Auf den Spuren russischer Beat-Klassiker
MAD-5 = fünf MIDI Analog Drums. Der russische Hersteller AVP, bislang sicherlich nur Insidern bekannt, kündigt eine MIDI-steuerbare analoge Drummaschine an.
Wer die Website ruskeys kennt, weiß, dass es in der ehemaligen Sowjetunion eine erstaunliche Vielfalt an Synthesizern und auch Drummaschinen gab. Das Filter des bekannten Polivoks wurde schon mehrfach nachgebaut, u.a. auch von AVP, und selbst über ein Klon-Projekt konnten wir schon berichten.
AVP stellte nun erste Bilder des Drum-Moduls (bzw. Expanders) MAD-5 ins Netz. Weitere Informationen sind noch spärlich und auch Audiodemos fehlen bislang. So würde es natürlich interessieren, ob man sich mit den Schaltungen an spezifischen russischen Vorbildern orientiert hat, die dem User aus dem ehemaligen Westblock weitestgehend fremd sein dürften.
Aber an der Bedienoberfläche kann man sonst schon alles Wesentliche erkennen. Es gibt fünf Instrumente: Bassdrum, Snaredrum, Closed Hihat, Open Hihat und Claps. Alle Sounds lassen sich mit mehreren Parametern editieren. Bei der Bassdrum fallen die Regler Wave und Reso auf, offenbar geht man hier andere Wege als sonst bei analogen Kicks üblich. Auch die Claps mit sechs Parametern werden sich wohl auf vielfältige Weise verdrehen lassen.
Die Rückseite zeigt neben MIDI-Eingang und Mix-Ausgang auch fünf Einzelausgänge, alle im 6,3 mm-Format, was schon mal äußerst erfreulich ist. Optisch wirkt die AVP MAD-5 mit ihrem Plastik-Standardgehäuse jedoch etwas altbacken, frühere MFB-Geräte kommen einem da in den Sinn.
Zum Preis gibt es via FB die Ansage von 350 Euro, inklusive des nicht zu knappen Versandes aus Russland, der bei anderen (kleineren) AVP-Produkten mit 40 Euro zu Buche schlägt. Vermutlich wird sich auch kein hiesiger Vertrieb für die handgefertigte Kleinserienproduktion finden.
Aber ein Blick auf die AVP-Website und die geschlossene Facebook-Gruppe (man muss betreten) lohnt sich jedenfalls. Weitere Geräte wie ein Bass-Synthesizer mit Polivoks-VCF und ein ambitioniert wirkender Mono-Synth mit Wavetable-Oszillatoren namens Morpheus sind angekündigt.