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Test: Universal Audio Neve 88RS, Channelstrip

Die Neve Konsole zum Mitnehmen

28. September 2015

Universal Audio, selbst Hersteller zahlreicher Studio-Legenden, hat sich diesmal einen Kanalzug der Neve 88RS vorgenommen und ein von AMS Neve lizensiertes digitales Pendant für die UAD-Plattform programmiert.

Die Neve 88RS ist ein moderner Studioklassiker, der 2001 auf den Markt gebracht wurde und seitdem eines der angesehensten analogen Mischpulte überhaupt ist. Würde man Mischpulte mit Autos vergleichen, dann wäre SSL der Porsche und Neve der Rolls Royce. Der Name Neve allein lässt Tontechniker-Herzen höher schlagen und ist untrennbar mit der Musik der letzten Jahrzehnte verbunden. Die riesigen Inline-Konsolen des englischen Pro Audio-Herstellers sind für die Big Player der Tonstudiobranche Herz und Aushängeschild zugleich. Sie sind untrennbar mit den Attributen höchster Klanggüte verbunden, so wie es ansonsten nur noch die Firma SSL geschafft hat. Neve selbst bescheinigt dieser Konsole eine Audioqualität, die selbst digitalem Audio in 24 Bit und 192 kHz überlegen ist. Mit einem Frequenzgang der bis jenseits der 100 kHz reicht, befriedigt sie selbst die Fledermausohren unter uns.

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neve 88rs

Die Neve 88RS – ein Schlachtschiff von Mischpult

Nun hat Universal Audio den Channel Strip der Neve 88RS als Unison-Plug-in für die Apollo Interface Reihe veröffentlicht. Neve selbst hat das Plug-in lizensiert, was nur bedeuten kann, dass sie die Emulation als gelungen ansehen. Bekommt man damit den Klang eines Mischpults im fünfstelligen Preisbereich für 299 Euro ins heimische Studio? Der Test hier bei Amazona wird es zeigen. Wer übrigens mehr über die Apollo Interfaces von Universal Audio und die Unison Technologie erfahren möchte, wird im ausführlichen Testbericht zum Apollo 8 fündig.

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Geschichtliches

rupert neve

Rupert Neve bei der Arbeit

Begründer und Namensgeber von Neve ist niemand geringerer als Rupert Neve persönlich. Er hat in seiner langen Karriere neben der Firma Neve auch Focusrite gegründet und entwickelte Studiogeräte u.a. auch für Amek. Selbst mit seinen 89 Jahren ist Rupert Neve noch nicht müde geworden und tüftelt fleißig an neuen Studiogeräten, die er unter dem Namen Rupert Neve Designs an den Mann bringt.
Während meines Studiums hatte ich das Vergnügen, mit einer Neve 88RS aufnehmen und mischen zu dürfen. Dabei habe ich noch lebhafte Erinnerungen an die Tage mit nicht funktionierender Klimaanlage. An schlimmen Tagen erreichte die Raumtemperatur in der Regie auch schon mal Werte jenseits der 45 Grad. Wer ein großes Neve-Mischpult sein Eigen nennt, der braucht definitiv keine Heizung. Die Konsole konnte so heiß werden, dass man das Metall zwischen den Reglern nicht mehr anfassen bzw. ein Ei darauf braten konnte.
Ich kann mich auch noch gut an eine Live-Aufnahme erinnern, bei der mir plötzlich ein permanent rot leuchtendes Lämpchen im Gesangskanal auffiel. Bei genauerem Hinsehen wurde klar, das war die Clipping-LED. Der Blick auf die Meter-Bridge sagte mir aber: Alles im grünen Bereich! Doch dann kam die Ernüchterung: das Metering stand nicht auf Input, sondern zeigte den Pegel der Return-Signale, die von Protools zurück ins Pult kamen. Ein Knopfdruck später wurde mir das Ausmaß des Pegeldesasters bewusst: Alles voll im roten Bereich! Das Erstaunliche dabei war, dass ich davon nichts gehört hatte. Der Kanal war voll im roten Bereich und es klang gut. Einzig in den Pegelspitzen hatte der Gesang ein paar hörbare Verzerrungen, aber selbst Michael Jackson oder Meat Loaf haben teilweise hörbare Verzerrungen in ihren Gesangsaufnahmen. Tun wir also mal so, als sei das alles so gewollt. Die Neve 88RS mit ihrem extremen Headroom verzeiht solch ein Fehlverhalten zum Glück.

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Klangbeispiele
Forum

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