Tonaufnahmen
Die eigentliche Stärke des Q2 liegt klar im Audiobereich; der Q2 ist keine Kamera mit Vertonungsmöglichkeit, sondern ein Digitalrecorder mit optionaler Videofunktion. Was allein schon daran deutlich wird, dass man zwar die Audiofunktion auch solo nutzen kann, nicht aber die Videofunktion.
Die Einstellmöglichkeiten im Audiobereich betreffen Mikro und Qualität: Der Mikrofonwinkel lässt sich von Mono bis zu 150 Grad in 30 Grad-Schritten verstellen und somit auch die Stereobreite verändern. Die Klangqualität reicht von AAC 64 kbps bis AAC 320 kbps oder wahlweise von PCM 44,1/16 bis rauf auf PCM 96/24. Über den Gainregler auf der rechten Seite (unpraktisch für Linkshänder) kann man den Pegel justieren, der auf dem Display angezeigt wird. Das Signal kann bei Bedarf auch per Audio-Monitoring über Kopfhörer oder über die HDMI-Schnittstelle während der Aufnahme mitgehört werden; die Funktion lässt sich aber auch abschalten.
Das neue Mikro
Wer nicht während der Aufnahme ständig nachregeln will, kann auch Auto-Gain mit seinen verschiedenen Presets (Concert, Solo, Meeting) wählen. Das hat sich im Praxistest ganz gut bewährt. Man sollte aber bei Aufnahmen daran denken, dass auch der Q2 recht empfindlich auf Handgeräusche reagiert – wie eben fast alle Geräte, bei denen das Mikro fest mit dem Gehäuse verbunden ist. Das Zuschalten des Lo Cut-Filters schafft da nur bedingt Abhilfe; besser ist es, sich ein kleines Handstativ zu besorgen (das gab es zum Beispiel beim Zoom H2 als Zugabe) oder – alter Reportertrick – Wollhandschuhe tragen. Was besonders im Sommer aber zugegebenermaßen etwas blöd aussieht.
Die Soundqualität ist – sofern man alles richtig gemacht hat – über jeden Zweifel erhaben und hat sendetaugliche Profiqualität. Ich arbeite in meinem Job als Radiojournalist schon seit Jahren mit Zoom-Geräten; bisher hat sich noch keiner der (äußerst kritischen) ARD-Techniker über mangelnde Tonqualität beklagt. Hier merkt man dann, dass auch im Q2 die bewährte Technik der Audio-only-Geräte verbaut wurde.
Sehr guter Testbericht! Ich besitze seit zwei Jahren die Zoom Q3 (ohne HD) und was den Ton angeht, ist das Ding, speziell bei Konzertaufnahmen unschlagbar. So konnte ich beispielsweise auch auf der Mayday Dortmund noch bei 130 dB Schalldruck, glasklaren und unverzerrten Sound aufnehmen, der dank Lo-Cut Filter sogar (Zuhause) noch besser klingen kann. Das einzigste was mich an der Cam wirklich immer ein bisschen genervt hat, ist wirklich das Bild. Auf besagter Mayday musste ich es nachträglich immer aufhellen, vom Zoom lässt man besser die Finger und eine sehr ruhige Hand sollte man auch haben. Mich würde ja mal interessieren, wie sich die neue Q2 im Vergleich dazu schlägt und ob das Mic immer noch bis 130 dB Schalldruck verträgt, oder eben nicht mehr.
Inwieweit sind denn die Mikros des Q2 verbessert im Vergleich zum Q3. Betrifft dies nur den einstellbaren Stereowinkel oder wurden tatsächlich bessere Kapseln verwendet? Ich finde die Mikros des Q3 nämlich schon ganz gut. Kann man zu dem verbesserten Kamera-Sensor im Vergleich zum Q3 was sagen. Beim Lesen hört sich das eigentlich genauso an wie beim Q3 (Lichtschwach und schlechte Digitalzoom-Qualität).
Zur Info der weiteren Unterschiede zum Q3 für Interessierte:
Das Q3 hat einen Line-In Eingang (Mini-Klinke) und ein an der Unterseite kurzes USB-Kabel eingebaut, welches sich bei Nichtgebrauch im Gehäuse versteckt.