Neuer Röhren-Mini von der Insel
VOX ist zwar einerseits ein Traditionshersteller von Gitarrenverstärkern, der vor allem mit
dem AC30 als einem der wichtigsten Gitarrenverstärker der Rockgeschichte verbunden wird. Doch schon seit einigen Jahren sind die Vorzeigeengländer, die selbst ihren Verstärkern royalen Flair verpassen ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, die klassischen Röhrenklänge in das einundzwanzigste Jahrhundert und dabei vor allem auch in den unteren Preisbereich zu portieren.
Nachdem wir schon einige Amps wahlweise mit digitaler Röhrensimulation oder entsprechender Endstufe im Test bei uns hatten, freuen wir uns, mit dem VOX AV15 einen Vertreter der neuen Reihe günstiger Verstärker begrüßen zu dürfen, der trotz analoger Technik die Vielseitigkeit von modernen Modelingamps bieten
soll. Wir sind gespannt!
Aufbau und Features
Wer VOX kennt, weiß, dass bei den Amps fast genau so viel Wert auf das Styling gelegt wird wie auf die Technik und da macht auch der AV15 keine Ausnahme. Die 450 x 234 x 377 mm messende Kiste fällt zuallererst durch die neu gestaltete Front auf, die abgeschrägte Schutzbespannung und den doch etwas zu groß und plastikhaft geratenen Firmenschriftzug. Bei einem Verkaufspreis von unter 250,- Euro muss ja auch irgendwo gespart werden. Unter Erstem versteckt sich ein 8″ Speaker aus eigener Produktion, der in Kombination mit einer geschlossenen Rückwand den Ton angibt. Das Bedienpanel befindet sich traditionsgemäß auf der Oberseite, wo zudem noch ein stabiler Tragegriff den Transport vereinfachen soll.
Der ganze Amp ist mit schwarzem Kunststoff überzogen, ruht auf vier Gummifüßen und macht einen soliden Eindruck, ohne dabei klobig zu wirken. Die Rückseite bietet lediglich Platz für den Stromanschluss des externen 15-Volt-Netzteils und ist ansonsten leer.
Controls
Alle Bedienelemente wurden auf der Oberseite des VOX AV15 platziert und hier finden sich auch sämtliche Anschlüsse des kleinen Amps. Neben der Klinkenbuchse für die Gitarre ermöglichen zwei weitere, kleinere Klinkenanschlüsse die Verbindung mit einem Kopfhörer oder einem externen Player für Jamtracks oder Ähnliches. Ein kleines Sichtgitter in Rautenform mit einer blau beleuchteten Röhre dahinter lässt jedoch nie daran zweifeln, dass hier noch echte Röhrenpower für den Sound verantwortlich ist.
Welchen man dabei wünscht, kann man über die Wahl des „Preamp-Circuits“ entscheiden. Hier stehen acht verschiedene Modi zur Auswahl, die von Clean über Crunch bis High Gain reichen, eben alles, was man von einem Verstärker verlangen könnte. Daneben befindet sich ein Gain-Regler sowie ein Dreiband-EQ und zu guter Letzt das Volume- und das Output-Poti. Natürlich sind die Potis mit nostalgisch anmutenden Chickenhead Potikappen versehen.