inkl. Klon des BA662
Mit dem AMSynths AM8102 arbeitet sich der Entwickler Rob Keeble weiter durch die Historie der Filterschaltungen. Diesmal hat er sich das VCF des Synthesizers Roland SH-2 zum Vorbild genommen. Das Besondere an dem angekündigten AM8102 ist, dass es laut Keeble das weltweit erste Eurorack-Modul ist, das den Chip AS662 verwendet.
Der monophone Synthesizer SH-2 arbeitete mit dem von Roland selbst konstruierten Chip BA662, der schon lange Zeit nicht mehr verfügbar ist. Unsere Vintage-Story zum Roland SH-2 könnt ihr unter diesem Link nachlesen.
Das 10 TE breite Modul AM8102 nutzt den Klon-Chip von Alfa Rpar. Über OpAmps wird der Chip an die üblichen Eurorack-Pegel angepasst. Das Filter hat keine Q-Kompensation, doch der Pegel soll sich nicht besonders erhöhen, wenn die Resonanz aufgedreht wird. Das Filter ist zur Selbstoszillation fähig und deckt einen Bereich von 20 Hz bis 20 kHz ab.
Über vier Fader mit integrierten LEDs werden Cutoff sowie die Pegel der drei Modulationseingänge (Keyboard, LFO, Envelope) eingestellt. Der Envelope-Eingang verfügt über einen Invert-Schalter. Die Resonanz hingegen hat ein Poti. Das zweite Poti dient zum Mischen der beiden Audioeingänge. Die beiden Regler sollen im „TR-808 style“ gehalten sein, was man am Rendering aber noch nicht erkennt.
Das AMSynths AM8102 Filtermodul soll in Kürze erscheinen, der Preis beträgt 110,- GBP. AMSynths plant auch noch, einen VCO und ein kombiniertes ADSR/VCA-Modul nach Vorbild des SH-2 herauszubringen.
Wenn man beim SH-2 die Resonanz erhöht („aufschiebt“), dann dünnt sich das Signal aus und wird leiser. Da ist es für recht viele Situationen zum Ausgleich sehr hilfreich und effektvoll, wenn man parallel die Filtereckfrequenz erhöht, was sich beim Original durch die direkt nebeneinanderliegenden, kleinen Regler geradezu aufdrängt, die man zu diesem Zweck einfach nur gemeinsam anfassen muss.
Rätselhaft, warum bei diesem Modul dann ausgerechnet eines der Drehpotis die Resonanz steuert (und nicht wenigstens eher die Cutoff, wenn es schon ein Drehknopf sein muss) und der nächste „naheliegende“ Parameter, nämlich die Hüllkurvenmodulationsintensität an den gegenüberliegenden Rand verbannt wird.
Sind solche ergonomischen Aspekte beim Modulentwurf sekundär oder kann man das anders erklären?