Dreckiges, kleines Monster
MeeBlip Triode ist der Nachfolger von Anode, mit dem die Kanadier James Grahame (blipsonic) und Peter Kirn (createdigitalmusic) ein echten Überraschungserfolg landen konnten.
MeeBlip Triode sieht zunächst wie der Vorgänger aus und scheint auch die gleiche Ausstattung zu besitzen. Seinen rauen Sound erzeugt Triode mit Hilfe dreier digitaler Oszillatoren und einem so genannten Twin-T Analog Low Pass Filter.
Die beiden Hauptoszillatoren arbeiten einerseits mit Square, PWM oder Saw, können aber auch eine von 24 zyklischen Waves aktivieren, die absichtlich nicht auf Schönklang ausgelegt sind, sondern für einen „grungy“-Sound sorgen sollen.
Bei Triode kommt ein neuer Sub-Oszilllator hinzu, der dann für noch mehr Schub sorgt. Dafür entfällt der Oktav-Schalter des Anode-Synthesizers. Die Oszillatoren arbeiten zwar digital, werden aber analog zusammengemischt.
Das analoge Tiefpassfilter besitzt einen aggressiven Sound, mit heftiger Resonanz und der Fähigkeit zur Übersteuerung.
Filter und Endverstärker werden mit je einer Decay-Hüllkurve moduliert, das Sustain lässt sich zuschalten. Die Hülkurven wurden nach Angabe des Herstellers verbessert.
Ein einfacher LFO kann wahlweise Oszillatoren oder das Filter steuern.
Der gesamte Synthesizer kann nun mit MIDI-Controllern gesteuert werden, auch die Resonanz des Filters, was zuvor nicht möglich war. Dabei sind auch Parameter erreichbar, die über die Regler und Schalter der Frontseite nicht erreicht werden können, wie zum Beispiel Attack beim Filter, Modulation der Hüllkurve und Pulsbreite.
MeeBlip Triode ist wie der Vorgänger ein Open Source Projekt, das heißt, dass der Code von (fähigen) Tüftlern nach eigenem Gutdünken und mit Zustimmung des Herstellers abgewandelt werden kann.
MeeBlip Triode soll ab Mitte Oktober verfügbar sein. Der Vertrieb erfolgt über Online-Bestellung und Verkauf in ausgewählten Fachgeschäften.
Das scheint ein interessantes Teil zu sein. Hier sind die Parameter, die ich bei der TB-303 immer vermisst hätte: je ein Decay für Amp und Filter und ein LFO. Dazu noch weitere Wavetables und ein günstiger Preis. Jetzt muss nur noch der Sound stimmen…
…klingt lasch finde ich – jedenfalls den Soundbeispielen der WebSite nach. Aber,vielleicht suchen ja viele genau DEN Sound.
@monopuls sehe ich leider auch so!
Dann lieber noch was sparen und nen Hades gönnen…
Als ich meinen ersten Kommentar postete, waren noch keine Demos verfügbar. Nun bin ich auch etwas enttäuscht. In diesem Preissegment gibt es, glaube ich, sonst nur noch den MAM MB33, der trotz seiner Beschränkung wesentlich besser klingt.
Den Vorgänger Anode hatte ich mal anstelle meines Monotribe für zwei Tracks benutzt, schöner LoFi-Sound. Der Triode haut klanglich wohl in die selbe Kerbe. Ich hab auch mal mit dem Code rumgespielt bzw. rumzuspielen versucht, das ist dann eher was für Programmierer. Die Wavetables gefallen mir, damit kann man was anfangen, wenn man rohen Sound mag. Insgesamt echt interessante Kisten, die mehr können als der durchschnittliche Minisynth. Die Möglichkeit zur Steuerung sämtlicher Parameter (auch Resonanz) per MIDI-CC beim neuen Triode ist eine feine Sache, da wird sich mein TriggerFinger Pro freuen. Werde ich mal antesten.