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Test: TC Works Powercore DSP Card

TC Works Powercore D

17. August 2001

„Sehr geehrter User jenseits des Bildschirms: Vielen Dank, dass Sie meine CPU für die Berechnung Ihrer nativen Audio-Plug-Ins nutzen. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass sich meine derzeit zur Verfügung stehende Rechenleistung in einem kritischen Bereich befindet, so dass ich in wenigen Microcyclen Ihre Audio-Engine deaktivieren muss. Ich freue mich jedoch schon jetzt wieder auf die Zusammenarbeit mit Ihnen nach dem nächsten Neustart.
Hochachtungsvoll, Ihr Masterkontrollprogramm.“
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So einen Rechner wünscht man sich, der einen sanft aber bestimmt über den bevorstehenden Prozessorleistungsverlust informiert und einem den Absturz regelrecht schmackhaft machen will…

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Halt…zurück! Wer wünscht sich denn wirklich so eine Situation? Der Computer soll doch gnadenlos funktionieren und unendliche Reserven zur Verfügung stellen, so dass man dutzende von Audiospuren gleichzeitig laufen lassen, diese mit ebenso vielen EQs garnieren und Effekte bis zum Abwinken in Echtzeit gleichzeitig nutzen kann. Dabei muss das System noch bedienbar bleiben und der Grafikaufbau darf in keiner Weise unter der CPU-Belastung leiden.
Dieses Szenario klingt für viele von uns noch exotisch, aber TC Works macht mit der neuen Powercore-Karte einen grossen Schritt in eben diese Richtung. Wollen wir mal schauen, ob die Zukunft doch schon heute anfängt…

2_Chorusdelay.jpg

Was ist überhaupt eine Powercore-Karte? Dazu werde ich ausnahmsweise mal etwas weiter ausholen. Einige mögen mir die nächsten Zeilen gnädigerweise verzeihen, denn ich gehe zunächst auf die Basics des virtuellen Studios ein.

Nahezu jeder wird schon mal von Audiosequenzern wie Cubase VST oder Logic Audio gehört haben. Neben umfangreicher MIDI-Austattung bieten diese Programme die Möglichkeit, Audiodateien auf die Festplatte aufzunehmen und diese mit Equalizern und Effekten zu bearbeiten. Das erstaunliche daran ist, dass die komplette Berechnung dieser unglaublichen Datenmengen alleine von der CPU – der Central Processing Unit, dem Herz eines jeden Computers – erledigt wird. Läuft also ein Effekt-Plug-In oder ein Equalizer innerhalb des Rechners, nennt man dieses „nativ“. In den letzten Jahren hat sich die Rechenleistung der verfügbaren Computersysteme vervielfacht, so dass verständlicherweise mehr Effekte gleichzeitig berechnet werden können; leider jedoch nie genug. Mit steigender Taktung des Prozessors wächst nämlich auch der Anspruch des Users an die Systemleistung. Spätestens an diesem Punkt schielt fast jeder Musiker auf ein System, welches das Manko der fehlenden Rechenleistung durch den Einsatz zusätzlicher Hardware in Form von DSP-Karten kompensiert. Die Rede ist von Protools, welches die Berechnung von Effekten und Co auf eben diese DSP-Karten auslagert, ohne die interne Rechner-CPU zu belasten. Leider hat das ganze auch einen Nachteil, für den Preis eines Protools-System kann man bequem eine Weltreise machen.

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TC Works, Ableger der bekannten dänischen Firma TC Electronics, schlägt genau in diese Bresche: die Berechnung von Effekten wird auch auf eine DSP-Karte – die oben erwähnte Powercore – ausgelagert und entlastet die CPU auf diese Weise enorm. Und das ganze für den Preis eines zweiwöchigen Spanienurlaubs für zwei Personen.

Grundprinzip der Powercore ist es also, Effekt-Plug-Ins selber zu berechnen, ohne die Rechner-CPU zu belasten. Normale VST-Plug-Ins kann Powercore leider nicht verarbeiten, aber dazu später mehr.

Was bekommt der Käufer geboten, wenn er auf die zwei Wochen Urlaub im Süden verzichtet und stattdessen zur TC Works Powercore greift:
Im Lieferumfang enthalten ist eine Powercore-Karte für den PCI-Steckplatz (volle Länge) des Rechners, ausgestattet mit vier Hochleistungs-DSPs des bekannten Chipherstellers Motorola. Im Moment läuft die Karte nur in einem Apple Macintosh, soll aber im Laufe des Jahres auch den Weg in den Windows-PC finden. Weiterhin findet man eine CD-ROM mit den Treibern und Plug-Ins für die Karte, wobei auf jeden Fall MacOS 9.04 oder höher empfohlen wird. MacOS X wird – wie von zahlreichen anderen Audioapplikationen zunächst noch nicht unterstützt. Ferner sind mindestens 128 MB RAM und ein mehr oder weniger aktueller Apple-Rechner von Nöten. Damit meint TC Works mindestens einen G3 mit 233 MHz.

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Ich habe die Powercore-Karte mit zwei verschiedenen Rechnern getestet: Einem 7300er mit G3 Karte/275 MHz und einem 533er G4, also je einem Rechner der älteren und einem der neueren Generation. Als Audio-Hardware kam bei beiden Systemen MOTUs 2408-Interface zum Einsatz. Bei beiden Modellen verlief der Einbau und die Installation vollkommen reibungslos. Der Installer erkennt automatisch vorhandene VST- oder MAS (Motu Audio Syst em)-Ordner. Als Bonbon gibt es von TC Works noch eine LE Version des Audioeditors Spark mit dabei. Nach dem Neustart des Rechners kann man direkt loslegen.

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