Sonst noch was?
Ja, eine ganze Menge Kleinigkeiten, die einem auf den ersten Blick gar nicht so auffallen, dennoch sehr praktikabel erscheinen.
Der neue Patch-Selector beispielsweise. Jedes Patch (A,B,C,D) hat nun seinen eigenen Mute- und Solo-Button. Die kleinen blauen Balken über den Slots sind für die benutzten Voices. So hat man einen schnellen Überblick, wie viele Voices gerade den Prozessor belasten. Aus praktischen Gründen ist das Anzeigemaximum pro Voice auf 16 und Global auf 64 beschränkt. Möglich sind pro Patch 256 bzw. 1024 Voices insgesamt; das schafft aber kein Rechner, den ich kenne.
Ansonsten wurde auch noch das Effektgerät bzw. der Hall verbessert. Alte Patches werden automatisch für den neuen Hall eingestellt.
Eine weitere Neuerung ist noch erwähnenswert: Xpansions. Im zweiten Quartal 2004 sollen uns Erweiterungen beschert werden. Voraussetzung dafür ist die Version 1.2. Vielleicht kommen dann die neuen Samples?
Ansonsten findet man hier und da kleinere Verbesserungen, die der Benutzerfreundlichkeit dienlich sind, bzw. an kleinen Ecken den einen oder anderen Parameter hinzufügen (z.B. den Damping Parameter im Delay Modul).
Die Möglichkeit jetzt mit „best quality“ einen Audio Export durchzuführen rundet die ganze Sache ab.
Hören
Ich möchte hier nochmals auf den Testbericht von Michael Strauch verweisen, der bereits eine Menge Demos erstellt hat. Ich gebe aber auch mal meinen audiophilen Senf dazu. Für die ersten beiden Beispiele wurden mehrere Instanzen von Xphraze benutzt. Die letzen drei wurden ausschließlich mit einem einzigen Sound aus Xphraze erstellt.
Performance
Zum Schluss noch ein Wort zur Performance. Getestet wurde auf einem Athlon XP 2200+ mit 512 MB RAM bei 6 ms Latenz. Die Performance wurde zwar verbessert, aber ein sparsamer ist Xphraze immer noch nicht. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die maximal 128 Oszillatoren nebst separaten Einstellungen für Filter, etc. den Prozessor nun mal fordern. Gegenüber der Version 1.1 ist eine leichte Steigerung der Performance spürbar, dennoch kann ein Akkord mit 3 Tasten schon mal über die 20% klettern. Arbeitet man dann mit 2 oder 3 Instanzen geht das ganze schnell mal in Richtung 40% – 50%. Da bleibt dann nicht mehr viel Raum für Mixdown und andere Instrumente, aber es gibt ja jetzt die Möglichkeit, mit „best qualtity“ zu exportieren.
Der Anstieg der Performance erfolgt aber in der Regel dann, wenn definitiv alle vier Patches benutzt werden, und z.B. 1-2 Patches gleichzeitig unisono aktiviert sind. Anders ausgedrückt kommen hier dann 36 laufende Oszillatoren, sowie zwischen 36 und 72 Filter gleichzeitig zum Einsatz. Da dies sicher nicht der Normalzustand ist, liegt die Performance also absolut im „grünen Bereich“. Trotz alle dem wird es laut Wizoo mit weiteren Updates auch weitere Optimierungen der Performance geben.
Fazit
Version 1.1 auf 1.2. Ein kleiner Schritt für eine Versionsnummer aber ein großer für… na gut lassen wir das. Aber im Ernst, die Verbesserungen an Xphraze sind weitreichend und das Update ein Muss für jeden Xphraze-Nutzer. Den Gedanken zuerst an der Benutzerfreundlichkeit zu arbeiten, bevor man neue Features und Erweiterungen verkauft, finde ich lobenswert. Die neue Version ist schneller und intuitiver zu bedienen. Das fördert die Kreativität des Musikers und die sollte immer noch an erster Stelle stehen. Gute Arbeit – weitermachen!
PLUS
+++ Weitreichende Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit
++ Neuer Vektor Synthesizer
++ Viele Detailverbesserungen und kleine Features
+ Stabilität verbessert
KONZEPT-BEDINGT
– Etwas hoher CPU Verbrauch
Systemvoraussetzungen PC
Pentium III, Athlon oder Duron
450 MHz, 256 MB RAM, ab Windows 98SE
Systemvoraussetzungen (MAC):
G3 oder besser
256 MB RAM, OS 9.x oder OS 10.2
Hersteller: Steinberg/Wizoo
Getestete Version: 1.2 (Pre Release)
PREIS
Update: kostenlos
UVP: 249 Euro
Straßenpreis: 229 Euro