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Test: Two Notes ReVolt Bass, Preamp

1 Röhre - 3 Kanäle - unzählige Sounds!

28. Februar 2023

Test: Two Notes ReVolt Bass, Preamp

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Preamps im Pedalformat sind aktuell das Maß aller Dinge. Amps und Boxen scheinen auszusterben, die Silent-Stage samt In-Ear sind selbst auf den kleinsten Bühne angekommen, entsprechend wichtig ist es geworden, ein hochwertiges Signal mit Pedalen zu erzeugen. Nahezu jeder Hersteller bietet in der Zwischenzeit seine Preamp-Section aus dem Amp auch als Pedal an. Manche gehen sogar noch ein Stück weiter und spezialisieren sich ganz auf die kleinen Kästchen, so auch unser heutiger Vertreter.

Two Note Audio – die Geschichte

Die Firma „Two Notes Audio Engineering“ wurde von Dr. Guillaume Pille in Frankreich gegründet. Während seines Studium an der Universität von Montpelier spielte er als Gitarrist in verschiedenes Bands und wurde zunehmend frustrierter mit seinem Sound. Sein damaliger Amp, ein ENGL, gefiel ihm zwar grundsätzlich, aber entfaltete nicht den vollen Klang der Röhren, da die Lautstärke konstant zu niedrig war. Dieses doch sehr typischer Problem von Gitarristen veranlasste ihn dazu, eigene Tube-Amps zu bauen, welche auch auf kleinen Bühnen oder beim Recording den vollen Sound entfalten konnten. Da seine Kollegen nach und nach auch welche haben wollten, entschloss er sich kurzerhand, das Ganze beruflich zu machen und so war die Firma geboren.

ReVolt Bass – Was kann er?

Was kann der Two Notes ReVolt Bass nun genau alles? Eigentlich ist es ganz einfach:

Ein Gerät, eine Röhre, drei verschiede Kanäle mit Sounds!

Der erste Kanal ist klassisch-clean ausgelegt mit der für eine Röhre typische Sättigung. Leichte Kompression in den Bässen, warme harmonisch verzerrte Obertöne und ein wenig (mehr) Badewanne, das Vorbild der berühmte Ampel SVT von 1976. Kanal 2 wiederum bringt das Signal in die Vintage-Zerre. Inspiriert vom Marshall 1992 JMP Super Bass Mark II geht es um einen knackigen Overdrive, der durch den Mix mit viel Dreck im Ton cuttet. Kanal 3 denkt wiederum modern und bietet mit seinem EQ und Blendregler zwischen cleanem und verzerrtem Signal eine Vielzahl an Möglichkeiten und Sound, die der Spieler sich ganz nach seinem Geschmack zusammenstellen kann. Dazu gibt es noch einen hochwertigen DI-Out und diverse Möglichkeiten der Cab-Simulation. Klingt doch eigentlich ziemlich cool – oder?

Test: Two Notes ReVolt Bass, Preamp

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Two Notes ReVolt Bass Preamp
Two Notes ReVolt Bass Preamp
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ReVolt Bass – Aufbau und Verarbeitung

Bei so vielen Funktionen spielt das Design eine wichtige Rolle. Der Two Notes Revolt Bass besitzt zwar einige Regler und Schalter, welche jedoch logisch und übersichtlich angeordnet sind. Auf der linken Seite finden wir alles, was zum cleanen Kanals gehört. Das sind Regler für Gain und Volume sowie Bässe und Höhen. Direkt darunter befindet sich auch der dazugehörige Schalter für on/off. Getrennt durch die Röhre 12AX7, welche im aktiven Zustand wunderbar hübsch glüht, beginnt dann die Sektion für die verzerrten Klänge. Der Aufbau bleibt gleich und damit weiterhin übersichtlich. Zuerst kommt der Vintage-Dirt, für welchen man die Regler Main und Volume zur Verfügung hat, sowie einen Fußschalter für on/off. Auf der rechten Seite finden wir dann den Modern-Drive-Kanal, für welchen ebenso Gain und Volume zur Verfügung, ein 3-Band-EQ, bestehend aus Bässen, Mitten und Höhen und den Blend-Regler, welcher das cleane Signal mit dem Verzerrten mischt. Und der dazu passende Fußschalter für on/off sitzt auch erwartungsgemäß an der entsprechenden Stelle.

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Two Notes ReVolt Bass

Alle weiteren Anschlüsse wurden dann auf der Vorderseite gelegt: In, Out, Send&Return, dazu In/Out für MIDI, der DI-Out samt Ground-Lift und der Anschluss für das 12 V DC Netzteil. Die Beschriftung wurde doppelt gemacht, sowohl direkt an den Ein- und Ausgängen als auch beim Blick von oben auf das Gerät – sehr praktisch. Auf der unteren Seite sind da noch zwei kleine Schalter für die Cab-Sim und 4-Cable-Method untergebracht sowie zwei Miniklinken, einer Aux In und ein Kopfhörerausgang. Mir gefällt die Anordnung der Regler richtig gut. Trotz der vielen verschiedenen Funktionen bleibt der ReVolt Bass übersichtlich, man findet sich schnell zurecht und kann das Gerät intuitiv bedienen. Die Verarbeitung ist durchweg super, alle Regler sitzen passgenau und lassen sich gut drehen, das Gehäuse ist stabil und bühnentauglich. Das schlichte schwarze Design lenkt nicht vom Wesentlichen ab und passt zur Wertigkeit des Geräts. Dieser Preamp wurde definitiv für Musiker entwickelt, denen es um den Klang geht und nicht um eine fancy Optik!

Für wen ist der ReVolt Bass geeignet?

Bei solch einem umfangreichen Paket ist klar, dass dieser Test hier nur an der Oberfläche kratzen kann. Tatsache ist, die Jungs von Two Notes meinen es gut mit uns. Was hier alles geboten wird, ist wirklich beachtlich, entsprechend intensiv sollte man sich vorher darüber Gedanken machen, wie man den ReVolt Bass einsetzen möchte. Zielgruppe scheint in jedem Fall der anspruchsvolle E-Bassist zu sein, der sich musikalisch zwischen Rock, Pop und seinen vielen verwandten Stilrichtungen bewegt, einen guten Röhrensound bevorzugt, aber klanglich flexibel sein möchte. Der ReVolt Bass dient ihm als Grundlage für sein Signal, z. B. auf einem Board oder in Kombination mit dem Amp. Je nach Song oder Band kann er dann die verschiedenen Sounds abrufen, ohne eine Vielzahl von Geräten dabei zu haben. Je nach Situation geht das Signal dann an den FoH, die Endstufe mit Box auf der Bühne, der In-Ear-Amp oder ins Studio zum Recording. Dank Send&Return können noch weitere Effekte eingeschleift werden, MIDI In&Out erleichtert bei Wunsch die Bedienung.Test: Two Notes ReVolt Bass, Preamp

ReVolt Bass – die Sounds mit Bassgitarre

Unser Tube-Preamp ist natürlich nicht auf einen bestimmten Bass ausgelegt, sondern universell einsetzbar. Egal ob 4er oder 5er, old-school vintage Fender Style oder moderner Edelbass, alles würde problemlos funktionieren und klingen. Da bei mir eine Röhre aber immer die Assoziation von Musik aus dem letzten Jahrhundert erweckt, habe ich mich für meinen 65er Fender Preci entschieden. Damit wir wissen, wie er klingt, hier einmal der Bass nackt ins Interface in den Einstellungen mit Tonblende offen, Tonblende halb offen/zu und Tonblende komplett zu.

Test: Two Notes ReVolt Bass, Preamp

Hören wir nun zuerst in den Classic-Clean-Kanal rein. Beim Testen fiel mir sofort die gute Abstimmung der Regler auf, denn egal wie viel ich den Gain aufdrehe, es ging nie in einen Zerrsounds oder Übersteuerung. Das ist auch total sinnvoll, schließlich soll dieser Kanal clean bleiben, für alles andere gibt es ja noch zwei weitere. Der Bass-Regler ist relativ mächtig, so dass man diesen etwas dosierter bewegen sollte, der Treble wiederum ist gutmütig und darf gedreht werden. Volume regelt nur die Lautstärke und keinen Einfluss auf dem Klang, so dass man die Kanäle zueinander perfekt ausbalancieren kann. Für meine 65er Preci bin ich am Ende bei einer einer Einstellung vom Gain mit 12 Uhr, leicht rausgedrehten Bässen und leicht angehobenen Höhen gelandet, zu hören in den 3 Varianten der Tonblende. Der Sound klingt nach Ampeg, dick und fett, aber mit genug Luft unter dem Ton. Ein wunderbarer cleaner Röhrensound und absolut perfekt für Rockmusik!

Der Vintage Dirt, welcher in Anlehnung an einen Marshall Amp ist, schreit wiederum nach den klassischen Zerrsounds der 70er. Am Anfang war ich skeptisch, da für die Bearbeitung des Klangs lediglich der Gain zur Verfügung steht. Nach ein wenig testen wird klar, dass dieser völlig ausreicht, ein gesättigter, erdiger und plastischer Basston strahlt mir entgegen, der sehr feinfühlig auf die verschiedenen Einstellungen der Tonblende reagiert. Ich bin hellauf begeistert, gefühlt ist das der Sound auf jeder Platte zwischen 69 und 81, einfach genial und Spielspaß pur!

Für den Modern-Drive-Kanal stehen wiederum der EQ und Blend-Regler zur Verfügung, was viele Möglichkeiten eröffnet. Alles auszuschöpfen, würde den Rahmen des Test hier sprengen, daher habe ich mich für einen Sound zwischen den beiden vorherigen Kanälen entschieden. Der Gain auf 11 Uhr, Bässe und Mitten rein, Höhen leicht raus und das dann ganz leicht zum cleanen Sound gemischt. Heraus kommt ein angezerrter Sound, warm und knackig zugleich, perfekt für Mowtown, etwas rockigere Popmusik, Indie und eigentlich alles, was nicht geslappt wird.

Mit diesen drei Einstellungen hat man für einen Gig eigentlich alles, was man braucht. Man kann schnell wechseln, die Lautstärken ausbalancieren, besser geht es eigentlich nicht. Hier mal alle drei Kanäle hintereinander mit dem Plektrum gespielt.

ReVolt Bass – Fazit und Ausblick

Tage nach dem Test bin ich immer noch fasziniert von den vielen Möglichkeiten des Two Notes ReVolt Bass. Als reiner Preamp haut mich das Gerät bereits um und gehört eigentlich auf jedes Board. Nun haben die Jungs bei der Entwicklung aber noch weitergedacht. So kann man auf den DI-Out Cab-Simulationen laden, welche eigens von der Firma entwickelt worden sind und keinen zusätzlichen Aufpreis kosten. Hierfür braucht man den Torbedo C.A.B. M+ aus gleichem Haus, welcher an das Gerät angeschlossen wird und schon stehen eine Vielzahl von Speaker-Simulationen zur Verfügung. Das wäre dann also die perfekte Lösung für die Silent-Stage. Aber natürlich kann man den ReVolt auch mit einem herkömmlichen Amp nutzen. So kann man den Preamp direkt in die Endstufe seinen Verstärker einschleifen und somit quasi einen neuen Amp bauen. Wem das aber nicht reicht, nutzt einfach die geniale 4-Kabel-Methode. Mit einem kleinen Schalter an der Seite wird das Gerät intern so geschaltet, dass man es in den bereit integrierten Kanal seines Amps einschleifen kann und diesem die 3 Kanäle zuschalten kann. Das heißt, man hat dann 4 (!!!) verschiedene Kanäle zur Verfügung, seinen Preamp vom Verstärker und die 3 vom ReVolt. Diese Möglichkeit ist wirklich genial und lässt mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammenlaufen … Ich stelle mir einen cleanen Amp als Grundlage vor, zu welchem man diese Kanäle hinzufügt und dann die klanglich ultimativ flexible Waffe hat: von super clean über röhrig clean, vintage-style Zerre oder komplett frei nach Wahl … Damit hat man ausgesorgt!

 

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Fazit

Der Two Notes ReVolt Bass ist die ultimative Waffe für Fans von Tube-Sounds. Ein durchdachtes und schlüssiges Konzept, eine hervorragendes und übersichtliches Produktdesign und fantastisch klingende Sounds machen diesen Preamp zu einem der Besten auf dem Markt. Die Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten rechtfertigen in meinem Augen den Preis absolut, der ambitionierte (Rock- )Bassist sollte dieses klasse Gerät definitiv auf dem Zettel haben, wenn er auf der Suche nach seinem Sound ist.

Plus

  • übersichtliches Design
  • bühnentaugliche Verarbeitung
  • viele Einsatzmöglichkeiten
  • hochwertige Sounds

Preis

  • 399,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    I-0000-BassSolo

    Danke für den Beitrag. Zwei Bass-Artikel in kurzer Zeit, das freut mich, nachdem ich mich ab und zu schon gefragt habe, ob es nicht ehrlicher wäre, wenn ihr das Wort „Bass“ aus der Kategorie „Gitarre & Bass“ streicht.
    😀

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