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Test: Steinberg Halion String Edition

Steinberg Halion

7. November 2005
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Klassische Instrumente sind voll im Trend – vor allem in der elektronischen PlugIn-Variante. Neben allerhand Klavier-Derivaten, Dosenorchester und Triangel-PlugIns mit Soundfiles-Grössen im Videofilmbereich, wagt auch Steinberg mit seinen Halion String Edition 2 ein Update. Gebe ich letzte Woche noch meinen Kommentar zu Motu’s neuen Symphonic Instrument, steht heute eine Packung mit 9 GB (Motu hatte „nur“ 8 GB…) Samplevorrat – diesmal ausschliesslich Strings – auf meinem Schreibtisch. Alles vom Feinsten’ wie das Handbuch verrät und wie schon in Version 1 erhebt Steinberg den Anspruch, in die Upper-Riege der fein säuberlich in vornehme Instrumentengruppen geteilten Sample Librarys, üblicherweise aus direkter Landesnachbarschaft, aufgenommen zu werden. ‚Do just one thing’ war das Motto und wir werden herausfinden, ob es sich gelohnt hat, oder, ob Steinberg mit einen verfrühten Release den Ärger ernster Musiker auf sich ziehen könnte.

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Installation

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Immer wieder amüsant, was man so erlebt – dazu gleich mehr. Die Software kommt boxed mit 2 DVDs, einem Handuch (auch in Deutsch) und den Aktivierungscodes. Es werden zwei Stück benötigt: einen für die Halion Player und einen für die String Edition 2. Steinbergtypisch muss die Software über das Lizenz-Kontroll-Programm freigeschaltet werden. Hierzu ist ein Internetzugang des Rechners erforderlich. Der Steinberg-Dongle ist übrigens nicht dabei. Das gibt Punktabzug, denn es entstehen versteckte Kosten! Zudem gestaltet sich die Sache etwas tricky, so dass genauestes Studieren der Installationsanweisung (diesmal nur als Textfile auf der DVD) vor dem Probieren anzuraten ist.

Um die Sache zum Laufen zu bringen, müssen erst beide DVDs mit gut 9 GB installiert werden. Dann wird der USB Steinberg Dongle eingesteckt, das Lizenzprogramm gestartet und die beiden (!) Aktivierungscodes eingeben. Vergisst man z.B. den Halion-Player, kommt eine Fehlermeldung beim Start in Logic.

Interessanterweise hat sich das Lizenz-Kontroll-Center-Progrämmchen bei der Test-Installation etwas zuviel zugemutet und sich meinen Logic Dongle zur Brust genommen. Der XS-Key war danach unbrauchbar aber ich konnte ihn dank des Updater-Tools von Apple wieder zum Arbeiten bringen. Angesichts solcher Crashs rate ich vor Neuinstallationen immer wieder, alle nicht benötigten Dongle während der Installation vom Rechner zu entfernen. Guter Rat, aber leider halte ich mich oft selbst nicht daran…

HSE2 ist als PlugIn in den Formaten AU/VST/DXi2 mit dem Hostsequenzer kompatibel. Es läuft auch als Standalone-Instrument mit Rewire Unterstützung. Leider sind Projekte, die mit dem String Player 1 erstellt wurden, nicht mit Version 2 kompatibel.

Der verwendete Rechner ist ein Apple G5 , 1,8 GHZ Single mit 2.5 GB RAM und MacOSX 10.3.9. Die Software läuft übrigens ohne Probleme noch unter Panther, obwohl Tiger empfohlen wird.

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Überblick und erster Eindruck

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Nach der etwas unübersichtlichen ersten Version der String Edition hat sich hier Erfreuliches getan. Die Oberfläche wirkt logischer, das Keyboard macht endlich einen Sinn und die einzelnen Bereiche sind stimmiger angeordnet. Wir sehen nun 16 Slots, in die wir jeweils ein Preset laden können. Mit dem Multiinstrument in Logic lassen sich so mit einer Instanz bis zu 16 verschiedene Instrumente gleichzeitig spielen.

Beim ersten Start scanned der Halion String Player die Festplatten und erkennt seine Library. Macht er das nicht oder nur unvollständig – wie es bei mir der Fall war – kann dem Instrument unter ‚Options’ unter „Locate Content’ manuell auf die Sprünge geholfen werden. Falls eine Library doppelt gescanned wurde, erscheint sie auch doppelt im Auswahl-Menü. Löschen? Fehlanzeige. Das ist irgendwie sehr blöd.

Mit dem Category-Pull-Down Menü filtern wir die Presets aus den Gruppen Bass, Celli, Viola und Violine. Die Category bietet sich an, um nicht den Überblick über die Masse an spielbereiten Presets zu verlieren. Rechts daneben wird das jeweilige Presets angezeigt und wieder rechts daneben finden wir Midi-Channel, Lautstärke, Panorama und die Ausgangszuweisung für den jeweiligen Slot. Schön, dass die Halion Strings Edition 2 auch als Multiinstrument in Logic angeboten werden. Damit steht ein Ausspielen der Spuren auf ein Multitrack über die Logic-Aux-Objekte nichts im Wege.

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Wie erwähnt, haben wir bei der Presetauswahl die süße Qual. Allein für die Violinen darf der Streicherfreund von einer dreistelligen Variationsvielfalt ausgehen. Grund sind die vielen Controllerzuweisungen – potenziert mit den spielerischen Artikulationen, die für Saiteninstrumente im Allgemeinen und für Streicher im Besonderen vorhanden sind. Sie hier alle aufzuzählen, würde den Platz um ein Vielfaches sprengen. Ich darf nur soviel verraten, dass allein das Durchhören aller Presets einige Tage in Anspruch nehmen dürfte. Hier eine Kurzübersicht über die Instrumente und Ihre wichtigsten Artikulationen. (Verschiedene Controllerzuordnungen und ECO-Programme werden nicht näher erläutert)

Violinen Tutti Combi, Expressivo, Legato Soft und Loud, A und B-Gruppen, Portamento, 16-32 Players, Legato + Oktave, Tremolo + Accent, Trills, Pizzicato loose und tight, Spiccato Up und Down bzw. Alternierend.
Violinen Solo Combi, Long, Short alternierend, Short down, Short up, Tremolo und Accent, Trill, Ornament, Crescendo-decrescendo, Pizzicato, Staccato alternierend, Stacc Down und Up
Bratschen Tutti Combi, Expressivo, Legato soft und loud, Tremolo + Accent, Trills, A+B, Pizzicato Loose und Tight, Spiccato Alternierend und Up und Down, B-Varianten
Bratschen Solo Combi, Long, Short alternierend, Short down, Short up, Tremolo und Accent, Trill, Ornament, Crescendo-Decrescendo, Pizzicato, Staccato alternierend, Stacc Down und Up
Celli Tutti Combi, Expressivo, Legato mit Porta oder Soft oder/und Loud, A+B, Tremolo, Tremolo Accent, Trills, Pizzicato Tight und Very Tight, Spiccato alternierend und Up und Down.
Cello Solo Combi, Long, Short alternierend, Short down, Short up, Tremolo und Accent, Trill, Ornament, Crescendo-Decrescendo, Pizzicato, Staccato alternierend, Stacc Down und Up
Kontrabass Tutti Combi, Expressivo, Legato, Tremolo + Accent, Pizzicato, Spiccato alternierend.
Kontrabass Solo Combi, Long, Short Alternierend und Down und Up, Crescendo und Decrescendo, Pizzicato, Staccato alternierend und Up und Down
Ensemble Tutti Alle vier Instrumente sind in einem Preset auf unterschiedlich Zonen verteilt:
Legato, Tremolo, Pizzicato, Spiccato
Es gibt auch diveres Unisono-Programme, d.h. Alle vier Instrumente spielen gleichzeitig
Ensemble Solo Long, Longfast, Tremolo, Pizzicato, Spiccato

 

 

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