Hercules DJ 4 Set
Da ist er also – mein achter DJ-Controller von Hercules. Hatte ich mich vor vier Monaten noch beim Schreiben des Artikels zur DJ Console 4 MX ein wenig beklagt, dass ich angesichts des Produktionsausstoßes der Franzosen so langsam den Überblick in dem Dschungel von Abkürzungen und Namen verliere, so wäre es jetzt eigentlich an der Zeit, endgültig die weiße Fahne zu schwenken und zu kapitulieren. Nach MK4 und 4 MX jetzt also die 4 Set – ein weiterer DJ-Controller für vier Decks mit eingebautem Audio-Interface. Was hat der 4 Set, was der 4 MX nicht hat? Oder umgekehrt? Welchen Grund hat Hercules, einen weiteren „Vierer“ auf den Markt zu bringen? Für welche Zielgruppe? „Hercules DJ 4Set kombiniert die Funktionen und die Ausstrahlung eines Profi-Controllers mit der Einfachheit, die den Anwendern es leicht macht, damit einfach nur eine richtig gute Party zu fahren!“, sagt der Hersteller selber. Klingt das nicht nach mehr Schein als Sein? Schaun wir mal.
Hercules DJ 4 Set
Ausgepackt: First Look
Beeindruckte beim Auspacken des Vorgängers noch die fette gepolsterte Laptoptasche und jede Menge Styropor, so erwarten uns hier eine Plastiktüte und etwas Eierkarton. Klares Signal: Die angekündigte Einfachheit beginnt schon bei der Verpackung. Und die endet da auch nicht: Kein schicker und vor allem massiver Alumantel, sondern Kunststoff allerorten bestimmen das Design. So bringt der Mixer dann auch nicht drei Kilo wie sein Metallkollege 4 MX, sondern weniger als zwei auf die Waage – schön, wenn man das Teil transportiert, schlecht, wenn es dabei mal ruppigen Kontakt mit harten Materialien (zum Beispiel dem Betonboden) macht.
Trotzdem sieht der DJ 4 Set trotz Verzicht auf edlere Materialien noch immer recht ansehnlich aus; schön schlicht in schwarz, dazu die sehr flache Bauweise und das mit 35×25 Zentimeter dezent kleinere (40×25 beim 4 MX), aber immer noch ausreichend große Gehäuse sorgen dafür, dass man den DJ-Controller nicht schamhaft verstecken muss, wenn sich versierter Plattendreher-Besuch ankündigt.
Schlicht, schwarz und ganz ansehnlich – wenn auch aus Plastik.
Ebenfalls wird beim ersten Sichtkontakt deutlich, dass auch bei den Bedienelementen hier und da gespart wurde. Wir zählen mal eben durch: zwei Jogwheels, fünf Fader (soweit noch identisch mit dem großen Bruder), aber nur zehn Drehregler (4 MX: 14) und 38 Taster (4 MX: 55). Was da genau fehlt, klären wir gleich.
Gegenüber der Anschlussvielfalt des im 4 MX verbauten Audio-Interfaces (zwei Stereo-Eingangspaare plus vier Ausgänge in Cinch und Klinke) sind hier nur ein einsamer Stereo-Cinch plus Miniklinkenbuchse übrig geblieben. Auch Kopfhörer und Mikroanschluss sind hier nur einmal (auf der Vorderseite) vorhanden und nicht doppelt ausgelegt.
Die Anschlüsse auf der Rückseite geben sich spartanisch
Ansonsten gibt’s die üblichen Beigaben: Ein USB-Kabel, kein Netzkabel (weil bus-powered), die CD mit Treibern und der obligatorischen Virtua DJ DJC Edition (PC only) und das gedruckte sechssprachige Handbuch – immer noch geleimt und ich nicht „geringt“ – was es schwer macht, das Schriftwerk aufgeschlagen beim Ausprobieren neben den Controller zu legen. (Ok, das gehört in die Kategorie „kleinkarierte Kritik“, ich bekenne mich schuldig)