Arturia Experience
Es ist schon erstaunlich wie ARTURIA den Synthesizer-Plug-In-Markt in den letzten Jahren von hinten aufgerollt hat und nun immer öfters um die Pole-Position antritt.
Meine Herren!
Qualität, Oberfläche und Bandbreite sind bemerkenswert. Und wer dachte „die können nur Klone herstellen“, der wird nun durch den Origin eines besseren belehrt.
Vor allem zeichnet sich aber ein Trend großer Software-Firmen ab, nun auch in der Hardware-Liga mitspielen zu wollen. Ein durchaus verständlicher Wunsch, schließlich ist Hardware beständiger als Software, lässt sich nicht so leicht kopieren, hat einen höheren Widerverkaufswert und lange keinen so starken Preisverfall wie Software.
Nachdem Native Instruments sich seinen Hardware-Einstieg wohl erfolgreicher vorgestellt hat – der erste KORE war ja alles andere als ein Blockbuster – legt Arturia nun bald den Origin vor und verkürzt die Wartezeit bis dahin mit einem Keyboard/Software-Bundle namens „Analog Factory Experience“.
DES PUDELS KERN
besteht aus der ANALOG FACTORY 2.0 die wir auf AMAZONA.DE bereits reichlich vorgestellt haben. (Siehe Querverweise am Ende des Tests) sowie einem 2 1/2-oktavigen Keyboard mit USB Anschluss.
Im folgenden Test geht es uns daher in erster Linie um den Hardware-Klon. Ja, Sie haben richtig gehört, denn in diesem Fall war zuerst die Software-Variante vorhanden und erst danach beschloss ARTURIA mit der Version 2.0 auch ein Keyboard anzubieten.
Eineiige Zwillinge sind es zwar nicht geworden, aber eine frappierende Ähnlichkeit ist unverkennbar wie die folgenden beiden Abbildungen zeigen:
HAPTIK
Bereits der erste Eindruck überzeugt, denn schon das Gewicht der Verpackung lässt vermuten, dass hier kein Plastikzwerg haust, sondern solide verarbeitete Hardware.
Kaum hat man das Teil in der Hand, bestätigt sich die Vermutung. Metallgehäuse und Holzseitenteile mit jeder Menge Regler und Knöpfe. Oha, fast wäre ich drauf reingefallen, die Holzseitenteile sind verdammt gut gelungene Imitate – oder doch nicht? Sei’s drum, sie sehen jedenfalls extrem echt aus. Kein Gedanke an all die preisgünstigen (.. ich hab nicht „billig“ gesagt) Keyboard-Controller sind sofort vergessen. Ein kleiner Aufdruck am rechten unteren Gehäuserand verrät schließlich auch die Mutter des Schmuckstücks. „Powered by CME“ ist dort zu lesen.
Netzanschluss gäbe es zwar auch, aber meine Vermutung bestätigt sich erneut, als ich das Teil per USB an meinen Mac anschließe und der Junior sofort spurt ohne Treiber-Installation und zusätzliche Stromversorgung. Rückseitig gibt es zusätzlich noch einen Midi-Out, sowie zwei Standard-Pedal-Asnchlüsse.
Die Potis sind sind alle „Endlosregler“ mit butterweichem Widerstand. Entgegen der Software-Version liegen die „Gummi-beschichteten“ Wheels leider überhalb der Tastatur, aber mit etwas Übung kommt man auch damit schnell klar. Auf der rechten Seite finden sich schließlich noch Fader für die Steuerung einer ADSR Hüllkurve. Auch hier lässt die Verarbeitung keinen Tadel zu.
11 Buttons und 32 Keyboard-Tasten in voller Größe machen den Winzling komplett.
Tja, da ist es wieder mein altes Problem… Die AF Experience ist eine tolle Idee, aber rechnte ich einen Mac (oder PC Notebook) oben drauf gibt es durchaus sogar echt analoge Alternativen… freilich nicht in der Vielfalt…
Leider wird zur Tastatur an sich wenig gesagt. AT gibt's nicht und ansonsten muß man wohl schließen, daß das Spielgefühl über den Durchschnitt anderer 100€ Tastaturen kaum hinausgeht, oder?
Wirklich nervig bei Arturia Produkten ist aber die heterogene Strategie mit der Dongle Lizenzierung… wie ist das bei der AF-Experience eigentlich gelöst?
Origin?
Ich hoffe der kommt endlich in die Shops… Origin köchelt ja schon Jahre vor sich hin aber über Messen und den kürzlichen launch event in England ist die Sache wohl leider immer noch nicht hinaus, oder?
Außerdem scheint mir der Origin auch ein Nischenprodukt zu sein, so wie z.B. die Creamware HW Synths. Der avisierte Preis ist zwar angesichts des Gebotenen nicht sehr übertrieben aber denoch in einer Ecke, die den potenziellen Interessentenkreis weiter einschränkt.
Technisch steht Origin fraglos ohne Konkurrenz da, als "modularer VA"…
…mal sehen was daraus wird, ich drücke jedenfalls die Daumen.
Hallo!
Also als modularer VA ist er leider nicht konkurrenzlos, ich sitz gerade vor meinem Moog Modular, und der ist modular und VA!
Grüße
kons
Arturias Moog Modular V?
Das ist ein VSTi, also nur die "Software" eines Synthesizers…
Da gibt es wohl noch einige mehr, z.B. Zebra.
Ich meinte als komplette HW konkurrenzlos.
Und bevor wieder die alte Diskussion los geht… der MMV klingt wirklich hervorragend, man braucht aber halt einen PC auf dem er läuft… ;)
Entschuldige, ich habe geträumt. Ich meinte natürlich den nord modular.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil, ich weiß;-)
;) Der Nord Modular G2 (vor allem die Tastenversion) ist auch ein interessantes Gerät, hat aber klanglich keinen Focus auf "vintage analog". Ansonsten durchaus vergleichbar – stimmt.
Da in der Regel unter Windows User alles geklaut und fast nie etwas bezahlt wird, ist ein Software Kopierschutz leider notwendig.
Der USB Dongle bei den neueren Arturia Synths ist eine äußerst praktische Variante. Funktioniert einwandfrei, auch nach einem Rechnerwechsel muß man sich um nichts kümmern. Perfekte Lösung.
Viel nerviger ist die Lösung mit der Install CD bei älteren Arturia Produkten.
Ich wäre vorsichtig mit der Aussage "Windows User sind fast alles Diebe".Da könnte sich manch Sensibelchen auf den Schlips getreten fühlen. Leider ist der Dongle auch nicht der Weisheit letzter Schluss denn auch dieser Kopierschutz wurde schon geknackt ist aber der richtige Weg.
Am nervigsten ist es meiner Meinung nach für eine Lizenzierung den Musik Rechner mit dem Internet verbinden zu müssen…
Wieso nervig? Die Verbindung mit dem Internet ist nur mit dem Windows Rechner riskant. Klarer Fall von falscher Produktwahl … ;-)
Riskant ist es nicht wirklich, wenn man die üblichen Sciherheitsvorkehrungen getroffen hat.
Nervig ist, daß man diese vor der Aktion aufspielen/aktivieren und dananch deaktivieren/deinstallieren muß, denn für einen Netzfreien Betrieb sind die Sicherungen ja völlig überflüssig…
Ich hatte auch schon einen Mac und würde nicht sagen daß Macs besser sind, nur anders…
Warum soll immer jedes Gerät permanent mit dem Internet verbunden werden… ich sehe die Vorteile nicht… jüngste Berichte über Probleme mit Jura Kaffemaschinen (kein Witz, auch die kann man inzwischen ans Netz anschließen) beweisen das…
Riskant sind Internetverbindungen auf jeder Plattform. OSX ist nicht weniger anfällig als Windows.
um die beste webseite des universums zu zitieren: "One Thing Windows-users can, which Mac-users cant: shut the f**k up" :)
Tatsächlich ist es für viele User eine nervige Zustatzkomplikation, neuerworbene Produkte am Rechner erst online aktivieren zu müssen. Da beißt selbst die Mac-Maus keinen Faden ab
Teil 1
Um auf eine der Eingangsfragen zurück zu kommen:
Die Analog Factory Experience (AFE) und die Analog Factory 2 (AF2) verwenden einen so genannten Soft-eLicencer ähnlich wie Steinbergs Sequel. Diese Variante kommt grundsätzlich ohne USB Dongle aus und arbeitet quasi wie ein Challenge/Response Verfahren. Hierbei wird die Lizenz mit dem Hardware-Profil des Rechners verknüpft, welcher für die Freischaltung ins Internet muss.
@tomeso Teil 2
Mit der aktuellen Version des Syncrosoft Lizenz Control Centers (LCC) gibt es aber die Option, eine AFE oder AF2 Lizenz vom Rechner auf einen USB Dongle (und zurück) zu verschieben. Damit kann ein beliebiger Rechner mit LCC und Internet-Zugang für die Freischaltung genutzt werden und anschließend die Lizenz auf den Dongle verschoben werden. Der Musikrechner muss also nicht ins Netz. Den Dongle hat man entweder sowieso schon, oder erhält ihn für circa 17,- Euro im Handel.
@tomeso Teil 3
Durch die Option des Verschiebens kann der Anwender dann selbst wählen, ob er die Lizenz permanent auf einem Rechner haben möchte (kein Diebstahl beim Gig und kein Verlieren) oder lieber auf dem Dongle (Software wahlweise auf verschiedenen Rechnern einsetzbar).
Gruß
Frank
@tomeso Danke für die ausführliche Erklärung.
Klingt zwar alles etwas kompliziert, scheint aber durchaus flexibel.
Übrigens, Arturia fährt gerade eine Promo… ein VST kaufen, ein weiteres gibt's gratis oben drauf… leider scheint das nicht für die AF2 Experience mit Keyboard zu gelten… schade, denn das wäre der absolute Oberhammer… ansonsten, beeilen, Ende August ist Schluß mit "eins zahlen, noch eins gratis"…
Hi,
ja das Angebot gilt nicht beim AFE Bundle oder der V-Collection. Aber irgendwie sind die ja bereits "subventioniert".
Was den Origin anbelangt: keine Angst der kommt schon noch. Und das Warten lohnt sich, meiner klingt jedenfalls richtig klasse … :-)
Frank
Zwischenzeitlich habe ich das AF2 Demo ausprobiert und bin doch ernüchtert… nicht weil der Sound schlecht wäre – ganz und gar nicht – sondern wegen etlicher bugs…
In der stand alone Version der AF2 spielt der (virtuelle) pitch bender verrückt und kehrt nicht mehr in die Ausgangslage zurück… Folge: abartiges detuning – unbraubar!
Lade ich dagegen das VSTi in einen host, ist der Spuk vorüber…
Bei manchen Sounds in der Demo rappelt und kracht es nur so in einem gewissen Tastaturbereich, meist im Diskant und das ohne CPU overload – unbrauchbar
Autentizität? Ein Minimoog hat low-note priority – bedenklich
Tja, die Idee ist gut, aber die Umsetzung wohl weniger… langsam beginne ich den ellenlangen issue listen im Arturia forum zu glauben…
Wenn es stimmt, daß man via Midi nur die Sounds, die auf den 8 snapshots gespeichert sind, abrufen kann, ist das eine weitere bedenkliche Einschränkung…
Ansonsten könnten einige meiner Problemchen mit AF2 an meinem Rechner liegen, aber wenn ich schon dafür einen speziell für Audio konfigurierten Rechner brauche, ist das auch kaum anders als spezielle HW… oder?
Die Registrierung ist zwar etwas aufwändig,aber ok (macht man ja auch nicht dauernd). Zur Hardware: Sie ist wirklich einfach ok. Nicht superhochwertig,erfüllt aber den Zweck recht gut (ist über USB angebunden). Wenn ich einen Sound richtig spielen will, tue ich das über meine hochwertigeren Synthitastaturen, die parallel an Midi hängen. Dann geht auch Aft ! Zur Software: ist schon prima gemacht:Konzept,Optik,Sound. Kann vom Sound her die Originale allerdings nicht komplett ersetzen,aber das habe ich ohnehin noch bei keiner Software erlebt. Man kommt aber an die jeweiligen Charakter teilweise recht nahe heran. Unterschiede fallen halt erst im direkten A/B-vergleich auf…
… Verbesserungspotenzial:
1) import von originalen sounds in sysex (prophet, jupiter)
2) erweiterung der jupiter 8 engine auf MKS-80 funktionen (verstehe ich sowieso nicht, warum man nicht gleich den emuliert hat)
3) automatische Anzeige der jeweiligen keyparameter an den 4 Knöpfen (nicht erst beim Maus-drüberziehen)
4) abschaltung der Hallspiralen bei ARP-2600 sounds (stört oft)
5) bessere patches vom CS-80V (sind die schwächsten im paket-natürlich subjektiv)
Ansonsten muß ich sagen: für das Geld ist es eine prima Soundmaschine, die durchaus viel Spass macht!
Völliger Blödsinn!!! Mac OS X ist Lichtjahre davon entfernt, so anfällig wie Windows zu sein. Es gibt keinen einzigen Virus oder anderen Schädling in freier Wildbahn, der sich ohne Zutun des Users verbreiten kann, was bei Windows tägliche Routine ist. Gegenüber Mac OS X ist Windows in jeder Hinsicht der allerletzte Dreck, das ist eine Tatsache, alles andere ist eine Lüge.