Freezepoint
Das Einfrieren von Tracks funktioniert jetzt flexibel. Anstatt eines generellen Freeze-Buttons (den es in den Trackeinstellungen gibt) kann man einen Freeze-Filter in die Filtersektion ziehen. Der Clou dabei: Es wird nur bis zu dem Punkt eingefroren, an dem der Filter eingesetzt wurde. So kann man z.B. nur ein Instrument ohne Effekte einfrieren.
Wie bei den anderen Tracktion-Filtern, werden auch für den Freezepoint die Einstellungen im unteren Fensterbereich angezeigt. Hier kann man die Spur auch wieder auftauen. Die Farbe des Schneeflockensymbols auf dem Filter wechselt nach dem Auftauen von Schneeweiß nach Wasserblau.
Praxis
Tracktion 5 verfolgt ein alternatives Bedienungskonzept, das ohne die klassischen Elemente einer DAW, die versucht ein Studio – sowohl technisch als auch optisch – nachzubilden, auskommt. So fehlt ebenso ein Mixer wie die klassische Aufteilung verschiedener Spuren.
Einerseits wird hierdurch das Handling vereinfacht: Es ist egal, wofür man eine Spur später verwenden möchte, man muss sich vor dem Erzeugen der Spur also keine Gedanken um den Verwendungszweck machen. Möchte man die Spur für Stereosignale nutzen, nimmt man diese einfach auf oder zieht eine Wave-Datei auf die Spur. Möchte man sie für MIDI benutzen, erzeugt man einfach ein MIDI-Event und fügt als „Filter“ ein VST-Instrument hinzu.
Andererseits gibt es – wie bei allen einfachen Konzepten – einen Bruch, wenn die zu lösenden Aufgaben komplizierter werden. Die Nutzung von multitimbralen VSTis – Kontakt zum Beispiel – erfordert die Auseinandersetzung mit dem Rackfilter, der im Endeffekt komplizierter ist als z.B. das Rack-Prinzip anderer Sequencer. Andererseits nähert sich immer irgendwann der Punkt, an dem die Dinge komplizierter werden und eine Einarbeitung unausweichlich wird.
Darüber hinaus bietet der Rackfilter Funktionen, die mit anderen Sequencern nicht möglich sind bzw. Zusatzsoftware wie Bidule oder Reaktor erfordern.
Verbesserungen
Auch wenn – nach intensivem Amazona-Bugreporting – bei dem Preis nichts zu meckern ist, kann Tracktion wie jedes Programm dieser Art noch über sich hinauswachsen. Der fehlende Mixer z.B. macht sich bei mehr als 20 Spuren schon bemerkbar, da auf den mittlerweile übliche 16:9 Bildschirmen vertikal wesentlich weniger Kanäle dargestellt werden können als horizontal.
Der interne Sample Player könnte darüber hinaus auch eine Weiterentwicklung vertragen, indem Soundfont oder zumindest verschiedene Velocity-Stufen unterstützt werden.
Unprätentiöser und informativer Test. Super.