VOX Valvetronix
Ok, ich gebe zu ich war skeptisch, als ich vor knapp einem Jahr von dem neben Marshall traditionsreichsten Amp-Hersteller Großbritanniens erfuhr dass es eine neue Linie bei VOX im modernen Bereich der Modeling-Verstärker gab. Optisch traditionell gehalten, jedoch mit einem moderneren Ambiente und der viel versprechenden Bezeichnung „Valvetronix“ versehen erscheint die VOX VT Serie.
Konstruktion
Beim VOX AD30 VT handelt es sich um die zweit-kleinste Variante der VT- Linie. Während leistungsmäßig nach oben insgesamt fünf weitere Modelle zur Auswahl stehen, gibt es bzgl. Leistungs- und Ausstattungsreduzierung nur einen Schritt nach unten hin zum AD15VT.
Der kleine Brüllwürfel kommt mit elf Verstärker-Emulationen, 11 Effekten, einem Rauschunterdrückungssystem und einem 10“ Speaker aus eigener Fertigung daher, welcher in einem geschlossenen Gehäuse sitzt. Per Fußschalter lassen sich zwei, mit einem kleinen Trick auch drei Sounds abrufen. Der Anschluss des Fußschalters befindet sich auf der Rückseite, zusätzlich ist ein Frequenz-korrigierter Line Out für Recording-Zwecke in die Rückseite integriert.
Die Verstärkereinheit ist in klassischer VOX-Tradition von oben zugänglich, allerdings hat man zugunsten der Bedienungsfreundlichkeit die Regler so angeordnet dass ihre Einstellung ablesbar ist wenn man vor dem Verstärker steht (Merke, zu besten Beat-Zeiten stand man hinter seinem Verstärker, man bekam ja durch die offene Rückwand genügend Schalldruck ab, während der Hauptlärm in Richtung Publikum drückte). Bzgl. Transportschutz ist alles im grünen Bereich, das Gehäuse wird durch einfache Kunststoffecken geschützt, der VOX AD30 VT findet durch vier Gummifüße ausreichende Standfestigkeit, die Chickenhead-Regler sind versenkt eingelassen und der Lautsprecher wird durch ein Hochglanz-poliertes Metallgitter geschützt.
Die gesamte Konstruktion macht einen äußerst kompakten Eindruck, zudem hat man es bei einem Gewicht von 12 Kilo und Abmessungen von 43 cm x 23 cm x 40 cm mit Größenordnungen zu tun, die es einem ermöglichen den Amp zur Not sogar hinter dem Fahrersitz eines beliebigen PKW zu verstauen.
Ich habe den AD 30VT neben meinem Röhrencombo auch als kleine, komplette und vor allem leichtgewichtige Alternative und bin von den Soundmöglichkeiten begeistert.
Die 11 Presets sind allerdings für meinen Geschmack mit z.T. "überschwangeren" Effekten versehen, so dass man diese im Alltag kaum nutzen kann. Hier wollte Vox wohl zeigen, was möglich ist, hätte aber besser dezentere alltagstaugliche FX gewählt, die man dann neben den 2 programmierbaren und dem Manual zusätzlich hätte nutzen können.
Ich kaufte von der Vox Valvetronic Serie den 20W den 50W. Verkaufte beide wieder. Der 50W scheiterte im Direktvergleich mit einem 20 W Vollröhre Amp kläglich. Wenn es wirklich um den Schalldruck ging, ging der 20 W Vollröhre ab wie eine Rakete, der Valvetronic war zwar hübsch laut, aber der Druck kam nicht…
Meine Begeisterung gegenüber Modelling Amps hält sich in Grenzen.
Oder, ich bin noch nicht auf einen wirklich guten gestossen.