Auf den ersten Blick
Mehr als nur ein Update – verspricht Steinberg auf seiner Website, und so war auch der Tenor auf der Präsentation, die Steinberg auf der diesjährigen Messe anlässlich des Halion 4 Releases gab. Die Hamburger haben nicht einfach den Software-Sampler zur nächsten Generation geführt, sondern auch das ein oder andere Extra eingebaut. Am wichtigsten und augenfälligsten ist die eigene Klangsynthese, die der neue Halion spendiert bekam. Keine grundlegend neue Idee, aber gut bleibt gut!
Halion 3 vs Halion 4
Auf den ersten Blick wird der Halion 3 User – und zu denen darf ich mich zählen – leicht verwirrt in die Runde, genauer auf den Bildschirm blicken, denn man hat hier auch optisch klar gemacht, dass Halion 4 ein Neustart ist und das alt bekannte Interface über Board geworfen. Dabei wurden viele gute Ideen und Konzepte übernommen und ausgebaut sowie Neue verwirklicht. Sehr zentral ist dabei die hohe Individualisierbarkeit der Oberfläche. Die einzelnen Reiter können in eigene Fenster ausgelagert werden, nicht benötigte Reiter und Parameter verschwinden einfach per Mouse-Click von der Oberfläche. Ich persönlich bin nicht der größte Fan solch stark anpassbarer Oberflächen, das macht Freelancern, die in fremden Studios werkeln, das Leben oft unnötig schwer. Dennoch finde ich, dass man im hohen Norden hier einen guten Weg gefunden hat. Sehr gut ist auch, dass die Halion 4 Fenster sich in der Größe verändern lassen, das bietet nicht jedes VSTi, sollte aber bei einem zeitgemäßen Sampler möglich sein.
Sehr schön ist auch, dass alle Halion 4 Kunden den Content des aktuellen Software-ROMplers Halion Sonic bekommen! Für einen Hunderter mehr erhält der Käufer aber nicht nur noch mehr Klangfarben (der Content, der Halion 4 beiliegt, ist deutlich größer als der von Halion Sonic alleine), sondern auch die komplette Sampler-Funktionalität: Halion ist also eine Art „Halion Sonic Plus“.
Der Sampler bietet dem Host vier unabhängige MIDI-Ports an und ermöglicht es somit, 64 MIDI-Kanäle in das virtuelle Gerät zu routen.
>Oberfläche umständlicher im Vergleich zur direkten >Konkurrenz
Umstaendlicher als Kontakt ?
Hat Halion 4 jetzt einen Glide-on-Legato Modus ?
@daslicht Also ich nutze Kontakt 4 seit mehreren Jahren und muss ehrlich sagen dass ich mit diesem nie so richtig warm wurde. Einerseits empfinde ich die Library mittlerweile als sehr ausgelutscht und andererseits sind die Sounds trotz 40GByte Content oft etwas dünn.
Schon Halion 3, was ich bis dato nur von einem Kumpel her kannte, hatte mir aus reiner musikalischer und kreativer Sicht deutlich besser gefallen. Man kann zwar nicht so viel in der Tiefe des Raumes drehen aber für mich als Musiker ist das auch nicht das Ziel. Ich glaube das ist grundsätzlich eine etwas zwiespältige Sache bei NI. Sie bauen immer sehr komplexe Sachen die einen vom eigentlichen musizieren abhalten. Die Nutzung ist das manchmal mehr Frust als Lust.
Ich glaube mit Halion 4 trifft Steinberg mehr die Musikerseele als den letzten Technikfreak. Für mich eindeutig die bessere Wahl. Letztes Wochenende hatte ich mir nochmal eine Demo – Version von Halion 4 downgeladen und war dann auch restlos überzeugt.
Und auch wenn Kontakt 5 mittlerweile mit (keine Ahnung 70GB?) daherkommt – die Grösse der Library sagt meiner Meinung nach nur bedingt etwas über die Qualität der Sounds aus. Schlussendlich habe ich mir Halion 4 gekauft und bin rundum zufrieden. Ein wirklich tolles Instrument.