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Lesertest: PianoMe – Piano-Proberaum Finder im Web

4. November 2023

Seit dem Wegfall der Corona-Beschränkungen haben Konzerthallen und Klubs wieder freie Bahn, ihre Häuser neu zu beleben. Die Fans können aufatmen. Für Musiker:innen heißt das wieder Auftritte und somit wieder Reisen. So riesig die Freude sein dürfte, heißt das auf der anderen Seite für Musiker:innen, sich wieder neu auf die Suche nach geeigneten und bezahlbaren Proberäumen in allen möglichen Ecken der Bundesrepublik, aber auch über die Grenzen hinaus, zu machen. Grund genug für mich, mich im Internet nach dem Stand der Proberaumsituation umzuschauen. Dabei bin ich bei meiner Recherche im Internet u.a. auf das Angebot des Portals PianoMe aufmerksam geworden. Nach eigenen Angaben hat es sich das Portal zur Aufgabe gemacht, das Musizieren leicht und überall zugänglich zu machen. Im Unterscheid zu den anderen Portalen, die meistens im Kleinanzeigenformat organisiert sind, setzt PianoMe auf das Prinzip der Sharing Economy. Auf diese Weise sollen ungenutzte Möglichkeiten sichtbar gemacht werden und vorhandene Kapazitäten effektiver genutzt werden. Nebenbei soll dieses Konzept zur Entschärfung des Problems des Proberaummangels, welches bereits vor Corona herrschte und sich anscheinend momentan in keinem besseren Zustand befindet, beitragen. Des Weiteren verspricht PianoMe das Mieten und Vermieten von Musik-Proberäumen einfach und flexibel zu ermöglichen sowie den administrativen Aufwand im Zusammenhang mit der Proberaum-An- und Vermietung signifikant zu reduzieren. Durch die Konzentration vorhandener Kapazitäten auf einer Plattform soll gemäß eigenen Angaben der Plattformbetreiber auch für Preiswettbewerb gesorgt werden.  Grund genug für mich, PianoMe einem umfangreichen Check zu unterziehen.

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Die Idee von PianoMe

… ist sehr simpel: Die einen bieten auf dem Portal www.Piano.me Proberäume mit Klavieren, Flügeln und anderen Instrumenten an, und die anderen mieten diese Räume stundenweise. Die einen freuen sich über einen Zuschuss zu ihrer monatlichen Miete, und die anderen freuen sich, dass sie nur stundenweise Miete zahlen müssen. Musikschulen, Konzertsaalbetreiber, Privatpersonen, Proberaum- sowie Studioanbieter können deren Proberäume sowie Studios und Säle auf PianoMe kostenlos inserieren. Für Musiker:innen besteht die Möglichkeit, Übungsräume spontan oder von langer Hand geplant zu buchen. Bei den meisten Räumen, die ich mir auf der Plattfrom angeschaut habe, sind Musikinstrumente inklusive. Im Vorfeld einer Buchung können Musiker:innen die Räumlichkeiten anhand der Bilder und Informationen online kennenlernen. Bei manchen Inseraten sind auch die Klangproben der Instrumente dabei. Nachdem der passende Übungsraum gefunden wurde, kann die Verfügbarkeit direkt online geprüft werden. Anschließend werden die gewünschten Stunden online gebucht und sicher bezahlt.

Das große Plus: Viele Proberäume unter einem Dach

Der Pluspunkt von PianoMe ist die beabsichtigte große Bandbreite der Angebote, auf die Musiker:innen stoßen können. Ich spreche bewusst im Konjunktiv, da dieser eigentliche große Pluspunkt aktuell noch, zumindest aus meiner Sicht, nicht groß genug ausfällt. Dies liegt vor allem daran, dass aktuell nur einzelne große Ballungsräume mehr oder weniger präsent sind. Vereinzelt findet man auch Angebote in eher kleineren Städten. Ich gehe jedoch davon aus, dass immer mehr Musiker:innen und vor allem Musikschulen mit der Zeit die Plattform nutzen werden und das Angebot mit der Zeit tatsächlich erweitert wird.

Keinem der vorhandenen Angebote konnte ich irgendwelche langfristigen Anforderungen, sei es Kaution oder längerfristige Verträge, entnehmen. Die vorhandenen Übungsräume und Studios sind stundenweise buchbar. Bei Konzertsälen erklärt sich das von alleine.

Für Schnäppchenjäger besteht außerdem die Möglichkeit, gewisse Rabatte bei der Buchung von mehreren Stunden in Anspruch zu nehmen.

Angebot: Die aktuelle Auswahl erfüllt noch nicht ganz alle Ansprüche

Wie bereits erwähnt, sind aktuell eher Proberäume aus Ballungsräumen auf der Plattform präsent. Ehrlicherweise muss erwähnt werden, dass das Angebot sich bereits jetzt nicht nur auf die Großstädte in Deutschland, sondern auch auf einige andere europäische Städte bezieht. Ein wenig überraschend für mich war, dass trotz des Namen PianoMe, sich das Angebot nicht nur auf Proberäume mit Klavieren beschränkt. Es sind tatsächlich bereits jetzt auch vereinzelte Bandproberäume (vermutlich für Hobby-Bands oder E-Bands), Aufnahmestudios sowie kleinere Säle über die Plattform buchbar. Ich konnte auch vielen vorhandenen Feedbacks entnehmen, dass die Räume tatsächlich nicht nur von Pianisten gebucht werden. Dies spiegelte sich auch in den vorhandenen Google-Rezensionen wider. Diese Entwicklung stimmt mich positiv, da ich – zugegeben – aufgrund des Namens anfangs eher skeptisch war, was die Musiker:innen angeht, welche keine Pianisten sind. Diese Nachfrage lässt sich vermutlich damit erklären, dass der Bedarf tatsächlich groß ist und die Plattform den Nerv der Zielgruppe getroffen haben dürfte. Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn das vorhandene Angebot nicht nur, was die Städte angeht, sondern auch die Zielgruppe, mit der Zeit wesentlich erweitert wird. Ich konnte leider keine aktuellen Mitgliederzahlen ausfindig machen. Diversen Werbeposts auf Social Media Channels konnte ich nur entnehmen, dass es bereits einige Tausende sein dürften.

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Zurück zum aktuellen Angebot: Für meine Testzwecke habe ich für drei unterschiedliche Musiker:innen-Typen nach den richtigen Proberäumen in Berlin, Frankfurt, Köln und auch in Brüssel gesucht. Am leichtesten haben es, wie erwartet, die Pianisten. Proberäume mit Klavier und Flügel konnte ich in allen oben genannten Städten finden. Bandproberäume konnte ich nur in Frankfurt und Köln finden. Für andere Musiker:innen gibt es auch Räume für Aufnahmen sowie Studios. Allerdings sind solche Angebote aktuell noch rar. Aus diesem Grund werden es Musiker:innen mit spezielleren Ansprüchen aktuell eher noch schwierig haben, passende Proberäume über PianoMe zu finden. Letztendlich liegt es an uns Musikern gemeinsam, ob und wie schnell sich die Angebotsbreite auf PianoMe erweitern wird.

Bedienung: Einfache Suche und schnelle Buchung

Beim nächsten Punkt habe ich an Reiseportale bzw. an beide wichtigen Punkte bei der Bedienung eines Reiseportales gedacht: Suchfunktion sowie Buchung. Die Hauptsuchmaske ist ziemlich einfach. Es reicht einfach die gewünschte Stadt in die Suchmaske einzugeben. Ein wenig schwieriger wird es bei möglichen weiteren Kriterien. PianoMe bietet zwar einige Filterfunktionen, ich hätte mir aber ehrlicherweise mehr gewünscht. Die vorhandenen Filter wirken jedoch nicht überladen und bilden für die meisten Musiker:innen doch die wichtigen Aspekte ab. Extras, wie z.B. gewünschte Notenpulte oder Verstärker, können zudem über die vorhandene Kontaktfunktion gesondert angefragt werden. Im Sinne der Übersichtlichkeit halte ich diese Vorgehensweise insgesamt für vertretbar.

Der Buchungsprozess an sich verlief geradlinig und unproblematisch. Nicht ganz zufrieden war ich mit dem Umfang der angebotenen Zahlungsmethoden. Zwar ist eine Zahlung mit allen gängigen Karten sowie mit Hilfe von SOFORT/Klarna möglich, die Bezahlung über PayPal wird gemäß Anzeige auf dem Portal aktuell jedoch noch nicht angeboten. Die Buchungsschritte fand ich übersichtlich und selbsterklärend. An vielen Stellen sind für alle Fälle auch entsprechende Hinweise vorgesehen. Was mir noch positiv aufgefallen war: Ich konnte nichts Kleingedrucktes erkennen. Keine versteckte Kreditkartengebühren oder zusätzliche Kosten. Alles ist bereits im Preis, der auf dem Portal angezeigt wird, inbegriffen.

Service: Ganz gut, mit Verbesserungspotential

Positiv ist mir die intuitive Nutzung des Portals aufgefallen. Es ist insgesamt sehr einfach, sowohl einen Proberaum zur Miete anzubieten als auch einen Übungsraum zu mieten. Die Anmeldung hat bei mir nur ein Paar Minuten in Anspruch genommen. Um ein Studio auf der Plattform listen zu können, klickt man auf den Button „+ Vermiete einen Raum“ und folgt einfach den Anweisungen bzw. füllt die vorgegebenen Bereiche aus. Ebenfalls positiv sind mir einige zusätzliche Funktionen, wie flexible bzw. vermieterspezifische Stornobedingungen sowie Rabattmöglichkeiten, die ein Vermieter bei der Buchung von mehreren Stunden gewähren kann, aufgefallen. Diese ermöglichen jedem Vermieter die Plattform im Rahmen seines eigenen Bedarfs zu nutzen, anstatt sturen Vorgaben zu folgen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die Kontaktmöglichkeit zum Vermieter direkt über PianoMe. Dadurch können mögliche Fragen bereits im Vorfeld einer Buchung geklärt werden. Außerdem gewährt PianoMe jedem Vermieter die Möglichkeit, eigene Raumnutzungsregeln zu definieren bzw. diese bereits bei der Raumbeschreibung in einem separaten Bereich niederzuschreiben.

Einschränkend muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass PianoMe nicht als App-Version verfügbar ist. Zwar ist die Plattform auch auf dem Smartphone in vollem Umfang nutzbar, eine App-Lösung wäre jedoch sicherlich noch einen Tick bequemer.

Auch bei den Zahlungsarten, wie bereits erwähnt, hätte ich mir eine größere Auswahl gewünscht. Obwohl die Zahlung mit Kreditkarte und mit Hilfe von Klarna / Sofort online gut durchzuführen ist, bieten weitere Zahlungsarten noch mehr Flexibilität. Dies wäre bei der zukünftigen Entwicklung der Plattform ggf. zu berücksichtigen.

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Fazit
Insgesamt hat mich PianoMe ziemlich überzeugt – meiner ursprünglichen Vermutung PianoMe sei nur für Pianisten gedacht zum Trotz. Bei der tieferen Analyse des bereits vorhandenen Angebotes sowie der Stimmen der User, die diese Plattform bereits genutzt haben, fiel mir auf, dass das Angebot sich bereits jetzt an viele Musiker:innen unterschiedlichster Richtungen richtet. Es ist dabei auch egal, ob man Neuling, Schüler:in, Musiklehrer:in, Wiedereinsteiger:in, Sänger:in, Konzertpianist:in oder Band ist. Die Räume können auch für unterschiedlichste Zwecke gemietet werden: Unterricht, Vorsingen, Üben, Aufnahmen, Workshops und viel mehr.

Obwohl die Plattform noch relativ jung ist, schneidet diese auch beim Service insgesamt gut ab. Für die Zukunft wären aber weitere Funktionen von Vorteil.
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