Drum-Mikrofonierung mit kleinem Besteck
Wenn es um die Mikrofonierung eines Drumsets für kleinere Gigs geht, hilft folgende Faustformel: Bassdrum, Snare und Overhead – drei Mikrofone für den Clubsound. Aber: Von Natur aus ist die Trommel ein durchsetzungsfähiges Instrument. Deswegen wurden die sogenannten Fellschwinger (Membranophone) im Verlauf der Evolution häufig als Signalträger eingesetzt. Entsprechend gibt es heute eine Menge Gelegenheiten, in denen sich ein Schlagzeug auch unverstärkt gegenüber anderen Instrumenten durchsetzt. Sollte aber eine Verstärkung des kompletten Sets oder einzelner Komponenten erforderlich sein, rückt die Frage der Mikrofonierung in den Vordergrund. Gerade auf kleinen Bühnen in Kombinationen mit überschaubaren Veranstaltungsräumen gibt es selbst mit „spartanischer Mikrofon-Ausstattung“ Alternativen zur kompletten Abnahme der Kessel inklusive der Becken. Mehr noch: bei der Drum-Mikrofonierung kann ein sorgfältig eingesetztes Mikrofon-Setup aus nur drei Mikrofonen Balsam für den Bandsound sein. Und das Budget profitiert zudem. Hört sich nach win-win an, oder?
Warum klingt mein Schlagzeug nicht so gut?
Vorweg – die meisten Probleme beim Klang eines Drumsets beginnen, bevor die Mikrofonierung mit Bassdrum, Snare und Overhead bei kleineren Gigs als zusätzlicher Einflussfaktor ins Spiel kommt. Wie ein Kessel klingt, hängt nicht nur von der eigentlichen Materialbeschaffenheit und der Dimension des Kessels ab. Es kommen zusätzliche Variablen ins Spiel. Dazu gehören Spannreifen und Spannböckchen, Felle, Kesselgratung, die Auswahl und Stimmung der Felle und natürlich die individuelle Spieltechnik und die unterschiedlich ausgeprägten Möglichkeiten der Musiker, das Dynamikspektrum dieses Instruments gezielt einzusetzen. Erschwerend hinzu kommt, dass manche Kessel (nicht nur im Budget-Preisbereich) aufgrund von Mängeln bei der Fertigung einfach nicht klingen können, egal wie viel Mühe in das Stimmen oder die Mikrofonauswahl bis hin zur eigentlichen Mikrofonierung investiert werden. Insofern verhält es sich beim Schlagzeug ähnlich wie bei der Stimme – fehlt die saubere Intonation, hilft selbst ein qualitativ untadeliges Neumann U87 wenig. Dies sei an dieser Stelle zumindest erwähnt, auch wenn es das Thema „Bassdrum, Snare und Overhead“ nur am Rande berührt.
Schlagzeug Mikrofonierung live mit Bassdrum, Snare und Overhead
In kleineren Kneipen und Clubs steht oftmals keine FoH zur Verfügung (aus Platz- oder Budget-Gründen), Bands oder einzelne Künstler mischen sich autonom von der Bühne. Entweder traditionell mit einem separaten auf der Bühne positionierten Mischpult oder einem digitalen Pendant, das als komfortable Zusatzfunktion die Fernsteuerung per Remote-App ermöglicht. Meist bezieht sich die Aufgabe von „Bassdrum, Snare und Overhead“ in solchen Locations lediglich auf die Stützfunktion der anliegenden Signale, denn die Bühnenlautstärke bestimmt schon zum großen Teil die Beschallung des Raums. Davon ausgenommen ist primär der Gesang, der immer über allen Signalen im Raum liegt. Beim Drumset bedürfen Bassdrum und Snare, die dezent gestützt werden, besonderer „Zuwendung“. Sobald die Bassdrum mikrofoniert wird, muss auch die Kompakt-PA entsprechend ausgelegt sein – zumindest ein Aktiv-Subwoofer mit mindestens 12er, besser 15er Bestückung ist erforderlich. Übrigens: In überschaubaren Räumlichkeiten sind zwei Subwoofer eher problematisch, da sie meist aus Platzgründen nicht optimal positioniert werden können. Alternative? Zwei Subs als Monocluster einsetzen. Gute Erfahrungen habe ich mit zwei 12er oder 10er Tops in Kombination mit einem 15er als Sub gemacht – so nutze ich seit gut 20 Jahren für kleinere Veranstaltungen einen betagten Mackie SRM 1500 Sub und zwei SRM 450 Topteile. Ein Top wird per Distanzstange auf dem Sub platziert, das andere mit einem entsprechenden Boxenstativ auf Höhe gebracht. Heute habe viele Aktivboxen einen Stativ-Doppelflansch, von dem der eine die leichte Winkelung, meist zwischen 3 bis 7 aber auch 15 Grad, gestattet, damit die Schallenergie gezielt auf das Publikum gerichtet und Deckenreflexionen vermieden werden. Für ältere Lautsprecherboxen hat beispielsweise König & Meyer entsprechende Adapter im Lieferprogramm, mit denen sich ebenso eine gewinkelte Abstrahlung erreichen lässt. Zurück zu Bassdrum und Subwoofer. Letzterer gehört, zumindest wenn ein akustisches Drumset zum Instrumentarium gehört, immer mit zur Beschallung, auch wenn der Gig gefühlt in Räumlichkeiten stattfindet, die von der Dimension eher an ein Handtuch erinnern. Der Sub entlastet die Topteile von der Basswiedergabe und sorgt für den passenden Kick der Bassdrum. Dabei geht es nicht primär um „Schalldruck“, sondern um die ergänzende Erweiterung des wiederzugebenden Frequenzspektrums, gemäß der am Mischpult anliegenden Signalquellen. Kurz: ohne Sub kein Kick.
Welches Mikro bringt die Bassdrum nach vorne?
Zugegebenermaßen ist die Art der Mikrofonierung auch abhängig von der Musikstilistik. Das Harfen-Trio ist mit einer Mikrofonierung in X/Y-Anordnung gut bedient. Aber ich beziehe mich hier vorwiegend auf die typische Band mit Blues-, Pop- und Rock-Songs, meist in Trio-, Quartett- oder Quintett-Besetzung. Das richtige Bassdrum-Mikrofon für diese Anwendung? Gibt es nicht. Persönlich habe ich für die Bassdrum erst ein AKG D 112 eingesetzt, das heute in der Mk II-Version für 139,- Euro angeboten wird. Eigentlich kann man mit so einem Mikro „alt“ werden, aber irgendwie bahnt sich der Optimierungsdrang auf unergründliche Weise immer seinen Weg in das Bewusstsein – zur Freude der Hersteller.
Das Electro-Voice RE 20 löste das AKG D 112 ab – ein „Pfund“ im wahrsten Sinne des Wortes, aber zumindest für meine Klangvorstellung einer 22er oder 24er Bassdrum kaum zu toppen. Persönlich habe ich das RE 20 viele Jahre im Live-Betrieb genutzt, in Kombination mit einem 24 Zoll Ahorn-Kessel von Pearl. Mikrofoniert wurde direkt am Resonanzfell, sodass der Mikrofonkopf sich bereits durch die Schallöffnung des Resonanzfells leicht im Kessel befand. Als Schlagfell auf der 24er kam ein leicht gedämpftes, doppellagiges Remo Pinstripe zum Einsatz. Derart mikrofoniert klang die Bassdrum „satt“, das Volumen des 24er Kessels kam sehr gut zur Entfaltung.
Was genervt hat? Die Stativmontage! Das Stativ musste immer mit Gaffer-Tape am Bühnenboden fixiert werden, um es zusammen mit dem RE 20 kein Opfer der Schwerkraft werden zu lassen. Warum ich mich nach gefühlten Jahrzehnten vom RE 20 getrennt habe? Die Blues-Rock-Band wollte den Sound „verschlanken“, mehr Flexibilität sollte den Weg in die Zukunft weisen.
Also wechselte ich zum Audio Technica ATM 250 DE und war aufgrund der klanglichen Flexibilität des Duos aus dynamischer Kapsel und Kondensator begeistert. Zur Besonderheit dieses Mikrofons gehört, dass sich die Signale beider Kapseln separat im Mischpult verwalten lassen, um den Klang flexibel zu gestalten. Es wird bis heute von Audio Technica angeboten und ist auf jeden Fall eine interessante Alternative zu den beiden anderen hier genannten Modellen.
Preislich liegt es mit 369,- Euro zwischen dem AKG D 112 Mk II und dem Electro-Voice RE 20 (539,- Euro). Natürlich möchten Leser für ein Thema wie „Bassdrum, Snare und Overhead“ immer eine definitive Empfehlung, eine ultimative Lösung im undurchschaubaren Angebot der Möglichkeiten, unabhängig davon, wie sinnvoll derartige Empfehlungen sind. Einverstanden. Mein Tipp für die Bassdrum: Electro-Voice RE 20. Wenn das Budget nicht mitspielt: AKG D 112 Mk II.
Meine Snare Drum macht Probleme
Mal angenommen, es kommt eine 6,5x 14 Zoll Maple-Snare zum Einsatz, bestückt mit dem universellen Schlagfell Evergreen, einem Remo Ambassador und dazu passendem Resonanzfell, ebenfalls von Remo. Viele schwören zur Snare-Mikrofonierung auf das Shure SM 57. Klanglich zweifellos brauchbar, aber mich stört die Positionierung zwischen HiHat und Snare, zumal die HiHat-Becken manchmal nur etwa 10 cm oberhalb des Snare-Schlagfells positioniert werden. Da bleibt wenig Platz. Durch den Tipp eines Bekannten landete ich beim beyerdynamic MCE 52, dessen Produktion leider vor Jahren eingestellt wurde. Ein wirklich dezentes Clip-Condenser zur Befestigung am Spannreifen, das aufgrund der Kugelcharakteristik nicht nur die Snare, sondern auch genügend Signalanteile der HiHat aufnimmt. Ein weiterer Bonuspunkt – bei der Nutzung eines Clip-Mikrofons entfällt das Stativ, das auf kleinen Bühnen sowieso immer im Weg ist.
Clip-Mikrofone mit Kugelcharakteristik im überschaubaren Preisrahmen, also unterhalb der DPA 4060-Modellreihe, scheinen aktuell rar gesät zu sein. Bis auf das AKG C 417 PP Kondensator Minilavalier-Mikrofon bin ich nicht fündig geworden. Inwiefern dies auch mit hohen Spitzenpegeln einer Snare zurechtkommt, wäre auszuprobieren (vielleicht weiß ja einer der Leser mehr). Ein ähnlicher Effekt ist auch mit Supernieren oder Hypernieren zu erzielen. Deren Hauptempfindlichkeit liegt in Einsprechrichtung vorne, aber auch – wenngleich geringer – im rückwärtigen Bereich. Also, einfach die Rückseite des Mikrofons bei Montage auf dem Spannreifen, in Richtung des unteren HiHat-Beckens ausrichten. Auch herkömmliche Mikrofone lassen sich ohne Stativ an der Snare befestigen – beispielsweise mit der Audix Rim-Befestigung direkt am Spannreifen.
Welches Overhead für Toms und Becken?
In Clubs mit minimalistischen Bühnen sind entsprechend dimensionierte Drumsets hilfreich (auch Gitarristen mit opulenten Marshall Stacks oder Bassisten mit Ampeg Schränken dürfen über Downsizing nachdenken). Gemeint sind also keine noch so faszinierende Terry Bozio Setups, sondern die sinnvolle Kombination aus Tom, Standtom, Bassdrum und Snare – beispielsweise 12er Tom, 14er Standtom, 20er Bassdrum oder 13er Tom, 16er Standtom, 22er Bassdrum, beides mit 6,5x 14er Snare. So ein Setup hat den Vorteil, dass das Ride-Becken aus Sicht des Drummers zwischen Tom (links) und Standtom (rechts) zu positionieren ist. Und genau dort, oberhalb des Ride-Beckens ist der Platz für das Overhead.
Vorzugsweise kommen hier Kleinmembran-Kondenser mit Nierencharakteristik zum Einsatz. Gute Ergebnisse gelingen mir bei der Nutzung des AKG C 391 mit CK 91 Kapsel (Nierencharakteristik), um Toms und Ride-Becken bei dieser Art von Club-Gigs nur leicht durch die Mikrofonierung zu stützen. Hilfreich ist es dabei, wenn das Crash-Becken rechts neben dem Ride-Becken, also möglichst weit von der Overhead-Kapsel entfernt seinen Platz findet. Es setzt sich in solchen Räumlichkeiten ohnehin akustisch durch, bedarf nur selten zusätzlicher Unterstützung. Sobald zwei Toms eingesetzt werden, wandert das Overhead-Mikro in Richtung der Lücke zwischen zweitem Tom und Standtom, oberhalb des am höchsten positionierten Beckens. Hier bestimmen individuelle Erfahrungswerte die praxisgerechte Umsetzung.
Zurück zu den Mikrofonen: Weiter oben im Preisgefilde als das AKG C 391 bewegt sich das Neumann KM 184, der Nachfolger des legendären KM 84. Es überzeugt nicht nur durch vergleichsweise ausgeglichenen Frequenzgang, sondern die in einem großen Frequenzbereich wirksame Nierencharakteristik. Dadurch ist es eher unempfindlich gegenüber Feedback, ein Pluspunkt für den Live-Einsatz. Mein Budget-Tipp ist das Lewitt LCT 040, das als abgestimmtes Stereo-Paar für knapp 189,- Euro erhältlich ist. So ein aufeinander abgestimmtes Paar kann auch gut beim Recording eingesetzt werden – das Preis-Leistungs-Verhältnis des Lewitt-Duos ist interessant.
Was sonst noch hilft
Wenig Effekte, nur etwas Hall mit kurzer Ausklingphase auf der Snare in Kombination mit dezenter Kompression. Aber damit geht es schon in Richtung „Fein-Tuning“. Die Bassdrum ist durch die bekannten Dämpfungsmaßnahmen im Innern des Kessels kein „Freischwinger“, sondern akustisch vergleichsweise leblos. Und meist gut mit dem Pult-EQ in den Griff zu kriegen. Zumindest, solange es sich nicht um den Jazzbereich dreht, bei dem oft ein geschlossenes Resonanzfell Verwendung findet und der ungedämpfte Kessel entsprechend „singt“. Hilfreich sind Erfahrungswerte mit der optimalen Positionierung des Mikrofons (vor, am oder im Kessel) – die dadurch erzielten klanglichen Veränderungen sind manchmal entscheidender als das Mikrofon selbst, um es mal etwas überspitzt zu formulieren. Nach einigen Gigs sind die Mikrofonpositionen verinnerlicht. Dann wird auch klar, dass die klanglichen Auswirkungen eines zu schlaff gespanntes Resonanzfells bei der Snare kaum durch eine Mikrofonierung und die intensive Arbeit am Kanal-EQ kompensiert werden kann. Oder dass der Verstärkungsring rund um die Öffnung am Resonanzfell der Bassdrum, manchmal zu regem akustischen Eigenleben neigt. Ebenso wie die sich schnell lockernden Spannschrauben der Bassdrum. Gute Anregungen zum Thema „Bassdrum Snare und Overhead“, aber auch zum Drumset-Aufbau und zum Stimmen finden sich bei Udo Masshoff.
Danke für all diese guten Tipps! Ein paar Klangbeispiele wären freilich auch sehr hübsch zu haben :-)
@MatthiasH Grundsätzlich helfen Audio-Beispiele bei der Orientierung, beispielsweise bei Mikrofon-Tests, wenn es darum geht, spezielle Merkmale eines Mikrofons herauszustellen. Bei dieser Art von Praxis-Tipp ist aber die Spannbreite der möglichen „Unbekannten“ zu hoch, als das sich darüber allgemein etwas Sinnvolles ableiten ließe. Beispiel Snare: Welche Snare wird genutzt? Holz- oder Metallkessel? Welche Felle? Welches Mikrofon? In welchem Abstand? Das sind nur einige der „Unbekannten“, die später das Ergebnis beeinflussen. Beim kommenden Test der sE Electronics Kleinmembran-Mikrofone sE7 habe ich Klangbeispiele von Hihat und Snare aufgenommen, im Vergleich zu den von mir genutzten CL 2 Kleinmembranern von Samson. Da machen Audio-Beispiele Sinn. Hier, bei diesem Praxis-Tipps, geht es nur um Anregungen, die zum eigenen Experimentieren „motivieren“ sollen.
@Christoph Rocholl Danke für deine schnelle Antwort! Ich meinte nur, solche Fragen wie „Overhead stereo oder mono“ oder „Hihatanteil auf Snaremikro in Abhängigkeit von der Richtcharakteristik“ sollten nicht sooo stark vom Drumset abhängen…
Hast du auch mal mit dem Yamaha EAD10 gearbeitet? Das widerspricht ja scheinbar so ziemlich allen von dir angesprochenen Prinzipien und physikalischen Zusammenhängen, und trotzdem schwören Drummer auf aller Welt drauf. Leider gerade nicht zu haben.
@MatthiasH Aber mal noch was anderes, ziemlich off topic aber trotzdem: ich habe gerade überlegt, dass ein großes schwingendes Objekt wie beispielsweise ein Ridebecken ein extrem komplexes Klangerlebnis liefern müsste, wenn man beispielsweise mehrere Kleinmembraner um den Rand herum anbringt und sich somit „mittenhinein“ in ein Surround-Klangfeld setzen kann. Ist dir bekannt, dass so etwas schon einmal im Rahmen der „U-Musik“ praktiziert wurde?
@MatthiasH Das hört sich interessant an, aber selbst ausprobiert habe ich das nicht. Und weiß auch nicht, wer damit experimentiert hat.
@MatthiasH Der Hihat-Anteil beim Snare-Mikro, wenn beides über das gleiche Mikrofon abgenommen wird, definiert sich über die Richtcharakterisik und die damit zusammenhängende Ausrichtung des Mikros. Je nachdem, wie gut die Richtcharakteristik des Mikrofons über den Frequenzbereich arbeitet, unterscheiden sich die Ergebnisse. Schwierig zu verallgemeinern.
@MatthiasH Das EAD 10 habe ich bislang nicht ausprobiert. Ich bevorzuge eher die flexiblen Lösungen, also die Möglichkeiten, mit unterschiedlichen Mikrofonen und Abständen zu experimentieren.
@MatthiasH Fazit aus dem Amazona Test des EAD 10:
„Das Yamaha EAD10 ist die gelungene Vereinigung von Akustik-Schlagzeug und E-Drum Technik in einem unkomplizierten, einfach aufzubauenden Produkt“
=> ist also mit der hier besprochene natürlichen Abnahme des Drums schwer zu vergleichen, da das EAD10 eher in Richtung Hybrid-Drumming geht, was jetzt nicht jeder Schlagzeuger will.
@ctrotzkowski Ich war sehr skeptisch und habe hier mal reingehört: https://www.youtube.com/watch?v=2s3AiK7oxQc. Mein Fazit: Das EAD10 (alleine) nimmt Höhen weg, dadurch klingt das Set weniger brilliant, insbesondere die Becken. EAD10 in Kombination mit Mikros ist eine interessante Methode zur Soundgestaltung. Für aktuell 525 € ein No Brainer :)
@ctrotzkowski Danke für die Erläuterung – das hatte ich auch so in Erinnerung, als das System von Yamaha vorgestellt wurde. Persönlich habe ich nichts gegen solche Lösungen, würde das nur selbst nicht einsetzen, da ich mit konventioneller Mikrofonierung meist gute Ergebnisse erzielt habe. Auch mit der hier vorgestellten Mikrofonierung bestehend aus Bassdrum, Snare und einem Overhead. Da ist auch der (finanzielle) Aufwand sehr überschaubar.
Danke auch von mir für den schönen Artikel. Eine Frage hab‘ ich an den Autor, ebenso wie an die Leser: ich hab‘ typischerweise die Erfahrung gemacht, daß die Snare von sich aus in nem kleineren Club laut genug ist, und Hihat sowieso eher leise sein soll. Kann man das vorgeschlagene Mikrofonierungskonzept auf 2-3 Mikrofone (sprich: Bassdrum und 1-2 Overheads) runtertrimmen und verliert nix außer man möchte nen 80s-SPX90-Gated-Reverb auf die Snare legen, oder funktioniert das erfahrungsgemäß nicht?
(Ergänzungen von meiner Seite: Das Beyer M201 macht sich auch sehr schön auf der Snare. Für Bassdrum bin ich nach verschiedenen Experimentiertouren für den Fall, wo ich nur ein Mikro verwenden will, wieder beim D112 gelandet. Wenn man nen 80s-Sound haben will (siehe oben) macht sich auch nen Paar AKG C1000er als Overheads gut (ein Tontechniker beschrieb die mal sehr schön mit „die haben irgendwie gleichzeitig zuviel und zuwenig Höhen“).
@moinho Bassdrum und ein Overhead? Oder einfach nur zwei Overheads? Warum nicht. Hängt sicherlich auch von der Spieltechnik und Stilistik ab, also, wie kräftig die Snare/das Set gespielt wird und um was für Musik es sich handelt. Weil ich oft auf kleinen Bühnen in ebenso überschaubaren Clubs spiele, habe ich ein Mikro an der Hihat/Snare schätzen gelernt. Meist wird es erst im zweiten Drittel des Gigs eng beim Publikum, die ganze Band spielt lauter. Dann fahre ich im Bühnenmix die Snare/Hihat-Kombination dezent hoch. Das hat in Live-Situationen meist gut gepasst. Dabei kam es öfter vor, dass der Fader für das Mikro an Snare/Hihat in der ersten Hälfte des Gigs kaum bewegt wurde. Manchmal habe ich auch während des Gigs die Snare gewechselt. Wenn es lauter werden soll, kommt eine 6,5 x 14 Sonor Snare aus der Designer-Serie zum Einsatz (auch eine Möglichkeit, mehr Durchsetzung zu bekommen).
Danke für die Anregungen zu den Mikro-Alternativen. Das AKG D 112 bietet Qualität und Zuverlässigkeit zum moderaten Preis und ist immer eine Empfehlung wert!