Besonders praktisch ist die Möglichkeit der individuellen Velocity-Mappings im „Session“-Konfigurationsreiter. Neben einigen Presets lassen sich diese auch individuell zuordnen und dem eigenen Spielverhalten anpassen. Große Aufmerksamkeit sollte auch den Optionen „Memory Use“ und „Voices“ geschenkt werden: Die Ivory II Grand Pianos sind keine Leichtgewichter, und ggf. ist es ratsam, hier ein wenig auszuprobieren, um eine bestmögliche Performance auf dem Host-Rechner zu erreichen.
Neben einem parametrischen 3-Band Equalizer stehen Chorus und Hall in den „Effects“ zur Verfügung. Sie machen, was der Name verspricht – nicht mehr und nicht weniger. Diesen würde ich allerdings andere Plug-ins vorziehen.
„Session“-, „Program“- und „Effects“-Einstellungen können separat als Presets gespeichert werden, so dass sich individuell konfigurierte Velocity-Mappings oder Effekte nicht nur auf einen Flügel anwenden lassen, sondern beliebig miteinander kombiniert werden können. Das ist sehr gut durchdacht und ermöglicht einen direkten Vergleich zwischen den einzelnen Pianos.
Klang
Eigentlich hat es mich nicht sonderlich überrascht, denn es klingt genau so, wie ich es erwartet habe: absolut hochwertig und verdammt echt. Große „Fummelei“ ist hier nicht nötig, jedes Piano überzeugt sofort. Die von Synthogy entwickelte DSP-Engine bringt den virtuellen Flügel dabei auf ein neues Level der Realität. Das vom Hersteller als „sympathetic resonance“ bezeichnete Mitschwingen ungedämpfter Saiten harmonischer Vielfachen haucht tatsächlich eine gehörige Portion Leben ein: Nimmt man es bei genauer Beobachtung kaum wahr, fällt es umso mehr ins Gewicht, wird die Funktion deaktiviert. Gleiches gilt für die „release samples“ jeder Taste, die besonders bei staccato gespielten Noten den Unterschied zu vielen anderen Software-Pianos deutlich machen. „Pedal noise“ mag für eine Popballade nicht von Bedeutung und eher störend sein, bei einem klassischen Solostück hingegen unentbehrlich. Mit bis zu 18 Velocity-Stufen sollten die drei Grands dynamisch genug sein, um auch höchsten Ansprüchen gerecht zu werden.
Ich möchte hier klar beipflichten: Für mich ist Ivory II die „Quadratur des Kreises“: OPtimale Spielbarkeit und excellenter Klang. Allerdings hat Ivory II aus meiner Sicht eine Schwäche: Das sind ppp – Passagen. Hier klingt Ivory II nicht wirklich realistisch sondern eher „wie eine sehr leise Variante“ des Standardklanges. Dies können andere besser: QL Pianos oder Galaxy II.
Keine Überraschung: Das neue Italian Grand II ist noch einen Tick besser > Extrem klarer Klang, sehr differenziert spielbar und aus meiner Sicht praktisch perfekt, bis auf … ppp.
Alexander
Welches Masterkeyboard würde Ivory II gerecht werden? Ich spiele nämlich derzeit mit dem Gedabken, mir entweder ein Stagepiano oder Ivory II plus Masterkeyboard zu zulegen. Von Ivory I war ich seinerseits auch sehr angetan, hatte aber immer das Problem, ein entsprechendes Masterkeyboard dazu zu finden. Gruß Michael
Eine gewichtete Tastatur mit Hammermechanik ist ideal, mir persönlich gefallen die Masterkeyboards von FATAR sehr gut.
Es wäre schön, wenn ein kurzer Vergleich zum VSL Imperial gemacht werden könnte.