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Test: Yellowtools Culture

(ID: 3393)

Multi vs. Layer Programme
Man unterscheidet beim Arbeiten mit CULTURE grundsätzlich zwischen Multi und Layer Programmen.
Ein Layer ist prinzipiell eine Art Multisample, also ein Drumsound in allen Spielarten, der bis zu 256 Stimmen haben kann. Ein Multi besteht aus bis zu 8 Layer-Programmen. Multi-Programme erlauben eine schnelle und flexible Möglichkeit, verschiedene Kombinationen unterschiedlicher Layer zu erstellen und so ganze „Percussion-Gruppen“ zu bilden.

Basic und Pro Editor Mode
Die Benutzeroberfläche von Culture ist in zwei Bereiche unterteilt, den Basic und den Pro Editor Mode, wobei beim Start von CULTURE zunächst standardmäßig der Basic Mode aktiv ist, der alle Multi- und Layer-bezogenen Parametereinstellungen beinhaltet. Im einschaltbaren Pro Editor Mode können die Einstellungen der einzelnen Keygroups vorgenommen werden, wie z.B. Envelopes, „Audio-Skip“ (der Sample-Startpunkt kann hier verschoben bzw. übersprungen („geskipped“) werden), Reverse, Volume, Panorama, Pitch etc.

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Praxis
Das MVI Interface bietet sehr umfangreiche Editier-Möglichkeiten. Arbeitet man z.B. innerhalb eines Multi-Programms mit mehreren Layer-Programmen, so lassen sich die Velocity Bereiche der getriggerten Layer so einschränken, dass diese nur bei bestimmten, frei editierbaren Velocity-Werten erklingen. Hierbei kann dann der gesamte oder auch nur ein Teil des Dynamikbereichs wiedergegeben werden. Somit besteht neben der Vielzahl der Einzel-Instrumente eine fast unendliche Kombinationsmöglichkeit zur Generierung „eigener“ Percussion-Sounds.
Da einige Instrumente sehr viele Samples beinhalten, kann es trotz schneller Festplatte zu erheblichen Ladezeiten kommen, womit ein schnelles Durchhören der Sounds leider nicht möglich ist.


Installation

Eine Installation im klassischen Sinne findet eigentlich nicht statt. Man ist dazu angehalten, sämtliche Dateien „per Hand“ in die entsprechenden Ordner zu kopieren – unserer Meinung nach ist das nicht gerade anwenderfreundlich, bietet aber auch den Vorteil einer relativ simplen Deinstallation. Zudem kann man bei begrenztem Speicherplatz auch einfach verschiedene Samples weglassen, die man nicht unbedingt braucht. Für ungeübte Computer Nutzer ist dies aber möglicherweise ein Problem und bei einer Software dieser Größenordnung sollte man eigentlich einen professionellen Installer erwarten dürfen. Des Weiteren ergab sich, zumindest auf unserem Rechner das Problem, dass das Culture-PlugIn par tout in keiner Host Applikation auftauchen wollte (Emagic Logic, Steinberg Cubase SX). Leider fand sich im beigefügten Handbuch kein Hinweis zur Lösung dieses Problems. Eine auf der CD befindliche Readme Datei und der Support auf der Yellow Tools Website http://www.yellowtools.com/ weisen allerdings darauf hin, dass man einen aktuellen InterLok Treiber auf seinem System installiert haben muss. Dieser sorgt für einen wirkungsvollen Kopierschutz und unterbindet das Auftauchen von Culture, sofern er nicht installiert ist. Yellow Tools liefert einen Treiber auf CD mit, aber hier sind wir auch wieder der Meinung, dass es Aufgabe einer Installationsroutine gewesen wäre, den vorhandenen Treiber zu prüfen und gegebenenfalls eine Installation/Update vorzunehmen. Hierfür gibt es auf jeden Fall ein dickes MINUS.

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Ein weiteres Problem ergab sich bei der Autorisierung von Culture. Das hierbei eingesetzte Challenge – Response Code Verfahren läuft folgendermaßen ab: Culture generiert bei erst Start einen Challenge Code, der aus einer losen Wortfolge besteht. Diesen gibt man zusammen mit seiner Registriernummer auf der Website von Yellow Tools ein und erhält einen Response Code (ebenfalls eine lose Wortfolge). So weit so gut. Culture bietet zur vereinfachten Handhabung eine Challenge Code Export- und eine Response Code Import-Funktion an. Bei beiden kam es auf unserem System zu einem Total-Crash, d.h. das System ist komplett abgestürzt. Über „copy“ und „paste“ mit Hilfe der Zwischenablage ließ sich Culture aber letztendlich doch autorisieren. Am Rande sei noch erwähnt, dass wir auf den angeforderten Response Code ca. 17 Stunden warten mussten. Dieses erklärt sich durch die Tastsache, dass der Yellow Tools Support „händisch“ (manuell J) den Response Code generiert und per Email übersendet. Nicht sonderlich tragisch, da man fünf Tage hat, um sein Produkt zu autorisieren, aber nicht optimal, da man nicht sofort loslegen kann.

Fazit
Bei der Arbeit mit CULTURE merkt man schnell, dass sich hier ganz neue Türen beim Umgang mit Percussion-Samples öffnen. Eine derartig umfangreiche und dynamische Spielweise von Drumsounds gab es bisher nicht.
Jeder, der schon mal mit Percussion-Sounds gearbeitet hat, kennt die bisherigen Grenzen: will man z.B. einen Drumgroove programmieren, „passen“ die vorhandenen Samples entweder zusammen oder auch nicht, was oftmals daran liegen mag, dass man einfach nicht genügend passende Percussion-Sounds hatte. Dieses Problem löst sich nun mit CULTURE, da man z.B. im Falle eines Conga-Layers eine so große Auswahl an Samples hat, dass man alleine mit diesem Layer sehr schöne Conga-Grooves basteln kann. Alleine das „Herumspielen“ an der Velocity-Stärke und das damit verbundene „Switching“ der Samples erzeugt viele meist brauchbare Grooves.
Das Trommeln mit CULTURE macht riesigen Spaß und verschiebt die bisherigen Grenzen der authentischen Wiedergabe von percussiven Sounds immens !!!
Jeder, der Percussion-Sounds in seinen Produktionen verwendet, sollte sich CULTURE auf jeden Fall genauer ansehen, und gerade die aktuellen Ethno- und World-Music-Trends mit Panjabi MC u.a. machen den Einsatz von CULTURE noch wertvoller.
Die vielfältigen Sounds, die in einem bisher noch nicht gekannten Dynamikumfang zur Verfügung stehen und alles in diesem Bereich bisher gehörte in den Schatten stellen, können die Installations-Hindernisse schnell vergessen lassen.

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