck, wobei ich keine Langzeiterfahrungen damit sammeln konnte.
@Christoph Rocholl Meine Powerstation ist nichts besonderes. Ich hatte mal was Kompaktes gesucht mit ein paar Watt, das auch meinen 400 W Heißwasserbereiter betreibt, um mal ebenschnell ohne Gasherd 2 Tassen Kaffee machen zu können. Oder eben E-Bike oder Handy zu versorgen. (Wie gesagt, Rucksacktauglich). Ich weiß nicht genau, wie das bei anderen Powerstation Modellen ist, aber meins sollte man alle paar Wochen nachladen. Es stand mal über den Winter für einige Monate im Auto, danach hatte es einen Akkuschaden und lief nicht mehr. Ist zwar auf Garantie ersetzt worden, aber trotzdem doof.
Wie sind da deine Erfahrungen?
wenn ich zwei audio Geräte über die gleiche powerbank mit (usb-) strom versorge, gibt es immer ein fürchterliches brummen. muss mit der erdung und usb zusammenhängen.
hat so eine große powerstation voneinander unabhängige Ausgänge, oder bekommt man hier ein ähnliches Problem?
@martin stimming Davon habe ich schon öfter gehört. Bei den beiden weiter oben erwähnten Anker Modellen, gab es diesbezüglich keine Probleme. @Jörg Kirsch: Kannst du was dazu sagen? Oder hast du einen Tipp?
@Christoph Rocholl Bis jetzt keine Probleme an der Powerbank USB Buchse. Es gibt hier auch Isolatoren, der
z.B https://www.amazon.de/iDefender3-0-ifi-iDefender-3-0/dp/B01N3XKOLG
Unabhängig davon: Bruzzelei über USB DC Wandler hatte ich vereinzelt auch schon in Verbindung mit Audio. Beim nächsten Mal schau ich mir das mal per Oszi an. Das könnte schlechte Schirmung und unsaubere Wandlung sein.
@Jörg Kirsch StageAID die herren, danke für das feedback. diese Isolatoren hatte ich probiert, hat absolut nichts geändert, scheint mir aber ein grundsätzliches problem zu sein – bei kleinen powerbanken und zusätzlicher Audioverbindung zw den gepowerten Geräten. ich hab deswegen mehrere kleine usb stromquellen, dann gehts ohne Probleme.
spannendes thema! romantische Vorstellung: in den bergen wandern gehen, die solarzelle auf dem Rucksack aussen lädt die powerbank und erzeugt genug Strom für ne blackbox, nanobox und op1 field. immer morgens, bevors losgeht, ist dann Platz für ein, zwei std musik machen. mach ich, wenn die kinder aus dem haus sind… 😂
@martin stimming Die Perspektive mit Wandern in den Bergen und musikalischem Aufwärmtraining hört sich nach einem Plan an … 👍
@martin stimming Bei meiner Ecoflow ist es kein Problem
Praxis: nutze eine Ecoflow RiverMax mit 576 WH
Tragbar, läd an der Steckose in etwas mehr 90 Min voll auf
Leistung reicht für 2 Yamaha Stagepas 1K mit 2 Sennheiser Avx Funkmikros und Ipad Air 4, alles angeschlossen, für ca 4 Stunden bei Voller Lautstärke
Die Bix zeigt die abgegebenen momentane Leistung und die voraussichtliche Dauer der Stromversorgung auf +/- 5 Min genau an.
Ich finde das sehr beachtlich.
@Georg Herzog Top, jemand mit Praxiserfahrung. Keine Erdungsprobleme/kein Brumm über die Stagepas?
@Christoph Rocholl Ich verstehe die Frage vielleicht nicht korrekt, aber warum sollten hier Erdungsprobleme auftreten? Die beiden Boxen hängen ja an einer nicht geerdeten Masse.
Mir ist nichts aufgefallen.
@Georg Herzog Passt schon – ich habe immer mal wieder Rückmeldung bekommen, dass Gitarren-Amps in Kombination mit einer Powerstation ordentlich brummen. Das scheint von Modell zu Modell sehr unterschiedlich zu sein. Deswegen die Nachfrage.