Sound & Praxis mit der Sterling by Music Man SR50 Stingray 3TS
Recht zufriedenstellend verläuft schon mal der erste akustische Check. Der Grundsound ist geprägt von kräftigen Mitten und Höhen, in Sachen Sustain hätte man sich jedoch wegen des doch recht großen Korpus etwas mehr erhofft. Gut dagegen präsentiert sich das Attack-Verhalten, schnell gepickte Töne sind hier auch schnell zur Stelle bzw. im Ohr.
Die Bespielbarkeit ist hervorragend, was zum Großteil natürlich an dem zierlichen Halsprofil und der nur satinierten Halsrückseite liegt, die der Greifhand ein müheloses Gleiten ermöglicht – unabhängig davon, ob die nun trocken oder feucht ist. Der Hals-Korpus-Übergang und die beiden weit ausgefrästen Cutaways tun das Übrige dazu, um sich von Anfang an pudelwohl mit der Gitarre zu fühlen.
Die beiden Pickups werten den akustischen Grundsound noch einmal ein Stück auf und liefern den vermissten Bassschub, ganz besonders der Humbucker am Hals sorgt hier für ordentlich Dampf und zeigt sich auch weitestgehend resistent gegen Matschen bei hohen Verzerrungen. Also ideal für fette Blueslinien oder dicke und warme Akkordwände im Stile der 70s.
Sein Gegenüber am Steg hingegen zeigt sich nicht ganz so dynamisch und fidel, obwohl es sich eigentlich ja um das baugleiche Modell handelt. Nicht jeder Pickup harmoniert automatisch mit jeder Einbauposition, weshalb viele namhafte Hersteller auch zwei unterschiedliche Modelle von ein und demselben Tonabnehmer anbieten – einer für die Hals- und der andere eben für die Stegposition. Bei unserer Sterling by Music Man SR50 Stingray 3TS scheint es so, als sei die Fusion mit dem Halspickup besser gelungen.
Gemein haben beide Pickups aber ihren niedrigen Nebengeräuschpegel und den fast verlustfreien Ton, sollte man mal in die Versuchung kommen, das Volumepoti ein Stück runterzuregeln.