Anthony Rother Robo Pop neues Electro Album

Pünktlich zum Weihnachtsfest veröffentlichte Anthony Rother sein neues Album „Robo Pop“ auf Bandcamp. Das Beste ist, dass ihr für das Album nichts bezahlen müsst oder den Preis selbst bestimmen könnt.

Bei „Robo Pop“ handelt es sich um ein Doppelalbum. Im ersten Teil präsentiert Anthony Rother Electro in seinem gewohnten Stil. Der Titel „Robo Pop“ bezieht sich meiner Ansicht nach auf solche Tracks wie „Celebrate The Future“, „The Assembly Line“ und „Human-Robot Factory“, die sich mit den entmenschlichten Produktionsprozessen in Fabriken auseinandersetzen.

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Gleichzeitig finden sich Stücke auf diesem Album, die Bezug auf das Wort im Pop im Albumtitel nehmen und auf denen Anthony Rother singt. „For You“ und „Take My Hand“ brillieren mit unglaublich schönen Melodien und melancholischen Atmosphären. Mein Highlight ist „Don’t Give Up“, auch hier singt Anthony Rother, jedoch ist es ein richtiges Kraftpaket. Eine Sequenz bohrt sich spiralförmig in das Hirn und dann folgt ein richtiger Mutmacher-Text. „Gib nicht auf“ ist die Botschaft und ein schöner Kontrast zu den dystopischen Zukunftsvisionen der modernen Arbeitswelt und der Rolle von Robotern. Doch es finden sich auch Tracks auf dem Album, die dem Dancefloor huldigen und einfach nur abgefeiert werden wollen, wie z. B. „City Tech Noir“ und „True Story“.

Anthony Rother Album Artwork

Elektronische Tanzmusik neigt oft dazu, sich auf ein Thema zu fokussieren und es zu wiederholen. Das ist typisch, denn in Loop-orientierter Musik ist die Repetition Teil der Ästhetik und kann die Tanzenden in einen Trancezustand führen. Doch Anthony Rother fügt den Tracks immer wieder eine neue Ebene hinzu und sorgt für unglaubliches Abwechslungsreichtum, das man nur selten in der elektronischen Musik findet. In „Assembly Line“ finden sich so viele Ideen, aus denen andere Künstler mehrere Tracks kreiert hätten. Offensichtlich mangelt es Anthony Rother nicht an kreativen Ideen. Durch seine Vielseitigkeit funktioniert dieses Album sowohl im heimischen Wohnzimmer als auch auf der Tanzfläche und wird nie langweilig.

Der zweite Teil des Albums schlägt eine andere Richtung ein. „Metaphysical“ ist ein episches Werk, vergleichbar mit Alben von Jean-Michel Jarre, Klaus Schulze oder Tangerine Dream. Das Intro erinnert mich in Soundauswahl und Stimmung an den Halloween-Soundtrack von John Carpenter. Tatsächlich könnte dieses Album auch sehr gut als Soundtrack zu einem Film funktionieren, der noch nicht gedreht wurde. „Metaphysical“ kommt ohne Beats aus und eignet sich zum genauen Zuhören oder Chillen. Electronica at it’s best

Wer mehr über Anthony Rother wissen möchte, kann das große AMAZONA.de Interview nachlesen:

Anthony Rother Interview Teil 1
Anthony Rother Interview Teil 2

Ein rundum gelungenes Album. Ich wünsche allen viel Freude beim Hören!

Zu dem Track „Mad World“ wurde ein unglaublich aufwändiges Video gedreht. Ein Augen- und Hör-Schmaus.