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Gitarren Workshop: Advanced Blues – Improvisation

More Blues to come

13. Februar 2018

Blues Workshop – Teil 3

Hallo Bluesfreunde, im dritten Teil unseres Amazona Workshops Advanced Blues wollen wir Euch heute weitere Improvisationsmöglichkeiten über den Dur-Blues vorstellen. Ihr solltet vorher jedoch Teil 1 und 2 dieses Workshops studiert und verstanden haben. Die ersten beiden Teile sind zwar nicht zwingend Voraussetzung für diesen Teil, enthalten aber wichtige Informationen, auch gerade was die Theorie betrifft.

Mixolydische Skala

Eine Möglichkeit der Improvisation über einen Dominantseptakkord (da macht der Dur- Blues ja reichlich Gebrauch davon), besteht natürlich in der Verwendung der mixolydischen Tonleiter. Denjenigen unter euch, die davon noch nie etwas gehört haben sollten, kann ich die Angst nehmen:

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Die mixolydische Tonleiter ist nichts anderes als eine harmlose Dur-Tonleiter mit verminderter (also kleiner Septime, b7) Septime.

G – Dur =              G – A – B – C – D – E – F# – G

G mixolydisch =   G – A – B – C – D – E – F – G

Manch einem unter euch ist bei genauer Betrachtung vielleicht bereits schon aufgefallen, dass G – mixolydisch dieselben Töne wie unsere altbekannte C-Dur hat. G mixolydisch ist gleichbedeutend mit der C-Dur Tonleiter, jedoch bei G, also der Quint angefangen. Mixolydisch wird daher auch gerne als der „fünfte Modus“ von C-Dur bezeichnet und ist gleichzeitig eine der sieben sogenannten „Kirchentonleitern“.

Da unser G7 Akkord ja auch eine kleine Septime (b7) beinhaltet, sollten wir diese in der zu verwendenden Skala natürlich auch verwenden, das F# klingt im Blues über einen G7 gespielt zunächst einmal ziemlich schrecklich, aber halt:

Wenn man jedoch weiß, wie und vor allem wann man auch die Note F# im Blues Jazz etc. oberhalb eines Dominantseptakkordes (G7/9/13, etc.) einsetzt, kann sie durchaus hervorragend klingen. Darauf werden wir später beim Einsatz unserer B-Bop 8-Note Dominant Scale noch genau eingehen.

Zunächst aber würde ich euch vom Einsatz des F# (über einen G7/9 Akkord) abraten. Die große 7 über einen Dominantseptakkord klingt zunächst einfach nur höchst unpassend. Übrigens: Das F# ist jedoch im G – Dur Blues, Bestandteil unserer Dominante D7/9 (V7) und passt deswegen dort natürlich wiederum ausgezeichnet.

Hier nun einige Tonbeispiele, welchen Klang die mixolydische Tonleiter über einem G7 erzeugt:

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Beispiel 1:

1

— G-mixolydisch, abgeschlossen mit einer Umspielung —

Man beachte die Umspielung am Ende, die auch zwei Noten enthält, die nicht in der G-Mixolydisch enthalten sind.

Beispiel 2, eine Sequenz in Terzen:

2 seq

Ihr solltet euch den Klang dieser Tonleiter gut einprägen und damit experimentieren.

Rhythmisch haben wir immer die Möglichkeit, Triolen einzubauen. Das könnte dann z.B. so klingen:

Beispiel 3:

3

Beispiel 4 im Shuffle-Feel:

4 shuffle

— Beispiel 4 —

Hier noch zwei bluesige Licks mit der G-mixolydisch Skala:

Lick1neu

— Lick 1 —

Und gleich noch Lick 2:

Lick2mixo update

— Lick 2 mit etwas Bluesfeel durch kurzzeitige Verwendung auch der kleinen Terz (b3) —

Was spielen wir über die anderen Akkorde?

Wenn wir in unserem G-Dur-Blues auf die Subdominante IV7 =C7/9 wechseln, können wir unsere Licks bzw. mixolydische Skala einfach fünf Bünde höher abfeuern. Das gilt auch für unsere Dominante (V7, im G-Dur Blues = D7/9), die ihren Platz dann sieben Bünde oberhalb unserer Tonika G7/9 hat. Wir würden über D7/9 dann einfach D-Mixolydisch, die am zehnten Bund startet, verwenden. Das ist nur eine Möglichkeit unter vielen und soll lediglich als Übungstipp dienen, um mit dem Klang vertraut zu werden. Denn wenn man ausschließlich die Skala und Licks einfach nur verschiebt, kann das schnell langweilig und vor allem durchschaubar klingen. Im ersten und zweiten Teil dieses Workshops findet ihr natürlich noch weitere Möglichkeiten, eure Improvisation spannend zu gestalten. Die Mischung der verschiedenen Konzepte macht dann letztendlich den Erfolg.

Im Folgenden werden wir uns ein wenig mit der B-Bop Scale beschäftigen. Diese ist unserer mixolydischen Tonleiter auffallend ähnlich.

Die B-Bop Scale (8-Note-Dominant Scale) im Advanced Blues

Erweitern wir unsere mixolydische Tonleiter wiederum um die große Septime (7), so erhalten wir die sogenannte 8 Note Dominant Scale oder auch B-Bop Scale. Für G bedeutet das:

G – A – B – C – D – E – F – F# – G

Diese Skala schafft noch etwas mehr Spannung als die Mixolydische, da sich die „Zugkraft“ durch die zusätzliche große Septime (hier F# ) noch etwas erhöht. Absolut wichtig beim Einsatz der großen Septime ist, dass diese stets auf eine Zählzeit „z.B. eins – und, zwei – und etc.“ gespielt werden sollte, also keinesfalls auf die schweren Zählzeiten 1, 2, 3, 4. Die große Septime auf den Vierteln zu spielen, würde als „falsche Note“ wahrgenommen.

Ein großer Vorteil der B-Bop Dominant Skala besteht in der Anzahl ihrer Noten. Da sie genau acht Noten enthält kann, kommt man in einen besseren Spielfluss, gerade wenn man durchgängig 8-tel, bzw. 16-tel Noten spielt.

Nun folgen einige Beispiele, wie die B-Bop Skala (8-Note-Dominant Scale) über einen Dominantseptakkord (gerne auch um 9 und/oder 13 etc. erweitert) klingen könnte:

Beispiel 5:

5

Die große Septime (F#) erklingt auf die Zählzeit „1 und“ und leitet sofort in die kleine Septime F. Einige Pull-Offs kommen hier zum Einsatz.

Beispiel 6:

Beispielm 6

— Bluesiger Touch durch kurzzeitige Verwendung der kleinen Terz (Bb, nicht in G-mixolydisch enthalten), die sofort in die große Terz (B) übergeht). —

Beispiel 7:

7

— Lick im Shuffle-Feel —

Ich hoffe, ihr habt Spaß mit den beiden Tonleitern. Es gibt unendlich viele Gelegenheiten, diese beiden Skalen einzusetzen.

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