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Test: the t.mix DM 20, Digitalmischpult

(ID: 187412)

Die Meter Page zeigt die Pegel aller Ein- und Ausgänge. Hierbei sind die Eingänge auf ankommenden Pegel, Pre Fader oder Postfader zu schalten, die Ausgänge bieten die Auswahl von Pre Fade oder Post Fade.

Die FX Page erlaubt den Zugang zu den vorhandenen acht Prozessoren. Hier werden vier Effekte geboten, die jeweils doppelt vorhanden sind. Den Anfang machen Modul 1 und 2, hier lassen sich Modulationseffekte aufrufen.

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Es folgen die beiden Delay Programme. Hier stehen sechs Programme zur Auswahl.

Auch die Reverbs sind doppelt vorhanden und bieten sechs wählbare Programme.

Zum Schluss werden noch die beiden grafischen EQs geboten, die mit 15 Bändern arbeiten und jeweils eine maximale Anpassung von +/-18 dB vornehmen.

Die Scenes Page dient zur Verwaltung und Organisation der Szenen, was sonst?

Es folgt der Recorder, der eine Stereospur auf USB-Stick aufnehmen oder auch von da abspielen kann.

Auf der Monitor Page kann schließlich ein Oszillator zu den Ausspielwegen geschickt werden und die Pegel für Monitor/Phones und Solo werden hier voreingestellt.

Monitor Page

Betrieb

Zunächst teste ich einen Monokanal mit einem dynamischen Gesangsmikro. Der Gain-Bereich bis +50 dB reicht hier aus, könnte aber bei wenig empfindlichen Mikrofonen etwas zu knapp werden. Das Rauschverhalten ist ganz ordentlich, solange sich nicht mehrere Kanäle mit hohen Gain-Werten summieren.

Hier ist das Gate eine große Hilfe, nicht benutzte Kanäle werden hier stummgeschaltet. Das Gate ist einfach einzustellen, ausreichend parametrisiert und übersichtlich abzulesen.

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Auch der Kompressor bietet die üblichen Parameter. Er greift recht hart zu, größere Reduktionen sind deutlich auszumachen, der Kompressor fängt an zu pumpen, das Signal verliert Höhen. Hier sind also eher gemäßigte Einstellungen sinnvoll.

Gate und Kompressor

Die Pegelanzeige des Kanals wird übrigens nach dem Kompressor abgerufen, das Gain sollte also ohne dessen Aktivierung eingestellt werden, sonst drohen hörbare Verzerrungen im Eingangsbereich, obwohl die LED-Kette eigentlich ok anzeigt. Hier sollte zumindest im Solo-Betrieb eines Kanals der reale Gain-Wert im Kanalpegel oder dem Summenmeter angezeigt werden.

Bei den Dynamik-Prozessoren des t.mix DM 20 rufe ich direkt mal die Library-Funktion auf, mal sehen, was der Hersteller hier so anbietet. Außer gähnende Leere ist hier nichts zu finden, diese Funktion ist also nur für die Ablage von Eigenkreationen vor gesehen.

Die „umfangreiche“ Library

Wo ich gerade schon dabei bin, probiere ich auch gleich die Copy and Paste Taster aus. Das geht sehr einfach, Kanal auswählen, Copy drücken, den nächsten Kanal anwählen und die Einstellungen mit Paste übertragen. Hier wird nun aber ausnahmslos alles kopiert, bis hin zu Gain- und Bus-Einstellungen. Das ist in dieser Form wenig sinnvoll, es sollte möglich sein, die zu kopierenden Parameter auszuwählen.

Der nächste Bearbeitungsschritt gilt dem EQ. Das ist ein recht gutmütiger Geselle, mit dem sich anständig arbeiten lässt. Erwartungsgemäß geht die Klangcharakteristik Richtung neutral. Die Bedienung ist etwas umständlich, da jeder Parameter auf dem Touchscreen angetippt werden muss. Dabei ist darauf zu achten, dass die stilisierten Potis ausgewählt werden, ein Druck auf das Zahlenfeld führt zu keinem Ergebnis. Die direkte Bedienung mit dem Touchscreen ist natürlich für alle Parameter auch möglich, funktioniert aber recht hakelig, so richtig Freude kommt da nicht auf. Auch nicht optimal ist die Ausgliederung des Low Cuts in den Eingangsblock, meiner Meinung nach gehört sie in den EQ.

Grundsätzlich lässt sich mit den EQ wie auch mit den Dynamikprozessoren gut arbeiten.


Effekte

Weiter geht es mit den Effekten des t.mix DM 20. Modulation, Delay, Reverb und grafischer EQ sind jeweils doppelt vorhanden. Erreicht werden die Programme über Setup, ein direkter Zugriff über die Kanäle ist nicht möglich. Das führt zu einigem hin und her Schalten.

Die Modulation bietet Chorus, Flanger, Celeste und Rotor jeweils in einer Slow- und Fast-Version. Einstellbar sind Speed Rate, Intensity und Dry/Wet. Zusätzlich ist ein Low Shelf und High Shelf EQ mit Gain und Frequency verfügbar. Die Modulationsprogramme klingen ordentlich, soweit keine Klagen.

Die Modulationseffekte

Das Delay bietet sechs verschieden Voreinstellungen, die in Delaytime und dazu korrespondierend Tempo, Feedback, Factor im Bereich von 1/32 bis 6 einstellbar sind. Ein Tap-Button ist auch vorhanden, die maximale Verzögerungszeit beträgt 1500 ms. Ebenso wird auch hier der Dry/Wet-Regler und die EQs angeboten.

Auch das Delay bietet eine recht gute Klangqualität, die Bedienung wird leider wieder durch den Zugriff über die Setup Page und einen recht hakeligen Tap-Button erschwert.

Das Delay

Das Reverb bietet die Simulationen Hall, Room und Plate in den Versionen Bright und Warm. Einstellbar ist Time, das Mischungsverhältnis mit Dry/Wet und die beiden EQs, die wir schon aus den anderen Effekten kennen.

Bright Hall ist recht groß gewählt, lässt sich aber mit niedrigen Time-Werten auch schön klein kriegen. Warm Hall ist intimer und eignet sich gut für Instrumente.

Die beiden Rooms sind mit ordentlich Predelay belegt, haben ungefähr dieselbe Größe und lassen sich auch gut einsetzen. Dabei klingt das Warm Preset heller als Bright, komisch.

Die beiden Plates klingen für Gesang ganz gut, unterscheiden sich aber nur unwesentlich. Gemeinsam ist allen Programmen eine, trotz der rudimentären Parametrisierung, pflegeleichte Anpassung.

Die Reverbs

Als letzter Effekt ist ein 15-Band grafischer EQ vorhanden. Er lässt sich komfortabel in zwei Blöcken auf die Fader legen und so schnell bedienen. Als weitere Bedienhilfen sind ein Bypass- und ein Flat-Button vorhanden. Der Gain-Bereich bietet +/-18 dB. Der EQ greift ordentlich zu und ermöglicht eine sinnvolle Klangkorrektur für die Ausspielwege.

Grafischer EQ

Insgesamt bietet das DM20 praktikable und gute Effekte. Unverständlich ist die unflexible Zuteilung. So sind die vier verschiedenen Effekte jeweils doppelt vorhanden und können auch nur so eingesetzt werden. Das limitiert das Pult erheblich, der Fall, dass genau diese Konfiguration, 2x Modulation, 2x Delay, 2x Reverb, 2x EQ gebraucht wird, ist eher selten. Klar wurde diese Zuteilung gemacht, da der DSP wohl einfach nicht mehr hergibt. Acht Effekte für 32 mögliche Slots sind sowieso schon grenzwertig. Dann aber bitte eine sinnvolle und flexible Auslastung des DSPs. Aber vielleicht geht da ja bei einem Software-Update noch was.

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Fazit

Das t.mix DM 20 hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Das Pult bietet eine Vielzahl von Ein- und Ausgängen auf kleinstem Raum. Die Ausstattung der einzelnen Kanäle ist umfassend und gut geglückt. Ein großer Pluspunkt gegenüber rein per Tablet gesteuerten Mixern ist das Vorhandensein der neun Fader und dem Poti. Dafür ist die Touchscreen-Bedienung etwas hakelig und auch noch mit dem einen oder anderen Bug verbunden. Eine Channelstrip-Funktion gibt es nicht, was den Nutzen speziell des einzigen Potis in Grenzen hält.

Die Bus-Zuweisung ist umfassend, dadurch aber auch unnötig kompliziert und für Fehler anfällig.

Weitere Minuspunkte sind die unflexible Effektzuweisung und die zu lange Startzeit.

Plus

  • 20 Eingänge, 8 Ausgänge
  • umfassende Bearbeitungen pro Kanal
  • gute Fader
  • ordentliche Effekte

Minus

  • Plastiklook wirkt billig
  • ungenauer Touchscreen
  • Software Bugs
  • unflexible Effektzuweisung
  • teilweise umständliche Bedienung
  • zu lange Boot-Zeit

Preis

  • Ladenpreis: 698,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Ralph Schloter 1

    Danke Armin für deinen schönen Test. Ich dachte erst du hättest die technischen Daten unterschlagen, aber beim Blick ins Manual habe ich gesehen, dass dort nicht die geringsten Angaben über Frequenzgang, Rauschabstand oder gar Jitter zu finden sind. Da hilft wirklich nur ausprobieren und im Zweifel zurückschicken.

  2. Profilbild
    philbmc

    Im November 2018 kam eine Android App raus – seit gestern 6.6.2019 – ein Update mit kleineren Verbesserungen. Endlich kann man den Mixer nun auch unter Android per Tablet steuern/mischen…

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