Tastatur
Bei solche einem Oberklasse Modell erwartet der geneigte Käufer natürlich Holz. Und das nicht nur beim Gehäuse, sondern vor allem bei der Tastatur. Beim CLP-575 kommt wie beim Top Modell CLP-585 die Natural Wood X (NWX) Tastatur zum Einsatz. Diese besteht entgegen manch anderem Hersteller voll und ganz aus Holz. Die Konkurrenz greift da ja gerne mal zu einem Kern aus Holz und verkleidet diesen dann doch mit Plastik. Nicht so bei Yamaha, hier kommt 100% Holz zum Einsatz, sehr schön. Die einzelnen Tasten verfügen über Decklagen aus synthetischem Elfenbein, was die Griffigkeit der Tasten erhöht. Das Anschlagsempfinden der Klaviatur ist sehr gut, herausragend die Repetitionsmöglichkeit. Die einzelnen Tasten federn nämlich extrem schnell zurück in die Ausgangsposition und sind entsprechend schnell wieder anspielbereit. Die Gewichtung könnte für meinen Geschmack etwas härter ausfallen, aber ansonsten gibt es hier nichts zu kritisieren.
Sounds
Das CLP-575 hat insgesamt 34 Sounds an Bord. Nicht sonderlich viel, wenn man sich die Konkurrenten aus dem Hause Roland oder Kawai anschaut. Diese bieten doch deutlich mehr Klänge. Dafür wartet das CLP-575 mit einer maximalen Polyphonie von 256 Stimmen auf. Das haben wiederum viele direkte Konkurrenten nicht zu bieten.
Im Bereich der A-Pianos hat Yamaha acht unterschiedliche Sounds untergebracht. Herzstück der Kategorie bzw. des gesamten CLP-575 sind die neuen Sounds CFX Grand Piano und ein Bösendorfer Flügel. Während der CFX Grand sich aufgrund des großen Klangbilds eher für klassische Stücke eignet, setzt sich der Bösendorfer Sound etwas mehr durch und klingt insgesamt etwas aggressiver. Schön ist, dass beide Flügelsounds über Smooth Release und Key-Off-Samples verfügen, so wirkt der Klang doch deutlich realistischer. Unterschiedliche Variationen wie Bright- und Mellow-Sounds vervollständigen die Kategorie. Wie mittlerweile bei allen Oberklasse Modellen der Digitalpianos üblich, lassen sich auch beim CLP-575 gezielt Eingriffe in das Klangbild der Flügel und Klaviere vollziehen. Es können beispielsweise Damper- oder String-Resonance oder das Verhalten der Key-Off-Samples editiert werden. So kommt jeder seinen Wunschsounds näher. Auch dies wieder eine deutliche Aufwertung gegenüber den alten CLPs.
Bei den E-Pianos hat Yamaha sieben Soundeinträge untergebracht. Im Prinzip handelt es sich um die klassischen Varianten Rhodes, Wurlitzer und DX, die in verschiedenen Ausführungen vorliegen. Drei Velocity-Stufen sorgen zwar dafür, dass die E-Pianos recht knackig und durchsetzungsfähig klingen, aber für solch ein Oberklasse-Modell hätten es meiner Meinung nach auch vier oder mehr Velocity-Stufen sein dürfen.
Nachdem nahezu alle Hersteller in ihren Top-Modellen die Möglichkeit bieten, die Klangdetails der klassischen A-Pianos zu editieren, wäre es schön, auch bei den E-Pianos solche Zugriffsmöglichkeiten zu haben, einfach um den E-Piano Sound noch gezielter gestalten zu können. Roland hat dies beispielsweise beim Stagepiano RD-800 integriert, da sollten die anderen Hersteller hoffentlich zeitnah nachziehen.
Also ich habe das CLP 545 von Yamaha, welches von der Klangerzeugung und Tastatur dem 575 sehr ähnlich ist. Leider muss ich manchen Kritiken widersprechen:
Die Tastatur ist sehr hart (trotzdem sehr gut zu spielen), härter als bei einem echten Klavier. Die Streicher klingen im Gegensatz zu älteren (Yamaha)Modellen wesentlich authentischer und sehr schön. Alle Rhythmen bieten nach Wunsch sowohl ein Intro also auch ein Outtro. Der Bösendorfer Flügel klingt eher zurückhaltend und etwas dumpfer (sehr gut für ruhige Passagen). Die Soundbeispiele scheinen nicht die vom CLP 575 zu sein. Die Klaviere klingen etwas anders (auch die Namen sind so nicht aufgeführt) und die Streicher im Soundbeispiel klingen wirklich synthetisch und klingen in den CLP Modellen absolut anders (vllt. falsche Soundfiles im Artikel??)
Hallo mrmusic,
bei den Klangbeispielen handelt es sich wirklich um die des CLP-575. Klangliche Unterschiede können sich natürlich dadurch ergeben, dass die Audiobeispiele über die Line Ausgänge des Pianos aufgenommen wurden und das Ganze über das interne Lautsprechersystem anders klingt.
Bzgl. der Intros/Endings: Das ist tatsächlich ein Fehler, das habe ich bereits abgeändert.