Anthony Rother: Liveact und Hybrid DJ-Set
Inhaltsverzeichnis
Und so begab ich mich eines Morgens mit der Deutschen Bahn von München nach Offenbach, um Anthony Rother in seinem Studio zu besuchen. Die DB hatte eine Stunde Verspätung, was mir mehr Zeit gab, mich nochmals mit Anthony Rother auseinanderzusetzen und seiner Musik zu lauschen. Doch was nützen mir all die biografischen Erzählungen und seine Musik, wenn man kurz davor ist, ihn zu treffen? Ich hatte keine Lust, eine Stunde länger durch Deutschland zu gurken.
Anthony Rother steht für Electro. Wenn ich Electro meine, dann meine ich auch Electro. Es gibt kaum ein anderer, der die Essenz des Erbes von Kraftwerk modernisiert und weitergedacht hat. Er bewegt sich am Puls der Zeit, seine Musik klingt futuristisch und er greift Themen auf, die für unsere Gegenwart und Zukunft eine Rolle spielen. Dadurch hat er seinen ganz eigenen Stil entwickelt und sich von seinem musikalischen Erbe zu emanzipiert. Sein Stil ist unverwechselbar. Er klingt nach Anthony Rother. Diese Musik funktioniert sehr gut im Clubkontext, aber auch auf dem heimischen Soundsystem. Er bringt die Leute zum tanzen und er selbst bewegt sich gerne zu seiner Musik.
Vielen Leser und Leserinnen dürfte er auch als Datapunk bekannt sein, der rotzige und verschwitzte Sound mit Electro Einflüssen. Um Datapunk entstand ein unglaublicher Hype. Jeder andere hätte den Megaerfolg von diesem Projekt kommerziell ausgeschlachtet. Das entspricht aber nicht der Philosophie von Anthony Rother und deswegen mottete er dieses Projekt zum Leidwesen seiner Fans ein und konzentrierte sich auf neue Aufgaben.
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Anthony Rother bezeichnet sich selbst als Künstler und diese legen sich ungern fest, benötigen neue Eingebungen, um ihre künstlerische Visionen Ausdruck zu verleihen. Neben allen Spielarten des Electros und Ausflüge in die Technowelt erschuf Anthony Rother auch wunderschöne Ambientalben.
Anthony Rother präsentiert seine Musik als Liveact und Hybrid DJ-Set. Es handelt sich nicht um ein klassisches DJ-Set, da er ausschließlich eigene Produktionen spielt und diese mit Live-Elementen ergänzt. Mir macht Anthony Rother am meisten Spaß, wenn er einen Liveact spielt. Diese sind im Clubkontext immer noch die Ausnahme. Zwar ist der Laptop heutzutage an der Tagesordnung, aber Anthony Rother stellt ein Bataillon von Synthesizer auf die Bühne.
Anthony Rother betreibt seine eigenen Labels, von denen das wichtigste Psi49Net sein dürfte und präsentiert sich auf verschiedenen Social Media Kanälen. Regelmäßig zeigt Anthony Rother Livesessions auf seinem Youtube Kanal. Es macht sehr viel Spaß, ihm beim Musizieren über die Schulter zu schauen. Eines Nachmittags ertönte von der Twitch-App ein Signalton und Anthony Rother präsentierte einen kurzen Ambient-Livestream. Das war unerwartet und surreal, weil ich dabei war, das Interview abzutippen.
Bei all seinen Aufgaben könnte man schnell zu dem Schluss kommen, dass ein Musiker mit dem Bekanntheitsgrad von Anthony Rother ein Team um sich gescharrt hat, dass ihm hilft, diesen unglaublichen Arbeitsaufwand zwischen Gigs, Produktionen, Social Media und Veröffentlichungen zu koordinieren und zu bewältigen. Anthony Rother ist vor allem eines wichtig und das ist seine Unabhängigkeit. Er ist eine echte Ein-Mann-Firma, die sich für alles verantwortlich zeichnet. Wo Anthony Rother draufsteht, ist Anthony Rother drin.
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Endlich in Offenbach angekommen, erwartete mich ein entspannter Anthony Rother. Das empfand ich ungewöhnlich, denn er war noch an der Arbeit zu seinem neuen Album Dekatron und machte sich am nächsten Tag auf dem Weg nach Spanien und Portugal, um dort sein Hybridset zu spielen. Ich glaube nicht, dass ich da noch entspannt wäre. Ich bereue zutiefst, dass ich nicht nach der ersten Begrüßung das Aufnahmegerät eingeschaltet habe, denn wer konnte schon ahnen, dass man sich mit Anthony Rother so gut unterhalten kann. Auf dem Weg zu seinem Studio legten wir einen Zwischenstopp in einem ausgezeichneten indischen Restaurant ein. Ich kann mich daran erinnern, dass wir über die Roland Cloud geredet haben und ob man den Unterschied von emulierter Software im Vergleich zur Hardware raushört, wir haben über Sprachsynthese und Vocoder gesprochen, über Kraftwerk und Karl Bartos und ob es sich lohnen würde, deshalb nach Düsseldorf zu ziehen. Wir redeten darüber, dass sich bis vor dem Streaming TV Hype nur Liebhaber für das Werk von John Carpenter interessiert hatten und wer weiß nicht, was noch alles.
Plötzlich lenkte Anthony Rother sein Auto in einen unscheinbaren Hinterhof und wir standen vor seinem Studio. Erst da wurde mir bewusst, dass es sich im Logic Haus befand, das Haus, welches die Studios von Snap beherbergt und deren Superhits natürlich unumstößlich mit meinen Teeangerjahren verknüpft sind und denen man sich kaum entziehen konnte, wenn man die späten 80ern und frühen 90ern erlebt hat. (Anthony Rother: „Das alte Studio von Snap, ist direkt über meinem“).In das Logic Haus ist Anthony Rother nach mehreren Studioumzügen wieder eingezogen.
Reiß dich jetzt mal zusammen, dachte ich. Jetzt bleibst mal cool und so gingen wir durch den Flur zu seinem Studio und ich bekam Schnappatmung, als er die Tür öffnete. Das hat ja gut geklappt mit dem cool bleiben! Mein Blick fiel auf ein kleines, aber extrem feines Studio und ich wurde sofort in den Bann all dieser Instrumente gezogen.
Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, gelang es mir auch endlich mein Aufnahmegerät anzuschalten und mit dem Interview zu beginnen. Da ich nicht wusste, wie das Treffen mit Anthony Rother verlaufen würde und wie viel Zeit er für mich hatte, habe ich für die Rückfahrt ein Flex-Ticket gewählt. Ich nahm den letztmöglichen Zug zurück, so viel gab es zu besprechen und ich hoffe, dies wird sich der Leserschaft vermitteln.
Das Interview wurde in zwei Teile geteilt. Im ersten Teil wird Anthony Rother über seine Biografie und seine Arbeit als Künstler berichten. Der zweite Teil beschäftigt sich mit vielen Themen rund um die elektronische Musik-Produktion.
Das Anthony Rother Album Dekatron
Wie schon berichtet, befand sich Anthony Rother bei meinem Besuch an der Fertigstellung seines Albums Dekatron. Natürlich regiert auf diesem Album Electro, aber Anthony Rother hat den Härtegrad angezogen. In erster Linie ist es ein Album für den Club. Das wird durch die harten und minimalistischen Tracks ganz deutlich.
Ich kenne kein anderes Album auf dem Anthony Rother den angezerrten Beats huldigt und damit eine Schärfe in die Tracks bringt, die den Tanzboden mit Sicherheit zum Beben bringen werden. DJs wird es feuern, dass sich genügend perkussive Tracks auf dem Album befinden, die sich zum Mixen eigenen. Das bedeutet aber nicht, dass irgendeiner der Tracks monoton ist. Anthony Rother sorgt auf der Tanzfläche und im Wohnzimmer für Abwechslung. Es ist eine Freude, das Album anzuhören.
Es befinden aber auch unglaublich voluminös ausgestaltete Tracks mit Melodien und Vocoder auf dem Album. Aus meiner Sicht ist der absolute Höhepunkt Neon Space. Das Stück beginnt mit einer absoluten coolen melodiösen Sequenz und bald setzen verzerrte Electrobeats ein und Anthony Rother baut einen dramatischen Spannungsbogen auf, der das Serotin direkt in das Lustzentrum schießt. Es wird ein unglaublicher Druck aufgebaut, der sich ekstatisch über die Zuhörer und Tänzer ergießt. Man will einfach nur noch lauter machen und diesem Sound in sich einsaugen und darin ersaufen.
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Das Interview mit Anthony Rother
Jetzt geht es aber mit dem Interview los. Ich möchte Anthony Rother auf diesem Weg für seine Gastfreundschaft und Offenheit danken. Es war für mich ein unglaublich spannender Tag und es war sehr beeindruckend, ihm an seiner Wirkungsstätte über die Schulter blicken zu dürfen.
Sven
Warum fasziniert dich Electro so sehr?
Anthony Rother
Die Frage kann ich nicht beantworten. Ich kann nur mit dir auf Spurensuche gehen. Meines Erachtens hat es damit zu tun, dass ich in meiner Jugend durch Kraftwerk und dem US-Electro beeinflusst wurde. Ich bin in Friedberg aufgewachsen, wo auch Elvis Presley stationiert war, und da gab es ein US-Club. Dort wurde das aufgelegt, was man heute als Klischee-Electro bezeichnen würde.
Sven
Was wurde in dem Club gespielt?
Anthony Rother
In Friedberg lief US-Electro: Egyptian Lover, Africa Bambata and the Soul Sonic Force, Newcleus, Dynamix II, Whodini. Das war mein Lieblingssound. Kraftwerk habe ich schon mit 11 Jahren entdeckt. Computerwelt hatte ich auf einer Kassette. Ich glaube, die habe ich von einem Nachbarn bekommen. Zu dem Zeitpunkt habe ich schon angefangen, mich mit Kraftwerk auseinanderzusetzen, aber ich wusste nicht, dass es elektronische Musik ist.
Sven
Wie würdest du Electro definieren?
Anthony Rother
Auf Wikipedia ist ganz klar definiert, was Electro ist. Dieser Artikel ist eine gute Ausgangsbasis. Davon ausgehend kann alles andere gefunden werden. Electro ist für mich vornehmlich eine in Europa und USA erfundene Variante des 1980er Electros. Electro kann man auch mit all seinen Untergruppierungen gut identifizieren. Alles andere, was Electro genannt wird, ist einfach nur Blödsinn.
Sven
Wann hast du angefangen, Electro zu produzieren?
Anthony Rother
Diese Faszination und Liebe zu Electro kam 1995 / 96 zurück. Ich habe Heiko Laux vom Kanzleramt Label davon erzählt und er hat gemeint: „Ja, mach mal“. Das erste fertige Stück war „Love Is For The Hardest People“. Heiko Laux war begeistert. Ich habe gemerkt, dass ich mit Electro eine Tiefe erzeugen konnte, die ich vorher nicht gespürt habe. Mit dem Album „Sex With The Machines“ habe ich mich als Künstler gefunden.
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Sven
Was für Equipment hast du damals benutzt?
Anthony Rother
An „Sex With The Machines“ habe ich 1,5 Jahre gearbeitet. Damals hatte ich ein Behringer MX 8000 Mischpult, Ensoniq ASR10, Roland JD-800, Ensoniq DP/4+. Ich hatte ein PC, mit dem preisgünstigen Harddisksystem Digidesign Session 8. Ein Freund von mir hatte das auch. Er hat mir erklärt, wie man damit arbeitet.
Für das, was ich damals an Geld hatte, war ich technisch ganz weit vorne. Harddiskrecording hatte keiner, den ich kannte. Ich hatte mit diesem Album eine neue technische Erfahrung, eine neue poetische Selbsterfahrung und eine psychologische Selbsterfahrung gemacht.
Die Inhalte erschienen mir im Science-Fiction Kontext real und futuristisch. Es war ein paar Jahre vor dem ersten Matrix-Kinofilm und es ging mit dem Internet los. Dieser ganze Zeitraum war magisch. Ich startete als Musiker und wurde Künstler.
Ich habe diese Zeit gelebt und sie in meiner DNA verankert. 1997 ist Electro in der Techno und Elektronikszene aufgeblüht. Electro erreichte eine unglaubliche Größe, was dazu führte, dass sich die Leute über das Internet vernetzt haben. Ich habe mir ein HTML-Buch gekauft und meine Webseite selbst programmiert.
Die Musik hat mich in die Welt hinausgetragen. Durch „Sex With The Machines“ kam eine Anfrage von Direct Beat aus Detroit, die ein Track von mir haben wollten. Die haben mir gefaxt! Es bleibt mir immer noch die Spucke daran denke, was ich damals erlebt habe.
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Ab 2002 war ich vom Electro etwas ermüdet und habe mich davon abgewendet und wollte was Neues machen. Ich habe dann den Datapunk Sound entwickelt. „Back Home“ war die erste Nummer, die entstanden ist. Auf diesem Stück basiert der Sound all der Ausläufer, welche in 1000 verschiedenen Varianten ausgebaut worden sind.
Sven
Wie kam es zu dem Album „My Name Is Beuys Von Telekraft“?
Anthony Rother
Ich hatte den Kontakt zu mir verloren. Mit dem Telekraft Album wollte ich weg von Datapunk und dem dazugehörigen Image. Ziel war es, den quietschigen Sound aus Mobiltelefonen zu imitieren und nur mit dem Computer zu produzieren. Zu dem Zeitpunkt war das noch eine Herausforderung. Die Josef-Beuys-Ausleihe: Beuys von Telekraft wie ein verrückter Professor aus einem Comic. Four To The Floor und düsterer.
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Sven
Ich finde es interessant, wie du die Abgrenzungen definierst, aber als Außenstehender höre ich Anthony Rother.
Anthony Rother
Das ist ein Phänomen, mit dem ich immer wieder konfrontiert werde, aber das kann ich für mich nicht einordnen. Ich kann den Signature-Sound nicht definieren. Ich freue mich darüber, aber ich selber wüsste nicht, was ich machen muss, um diesem Ideal zu entsprechen.
Sven
Es groovt wie Sau und klingt einfach geil!
Anthony Rother
Ich höre das ja öfters und dann denke ich mir, was zum Teufel ist es? Es macht aber auch Sinn, dass ich es nicht weiß, denn dann würde es kaputt gehen. Ich denke darüber nicht viel nach. Früher machte diese Aussagen noch einen anderen Eindruck auf mich und das hat mich verfolgt.
Erfolg ist eine Krankheit. Man muss aufpassen, dass man von ihr nicht infiziert wird. Wenn man diese Krankheit bekommt, ist man verdammt dazu, den Erfolg immer wieder zu reproduzieren. Das wichtigste ist, dass man zum Erfolg Abstand gewinnt, sonst geht man unter. Daher ist es logisch, dass ich meine eigene Handschrift nicht verstehe. Ich könnte sonst sagen, mach einfach ein bisschen hiervon und davon. Dann hätte ich die Formel gefunden, aber die bleibt ein Geheimnis.
Berechnung versuche ich zu vermeiden, um vom Möglichen auf das Unglaubliche hinzuarbeiten. Ich beginne mit dem Möglichen und im letzten Moment laufe ich einfach in eine andere Richtung.
Manchmal geht es einfach Berg ab, oder man fällt in ein Loch, oder man geht durch eine Wand. Ich spreche in Bildern über etwas, was man nicht in Worten beschreiben kann. Das Mögliche ist: Wenn ich bei dem Videospiel Pacman rechts rausgehe, komme ich links wieder rein. Unglaublich wird es aber, wenn ich mit Pacman nach unten geh, ein Loch geht auf und ich bin vom Bildschirm verschwunden.
Sven
Bist du mit der Methode immer erfolgreich, oder gibt es auch Tracks, die nicht das Tageslicht der Welt erblicken?
Anthony Rother
Ich habe eine sehr hohe Abschlussquote. 75% mache ich fertig. Ich arbeite so lange, bis ich eine Bassline oder Sequenz entwickelt habe, auf der ich aufbauen kann. Computer-Templates nutze ich nicht, sondern erarbeite alles in Echtzeit. Ich wechsele auch nicht ständig hin und her. Ich jage dem hinterher, was sinnvoll ist und klimpere nicht viel rum. Ich arbeite hart, bis ich etwas habe, das es lohnt zu vollenden.
Sven
Du hast Electro in seinen Anfängen hautnah erlebt. Electro war lange in der Subkultur beheimatete und schaffte es in den Mainstream, z.B. mit „Music“ von Madonna. Wie war das rückblickend?
Anthony Rother
Das waren keine Electro-Tracks. Man kann es nur als Popsongs mit Electro-Einflüssen und Electro-Elementen bezeichnen. Das diese Stücke nicht als Electro wahrgenommen wurden, war ein Segen für die Electro-Szene.
Es war ein Ausdruck dieser Zeit, das der Underground Sound von Pop Produzenten aufgegriffen wurde. Es mag nicht so aussehen, aber Electro zu produzieren ist nicht so einfach. Wie anspruchsvoll Electro ist, merkt man erst, wenn man ihn produziert. Electro beruht auf sehr anspruchsvollen Kompositionen und Sounddesign.
Das ist der Grund, warum es Pop-Produzenten und kommerziellen Produzenten nur gelingt, Electro als Anleihe in den Mainstream zu übersetzen. Die Beats klingen nach Electro, aber der Rest hat nichts mit Electro zu tun. Es wird ein ganz anderer Vibe vermittelt. Deswegen ist es nicht gelungen, Electro zu kommerzialisieren, was ihm das Leben gerettet hat. Der größte Schaden entsteht durch die falsche Definition des Begriffs Electro und die Vereinnahmung durch verschiedene Musikstile mithilfe der Medien, Veranstalter und Vertriebe. Hoffentlich gibt es in Zukunft eine zentrale Anlaufstelle, wo man sich informieren kann.
Sven
Derzeit wird die Techno-Bewegung historisch aufgearbeitet, z.B. mit Dokumentationen, Büchern und Ausstellungen.
Anthony Rother
Geeignet als Unterhaltungsmedium und um die Historie festzuhalten und zu erzählen. Für mich liegen diese Ereignisse in der Vergangenheit und werden zu oft nostalgisch verwendet. Das mache ich natürlich auch. Dieses nostalgische Bild hat für die Gegenwart und die Zukunft keine Bedeutung. Das hat nichts mit Erhalt zu tun oder was in Zukunft kommen wird.
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Hier und da wird auch Geschichtsverfälschung betrieben. Ich möchte den Machern keine unlautern Machenschaften unterstellen. Es geht darum, welche Perspektive sie eingenommen haben und die kann man hinterfragen. Ich bin aber auch nicht in aller Ausführlichkeit mit der Technogeschichte vertraut. Ich kenne den größten Teil auch nur aus Beschreibungen, Büchern und Dokumentationen. Ich sehe die Vergangenheit wie die Quantenphysik, welche von Unschärfe geprägt ist. Das reicht mir aus, um zu wissen, wo ich herkomme. Es wäre besser, wenn jemand eine Dokumentation darüber machen würde, wie die Dinge sein sollten, weil ein Durcheinander im Jetzt herrscht. Es würde der Techno-, Electro- und House-Szene nutzen, wenn man die Dinge ordnen würde.
Sven
Das hört sich so an, als wärest du auf Gigs mit Erwartungshaltungen konfrontiert gewesen, die du nicht erfüllen konntest.
Anthony Rother
Das kommt zum Glück nicht mehr vor. Es wird geprüft, ob der Veranstalter weiß, warum er mich bucht und ob der Club für den Sound bekannt ist. Bis auf wenige Ausnahmen war es dem Publikum immer klar, dass ich Electro spiele. In der Vergangenheit gab es die Erwartungshaltung, dass ich den Datapunk Sound liefere. Ich habe lange daran gearbeitet, meinem Publikum die Veränderung zu vermitteln.
Sven
Am Wochenende spielst du in Portugal und Spanien. Wie sieht dein Touralltag aus?
Anthony Rother
Am Samstag fliege ich um 7.50 nach Portugal und um 11.00 Uhr komme ich an. Zwischen 12.00 / 13.00 Uhr bin ich im Hotel und abends gibt es ein Artist-Dinner, oder auch nicht. In der Nacht zwischen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr spiele ich. Spätestens um 12.00 Uhr werde ich mit dem Auto von Porto nach A Coruña, Spanien gefahren. Da spiele ich Sonntagnacht ebenfalls zwischen 2.00 und 4.00 Uhr morgens. Am Montag fliege ich zurück und bin zwischen 18.00 / 19.00 Uhr zu Hause.
Sven
Hast du eine Reisebegleitung?
Anthony Rother
Schon vor der Pandemie habe ich das eingestellt, weil ich umgezogen bin und meine Kosten runtergefahren habe. Ich habe meine Komfort-Zone verlassen. Ich hatte eine Begleitung, aber der hat sein Studium abgeschlossen und angefangen zu arbeiten. Einen Ersatz zu finden und einzuarbeiten ist zu aufwendig und derzeit nicht sinnvoll.
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Deswegen habe ich mir gedacht, ich probiere es mal alleine. Es hat gut geklappt und jetzt bin ich unabhängig. Ich hab ein Angebot auf einem großen Festival zu spielen und das kann ich annehmen. Ich brauch keinen, der mich fährt und mir beim Aufbauen hilft.
Für eine Person ist das eine große Herausforderung. Man muss sich sehr gut vorbereiten. Die Tage davor gut schlafen und die Reise planen, weil es Tausende von Kilometer sind. Ich trinke auch kein Alkohol, da ich meine ganze Kraft brauche. Ich möchte mich nach einem Gig nicht fühlen, als wäre eine Eisenbahn über mich gefahren.
Sven
Es gibt sicher auch einen strikten Zeitplan, weil Künstler und Künstlerinnen vor und nach dir spielen.
Anthony Rother
Mein Set wird auf eine Rollbühne gebaut. Denn wenn es dann steht, kann es nicht mehr bewegt werden. Danach folgt der Soundcheck, welcher zwischen 3 bis 4 Stunden dauert. Es ist gleichzeitig die Probe des Liveacts. Nach dem Auftritt baue ich ab und räume alles in das Auto ein. Hier im Studio ist mein Setup aufgebaut, aber wenn ich unterwegs bin, ist es in Cases verpackt, die wiegen auch was.
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Ich muss mich voll auf die Sache konzentrieren. Es geht darum, dass die Musik und der Ablauf stimmig sind und alles gut über die Bühne geht. Früher habe ich gefeiert, aber wenn ich das alleine durchziehe, geht das nicht. Das bedeutet Verantwortung gegenüber mir, gegenüber dem Veranstalter und dem Publikum. Es darf nichts in die Hose gehen, weil ich die Nacht vorher an der Minibar war. Am Morgen mit dem Gefühl aufzuwachen, keine Kraft mehr zu haben, kann ich nicht gebrauchen. Meine Vorstellungskraft ist so stark, dass die Vernunft sagt, willst du es angenehm oder willst du dich quälen?
Sven
Du hast dein eigenes Label, du organisierst deine Auftritte selbst. Woher kommt dieser starke Drang zur Unabhängigkeit?
Anthony Rother
Da fange ich doch mal am Anfang an. Ich wollte ein Label zu gründen, dass nur Electro veröffentlicht. Ich hatte auch eine Vision, wie das Label aussehen sollte. Das Vinyl-Etikett von „Sex with the Machines“, habe ich gestaltet. Ich habe die Vorgabe gemacht, wie es auszusehen hat.
Durch die Labelgründung habe ich gemerkt, dass ich niemanden mehr meine Demos vorspielen muss, nicht fragen muss, ob es gut ist oder nicht, ob es raus kommt oder nicht. Ich konnte bestimmen, wie Releases aussehen und wann sie veröffentlicht werden. Alles zu den eigenen Konditionen. Das war sinnvoll, weil ich meine Ideen umsetzten konnte. Ein Label zu fragen, ob es auch ein Video macht, war unmöglich. Das machte ich dann einfach.
Los ging es mit der Coverversion von Trans Europa Express. Das war das erste Release auf dem Label und dazu habe ich ein sehr einfaches 8-mm-Video machen lassen. Es lief aber immerhin auf VIVA dem Fernsehsender. Es entsprach meiner Vorstellung, mehr zu machen, als einfach nur eine Platte rauszubringen. Es ging nicht um ein Konzept, sondern darum, mehr kreative Möglichkeiten zu haben.
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Außerdem ist das Copyright der Stücke in meinem Besitz geblieben. Wenn man Musik auf einem Label veröffentlich, dann hat man einen Lizenzvertrag und das Label wertet diesen für dich aus.
Der Erfolg mit der Unabhängigkeit hat bei mir die Einstellung bewirkt, dass ich nur noch auf anderen Label veröffentliche, wenn ein persönlicher Kontakt besteht oder eine Verbindung vorhanden ist, die von persönlichen Interesse geprägt ist. Nur Business liegt mir nicht. Ich möchte nicht irgendwas abgeben, jemand veröffentlicht es und dann höre ich nichts mehr von der Person oder dem Label. Das gab es natürlich auch, aber das habe ich erst danach gemerkt.
Sven
Hast du ein Management, oder machst du das auch selbst?
Anthony Rother
Ich habe noch nie einen Manager gehabt. Ich wollte mal ein Manager, aber ich war wohl zu „klein“. Heute brauche ich kein Manager mehr. Meine Devise ist, dass ich ausnahmslos alles alleine mache.
Bis vor 2 Jahren habe ich sogar meine Bookings organisiert. Ich wollte die Kontrolle wieder haben, weil die vorherige Booking Agentur nicht mehr auf mein musikalisches Profil geachtet hat. Deswegen habe ich das erst mal alleine gemacht und meine Standards definiert. Seit Oktober 2019 bin ich bei der spanischen Booking Agentur Source Artists, und dort sehr glücklich.
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Generell ist es aber so, dass ich alles selber mache. Deswegen bin ich auch mit dem Studio umgezogen, um mich mehr auf das zu konzentrieren, was ich wirklich möchte. Als Selbstständiger muss man für die Deckung der Kosten sorgen. Je weniger Kosten, desto besser. Ich habe jetzt weniger Platz, aber was ich hier qualitativ machen kann, hat sich wesentlich verbessert und das macht Spaß.
Sven
Wenn die Kosten gesenkt werden, hat man auch weniger Druck.
Anthony Rother
Man hat weniger Druck und mehr Gestaltungsfreiheit. Man kann viel öfters „Nein“ sagen. Es ist nicht so, dass man Angebote per se ausschließt, sondern der Blick verändert sich, weil ein ganz anderer Rückhalt vorhanden ist.
Ich mach das, was ich zeitlich kann und alles andere mache ich nicht. Im Zentrum steht die Musikproduktion, das ich wirklich geile Tracks schraube. Die Musik bringt mich überall hin. So habe ich das schon immer erlebt.
Natürlich würde ich auch gern Merchandise und vieles andere mehr machen. Ich bin aber eine Ein-Mann-Firma und wenn ich das mache, dann kann ich keine Musik mehr machen. Mach ich das, weil Bedarf da ist? Mach ich das, um Leute darauf aufmerksam zu machen?
Im Fall von Merchandise habe ich mich dafür entschieden, so lange zu warten, bis es die Fans wirklich wollen. Ich warte auf den Zeitpunkt, ab dem es sinnvoll ist, Zeit von der Musikproduktion abzuziehen. Merchandise macht sehr viel Arbeit und ich möchte es nicht anbieten, wenn ich nicht weiß, ob Nachfrage besteht. Am Ende bleib ich sonst drauf sitzen und konnte keine Musik machen.
Sven
Eine Ein-Mann-Firma klingt nach sehr viel Arbeit, aber hört sich auch sehr befriedigend an.
Anthony Rother
Ich bin superglücklich und total optimistisch. Ich mache gerne Musik. Schon lange hatte ich nicht mehr so einen Spaß. Dadurch entsteht eine Tiefe, mich mit der Musik auseinander zu setzten, sie zu empfinden und hundertprozentig hinter ihr zu stehen.
Ich arbeite hart an meinen Projekten. Ich koordiniere derzeit die Veröffentlichung des neuen Albums Dekatron und meine Auftritte auf den Social Media Kanälen. Dekatron wird am 24.12.2021 erscheinen und ich bin immer noch in der Produktion. Gerade habe ich einen Track beendet und ein weiterer wird noch folgen.
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Danach mache ich das Mastering und dann müssen die Texte und das Equipment für die einzelnen Tracks aufgeführt werden. Die Detailarbeit ist sehr aufwendig. Nach den Gigs ist der 7.12.2021 und dann habe ich noch 16 Tage Zeit. Das wird noch richtig harte Arbeit, aber es macht mir Spaß. An allen Veröffentlichungen habe ich bis zur letzten Stunde gearbeitet.
Ich bin unabhängig, weil ich den Ablauf selbst bestimme und meine Disziplin unterstützt mich dabei. Das ist keine Bürde. Ich stehe manchmal um 6.00 Uhr auf, damit ich um 7.00 Uhr im Studio sein kann. Das muss ich machen, damit ich alles auf die Reihe bekomme. Vor unserem Interview habe ich an einem Track gearbeitet. Es ist der Spaß der mich motiviert und mich die Energie aufbringen lässt.
Sven
Disziplin gehört dazu, wenn man im Gespräch bleiben möchte. Viele tolle Künstler sind während deiner Karriere schon gekommen und wieder verschwunden. Du bist noch da und das ist nicht selbstverständlich.
Anthony Rother
Ich hatte ein Tief, welches ich zum Glück künstlerisch überlebt habe. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis ich mein gewohntes Energielevel und kreatives Level wieder erreicht hatte. In dieser Zeit habe ich mich auf mich konzentriert, im Studio geforscht und wenig veröffentlicht.
Ich hatte zwischendurch meinen Lauf verloren. Die Katastrophe, die ich erlebt habe, die psychische und kreative Krise, die ich durchgemacht habe, hat mir gezeigt, was es bedeutet, auf einem kreativen hohen Level zu sein. Auf diesem Level bin ich jetzt wieder und für mich ist es zentral, dies zu erhalten.
Die Veröffentlichungen und das ganze Drumherum spielt keine Rolle, sondern die Arbeit im Studio, das Komponieren und die Abenteuer mit den Synthesizern. Es dreht sich alles um die kreative Arbeit, diesen Flow, die Konzentration und die Gefühle, die man erlebt, wenn man Musik macht. Ich würde sagen, das ist wie eine Droge. Droge ist eine gute Bezeichnung, es ist eine Erfahrung, die man immer wieder machen möchte. Wenn man da plötzlich herausfällt, ist es eine Katastrophe, als wäre man vom Schlaraffenland abgeschnitten.
Mein Leben ist darauf ausgerichtet, dass ich dieses kreative und energetische Level erhalte und das ich mit ihm in Kontakt bleibe. Mein Leben ist so strukturiert, dass ich psychologisch und seelisch immer das höchste Energie-Level habe und mit der kreativen Arbeit verbunden bleibe.
Natürlich habe ich auch schlechte Tage, die hat jeder Mensch. An solchen Tagen geht es darum, dass man sich mit dem Selbst auseinandersetzt. Es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern darum, um sich selber zu kümmern. Ich nehme die Dinge ernst, die passieren, denn dann verfüge ich über die Sensibilität, welche für das Musikmachen notwendig ist.
Der Unterschied zwischen einem guten Sound und einem geilen Sound ist manchmal so klein. Der geile Sound kommt, wenn man positiv gestimmt ist, weil man ein bestimmtes Selbstvertrauen spürt. Man kann über sich hinaus wachsen, wenn man ein Grundvertrauen spürt. Dies ermöglicht es, verrückte Dinge machen zu können. Vorgehensweisen, bei denen man das Gefühl hat, dass das Machen der erste Gewinn ist.
Die Veröffentlichung ist weit entfernt von dem, was man erlebt hat, während man Musik erschafft. Wichtig ist das Machen, das Ergebnis und in meinem Fall das über Social Media zu zeigen, was im Studio passiert. Positives Feedback verstärkt, was man erfahren hat und wenn es nicht bestätigt wird, dann bin ich trotzdem davon überzeugt, weil ich an der Geschichte beteiligt war. Kreativität hat viel mit Sensibilität zu tun. Ich arbeite jeden Tag daran, dass ich Künstler sein kann und diese Sensibilität erhalte.
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Sven
In deinen Texten transportierst du öfters gesellschaftskritisch, technologiekritische und nachdenkliche Themen, die sich auf die Gegenwart und die Zukunft beziehen.
Anthony Rother
Wenn es um meine Texte geht, bin ich vorsichtig. Ich möchte den Inhalt nicht einer bestimmten Aussage zuzuordnen. Die Texte basieren auf bestimmte Ideen, aber mit der Zeit kann sich ihre Bedeutung verändern. Das ist wie ein Ball, den ich an die Wand werfe. Der kommt nicht immer auf der gleichen Bahn zurück. Ich bin mir beim Schreiben meiner Texte nicht immer über alle Ebenen bewusst, die in ihm stecken.
Sven
Man bekommt aber schon den Eindruck, dass es dir um mehr geht wie nur Musik. In deinen Texten wird eine Sensibilität und Aufmerksamkeit für die Umwelt deutlich.
Anthony Rother
Wenn ich produziere, entsteht Musik und die läuft in einer Loop. Durch das Zuhören entstehen Ideen dazu, was die Musik bedeuten könnte. Ich stelle mir die Frage, zu welchen Film dieser Soundtrack passt. Ich spreche vor mich hin und dadurch entsteht ein Sinn und diesem Inhalt folge ich. Oft stoße ich auf verschiedene Aspekte und erforsche sie.
Manchmal recherchiere ich auch zu einem Thema und fange dann an, die Texte zu schreiben. Ich nutze die Science-Fiction, die Robotik oder die Maschine als Metapher, um verschiedene Themen auszudrücken. Manchmal behandeln die Texte Maschinen und die Zukunft. Manchmal ist die Maschine auch ein Symbol für etwas Menschliches. Ich versuche den Eindruck zu vermitteln, dass etwas Mechanisches spricht oder das die Sprache technische und wissenschaftliche Wörter benutzt, die den Eindruck erwecken können, dass man sie auch anders verstehen kann.
Es gefällt mir, Metaphern zu schaffen, die sich wissenschaftlich und technisch anhören, aber dann doch anderswo hinführen. Manchmal ist der Subtext auch der Haupttext. Das schwankt hin und her. Oft nutze ich auch altdeutsche Sprache, die wie Goethe oder Schiller klingt und sich mit der futuristischen maschinellen Ebene vermischt. Es ist ein Spiel mit der Kreativität.
Sven
Dein Album „Simulationszeitalter“ ist aus dem Jahr 2000 und inhaltlich immer noch aktuell.
Anthony Rother
Das ist das Erschreckende an dem Album. Es ist in einer Zeit entstanden, als es eine technische Revolution gab. Der Titel „Genstruktur“ behandelt das Genom, was zu dem Zeitpunkt zu 83 % entschlüsselt war. Monsanto wurde ein Thema, der Phoenix TV Sender war neu, wodurch man viel mehr wirtschaftliche und wissenschaftliche Informationen zur Verfügung hatte.
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Ich suche mir solche Themen nicht bewusst aus. Die Alben „Simulationszeitalter“, „Netzwerk der Zukunft“ und „Weltmacht Digital“ sind Verstrickungen mit der Realität und der Kreativität, in die ich reingezogen wurde.
Die Auseinandersetzung öffnet auch Abgründe. Wenn man sich so intensiv mit diesen Themen beschäftigt, werden sie teilweise auch real. Meine Aufgabe als Musikproduzent besteht darin, dieser Realität so viel Gewicht zu verleihen, dass der Höher und Hörerin es in der Musik spüren kann, wie diese Welt sich anfühlt.
Die Alben sind auch für mich ein Mysterium. „Weltmacht Digital“ hätte viel früher kommen sollen. Ich wollte auf dem Cover eine Exponentialkurve. Dann kam die Pandemie, in der sich das Virus exponentiell entwickelt hat. Das war wirklich richtig beängstigend, wie die Kreativität sich bemerkbar gemacht hat und in die Realität überschwappte.
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Als ich mit dem Album „Cyber Space Reality“ fast fertig war, schrieb ich noch die Nummer „Escape from Sector 8″. Meine Freundin meinte, dass dieses Stück nicht mehr auf „Cyber Space Reality“ gehört, sondern das Thema für ein neues Album legt. So wurde das Album „The CCM Corporation“ geboren und ich wurde schon wieder in eine neue Thematik involviert. „The CCM Corporation“ ist ein abendfüllender Spielfilm. In meinem neusten Album Dekatron wurde ich auch reingezogen. Eigentlich wollte ich kein Konzeptalbum machen, aber dann hatte ich ein paar Tracks fertig und plötzlich stand das Thema Superheld im Raum. Thematisch habe ich es aber nicht ausformuliert, weil es ein Clubalbum sein soll.
Teil 2 des Interviews folgt kommenden Samstag um 17 Uhr an selber Stelle :)
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Cooles Interview und feine Demos! Da bekomme ich glatt Lust, mich auch mal wieder an Elektro zu versuchen!
@Jörg Schaaf Danke Jörg,
damit hätte ich nicht gerechnet. Danke für die netten Worte.
Viele Grüße
Sven
@Sven Rosswog Na, warum denn nicht? ;-)
Schönes Wochenende und beste Grüße!
Jörg
Schöne Sache. Freue mich schon auf Teil 2.
Das meiste was sich heutzutage „Electro“ nennt ist ja was ganz anderes.
Rothers Sound ist schon irgendwie unverwechelbar und durchaus eine Referenz in Sachen „Electro“.
Zumindest für das was Ich unter „Electro“ verstehe.
Weiter so :)
wirklich schöne Soundbeispiele, der Einfluss von Kraftwerk ist hörbar
„Es mag nicht so aussehen, aber Electro zu produzieren ist nicht so einfach. Wie anspruchsvoll Electro ist, merkt man erst, wenn man ihn produziert. Electro beruht auf sehr anspruchsvollen Kompositionen und Sounddesign.“
Gilt so für fast jede Stilrichtung. Ich habe es x-mal erlebt, dass stilfremde Musiker irgendwas kopieren wollten, weil es gerade Erfolg hatte. Ihr grösstes Problem: sie lebten den kopierten Stil nicht. Haben von aussen die Sache betrachtet, es für einfach befunden und beschlossen es nachzumachen. Und sich danach gewundert, dass die Fans des kopierten Stils nicht voll drauf abgefahren sind. Poser.
Ein großes Dankeschön an Sven und Anthony für dieses tolle Gespräch. Anthony ist ein sehr sympathischer Künstler, der sich immer wieder neu erfunden hat (das beweisen die kongenial eingebundenen Videos), und trotzdem immer mit seinem besonderem Sound identifizierbar bleibt. Bemerkenswert finde ich auch den Anspruch, den er an sich selbst stellt, und die Disziplin, die Anthony aufbringen muss, um das Energielevel im Studio und vor allem bei den Tourneen aufrecht zu erhalten. Ich blicke mit Freude Teil 2 entgegen!
@costello Ich Danke dir auch Costello.
@costello Hallo, kann mich dem nur anschließen, sehr sympathisch, unprätentiös und aufgeschlossen. Auch hier auf Amazona als Kommentator! Weiter so und alles Gute für die Zukunft, Anthony! Vielen Dank auch an Sven für den schönen Artikel. Ich muss sagen, die People – Artikel finde ich interessanter als manche Gear – Berichte.
Ein hart arbeitender, guter Mann, der – ohne dem Bizz oder Größenwahn zu verfallen – kompromisslos und konsequent (s)einen Weg verfolgt hat und verfolgt und deswegen zu Recht so viel verwirklicht hat. Großer Respekt!
Das hier war längst überfällig. Danke dafür! Mit Biomechanik wusste man: Ja, man kann immer noch Elektro machen der einfach gut und modern ist. In meinem Freundeskreis ein Meilenstein. Anthony war und ist bis heute der Grund, warum die Leute in meinem Umfeld dem Elektro im klassischen Sinne treu geblieben sind…. Toller Musiker und Produzent!
@Atarikid biomechanik
der mensch belebt den stahl
gedanken integral
die seele digital
hammer track, aber das ganze album ist wirklich ein meisterwerk!
@martin stimming beim Internal Groove Mix versteh ich immer :
Der Mensch verliert den Schal.
:D
Sehr cooles Interview und toller Beitrag insgesamt. Es dankt ein neuer Fan. 😎
Ich sage mal – im besten Sinne und ohne Ironie – »Na endlich. Das wurde auch Zeit.« 😃
Ich verfolge den sympathischen Forums-Kollegen schon eine Weile auf YouTube, wo für mich jedes Video eine Show ist. Nicht nur wegen der Synthesizer, die man im Hintergrund so sieht (»Nord Modular 2«, und zwar gleich zwei mal, alter Schwede, »Waldorf Wave«, Alter!!!, ), sondern eben auch wegen der Performance. Ich habe jedes mal das Gefühl, dass Herr Rother seine Musik liebt und lebt.
Wenn ich dann noch lese, dass sich hier jemand mit seiner Musik selbständig gemacht hat und dann auch noch möglichst alles selber organisiert … Respekt und Hut ab! Bis zum Boden!
Ich muss das Interview noch ein zweites mal lesen. Hier stecken jede Menge wertvollen Aussagen drin, die man sich als Kreativer mal spiegelverkehrt auf die Stirn schreiben sollte.
Ich freue mich tierisch auf den 2. Teil. 🙂
Guter Mann, gute Musik, Rrrespekt vom Lichtmann.
Hab ihn vor sehr sehr langer Zeit mal in Augsburg in der Kantine gesehen, war ein geiler Gig, ich meine ne XBase und nen Waldorf Q in Erinnerung zu haben? Little Computer People lief bei mir rauf und runter, höre ich heute noch gerne, die Electro Codes Sampler etc. waren auch klasse.
Zum Artikel wäre ich neugierig
Wie waren die Standpunkte bei der Roland Cloud vs. Gear Diskussion bezogen aufs klangliche?
Die „echten“ synths haben für mich den Sound immer ausgemacht oder entscheiden die Skills & Plug in oder real vernachlässigbar? Könnte mir jedenfalls schwer vorstellen den Sound in ner rein virtuellen Umgebung mit Plug Ins zu erreichen?
Muss dringend mal in seine aktuellen Sachen reinhören 😁 danke für den Artikel.
@Philipp Hallo Phillip,
Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, weil uns die Themen nicht einmal ausgegangen sind. Ich bereue es sehr, dass ich nicht sofort auf Aufnahme gedrückt habe. Wär auch ein bisschen merkwürdig, wenn man sich grad mal begrüßt hat und sich nicht kennt. An den Fotos wird ja deutlich, dass Anthony Rother den Computer nutzt aber offensichtlich viele Instrumente besitzt, die es auch schon als Plugin gibt.
Aus meiner Sicht gibt es Unterschiede zwischen Emulation und Orginal, wenn ich die Chance hatte mal beides zu vergleichen. Letztendlich ist es aber egal was man nutzt, man kann mit beiden Musik machen. Viel wichtiger ist, ob das Instrument, ob Software oder Hardware, dich musikalisch weiterbringt, inspiriert. Am Ende des Tages intressiert es nur einen geringen Prozentsatz, wie dein Hit entstanden ist. Nur wenige auf der Tanzfläche werden sich fragen, ist das jetzt ein 808 Plugin oder ne echte, alle anderen wollen Abfahrt 😉
Super! Freue mich auf Teil 2.
Sehr interessant das Interview, hätte Teil 2 jetzt schon gerne zum lesen ;)
Finde es schade das Dekatron nicht auf Vinyl erschienen ist. Der Track Neon Space ist ein richtiger Kracher, den ich gern auf Vinyl hören wollen würde.
@Deimos Hi Deimos,
Jupp. Der Track auf einer 12“ Maxi wär mega fett 🙂👍
Super Artikel über einen der besten Musiker!
Ist das „Danach folgt der Soundcheck, welcher zwischen 3 bis 4 Stunden dauert. “ ein Tippfehler, oder ernstgemeint?
Welches Festival kann eine Stage für 4 Stunden blockieren?
Das ist schon verdienter Luxus.
Ich kenne es nur so, dass der Kram neben dem aktiven Act in maximal 40 Minuten aufgebaut wird und der Soundcheck entfällt bzw am Anfang des Auftritts heimlich mit Publikum stattfindet…
Ein Urgestein der modernen Elektronischen Musik. Und immer noch fresh und young über Jahrzente, obwohl man es ihm nicht ansieht! Das zeugt von Energie und Geschick. Thumbs up.
Danke für das geile Interview.
Anthony Rother ist für mich the „Father“ of electro. [Subliminal147]
Absolut sympathischer und talentierter Mann.
Ich mag seine Sachen, aber auch die, die er mit Sven Väth gemacht hat.
Neben „Komm“ und dem Remix von „Schubdüse“,
ist „Springlove“ für mich der absolute Favorit.
Freue mich ebenfalls sehr auf Teil 2! :-)
Symphatischer Typ, gutes Interview.
Ich wüsste die unterschiedlichen Musikstile aus der elektronischen Musik noch nicht mal zuzuordnen. Wenn etwas fast rein elektronisch produziert wurde, dann glaube ich das herauszuhören. Aber ich könnte niemals sagen, dass ist der Stil oder jener Stil bzw. Genre. Da sage ich mir – Machen und gut.
Man muss einfach am Ball bleiben, wenn daraus etwas entstehen soll. Aber letztendlich geht es mir erstmal nur um das Machen von Musik. Ob daraus dann etwas wirtschaftliches entsteht, wird sich zeigen.
Ein Händchen für richtiges Elektro hatte ich aber auch nie. Meine Musik hat man immer mit den Altmmeistern aus den 70ern in Verbindung gebracht. Ein richtiges Brett für eine Tanzfläche zu kreieren – das hatte ich nicht drauf.
@PaulusS Paulus: Das mit der Zuordnung der elektronischen Musikgenres verläuft auch langsam in’s Kabinett des absurden. Allein das elektronische Subgenre HOUSE umfasst inzwischen mindestens 30 Unterkategorien. Dazu zählen z.B. Tech-House, Deep-House, Microhouse oder Latin-House. Aktuell ist das Thema LoFi trendig (z.B. LoFi-HipHop), sprich: minimalistische, chiptuneartige Arrangements und Sounds. Natürlich nicht zu vergessen: Synthwave (stiltypische Klänge der 80er in Electroarr. verpackt) und das mainstreamartige Festivalgenre EDM. Das was Anthony macht, würde ich persönlich ebenso als typischen Electro bezeichnen. Meine aber auch viele Elemente des Anfang Nuller Freestyle (Genre) herauszuhören. Zumindest vom Style her. Ober er mir da zustimmt? Keine Ahnung! ;)
mehr davon :) Bin gespannt auf die Fortsetzung.
anthony rother ist die speerspitze des electro-movements; andere protagonisten wie aux 88 oder dopplereffekt haben bei weitem nicht den konstanten output, den er vorzuweisen hat. und sein output ist durchgängig hochqualitativ. ich bin extrem erfreut, daß er sich immer wieder hier auf amazona.de zu den verschiedensten themen äussert, wenngleich ich weit davon entfernt bin, einen wie auch immer gearteten personenkult zu betreiben (ich bin z.b. kein „fan“ von irgendeinem musiker/band).
electro gehört mit zu den von mir am längsten gehörten musikrichtungen; jonzun crew, man parrish, warp 9, planet patrol uva habe ich schon anfang der 80er als import-maxis in meiner plattensammlung gehabt…it never gets old!
https://www.youtube.com/watch?v=OUIDQjz_UeQ
ich feier euch Beide :-)
@TobyB Danke Toby ;-)
Vielen Dank für den tollen Artikel! Freue mich auf Teil 2…
Und ich finde es auch sehr mutig von Anthony sich und sein Werk hier zur Diskussion zu stellen!
Insbesondere als Einzelkämpfer insgesamt eine Top-Leistung!
Andere haben es schon geschrieben, ich mach’s aber nochmal: Geile Mucke, toller Typ, super Interview! Das Anthony nicht nur ein toller Künstler sondern auch ein genialer Synthesist ist, merkt man an den Presets die er für den Waldorf M beigesteuert hat. Jeder Sound ist wie ein winziges Fraktal eines ganzen Tracks. Herrlich und inspirierend!
Vielen Dank für das tolle Interview!
Anthony Rother ist die Definition von Electro! Ich meine damit die Maschinen Musik!
Einfach nur der Hammer! Früher in jungen Jahren total auf die Electro Schiene abgegangen.
Ein Highlight war damals mal eine Live Übertragung von seiner Show. Locker schon fast 20 jahre her.. Damals hab ich gestaunt, der Master und seine Geräte!! Einfach nur WOW
Das war auch damals das erste Mal als ich auch mal ein Gesicht zu diesem Namen dann hatte :-D
Dann war es auch eine Zeit lang schwer an Electro Musik ran zu kommen. Ohne Internet wie heute. Im Fernseher gab es damals noch Space Night auf BR!! Mit Schubdüse von Anthony!!
Und noch Evo sonic (Radiosender) reingezogen und mir die Electro Shows immer wieder angehört.
Anthony ich feier deinen Sound. Wünsche dir viel Gesundheit und noch viele weitere Jahre Spass an der Musik. Danke für die vielen schönen Wow Momente mit deiner Musik.
Grüsse an alle hier bei Amazon!! Best Site ever!!
Herr Rother hat Meisterschaft in seinem Fach erreicht. Respekt!
@Anjin Sun Offebäscher sind eh die Besten!
Schönes Interview -vielen Dank!
Simulationszeitalter lief in meiner ersten WG rauf und runter und hat sich in den Soundtrack meines Erwachsenwerdens eingebrannt. Als kleine Brüder von Sprayern und Breakdancern und mit Plattenkisten voll 80er Electro hat das damals genau unseren Nerv getroffen. Die Arbeitsethik von Anthony Rother ist inspirierend, freu mich auf den zweiten Teil.
Toller Artikel, tolles Interview, bester Mann!
„Es gibt kaum ein anderer, der die Essenz des Erbes von Kraftwerk modernisiert und weitergedacht hat.“ Das sehe ich eher bei US, Electro ist Detroit (Drexciya, Atkins, ..). Sehr stark ist auch Holland (Bunker, Viewlexx).
Rother ist für mich der europäische Künstler, der Detroit Electro am meisten beeinflusst hat. Und natürlich insgesamt für Electro extrem viel gemacht hat.
„Deswegen ist es nicht gelungen, Electro zu kommerzialisieren, was ihm das Leben gerettet hat.“ Weil Electro schwierig zum Produzieren ist, konnte er nicht kommerzialisiert werden? Das würde ich so nicht sehen. Die Essenz von Electro war nicht Mainstream fähig, das hat Leute davon abgehalten Electro zu produzieren, die vor allem Geld verdienen wollen. Bei Mainstream Musik geht es eher um industrielle Produktion: wie kann man schneller, billiger und planbar produzieren. Aber auch noch so, dass es nicht grade jeder hinbekommt. Ein Guetta EDM Track ist nicht einfach zu produzieren. Aber man findet genug Leute, die gegen Bezahlung einen EDM Pop Track raushauen ohne die Produktion mit eigenen, künstlerischen Ansprüchen zu „belasten“ :)
Ich habe (fast) alle Alben von ihm. Als alter Kraftwerk-Fan ist man ja immer auf der Suche nach Material.
Irgendwann habe ich angefangen, auch selbst was zu machen.
Könnt ja mal reinhören (der 1. Track ist allerdings kein Electro…)
https://soundcloud.com/you/tracks
Damals gab es in Bad Nauheim noch die Musikkneipe Kanzleramt.
Das war schon ne coole Zeit und die Jungs vom Kanzleramt sind alle samt sehr gute Musiker geworden.
Heiko Laux prägt mich bis heute und Anthony ist für mich der beste Elektroproduzent.
Johannes Heil war eher die etwas härtere Gangart.
Und natürlich nicht zu vergessen mein alter Plattendealer Todd aus dem Stylus Flight in Friedberg.
War schon ne geile Zeit 🙂
Bin zwar kein Fan der Anthony Rother Musik, aber mir gefällt was er macht als one man Producer/Performer!
Solche Typen können sich Künstler nennen, die alleine ihr Ding durchziehen, Bestand haben und davon auch noch leben können… alles andere wäre „ich will und kann nicht“!