Test: Vestax, PCM05PRO4, Battlemixer

Wie nicht anders von Vestax zu erwarten, stimmt hier praktisch alles. Dies gilt vor allem für die Anordnung und Qualität der Bedienelemente, welche einer inzwischen langen Tradition folgen und keine Wünsche offen lässt. Die Potis sind fest mit dem Gehäuse verschraubt und laufen angenehm schwergängig, wobei die EQs ein wenig fester ausgeführt sind. Der Transformer-Switch hat einen gut wahrnehmbaren Switch-Punkt und lässt sich extrem schnell bedienen. Channel- und Cross-Fader sind über jeden Zweifel erhaben. Allerdings finde ich die glatten Plastik-Kappen ein wenig glitschig, wenn man mal etwas feuchte Finger bekommt.

Vestax geht mit dem Mixer einen konsequenten Weg für Battlemixer. Dieser schließt auch DJ-Software mit ein und orientiert sich an den vielfältigen Setups, welche heute möglich sind. USB wird einzig und allein für MIDI-Übertragung verwendet und sendet/empfängt eben kein Audio, so dass DJs mit eigenen Interfaces über die Line-Schleife einfach eingebunden werden können. Allerdings setze ich hier schweren Herzens meinen Hauptkritikpunkt an und das ist dann das Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn die aufgerufenen 829,- Euro Straßenpreis finde ich in Abwesenheit eines eingebauten Interfaces dann doch ein wenig happig. Was gar nicht geht in dieser Preisklasse ist jedoch die externe Wandwarze! Auch ist der Signal-Rausch-Abstand mit 68dB nicht standesgemäß. Andere Mixer in diesem Segment warten hier mit ca. 80dB auf.

Warum schweren Herzens? Nun, ich kenne keinen Battlemixer, der solch eine Vielfalt an Anschlussoptionen bietet. Damit ist er konkurrenzlos flexibel. Andere Mixer bieten in der Preisklasse eben auch ein 24-Bit-Interface (NI Traktor Kontrol Z2) bzw. günstiger eine gleiche Qualität der Bauteile und zumindest vergleichbare Flexibilität (Ecler Hak 380), aber keiner die Fülle des Vestax Pro4. Deswegen steht der PMC-05Pro4 allein auf weiter Flur und das ist der Grund, warum solch ein Preis dann wohl auch zurecht aufgerufen werden kann.