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Test: Steinberg Halion String Edition

(ID: 3894)

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Bedienung

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Die Systembelastung ist leider (immer noch) sehr hoch. War das für Version 1 noch verständlich, kann ich es mit der fortschrittlichen Version 2 nicht mehr so ganz nachvollziehen. Natürlich darf die hohe Samplequalität nicht unerwähnt bleiben. Allerdings schaffen andere Sample Player es auch, deutlich mehr Spuren abzufeuern als HSE2. Mein G5 mit 1,8 Ghz Single macht da wenig Spass. Ein Streicher-Quartett auf vier Slots mit ca. 1-2 Noten je Preset bei bestmöglicher Qualität und 1,6 sec Preload into Ram führt teilweise schon zu Knacksern und Sand im Getriebe. Das Preload into Ram zu erhöhen bringt schon was, ansonsten geht nur noch Offline-Bouncen. Steinberg empfiehlt als Mindestvorraussetzung nicht umsonst eine 1.8 Ghz Dual Maschine. Ziemlich elitär, finde ich. Für Macs unter – freundlich gesagt – 867 MHz ist hier Schicht im Schacht. Die Ladezeiten machen ebenfalls die Soundsuche zur Geduldsprobe. Es empfiehlt sich, mit Eco-Programmen zu arbeiten und beim Endmix die Sounds in höherwertige auszutauschen.

Viele Presets unterscheiden sich nur in der Controllerzuweisung, so dass erst einmal Orientierung im Handbuch angesagt ist, um doppelte Ladeanweisungen zu vermeiden. Einmal wird der Pitchbendregler zum Lautstärkecontroller und dann das Aftertouch zum Vibratoregler. Der Aftertouch-Parameter ist fest mit dem eingebauten Vibrato-LFO verknüft. Wer eine Tastatur ohne Aftertouch besitzt, muss auf Vibrato in den X-Fade und X-Switch-Programmen verzichten. In diesen Programmen kann mittels Controller zwischen Layern umgeschalten werden.

Dieser sog. Crescendo-Regler kann das Modulationswheel, ein Foot-, Breath- oder Expressioncontroller sein. Im X-Fade-Programm geschieht dies unmerklich ohne hörbare Übergänge da alle 4 Layers gleichzeitig gestartet werden und nach Wunsch überblendet werden. Das kostet natürlich massiv Stimmen. Ein Drei-Klang verbraucht bei rasantem X-Fade-Spiel schnell 24 Stimmen und mehr… X-Switch bietet den gleichen Spass allerdings ohne stufenloses Blenden. Dafür mit weniger Ressourcenbelastung.
Bei X-Fade- und X-Switch-Presets ist mir aufgefallen, dass die Mindestlautstärke standardmässig auf 0 gedreht ist. Diese muss erst angehoben werden um dem Instrument einen Ton zu entlocken. Dies ist beim Durchhören etwas lästig.

Mit RAM-Save lassen sich Samples aus dem Halion-Player entfernen, die vom Midi-Arrangement nicht gebraucht werden. Diese lassen sich später bei Bedarf auch wieder neu laden. Sehr gut.

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Leider kann nur eine Gesamtstimmung zwischen 417 und 468 Hz verwendet werden. Motu’s Symphonic erlaubt eine Einzelverstimmung pro Part im Cent-Bereich. Exotische Stimmungen werden damit schwierig bis unmöglich.

Im unteren Fernster des Instruments wechselt programmsensitiv die Übersicht über die jeweiligen Soundparameter. Mit deren Hilfe lassen sich die einzelnen Presets feintunen: Es können beispielsweise Ambience-, Body- oder Fingergeräusche dazugemischt oder der Attack verändert werden. Andere Parameter umfassen die Hüllkurve oder instrumentenspezifische Eigenheiten. Die Regler lassen sich externen Controllern zuordnen. Echte Filtermöglichkeiten, einen echten Halleffekt und diverse Eingriffe in die Vibrato-LFO-Welt wie beim Motu Symphonic sind beim Halion-Player nicht möglich. Dies bleibt wohl nur dem ‚großen’ Vollblut-Sampler Halion vorbehalten, der die Sounds ebenfalls einladen kann.

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Klang
Das grössere Sample- und Presetangebot erlaubt nun noch realistischere Spielweisen. Eines der wichtigstes Features ist das Alternate Bowing bei den kurzgespielten Artikulationen. Hier nimmt HSE2 Kurs auf den Repetition Mode – doch dazu später mehr. Der Klang ist ähnlich zu HSE1. Der Grundcharakter ist direkt und klar mit einem Hang zum Kühlen. Für Pop wirklich einwandfrei aber für Klassik erscheinen mir die Höhen und Details etwas zu detailiert. Für grosse Arrangements muss der Wärme und Ausgewogenheit zugute mit dem Airregler nachgeregelt werden, damit die Sounds nicht zu spitz werden. Dies gelingt aber nur zum Teil. Ich vermisse schmerzlich einen EQ je Preset. Die Integration einzelner Instrumente in das Streicher-Gesamtbild erfordert somit etwas Übung – auch hinsichtlich der grossen Dynamik von HSE2. Die Transparenz lässt dafür keine Wünsche offen. Das Panorama innerhalb eines Orchesters wurde bei den Sample-Aufnahmen mit berücksichtigt. Hörbare Layerübergänge sind nicht oder nur dezent auszumachen. Loops sind selten aber dann nur schwach spürbar. Sehr angenehm ist die Ambience, die mit den Samples aufgenommen wurde. Das Ausklangverhalten mit all seinen Resonanzen auf Raum und andere Instrumente wurde mit Hilfe spezieller True String Release-Sample realisiert. Der Effekt führt in der Tat zu einem natürlichen Ausschwingverhalten nach Abklingen eines Tones. Da der Klang insgesamt sehr direkt ist, wird der Einsatz eines zusätzlichen Halls zur Intergration in den Mix sicher öfters erforderlich sein.

Die Samples wurden im kleinen Sekund-Intervall auf die Tasten verteilt. Eine Grün/Blau-Anzeige oberhalb der Tastatur gibt darüber Auskunft, wo es zum nächstes Sample wechselt:

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